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#1
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Anna MORTSIEFER, Waldbröl
Guten Tag,
kann mir jemand weiterhelfen? Ich suche Informationen über die Vorfahren der Anna MORTSIEFER *11 Okt 1889 Waldbröl, Oberbergischer Kreis, Nordrhein-Westfalen, sie heiratete am 21 Feb 1916 in Elberfeld, Wuppertal, Nordrhein-Westfalen, Paul SCHMITZ *29 Jun 1888 Elberfeld *01 Mrz 1977 Elberfeld Eltern der Anna MORTSIEFER: Wilhelm MORTSIEFER und Emma GROSS Weitere Kinder sind mir leider nicht bekannt. Einziger Hinweis auf die Herkunft von Wilhelm MORTSIEFER und Emma GROSS ist bisher die Geburt der Tochter Anna in Waldbröl. Ich freue mich über jeden Hinweis! Herzlichen Dank und liebe Grüße Ursula |
#2
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Hallo Galizien,
ich habe nur Daten der evangelischen Kirchengemeinde und auch nur ältere. Jedenfalls kommt der Name Mordtseiffers nur einmal vor: Amt: Waldbröl, Evangelisch, ev, Referenz: 1741-04-14_m Begräbnis: 14.04.1741 Verstorbene(r): , Elisabetha Sterbeort: Dattenfeld, Alter: 62, Geburtsdatum: 00.00.1679 Vater des Verstorbenen: Mordtseiffers, Joh. Etwas häufiger taucht der Name im benachbarten Nümbrecht auf. Auch hier evangelisch, Zeitraum von 1775 bis 1809. Die meisten Einträge sind Nennungen als Paten. Dabei kommen die meisten Mordtsieffer aus Winterborn, einer Ortschaft nordöstlich von Nümbrecht. Wenn du die Daten haben willst, melde dich. LG Geändert von 1570126 (21.08.2018 um 18:39 Uhr) |
#3
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Hallo Galizien,
der Familienname Mortsiefer leitet sich von einer Wohnstätte Mortsiefen ab. Von dort müssen die frühesten Mortsiefer einmal gekommen sein. Der Bestandteil -siefen, -seifen, -siepen ist in der Region verbreitet und bedeutet feuchtes Bachtal. Einen heutigen Mortsiefen habe ich nicht gefunden (was nicht bedeutet, dass es ihn nicht gäbe), jedoch in Much einen Ortsiefen, der im Mittelalter Mortsiefen hieß, etwa 10 km von Nümbrecht, wo 1570126 eine Häufung fand. https://de.wikipedia.org/wiki/Ortsiefen Außerdem gibt es in Ruppichteroth, etwa 20 km von Nümbrecht, eine Straße Zum Ortsiefen. Eine der beiden Wohnstätten oder eine weitere mit diesem oder ähnlichem Namen, vielleicht sogar direkt in Nümbrecht, könnte der Ursprungsort Deiner Mortsiefer sein. Jedenfalls wird Dich Deine Ahnenforschung irgendwann an einen solchen Ort führen. Ich wünsche Dir viel Erfolg Xylander Außerdem gibts noch den Kandidaten Ortseifen/Morsbach, ca 10 km von Waldbröl https://de.wikipedia.org/wiki/Ortseifen Geändert von Xylander (21.08.2018 um 09:20 Uhr) Grund: Ortseifen/Morsbach |
#4
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Hallo Ursula,
in der Karte (DGK5 von TIMonline) ein Beispiel für den Wechsel Mort/Ort. Das betreffende Siefental in Much heißt Mortsiefen, das Dörfchen an seinem Ende aber Ortsiefen. Inzwischen habe ich noch eine ganze Reihe von Örtlichkeiten vom Typus Mortsiefen oder Ortsiefen, -seifen, -siepen im Bergischen Land, im angrenzenden Westfalen und in Hessen gefunden. Wenn Du mit Deinen Mortsiefer an einem solchen Ort landest, dann bist Du sehr wahrscheinlich richtig. Noch zum Namen: die Silbe mort- bedeutet Mord, und es kann schon einmal sein, dass ein Siefen nach einem solchen Ereignis in der Geschichte benannt wurde. Oft aber kann es sich um eine Zusammenziehung des m aus Im/Am/Zum/Tom mit Ortsiefen handeln: Im Ortsiefen > Mortsiefen. Das Mucher Beispiel belegt das sehr schön. ort- bedeutet übrigens Ort, aber auch Ende, Ecke, Spitze, Winkel. Der Ortsiefen ist also ein Siefen am Ende, an der Ecke, im Winkel Viele Grüße Xylander |
#5
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Hallo Xylander,
