Hoff-Jäger und Büchsenspanner

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  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    #16
    Hier steht, dass die Einwohner von Boßweiler evangelisch waren.

    Desweiteren wurde im 18. Jht. versucht die evangelischen Untertanen zum katholischen Glauben zu zwingen. Das könnte ein Emigrationsgrund gewesen sein für Deinen Murus.
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    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 15.08.2019, 22:06.
    Viele Grüße

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    • hessischesteirerin
      Erfahrener Benutzer
      • 08.06.2019
      • 1330

      #17
      aber das Adelsgeschlecht war katholisch
      "So gelang es dem katholischen Kirchenrechtler den evangelischen Grafen zu einem Glaubensübertritt und zur Rückkehr zu seiner angetrauten Ehefrau zu überzeugen. Im Jahr 1671, dem Jahr der Konversion der Grafen Leiningen-Westerburg-Rixingen, bekam Quirinus Merz das lungenfeldsche Hofgut und koldersche Liegenschaften aus kirchlichem Besitz[6]. 1672 erhielt er die Herrschaft über die ganze Gemarkung Quirnheim und Boßweiler (damals noch Bosweiler), was schließlich 1673 in einem Lehensvertrag festgeschrieben wurde."

      ob man danach wieder konvertierte, konnte ich nicht herausfinden, ist aber unwahrscheinlich ->

      "Johann Wilhelm Merz von Quirnheim (1652–1718), Erbauer der katholischen Kirche in Boßweiler, Stifter in Grünstadt und Worms"

      Ein Katholik hätte nie einen Protestanten angestellt .. jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen.

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      • hessischesteirerin
        Erfahrener Benutzer
        • 08.06.2019
        • 1330

        #18
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Hier steht, dass die Einwohner von Boßweiler evangelisch waren.

        Desweiteren wurde im 18. Jht. versucht die evangelischen Untertanen zum katholischen Glauben zu zwingen. Das könnte ein Emigrationsgrund gewesen sein für Deinen Murus.
        Ich bin mir nicht sicher, ob der Bruder meines Ahns emigrierte, ich denke dass es ihn beruflich dorthin zog. oder wegen einer hübschen Maid :-)

        Noch suche ich den Taufeintrag meines Ahns, und den erhoffe ich in den Kirchenbüchern Massenheim oder Wallau zu finden. Mein Ahn war Müller auf einer hiesigen Mühle und aufgrund des Nachnamens, der sehr ungewöhnlich ist, könnte eine direkte Verbindung zu einem Massenheimer Pfarrers bestehen, der mehrere Söhne hatte. Dieser war Pfarrer in Massenheim, hier hiess er Johann Magnus Murus, und in seinen beiden Stellen zuvor ist er als Johann Magnus Maurus aufgeführt.

        Wo er ursprünglich herkam, konnte ich noch nicht herausfinden, aber da ich noch nicht sicher bin, ob er der Vater der beiden Brüder gewesen ist, möchte ich hier noch nicht soviel Zeit investieren

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #19
          Zitat von sigrungaerber Beitrag anzeigen
          ... Ein Katholik hätte nie einen Protestanten angestellt .. jedenfalls kann ich mir das nicht vorstellen.
          Das ist doch Quatsch, da die Grafen selber ursprünglich evangelisch waren.
          Die Annahme des katholischen Glaubens war wohl notwendig damit sie das Lehen (die Ortsherrschaft) vom katholischen Fürstbischof verliehen bekamen.

          Es ist auch nicht mehr die Zeit der Glaubenskämpfe wie noch im 16. und frühen 17. Jht.
          Viele Grüße

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #20
            Ernst Maurus, Langgasse 21 in Quirnheim (bei Boßweiler), Anschrift in 2019
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 15.08.2019, 23:13.
            Viele Grüße

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            • Anna Sara Weingart
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2012
              • 15113

              #21
              Zu Deinem Pfarrer Murus gefunden:

              "... Aus dieser Zeit berichtet der Superintendent Antonius Forst von Langenschwalbach: Am 9. Juli 1637 habe ich im Beisein des Herrn Landbereiters Johann Franz Peltzer den neuen Pfarrer zu Delkenheim Magnus Maurus aus Bärstadt eingeführt und ihm sowohl die Pfarrkinder von Delkenheim wie die zu Wallau in seine Seelsorge gegeben." -- http://www.ev-kirche-delkenheim.de/g...chengeschichte


              Ob das nun seine vorherige Pfarrstelle oder sein Geburts- oder Herkunftsort ist, weiß ich nicht.
              Viele Grüße

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              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #22
                In dem erwähnten Busweiler (auch: Buchsweiler, Buschweiler; heute: Bouxwiller) war ein Oberforstamt mit Sitz eines Oberjägers.
                Quelle: https://www.archivportal-d.de/item/4...IQJGAPPFVPJSZN

                Dieser Ort, ursprünglich zu Hanau-Lichtenberg gehörig, gehörte 1745 zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt:
                "1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort."

                Ich vermute Dein Murus stammt aus Breckenheim, und er war vielleicht in großherzoglich-hessischen Diensten als Jäger nach Buchsweiler verordnet?
                Angehängte Dateien
                Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 15.08.2019, 23:43.
                Viele Grüße

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #23
                  Nachtrag: 1745 hieß es noch Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, zum Großherzogtum ist es erst später erhoben worden.
                  Würde jedenfalls erklären warum es zu Busweiler (Buchsweiler) einen "Hoff-Jäger" gab, weil sich Hessen-Darmstadt dort einen "Hofstaat" leistete:

                  Breckenheim gehörte auch zu Hessen-Darmstadt!! -- https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesbaden-Breckenheim
                  Angehängte Dateien
                  Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 15.08.2019, 23:58.
                  Viele Grüße

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                  • hessischesteirerin
                    Erfahrener Benutzer
                    • 08.06.2019
                    • 1330

                    #24
                    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                    Das ist doch Quatsch, da die Grafen selber ursprünglich evangelisch waren.
                    Die Annahme des katholischen Glaubens war wohl notwendig damit sie das Lehen (die Ortsherrschaft) vom katholischen Fürstbischof verliehen bekamen.

