Altersangabe

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  • robinhood
    Erfahrener Benutzer
    • 30.07.2008
    • 586

    Altersangabe

    Moin,

    vielleicht ist dieses Thema auch schon diskutiert worden.
    Am 29. April 1839 wurde in Wien der Glasermeister Alois Johann Franz Hertwig getraut. Er wurde in Ober-Pomsdorf, Preußisch-Schlesien, geboren. Die Eltern waren der Einlieger Hieronimus Hertwig und seine Frau Theresia. Sein Alter im Traueintrag ist mit 27 Jahren angegeben. Ein schriftlicher Hinweis besagt, "laut später beigebrachten Taufscheines, demzufolge er am ersten Jänner 1812 geboren ist".
    Nun ist dieser Hieronimus, sein Vater; allerdings schon 1809 als verstorben benannt worden.
    Gibt es diese Fälle, dass man sein eigenes Alter nicht kennt und sich um drei bis vier Jahre irrt? In heutigen Ländern wie Syrien oder Afghanistan ist es üblich, die Geburtsdaten auf den ersten Januar zu legen, dort legt man auf die Geburtstage keinen großen Wert, aber war das in Preußen oder Österreich auch schon so?
    Wusste er vielleicht nicht, dass sein Vater schon verstorben war, kannte er sein Geburtsdatum wirklich nicht, warum als Geburtsangabe der erste Januar?
    Ich weiß, das sind jetzt rhetorische Fragen, genaue Antworten wird es da wohl nicht geben. Aber vielleicht helfen einige Gedankenansätze von Kollegen hier ja weiter, man soll die Hoffnung nie aufgeben.

    Gruß Rocco
  • HindeburgRattibor
    Erfahrener Benutzer
    • 24.08.2011
    • 2279

    #2
    Hi,
    ja, insbesondere in ländlichen Gebieten.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Geburtstage damals noch nicht so wie in der heutigen Form gefeiert wurden. Die Leute hatten damals definitiv auch andere Sorgen. Pfarrer waren eh keine Mathexperten und haben sich oftmals auch verrechnet.

    Ich habe solche Fälle in Schlesien auch.
    Für meinen 5x-Urgroßvater aus Kobilla (Kreis Ratibor), habe ich drei verschiedene Altersangaben aus zwei verschiedenen Traueinträgen und seines Beerdigungseintrages. Seinen Taufeintrag habe ich leider immer noch nicht gefunden.
    LG HindeburgRattibor

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    • Eva64
      Erfahrener Benutzer
      • 08.07.2006
      • 811

      #3
      Nur um mal das Gerücht zu zerstreuen, dass Pfarrer keine Matheexperten wären:

      Und das ist nur ein Beispiel. Da gibt es noch weitere...



      Und zum Thema: die Menschen wussten wirklich nicht zwingend wann sie geboren wurden, wobei ich stark vermute, dass es im 19. Jahrhundert besser wurde.


      Grüße
      Eva

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      • ReReBe
        Erfahrener Benutzer
        • 22.10.2016
        • 2543

        #4
        Hallo,
        Zitat von robinhood Beitrag anzeigen
        Am 29. April 1839 wurde in Wien der Glasermeister Alois Johann Franz Hertwig getraut. Er wurde in Ober-Pomsdorf, Preußisch-Schlesien, geboren. Die Eltern waren der Einlieger Hieronimus Hertwig und seine Frau Theresia. Sein Alter im Traueintrag ist mit 27 Jahren angegeben. Ein schriftlicher Hinweis besagt, "laut später beigebrachten Taufscheines, demzufolge er am ersten Jänner 1812 geboren ist".
        Hier passt alles zusammen, Alter bei Trauung und Geburtstag im Taufschein. Es wurde also richtig gerechnet.

        Zitat von robinhood Beitrag anzeigen
        Nun ist dieser Hieronimus, sein Vater; allerdings schon 1809 als verstorben benannt worden. Gibt es diese Fälle, dass man sein eigenes Alter nicht kennt und sich um drei bis vier Jahre irrt?
        Wer soll sich hier denn geirrt haben, der verstorbene Vater? Hier wurde vermutlich auch gar nicht gerechnet sondern eher eine Falschauskunft gegeben.
        Von wem und in welchem Zusammenhang wurde denn der Vater als schon 1809 verstorben benannt?

        Gruß
        reiner
        Zuletzt geändert von ReReBe; 26.01.2024, 15:17.

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        • gki
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2012
          • 4843

          #5
          Da hilft nur, den Taufeintrag zu suchen.
          Gruß
          gki

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          • robinhood
            Erfahrener Benutzer
            • 30.07.2008
            • 586

            #6
            Tja, das ist das Problem. Von diesem Ort gibt es keine KB mehr.

