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  • Rheingauner
    Erfahrener Benutzer
    • 07.08.2006
    • 259

    #61
    Zitat von Friedrich Beitrag anzeigen
    Dann wäre die Braut nämlich in Schwarz gekleidet gewesen, weil das damals so aufkam.
    Also für mich sieht die Braut schwarz gekleidet aus...

    Gibt es den einen Hinweis auf das Photoatelier, in dem das Bild aufgenommen wurde? also einen Stempel, oder eine Prägung auf der Rückseite?
    Grüße
    Björn
    -----------

    IG Rheingau
    http://forum.ahnenforschung.net/group.php?groupid=92

    Kommentar

    • Maria Barbara
      Erfahrener Benutzer
      • 09.04.2009
      • 525

      #62
      Wenn man weiß in welchem Ort das Foto aufgenommen wurde, lässt sich viel mehr herausfinden. Die Mitglieder vom dortigen Trachtenverein, die Mitarbeiter vom örtlichen Heimatmuseum oder auch Geschichtsbücher des Ortes können mehr Informationen bringen (ähnliche Bilder). Zu welcher Zeit wurde diese Kleidung getragen? Ist es ein Hochzeitsfoto oder nicht? Die Dame trägt ein Häubchen ("unter der Haube", also nach der Hochzeit, oder ist es ein kleiner Hochzeitsschleierersatz, also Hochzeit?) Die Dame trägt eine Uhr an einer langen Kette. Die Uhr wurde in den Gürtel gesteckt. Also vor der Zeit der Armbanduhr. Das Kleid könnte evtl. aus Seide sein. Uhr und Kleid deuten also auf gewissen Wohlstand hin. Sicher sehr interessant mehr über das Paar herauszufinden.
      Das Germanische Nationalmuseum Nürnberg kann evtl. auch bzgl. Trachtenforschung befragt werden.

      Viel Erfolg
      Maria Barbara

      Kommentar

      • Merle
        Erfahrener Benutzer
        • 27.07.2008
        • 1274

        #63
        Hallo zusammen,

        danke für Eure Antworten.

        Da es sich um ein Bild aus der Familie meines Mannes handelt, ist davon auszugehen, daß das Paar gesellschaftlich ziemlich hoch stand.

        Es ist keinerlei Stempel, Prägung oder ein sonstiger Hinweis auf das Photoatelier vorhanden. Es sieht aus wie eine Kopie eines Photos, auf der Rückseite steht Agfa Brovira.

        Leider kann ich auch zu einem möglichen Ort der Aufnahme nichts sagen.

        Aber mir fällt gerade noch etwas ein. Ich dachte schon einmal an eine Familie, in der viele Offizier waren. Hätte ein Offizier sich bei einem solchen Photo in Uniform ablichten lassen oder kann man das auch nicht so fest sagen?

        Gruß
        merle

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        • master-seeker
          Erfahrener Benutzer
          • 03.11.2008
          • 341

          #64
          Offiziere hatten sich eigtl. fast immer in Uniform ablichten lassen...
          Ich meine auch, dass es sich um eine Kopie handelt. Zum Alter des Fotopapiers findest du hier:
          Hallo ihr lieben, beim durchstöbern alter Bilder habe ich ein Bild gefunden welches ich leider keiner Person zuordnen kann. Wenn ich wüsste von wann

          noch etwas...

          Gruß master-seeker

          Kommentar

          • Laurin
            Moderator
            • 30.07.2007
            • 5639

            #65
            Hallo Merle,

            noch ein paar Anmerkungen zur "Technik":

            Das Bild könnte tatsächlich um oder kurz nach 1850 aufgenommen worden sein.
            Die Säule war wegen der damals sehr langen Belichtungszeit für eine stehende Person erforderlich,
            der "unglückliche" Ausdruck der Gesichter war ebenso der Belichtungszeit geschuldet.
            Photographieren lassen war damals sicherlich eine echte Qual!