bist du dir mit der Deutung "mort- bedeutet Mord" sicher? Es gibt andere Deutungen die mort als Sumpf / Moor interpretieren. In Verbindung mit Siefen das wohl für ein schmales feuchtes Tal, meist in Verbindung mit einem Bachlauf steht, ergibt sich eine reine Ortsbeschreibung, die den Ort als feuchtes, sumpfiges Tal oder Vertiefung beschreibt. LG Geändert von 1570126 (22.08.2018 um 21:38 Uhr) |
#6
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Hallo 1570126,
ja ich bin sicher, dass eine mögliche und häufig zutreffende Deutung von mort - Mord ist, sowohl im Mittelhochdeutschen als auch im Mittelniederdeutschen. Wir bewegen uns ja hier in einem sprachlichen Übergangsgebiet, deswegen auch die Formen Siefen, Seifen, Siepen Jedenfalls ist mort - Mord usw. nach Gerhard Köbler http://www.koeblergerhard.de/wikilin...t&mod=0&page=4 Aber gut, dass Du die Deutung als Sumpf, Moor ins Spiel bringst. Die hatte ich auch irgendwo gelesen, und sie liegt bei einem Siefen/Siepen nahe, bin da als Kind oft genug am Bach entlang durch den Matsch gestapft. Nur fand ich dafür keinen Beleg bei Köbler und auch sonst im Moment nicht mehr. Hast Du etwas, wo man es nachlesen kann? Andererseits hieß einer der Mortsiefen, die ich beim Googeln fand, alternativ auch Mollsiefen, und das geht in Richtung Sumpf. Ich kenne einen Mollenkotten, der ursprünglich Moddenkotten hieß. Und Google wirft eine Menge Mollensiefen aus. Also: gegen mort - Sumpf, Moor würde ich mich nicht sträuben, würde es nur gern besser belegt haben. Dann hätten wir drei Möglichkeiten: mort - Mord mort - im ort mort - Sumpf, Moor Vielleicht hilft uns die Themenstarterin aus dem Deutungssumpf, wenn sie den für sie zutreffenden (M)ortsiefen lokalisiert, auf den kommt es schließlich an. Aber bis dahin muss wohl vor der Namenforschung noch viel Familienforschung geleistet werden. Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (23.08.2018 um 07:29 Uhr) Grund: Modderkotten verbessert in Moddenkotten |
#7
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Hallo Xylander,
ich hatte die Info aus "Die kuriosen deutschen Ortsnamen, Eine namenkundliche Untersuchung, Studienarbeit, 2009 (Leseprobe hier) "... Namen: Haueda a. d. Diemel, urkdl. Hown-idi ist ein Kollektiv auf – ithi, ede (im hessischen Raum) und eine Ableitung von alten, teilweise vorgermanischen Wörtern für Sumpf, Moor, Moder, Schmutz. Ebenfalls für hou läßt sich der Wortsinn >>Sumpf, Moor, Mo-der<< mit Houmere (Heumar/Sieg), Heusiepen, Mortsiepen) erklären. Hou ist auch eine Alternative zu hu >>Moder<<, siehe auch Hustedt. ..." Und es gibt einen Artikel im Kölner Stadtanzeiger, der es ebenso deutet (Link) Auf den Karten von TIMonline ist der Mortsiefen ein kleiner Bach, der in der Nähe der Teiche in den Haubach mündet. Auf der historischen Karte, Uraufnahme 1836 - 1850 kann man gut einen, im Vergleich zu heute, etwas grösseren Teich erkennen. Dieser scheint natürlichen Ursprungs zu sein. Die auffällige dreieckige Form auf der Karte passt sehr gut zur Geländeform. Diese erkennt man besser, wenn man zur Standartkarte noch das digitale Geländemodell / Schummerung einblendet. Der Bach und die kleine Geländevertiefung in der sich das Wasser sammelt, ist wahrscheinlich der Grund für die Bezeichnung Mortsiefen. Obwohl ich die Sache mit dem Mord viel interessanter finde.... LG Geändert von 1570126 (26.08.2018 um 19:06 Uhr) |
#8
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Hallo 1570126,
