Verzeichnete Gefallene des Ruhraufstands 1920 im Standesamt Voerde

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  • Niederrheiner94
    Erfahrener Benutzer
    • 30.11.2016
    • 786

    Verzeichnete Gefallene des Ruhraufstands 1920 im Standesamt Voerde

    Guten Morgen!


    Im Folgenden findet ihr eine Auflistung aller Personen, die infolge des Ruhraufstands 1920 verstorben und im Standesamt Voerde erfasst sind. Laut "Der Aufstand. Die Märzunruhen 1920 im Raum Dinslaken-Wesel" von Michael Dahlmanns wurden aber nicht alle Gefallenen erfasst. So schreibt er auf S. 81 "Zwar nennt das Sterberegister des Standesamtes von Dinslaken insgesamt 72 Personen, die während der 'Märzunruhen 1920' durch Gewalteinwirkung getötet wurden, doch muß die tatsächliche Zahl der Gefallenen weitaus höher beziffert werden." Aufgrund der ebenfalls heftigen Kämpfe im Raum Voerde, wird auch hier die Zahl der unbekannten Opfer beträchtlich sein.


    Kleine Anmerkung: Ich habe die Daten in einer Tabelle erfasst, die ihr im Anhang als PDF findet. Nach dem Nach- und Vornamen folgen Geburtsort und -datum. Anschließend der Beruf, Wohnort und Sterbedatum.


    Selbstverständlich habe ich die Sterbeurkunden abfotografiert vorliegen, sodass ich auch weitere Auskunft geben kann. In der Datei ist ebenso die Urkundennummer, sowie Todesursache und -ort angegeben.



    Viele Grüße
    Fabian




    Bally
    Fridolin
    Duisburg-Hamborn
    1902
    Bergmann
    Duisburg-Hamborn, Knappenstraße 95
    31.03.1920


    Belz
    August
    Wuppertal-Elberfeld
    1898
    Hülfsarbeiter
    Wuppertal-Elberfeld, Lärchenstraße 11
    24.03.1920


    Bulwien
    Julius Otto Karl
    Wuppertal-Elberfeld
    1898
    Dreher
    Wuppertal-Elberfeld, Höchstenstraße 48
    26.03.1920


    Constapel
    August
    Duisburg-Hamborn
    1901
    Bergmann
    Duisburg-Hamborn, Bastenstraße 42a
    27.03.1920


    Domming
    Walter
    Essen
    1900
    Dreher
    Essen,
    Plankstraße 117
    25.03.1920


    Falke
    Heinrich
    Düsseldorf
    1883
    Schleifer
    Düsseldorf
    27.03.1920


    Grunewald
    Johann
    Mülheim-Styrum
    1870
    Tagelöhner
    Mülheim a. d. Ruhr, Friedrichstraße 15/17
    28.03.1920


    Gumpertz
    Julius
    Oberhausen-Holten
    1901
    Monteur, Zeitfreiwilliger (Reichswehr)
    Oberhausen-Holten, Ziegelstraße 9
    02.04.1920


    Hein
    Fritz
    Bartschin, Kreis Schubin, Posen
    1898
    Arbeiter
    Remscheid-Lennep, Leverkuserstr. 40
    23.03.1920


    Herrmann
    Nikolaus
    Limbach, Kreis Saarlouis, Saarland
    1898
    Bergmann
    Limbach 78
    27.03.1920


    Inhoven
    Josef Wilhelm
    Düsseldorf
    1898
    Hilfsarbeiter
    Düsseldorf,
    Suitbertusstr. 90b
    27.03.1920


    Jansen
    Heinrich Christian
    Düsseldorf
    1900
    Dreher
    Düsseldorf,
    Auf dem Hennekamp 37
    27.03.1920


    Kaimer
    Wilhelm
    Wuppertal-Barmen
    1899
    Fabrikarbeiter
    Remscheid-Lennep, Pastoratstraße 2
    00.03.1920


    Moß
    Walter Heinrich
    Bochum-Linden
    1900
    Freiwillige
    Essen, Wiesenstraße 27
    28.03.1920


    Patt
    Hermann August
    Wetter a. d. Ruhr
    1896
    Bergmann
    Duisburg-Walsum, Römerstraße 29
    27.03.1920