            "Hier passt alles zusammen, Alter bei Trauung und Geburtstag im Taufschein. Es wurde also richtig gerechnet."

            Das ist ja auch richtig, auch das Alter im Sterbeeintrag zum genannten Datum im Taufschein stimmt.

            Gruß Rocco

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            • ReReBe
              Erfahrener Benutzer
              • 22.10.2016
              • 2543

              #7
              Hallo Rocco,

              meine zweite Frage hast Du hiermit aber nicht beantwortet, nämlich:
              "Von wem und in welchem Zusammenhang wurde denn der Vater als schon 1809 verstorben benannt?"

              Gruß
              Reiner

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              • robinhood
                Erfahrener Benutzer
                • 30.07.2008
                • 586

                #8
                Hallo Reiner,

                bisher bin ich immer davon ausgegangen, dass der Vater der Gerichtsscholz aus Ober-Pomsdorf der Vater ist. Allerdings stand immer ein riesiges Fragezeichen dahinter, da der Altersabstand vom ersten Kind (1777) bis zum letzten (1806, meinem Urururopa) doch schon etwas lang ist. Die Tauf- und Trauzeugen der Familie kann man alle irgendwie in Zusammenhang bringen.
                Am 18. Juli 1809 wurde ein Florian Hertwig, brgl. Glasermeister des verst. Hieronimus Hertwig, Gerichtsscholz in Ober-Pomsdorf getraut. Sein Alter ist dort mit 32 Jahren angegeben.
                Wahrscheinlich gibt es nun doch noch einen Hieronimus Hertwig, der eventuell ca. 1780 geboren wurde und dann vielleicht ein Bruder des Florian ist. Dann würde z.B. auch das Geburtsjahr 1812 des Sohnes Alois Johann Franz hinkommen. Da es von Ober-Pomsdorf keine KB mehr gibt, ist es halt etwas schwierig.

                Gruß Rocco
                Zuletzt geändert von robinhood; 26.01.2024, 18:36.

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                • ReReBe
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.10.2016
                  • 2543

                  #9
                  Zitat von robinhood Beitrag anzeigen
                  Wahrscheinlich gibt es nun doch noch einen Hieronimus Hertwig, der eventuell ca. 1780 geboren wurde und dann vielleicht ein Bruder des Florian ist. Dann würde z.B. auch das Geburtsjahr 1812 des Sohnes Alois Johann Franz hinkommen. Da es von Ober-Pomsdorf keine KB mehr gibt, ist es halt etwas schwierig.
                  Ja, davon würde ich auch ausgehen.

                  Das Problem mit den verlorenen Kirchenbüchern in Schlesien kenne ich leider auch. In meiner mütterlichen Linie kommen die Vorfahren aus Oelse im Kreis Striegau. Keinerlei evangelische Kirchenbücher mehr da, und standesamtliche Sterberegister auch erst ab 1921.

                  Gruß
                  Reiner

                  Kommentar

                  • robinhood
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.07.2008
                    • 586

                    #10
                    Tja, ich hänge seit ca. 20 Jahren an diesem Ort fest, habe alle verfügbaren Unterlagen, Akten und Skizzen vom Dorf auf Festplatte, war einige Male auf dem Friedhof, aber ohne die KB bleiben es nur erstmal alles Vermutungen. Da gibt es z.B. noch einen Aloys Hertwig, geb. ca. 1789/90, er heiratete 1820 und 1832 in Patschkau. Aus erster Ehe geht nur ein Kind hervor, der spätere Buchdruckereibesitzer Eduard Hertwig aus Patschkau. Bei seiner zweiten Ehe macht mein Ururopa Trauzeuge. Dieser Aloys ist mit aller Wahrscheinlichkeit ebenfalls in Ober-Pomsdorf geboren, gestorben ist er als Wundarzt 1848 in Ottmachau. Weitere Kinder konnte ich von ihm auch nicht finden. Bei beiden Trauungen sind die Eltern nicht angegeben, da aber mein Ururopa dort Trauzeuge macht, gibt es dort auch mit Sicherheit eine Verbindung.

                    Gruß Rocco

                    Kommentar

                    • Raschdorf
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.03.2012
                      • 505

                      #11
                      Ich habe Unsinn geschrieben und wieder gelöscht.

                      Jo
                      Zuletzt geändert von Raschdorf; 28.01.2024, 11:29.

                      Kommentar

                      • Andrea1984
                        Erfahrener Benutzer
                        • 29.03.2017
                        • 2552

                        #12
                        1789/1790.

                        Viel Glück bei deiner Suche.

                        Liebe Grüße

                        Andrea
                        Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
                        Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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