FN Weitzel

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  • Johannes v.W.
    Erfahrener Benutzer
    • 02.05.2008
    • 1150

    FN Weitzel

    Familienname: Weitzel
    Zeit/Jahr der Nennung: 17. Jh.
    Ort/Region der Nennung: Hessen (Darmstadt, Hersfeld, Marburg)


    Liebe Namenskundige
    Der FN Weitzel kommt/kam im Hessischen scheinbar häufig vor, auch in städtisch-patrizischen Kreisen. Das hat zu Verwechslungen geführt, die sich nur mühsam entwirren lassen. Woher kommt der Name?

    Viele Grüße
    Johannes
    Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752
  • DeutschLehrer

    #2
    Ich finde drei Erklärungsversuche:

    1. Weizenhändler

    2. Hessische Kurzform zu Wiegand --> Witzel --> Weitzel

    3. Von weydzeln = durch den Wald streifen

    Hier noch von der Uni Marburg:

    1. Möglicherweise rührt der Name Weitzel von dem damals nicht seltenen Vornamen Wezilo her.
    2. Niederweisel bei Friedberg hieß im Jahre 1235 noch Weizele, so daß unser Name auch ein Herkunftsname sein könnte.
    3. In Tirol wurde der Beruf des Weißbinders zu dieser Zeit "Witzel" genannt. Der Name Weitzel könnte somit schließlich auch von einem Beruf abgeleitet worden sein und aus Tirol stammen.
    Welcher (oder: ob einer) der drei Vorschläge zutrifft, kann leider an dieser Stelle nicht geklärt werden.
    Gruß DL
    Zuletzt ge?ndert von Gast; 24.04.2012, 13:40.

    Kommentar

    • Johannes v.W.
      Erfahrener Benutzer
      • 02.05.2008
      • 1150

      #3
      Vielen Dank für die Zuschrift, Nr. 1,2,3 sind interessant- ist das nach Bahlow?

      Den irritierenden Beitrag von "Uni Marburg" hatte ich auch gesehen, schien mir wenig glaubhaft, v.a. eine "tiroler Herkunft" bei einem regional noch immer so häufigen Namen in Hessen: http://www.verwandt.de/karten/absolut/weitzel.html

      Viele Grüße
      Johannes
      Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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      • DeutschLehrer

        #4
        1 stammt aus einer englischsprachigen Website
        2 war aus einer Schülerarbeit
        3 nach Grimms Wörterbuch
        Bahlow kenne ich nicht.

        Gruß DL

        Kommentar

        • Laurin
          Moderator
          • 30.07.2007
          • 5644

          #5
          Zitat von DeutschLehrer Beitrag anzeigen
          Bahlow kenne ich nicht.
          Aber ich :
          Bahlow hat nur Weitz und Weitze mit der Bedeutung Weizenhändler, Weizenbauer.

          Naumann, Das gr. Buch der FN
          : ebenso; 1363 Weycze
          Gottschald, Dt. Namenkunde: zusätzlich "soweit ostdt. < wend. wejza, woiza = Schaf ; ggf. auch von Weiß(e)"
          Zuletzt ge?ndert von Laurin; 24.04.2012, 19:23.
          Freundliche Grüße
          Laurin

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          • Hina
            Erfahrener Benutzer
            • 03.03.2007
            • 4661

            #6
            Und damit es noch verwirrender wird .
            Pott führt Weitzel auf den Personennamen Weickart (im Kampfe austauernd, tapfer) zurück.

            Karl Gustaf Andresen bestätigt zumindest, dass es Weitzel als Personennamen gab. Nun müsste man vielleicht noch versuchen rauszubekommen, ob es in Hessen früher tatsächlich so viele Weizenhändler gab, dass es zu einem so verbreiteten Familiennamen dort werden konnte. Mir scheint der Name dafür dort fast zu häufig.

            Jellinghaus bringt dann noch für Hessen die Ortsnamen Weitzendorf und Weitzenhain ins Spiel, die sich nicht von Weizen ableiten, sondern von Personennamen wie Weitzel u.a.

            Viele Grüße
            Hina
            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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            • Laurin
              Moderator
              • 30.07.2007
              • 5644

              #7
              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
              ... regional noch immer so häufigen Namen in Hessen: http://www.verwandt.de/karten/absolut/weitzel.html
              Zitat von Hina Beitrag anzeigen
              Nun müsste man vielleicht noch versuchen rauszubekommen, ob es in Hessen früher tatsächlich so viele Weizenhändler gab, dass es zu einem so verbreiteten Familiennamen dort werden konnte.
              Eigenartigerweise führt der Gießener Germanist Prof. H. Ramge in seiner Serie "Was bedeutet Ihr Name?" (speziell Mittelhessen) den FN Weitzel u.ä. nicht an.
              Freundliche Grüße
              Laurin

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Interessant:
                Weizen wird z.B. in Oberhessen erst seit dem 18. Jh. angebaut. Mir war es eigentlich auch bekannt, dass Weizen vorher eine große Rarität war, da die Sorten früher nicht sonderlich robust waren. Üblicher war der für unsere Breiten üblichere Dinkel (Spelz).
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Johannes v.W.
                  Erfahrener Benutzer
                  • 02.05.2008
                  • 1150

                  #9
                  Vielen Dank für alle Antworten, es scheint ja keine leichte Nuß zu sein. Daß ausgerechnet in Hessen mehr Weizenhändler als anderswo waren, leuchtet tatsächlich wenig ein. Bleibt also Personenname (Wiegand, Weickart) und Herkunftsname.

                  Viele Grüße
                  Johannes
                  Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

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