    Protzek
    Stefan
    Bismarkhütte, Schlesien
    1901
    Bergmann
    Oberhausen-Osterfeld
    31.03.1920


    Schlack
    Fritz
    Essen-Altenessen
    1899
    Fabrikarbeiter
    Essen, Mommsenstr. 33
    00.03.1920


    Schraven
    Peter
    Essen-Borbeck
    1901
    Bergmann
    Essen-Borbeck,
    Baasstraße 3
    27.03.1920
    Angehängte Dateien
  • Bertrada
    Neuer Benutzer
    • 03.12.2020
    • 4

    #2
    Julius Gumpertz

    Hallo,
    ich recherchiere zur Zeit die Familiengeschichte der Familie Gumpertz in Holten, Oberhausen.
    Hast du noch mehr Informationen zu Julius Gumpertz und über die Umstände seines Todes gefunden?

    LG
    Bertrada

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    • Niederrheiner94
      Erfahrener Benutzer
      • 30.11.2016
      • 786

      #3
      Hallo Bertrada,


      ich zitiere aus der Urkunde:


      Das 4. Bataillon des Reichswehrschützen-Regiments 13 hat mitgeteilt, daß der Zeitfreiwillige der 3. Kompagnie des Reichswehr-Regiments 62, Monteur Julius Gumpertz, 18 Jahre 5 Monate alt, wohnhaft in Holten, Ziegelstraße 9, geboren zu Holten, ledig, bei Voerde am zweiten April des Jahres tausend neunhundert zwanzig bei den Kämpfen zwischen Reichswehr und der Roten Armee gefallen sei. Stunde des Todes ist nicht festgestellt worden.


      Die Eltern sind demnach nicht genannt, aber anhand der Orts- und Altersangabe sollte sich hoffentlich eine Geburtsurkunde und damit die Familienzugehörigkeit feststellen können. Die Urkunde hat die Nummer 32 aus dem Jahrgang 1921. Bei Bedarf kann ich ein Foto der Urkunde per Mail zuschicken.



      Viele Grüße
      Fabian

      Kommentar

      • KarOrl
        Erfahrener Benutzer
        • 18.10.2020
        • 119

        #4
        Hallo Fabian,
        kurze Nachfrage zu Wassenberg, Wilhelm. Geb. am 3.2.1899 ?
        Danke und Gruß
        Zuletzt geändert von KarOrl; 05.12.2020, 22:06.

        Kommentar

        • Niederrheiner94
          Erfahrener Benutzer
          • 30.11.2016
          • 786

          #5
          Hallo KarOrl!

          Welche Frage hast Du denn? Der Genannte taucht in obiger Liste nicht auf.

          Gruß
          Fabian

          Kommentar

          • Niederrheiner94
            Erfahrener Benutzer
            • 30.11.2016
            • 786

            #6
            Hallo KarlOrl!


            Ups, in der Datei ist er ja tatsächlich zu finden. Mein Fehler!


            Hier der Urkundentext:


            Die Polizeiverwaltung hier hat mitgeteilt, daß der Schlosser Wilhelm Wassenberg, 21 Jahre alt, wohnhaft in Ratingen, Kaiserswertherstraße 37, geboren zu Ratingen, ledig, zu Möllen am zweiten April des Jahres tausend neunhundert und zwanzig vormittags um acht Uhr als Kämpfer bei der "Roten Armee" gefallen ist.


            Gruß
            Fabian

            Kommentar

            • KarOrl
              Erfahrener Benutzer
              • 18.10.2020
              • 119

              #7
              Zitat von Niederrheiner94 Beitrag anzeigen
              Hallo KarOrl!

              Welche Frage hast Du denn? Der Genannte taucht in obiger Liste nicht auf.