                    Es ist auch nicht mehr die Zeit der Glaubenskämpfe wie noch im 16. und frühen 17. Jht.
                    Ob das Quatsch ist, vermag ich Nichtstun beurteilen
                    Aber selbst im 20 Jhdt waren sogenannte Mischehen versöhnt , Kinder wurden enterbt, weil sie die andere Konfession geheiratet haben etc.

                    Warum sollte es also 250 j früher im Arbeitsverhältnis anders gewesen sein

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                    • hessischesteirerin
                      Erfahrener Benutzer
                      • 08.06.2019
                      • 1330

                      #25
                      Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                      Zu Deinem Pfarrer Murus gefunden:

                      "... Aus dieser Zeit berichtet der Superintendent Antonius Forst von Langenschwalbach: Am 9. Juli 1637 habe ich im Beisein des Herrn Landbereiters Johann Franz Peltzer den neuen Pfarrer zu Delkenheim Magnus Maurus aus Bärstadt eingeführt und ihm sowohl die Pfarrkinder von Delkenheim wie die zu Wallau in seine Seelsorge gegeben." -- http://www.ev-kirche-delkenheim.de/g...chengeschichte


                      Ob das nun seine vorherige Pfarrstelle oder sein Geburts- oder Herkunftsort ist, weiß ich nicht.
                      Ja vielen Dank
                      Diese Angaben sind mir bekannt
                      Er ging von Bärstadt nach Delkenheim und hieß hiernach Maurus! 2km weiter in Massenheim wird er dann als Murus erwähnt

                      Daher vermute ich die Verbindung zu meinem Ahnen
                      Zuletzt geändert von hessischesteirerin; 16.08.2019, 20:58. Grund: Rechtschreibfehler

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                      • hessischesteirerin
                        Erfahrener Benutzer
                        • 08.06.2019
                        • 1330

                        #26
                        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                        In dem erwähnten Busweiler (auch: Buchsweiler, Buschweiler; heute: Bouxwiller) war ein Oberforstamt mit Sitz eines Oberjägers.
                        Quelle: https://www.archivportal-d.de/item/4...IQJGAPPFVPJSZN

                        Dieser Ort, ursprünglich zu Hanau-Lichtenberg gehörig, gehörte 1745 zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt:
                        "1736 starb mit Graf Johann Reinhard III. der letzte männliche Vertreter des Hauses Hanau. Aufgrund der Ehe seiner einzigen Tochter, Charlotte (* 1700; † 1726), mit dem Erbprinzen Ludwig (VIII.) (* 1691; † 1768) von Hessen-Darmstadt fiel die Grafschaft Hanau-Lichtenberg nach dort."

                        Ich vermute Dein Murus stammt aus Breckenheim, und er war vielleicht in großherzoglich-hessischen Diensten als Jäger nach Buchsweiler verordnet?
                        Letzteres ist da das, was ich vermute! Dass er nach Bussweiler gezogen ist!
                        Ob er aus Breckenheim , Wallau oder Massenheim stammt, bzw geboren ist, muss ich noch heraus finden!

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                        • hessischesteirerin
                          Erfahrener Benutzer
                          • 08.06.2019
                          • 1330

                          #27
                          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                          Nachtrag: 1745 hieß es noch Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, zum Großherzogtum ist es erst später erhoben worden.
                          Würde jedenfalls erklären warum es zu Busweiler (Buchsweiler) einen "Hoff-Jäger" gab, weil sich Hessen-Darmstadt dort einen "Hofstaat" leistete:

                          Breckenheim gehörte auch zu Hessen-Darmstadt!! -- https://de.wikipedia.org/wiki/Wiesbaden-Breckenheim

                          viele. dank! Die Mühle auf der mein Ahn lebte, gehörte bis 1866 zu Wallau, er selbst muss 1703geboren sein, ehelichte eine Frau von Massenheim !
                          Daher vermute ich seinen Geburtsort entweder in Wallau oder Massenheim, dies muss ich, wie erwähnt, überprüfen

                          Die geschichtlichen Daten dieser Gegend sind mir bestens bekannt - es ist unwahrscheinlich,:dass er ein Breckenheimer gewesen ist, Murus ist kein Breckenheimer Nachname und außerdem hätte ein Wallauer niemals einen Breckenheimer geheiratet !! Beide Dörfer lagen immer im Clinch!


                          Mir ging es in der Ausgangsfrage um den Beruf und den Ort Bussweiler!

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                          • Anna Sara Weingart
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2012
                            • 15113

                            #28
                            Ja, das entscheidende ist, dass man annehmen kann, dass mit diesem "Busweiler" das hessen-darmstädtische Buschweiler (heute Bouxwiller) gemeint war, wo es ein hessen-darmstädtisches Oberforstamt gab, wo ein Oberjäger residierte, der sicherlich Untergebene hatte, wie z.B. Deinen Büchsenspanner Murus.

                            Denn dass an einem hessen-darmstädtischen Ort (Breckenheim) in dem Kirchenbuch steht "Hoff-Jäger" ohne Angabe um welchen Hofstaat es sich dabei handelte, bzw. unter welcher Herrschaft er diente, lässt vermuten, dass er nicht für eine fremde Herrschaft tätig war, sonst hätte man es vermutlich extra angemerkt.
                            Viele Grüße

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