            Die Papier-Bezeichnung kann nicht für Rückschlüsse auf das Aufnahmedatum herangezogen werden,
            AGFA stellt Photochemikalien erst seit ca. 1887 her. In den Anfängen wurde aber noch nicht mit Papier gearbeitet.
            Das Bild wurde m.E. viel später von einem Glasplatten-Negativ (oder -Positiv) auf Fotopapier kopiert.

            Hier noch einige Links:



            Freundliche Grüße
            Laurin

            Kommentar

            • Merle
              Erfahrener Benutzer
              • 27.07.2008
              • 1274

              #66
              Hallo master-seeker, hallo Laurin,

              danke auch an Euch für Eure Antworten und die Links.

              Ich habe mir Karens Link mit der Mode noch einmal angeschaut und denke, sie hat Recht mit der Zeit zwischen 1850 und 1870.

              Es gibt eine Heirat 1846 oder 1847, bei der war der Bräutigam aber 50 und die Braut 19 Jahre. Sieht der Bräutigam hier aus wie 50 oder kann ich diese ausschließen?

              Dann habe ich noch eine andere Heirat von 1860, hier ein Altersbild der beiden. Seht Ihr da eine Ähnlichkeit? Allerdings war der Ehemann Offizier und ich glaube eigentlich auch, daß er sich in Uniform hätte ablichten lassen.

              Gruß
              merle
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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #67
                Hallo Merle,

                das von Dir eingestellte Bild dürfte sogar noch vor dem zweiten aufgenommen sein. Sehr gut zu erkennen ist das besonders an der Mode der beiden Herren. Ersteres ist Biedermeier, das zweite ist zweites Rokoko.

                Der erst Herr hat die typisch gelockte Tolle und zum dunklen Frack die helle Hose. Das ist Biedermeier. Die Dame dazu trägt den typischen Rauscherock.

                Das von Dir zuletzt eingestellte Bild dürfte dagegen etwas später entstanden sein. Hier sieht man bei dem Herren schon ganz deutlich die Mode des zweiten Rokoko - den vorne gerundete Gehrock, die Hose farblich passend dazu.

                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Merle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.07.2008
                  • 1274

                  #68
                  Hallo Hina,

                  danke für Deine Einschätzung. Du vermutest also auch, daß das zweite von mir eingestellte Bild ist deutlich jüngeren Datums ist. Ich schätze mal, daß es so aus den 80er oder 90er Jahren des 19. Jahrhunderts ist. Die Dame ist 1824 geboren und 1899 gestorben.

                  Aber findest Du nicht auch, daß eine große Ähnlichkeit besteht zwischen den Paaren? Ich hänge noch einmal ein anderes Bild an, auf dem man deutlich Parallelen erkennen kann.

                  Gruß
                  merle
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                  • karin-oö
                    Erfahrener Benutzer
                    • 01.04.2009
                    • 2633

                    #69
                    Fotos aus Dahn und Umgebung

                    Hallo liebe Mitforschende,

                    heute stelle ich auch mal ein paar Fotos zur Begutachtung ein.

                    Mein Großvater Josef Führer (geb. 17.3.1911, gest. 31.12.1944) war 1939/40 an der französischen Grenze, in Dahn und Umgebung, stationiert.
                    Aus dieser Zeit haben sich einige von ihm gemachte Tagebuchaufzeichnungen und Fotos erhalten. Nun möchte ich die Fotos den schriftlichen Aufzeichnungen zuordnen. Leider ist mir das bisher nur teilweise gelungen, da nicht alle Fotos beschriftet sind.
                    Vielleicht erkennt ja hier jemand die Orte auf den Fotos!
                    Das erste ist mit Erfweiler bei Dahn beschriftet, das zweite mit Breidenbach, das dritte trägt leider keinen Ortsnamen, müsste aber auch aus derselben Gegend stammen.
                    Kann mir jemand den Ort nennen?