              Gruß
              Fabian
              Hallo Florian, zunächst herzlichen Dank für Deine Antwort und den Urkundentext. Mir ging es auch darum, ob in der Urkunde das vollständige Geburtsdatum (TT.MM.JJJJ) genannt wurde, so daß eine eindeutige Zuordnung erfolgen kann. Dies ist, wie ich aus dem Urkundentext ersehe, leider nicht der Fall.
              Man soll halt immer in ganzen Sätzen seine Fragen stellen
              Gruß

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              • Bertrada
                Neuer Benutzer
                • 03.12.2020
                • 4

                #8
                Zitat von Niederrheiner94 Beitrag anzeigen
                Hallo Bertrada,


                ich zitiere aus der Urkunde:


                Das 4. Bataillon des Reichswehrschützen-Regiments 13 hat mitgeteilt, daß der Zeitfreiwillige der 3. Kompagnie des Reichswehr-Regiments 62, Monteur Julius Gumpertz, 18 Jahre 5 Monate alt, wohnhaft in Holten, Ziegelstraße 9, geboren zu Holten, ledig, bei Voerde am zweiten April des Jahres tausend neunhundert zwanzig bei den Kämpfen zwischen Reichswehr und der Roten Armee gefallen sei. Stunde des Todes ist nicht festgestellt worden.


                Die Eltern sind demnach nicht genannt, aber anhand der Orts- und Altersangabe sollte sich hoffentlich eine Geburtsurkunde und damit die Familienzugehörigkeit feststellen können. Die Urkunde hat die Nummer 32 aus dem Jahrgang 1921. Bei Bedarf kann ich ein Foto der Urkunde per Mail zuschicken.



                Viele Grüße
                Fabian
                Hallo Fabian,

                die Urkunde habe ich mir jetzt über das Stadtarchiv besorgt. Die Familienzusammenhänge sind mir auch klar. Aber: Weißt du, warum sein Tod erste ein Jahr später beurkundet worden ist?
                Laut deiner Liste ist das ja nur zweimal vorgekommen. Ich weiß auch nicht, wo er begraben worden ist. Eigentlich müsste er auf dem jüdischen Friedhof liegen. Bei Epidat/Steinheim Institut ist er aber nicht registriert.

                Danke für deine Hilfe
                LG
                Bertrada
                Angehängte Dateien

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                • Niederrheiner94
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.11.2016
                  • 786

                  #9
                  Hallo Bertrada!


                  Nein, das kann ich nicht sagen. Wahrscheinlich konnte er erst später identifiziert werden. Oder die Familie hat sich bei der örtlichen Polizei gemeldet. Vielleicht gibt es dazu einen Beleg in der Sammelakte?



                  Meine alte Liste ist auch etwas unvollständig, denn es fehlt


                  Schmidt
                  Waldemar Friedrich Wilhelm
                  Osnabrück, Niedersachsen
                  1898
                  Bergmann
                  Bottrop
                  02.04.1920


                  Er wurde zu Holthausen tot aufgefunden und am 3. März 1921 beurkundet. (14/1921).


                  Viele Grüße
                  Fabian

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                  • Bertrada
                    Neuer Benutzer
                    • 03.12.2020
                    • 4

                    #10
                    Vielen Dank für die Information!
                    Es gibt eine Todesanzeige seines Regiments vom April 1920 in der Volksstimme. Er ist also schon früh identifiziert worden.
                    Ich recherchiere mal weiter. Falls ich etwas Interessantes finde, füge ich es unter diesem Thema hinzu.


                    LG
                    Bertrada

                    Kommentar

                    • Niederrheiner94
                      Erfahrener Benutzer
                      • 30.11.2016
                      • 786

                      #11
                      Hallo Bertrada!


                      Darüber würde ich mich sehr freuen. Das Thema ist generell relativ unbeachtet geblieben und für die Sterbeurkunden interessiert sich auch fast niemand. Wenn die Berichte über diese Zeit stimmen, wurde nur ein Bruchteil wirklich beurkundet.



                      Nicht immer sind die Gründe für eine späte Beurkundung klar. Das sieht man oft bei Gefallenen aus den Weltkriegen, dass die Beurkundung erst tlw. Jahre später erfolgte, obwohl die Angehörigen und auch die Kirchen bereits nach wenigen Wochen vom Schicksal ihres Angehörigen wussten.


                      Viele Grüße
                      Fabian

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                      • Guelfi
                        Neuer Benutzer
                        • 09.09.2023
                        • 1

                        #12
                        Gumpertz

                        Hallo Bertrada, haben Sie noch etwas über Julius Gumpertz in Erfahrung bringen können, evtl. auch wo er begraben wurde?

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