danke für die Erläuterung, aber leider funktioniert der Link zur Leseprobe der Studienarbeit nicht. Und im Zitat erläutert der Autor nach meinem Verständnis die Bedeutung von hou-Sumpf. Was der Mortsiepen in seiner Beispielreihe für hou, hu, heu - Sumpf belegen soll, verstehe ich nicht, erschließt sich das aus der Leseprobe? Ja, genau der Artikel im Kölner Stadtanzeiger war es, den ich gesehen hatte, danke. Leider sagt der zitierte Fritz Koch nicht, woher er seine Deutung Mort - Sumpf hat. Für mich bleibt das zwar eine Möglichkeit, die ich aber gern besser belegt sähe. Im Fall Mortsiefen/Ortsiefen in Much, den die Karte zeigt, ist für mich eine Zusammenziehung aus Im/Am/Zum/Thom Ortsiefen wahrscheinlicher als eine Zusammensetzung mit mort - Sumpf oder mit mort - Mord. Gerade weil der Siefen mit dem Bach den Namen Mortsiefen trägt, das Dörfchen aber Ortsiefen heißt. Als Beispiel für eine solche Zusammenziehung finde ich im Moment im Südhesssischen Flurnamenbuch: "Gelegentlich sind die Namen durch falsche Abtrennung entstanden, etwa Mordacker aus *am Ortacker, oder es liegt eine Umdeutung vor" https://www.lagis-hessen.de/de/subje...sn/shfb?q=mort Die historischen Karten in TIMonline hatte ich durchgeschaut, der Teich an der Mündung des Mortsiefen-Bachs in den Haubach sieht für mich auch in der Uraufnahme künstlich aus. Auf der Tranchotkarte 1801-28 ist er noch nicht drauf. Ist aber auch egal, für eine Begründung der Deutung mort - Sumpf brauchts bei einem Siefen keinen Teich, sumpfig ists da meist irgendwo. Mein vorläufiges Fazit: mort bedeutet normalerweise Mord. Auch bei einem bestimmten Mortsiefen kann das der Fall sein. Für häufiger vorkommend halte ich eine Zusammenziehung aus im/am/zum/thom Ortsiefen. Die Deutung mit mort - Sumpf schließe ich nicht aus, sie scheint plausibel, und ich würde sie gern in meine Liste aufnehmen, vielleicht brauche ich sie mal bei einer Mortwisch, wo es nie einen Mord gab. Aber die bisherigen Belege überzeugen mich nicht. Dazu brauchte ich die Bestätigung in einem der einschlägigen Wörterbücher oder in einer für mich nachvollziehbaren wissenschaftlichen Arbeit Eigentlich gehört diese Diskussion in die Namenforschung, aber vielleicht führt die Themenstarterin uns zurück in die Genealogie und die Ortssuche. Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (23.08.2018 um 11:44 Uhr) Grund: Fazit |
#9
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Herzlichen Dank für eure Diskussionsbeiträge!
Leider kann ich zur Herkunft des Namens MORTSIEFER nur wenig beitragen. Meine Informationen bezogen sich bisher eigentlich immer auf eine örtliche Namensgebung, also Moor, Sumpf, Bachlauf usw. Heute weiß ich nun, dass die Vorfahren von Wilhelm MORTSIEFER * Okt 1828 Niederbröl und Emma GROSS *ca. 1863 Oberbröl aus der Gegend von Nümbrecht kommen, wie Xalander schon vermutet hat. Unser bisher ältester Vorfahr MORTSEIFFER ist: Johann Henrich MORTSEIFFER *ca. 1796 Niederbröl +nach 02 Aug 1867 Niederbröl oo Maria Elisabeth KLEIN *ca. 1800 Drinsahl +Zw. 1845 – 1859 Niederbröl Wilhelm MORTSEIFFER *ca. Okt 1828 Niederbröl +08 Mrz 1893 NiederbrölIch danke also nochmals allen für die Hilfe. 1570126 wenn ich mehr Hinweise über frühere Vorfahren finde, komme ich gerne auf dein Angebot zurück! Herzliche Grüße Ursula |
#10
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Mortsiefer
Hallo Ursula,
aus Deiner Frage ist leider nicht ersichtlich ob Du schon das Archiv in Wuppertal kontaktiert hast. Wenn nicht, rate ich Dir dazu. Denn Anna heiratete dort. Carl, Emma, Arthur u. Erwin sind dort geboren. Dann hat bestimmt auch noch ein weiterer von ihnen in Wuppertal geheiratet. So hast Du vielleicht Glück im Archiv in Wuppertal eine Familienakte zu finden, die Dir weiterhilft, Vor bzw. event. Nachfahren zu finden. Die Mitarbeiter dort sind supernett und haben ansonsten meist noch weitere Ideen. Liebe Grüße aus dem Bergischen Andrea |
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barmen , elberfeld , mortsiefer , waldbröl |
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