                    Schöne Grüße
                    Karin
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                    • Johannes v.W.
                      Erfahrener Benutzer
                      • 02.05.2008
                      • 1150

                      #70
                      Die Einschaetzung von Karen und Hina zur Mode kann ich nur voll unterstuetzen: das erste Foto kann in seinem Ursprung von 1850/60 stammen ("Biedermeier").
                      Die Paare der beiden Fotos haben tatsaechlich eine Aehnlichkeit.
                      Uebrigens: Hochzeitsfotos waren damals noch gar kein Brauch. Selbst Verlobungsfotos kenne ich erst aus dem spaeten 19.Jh. Das Paar duerfte bereits verheiratet und wohlsituiert gewesen sein.

                      Viele Gruesse
                      Johannes
                      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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                      • Laurin
                        Moderator
                        • 30.07.2007
                        • 5639

                        #71
                        Zitat von Merle Beitrag anzeigen
                        Es gibt eine Heirat 1846 oder 1847, bei der war der Bräutigam aber 50 und die Braut 19 Jahre. Sieht der Bräutigam hier aus wie 50 oder kann ich diese ausschließen?
                        Hallo Merle,

                        wenn ich den Herren mit einer Aufnahme von mir zum 50. Geburtstag vergleiche, gibt es sogar Ähnlichkeiten. Also --> ja.
                        Freundliche Grüße
                        Laurin

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                        • gudrun
                          Erfahrener Benutzer
                          • 30.01.2006
                          • 3277

                          #72
                          Hallo,

                          schau mal die Gesichtsform bei der Frau an. Ich finde die Frauen sehen sich ziemlich ähnlich,
                          daher würde ich auch vermuten, daß das immer das gleiche Paar ist.


                          Viele Grüße
                          Gudrun

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #73
                            Hallo Merle,

                            beim ersten Bild kann es sich tatsächlich um das Paar, bei dem der Mann 50, die Frau 19 war, handeln. Sie sieht noch etwas "unreif" aus, der Mann ist im besten Alter. Ich würde ihn auch so um die 50 schätzen. Die Zeit der Aufnahme dürfte so um 1850 sein.

                            Das Paar von Bild 2 und 3 ist das selbe. Der Mann hat etwas freundlich-gemütliches , die Frau wirkt auf beiden Bildern etwas verbittert oder "gezeichnet". Es ist aber nicht das selbe Paar, das auf Bild 1 abgebildet ist. Der Mann auf Bild 1 ist eher ein leicht herber "geschäftiger" Typ, die Frau hat eine gewisse Lieblichkeit, die man der Frau auf Bild 2 und 3 absolut nicht nachsagen kann. Zudem ist der Altersunterschied des Paares 2 und 3 nicht so groß, wie das des Paares 1.

                            Ich habe mir mal die Bilder in Photoshop geladen, da kann man zum Vergleichen mehr rausholen. Bei den Paaren 1 und 2 sind Augen-, Nasen- und Kinnpartie doch recht verschieden.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                            Kommentar

                            • Merle
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.07.2008
                              • 1274

                              #74
                              Hallo zusammen,

                              nochmals vielen Dank für Eure Beiträge.

                              Zu Johannes "Einwand", daß es zu der Zeit keine Hochzeitsphotos sondern eher Verlobungsphotos gegeben hätte, habe ich vergeblich versucht, etwas herauszufinden. Vielleicht habt Ihr ja noch Beispiele für das eine oder andere?

                              Es war wohl so, daß auch im 19. Jahrhundert beim Adel und im Großbürgertum die Brautkleider weiß waren. Mittel- und Unterschicht konnte sich jedoch im Regelfall kein extra Hochzeitskleid leisten, daher wurde das beste genommen, das da war und das war im Regelfall schwarz. Das mit dem weißen Kleid galt aber wohl nur bei der ersten Hochzeit (ist ja auch logisch, weiß als Zeichen der Unschuld).

                              Jetzt komme ich noch mal auf mein Bild 1 zurück. Die Dame trägt schwarz mit einem weißen Kragen und einem weißen Häubchen. Eigentlich sieht es eher wie ein Minischleier aus. Meine Theorie ist: es ist ein Hochzeitsbild von 1860. Die Dame ist Witwe (ihr erster Mann ist vor einigen Jahren verstorben), daher kein weißes Kleid, aber der Brautstand ist angedeutet durch den weißen Schleier. Das wäre dann das Paar, das auf den späteren Bildern zu sehen ist. Ich sehe auch eine große Ähnlichkeit der Paare 1 und 2 und 3, vor allem bei der Frau. Klar sie ist etwas "herb" im Alter, aber die Augenpartie (das linke etwas hochgezogene Auge), die Haare, die Haltung der Hände und die gesamte Körperhaltung meine ich genau wiederzuerkennen.
                              Und habt Ihr so eine Kopfbedeckung schon einmal gesehen? Man würde bei einer verheirateten Frau doch vielleicht eher eine Haube oder einen Hut vermuten?

                              Noch mal zu dem anderen Paar, das 1846/47 geheiratet hat. Hier war die Braut nicht Witwe, ich vermute mal, daß sie also in weiß geheiratet hat. Und seht Ihr wirklich so einen Altersunterschied bei Bild 1 (also, daß der Mann um die 50 ist?)? Sahen die 50jährigen damals nicht schon deutlich älter aus, auch wenn sie nicht hart körperlich arbeiten mußten?
                              Leider habe ich (bisher) kein Bild dieses Paares, nur von seinen Eltern und seinem Sohn. Den Sohn "hänge" ich mal an.

                              Meine Theorie steht und fällt natürlich mit der These, daß es sich um ein Hochzeitsbild handelt. Ich freue mich auf Eure Kommentare!!

                              Gruß
                              merle
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                              • Johannes v.W.
                                Erfahrener Benutzer
                                • 02.05.2008
                                • 1150

                                #75
                                Zitat von Merle Beitrag anzeigen
                                Zu Johannes "Einwand", daß es zu der Zeit keine Hochzeitsphotos sondern eher Verlobungsphotos gegeben hätte...
                                Hallo Merle, da hast du mich missverstanden:
                                Ich kenne auch Verlobungsfotos erst aus der Zeit um 1900.
                                Hier ein Beispiel aus dem Kaiserhaus:


                                Gegen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts hat es Hochzeitsfotos etc. in unserem heutigen Sinn m.E. ueberhaupt nicht gegeben.
                                Aus mehreren Gruenden:
                                1. Das bildliche "Festhalten" eines bestimmten privaten Momentes im Leben, ist eine sehr moderne Denkweise.
                                Die wenigen Gedenkkarten- oder Medaillen etc. (wie oben die Karte des Kronprinzenpaares) entstanden damals wegen der Staatsraison und Repraesentation, nicht als private Erinnerung.
                                2. Die alten Fotographien folgten in Schema, Aufbau und Handhabe der urspruenglichen Portraitmalerei. Es war eine groesserer Aufwand und auch nicht ganz billig. Gleich Portraits waren diese Bilder fuer "die Ewigkeit", auch deshalb die ernsten Gesichter. Es ging dabei folglich um die einmalige Verewigung der Personen und nicht eines Ereignisses.
                                3. Waehrend einer Hochzeit war gar keine Zeit fuer einen langwierigen Besuch eines Fotostudios. Da ging es in die Kirche und anschliessend wurde mit den Verwandten gefeiert. Nur sehr bedeutende und wohlhabende Leute konnten sich den Besuch eines Fotographen auf der Hochzeitsfeier selbst leisten und in solchen Faellen wurde die gesamte Gesellschaft mit dem Paar in der Mitte abgelichtet. Aus dem Hochadel gibt es hierfuer Beispiele vom spaeten 19. Jahrhundert.

                                Hier noch ein "Schnappschuss" vom (spaeteren) Kaiser Friedrich und Viktoria von England am Tag ihrer Hochzeit. Das sehr ungewoehnliche Bild (im Freien!!) zeigt, dass es einen Studiotermin selbst bei allerhoechsten Persoenlichkeiten zur Hochzeit nicht gab.

                                Soweit meine Recherche zu dem interessanten Thema. Wenn jemand zu anderen Ergebnissen kommt, wuerde mich das sehr interessieren.

                                Viele Gruesse Johannes
                                Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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