chronologische Aufstellung WW2 meines Großvaters - G.A.R. 111 (Gebirgs Artillerie Regiment 111)

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  • forscher_wien
    Erfahrener Benutzer
    • 04.10.2011
    • 3153

    chronologische Aufstellung WW2 meines Großvaters - G.A.R. 111 (Gebirgs Artillerie Regiment 111)

    Liebe Forenmitglieder,


    vorab:
    1) ich erhoffe mir durch diesen Beitrag viele Informationen für die ich auch gerne bereit bin zu bezahlen, diesbezüglich einfach bitte eine PN

    2) diesen Beitrag habe ich auch auf https://www.forum-der-wehrmacht.de/i...er/#post656984 veröffentlicht, wo ich auch schon einige tolle Hinweise erhalten habe

    Vor kurzem habe ich die lang ersehnte Nachricht vom WASt hinsichtlich meines Großvaters Paul MAREK erhalten.


    Anbei die Info Nachricht von WASt.


    Kurz zu mir: Ich habe wenig Ahnung bez. dem WW2, kenne mich auch nicht über die Gliederung der Einheiten aus. Bin diesbezüglich ein Anfänger. Möchte aber gerne so viel als möglich über meinen Großvater und dessen Zeit im WW2, davor und danach in Erfahrung bringen. Er starb 10 Jahre vor meiner Geburt und verlies die Familie als mein Vater noch ein kleines Kind war. Es existieren bis auf ein paar Fotos nichts von ihm.


    Hier ein Beitrag von mir, mit den Fotos aus dem WW2 meines Großvaters: Anfänger - erste Schritte mit Fotoalbum vom Großvater



    Ich würde mich gerne in "seine Lage versetzen" können. Was durchlebte er vor dem Krieg, was während dessen und was danach.


    Soviel habe ich bisher herausgefunden:


    06.10.1920: Geboren in Wien (lebte sein Leben lang, bis er die Familie verließ und nach Deutschlang ging, in Wien)
    15.03.1940: Abschluß- und Reifezeugnis im Alter von 19 Jahren
    1940-1945: Wehrmacht (siehe Info von der WASt)
    Sommersemester 1946: 1 Semester Technische Universität Wien Bauwesen
    1946-1948: Studium
    18.03.1973: in München gestorben


    1) Wie war das mit dem Einrücken, wann musste er in den Krieg?
    2) Bekam man damals einen Brief zugeschickt mit einem Einrückungsbefehl?
    3) In den Unterlagen der WASt steht, dass die erstmalige Meldung am 09.12.1940 erfolgte, bedeutet das, dass dies das Datum ist, an welchem er eingerückt ist?
    4) soviel mir bekannt, erhielt er eine Art Training oder Ausbildung in einer Kaserne in Hall in Tirol bevor er in den Krieg ging?
    5) wie kann ich mir diese Ausbildung vorstellen? Wie lange dauerte diese oder war das unterschiedlich?
    6) an welchen Kriegsschauplätzen war er involviert, hinsichtlich der Regimente in der er diente.
    7) Soldaten hatten auch Urlaube, richtig? Wie oft hatte mein Großvater Urlaub und wie lange? Reiste man im Urlaub stets nach Hause oder wurde dieser auch anders verbracht? Auf einem der Fotos (siehe oben) steht "Skiurlaub"?
    8. was geschah nach der Kapitulation? Laut WASt konnten keine Unterlagen einer Gefangeschaft gefunden werden, die Einheit geriet, meines Wissens nach, nicht in Gefangenschaft. Wie ging es mit den Leuten damals weiter?


    Gerne würde ich eine chronologische Reihenfolge der Ereignisse meines Großvaters aufstellen wie zB


    Datum: Einrückungsbefehl
    Datum: Fahrt in die Kaserne Hall in Tirol
    Datum: Beginn der Ausbildung
    Datum: Ende der Ausbildung
    Datum: Eingliederung in die Gebirgsartillerie-Ersatz-abteilung 111
    Datum: Verlegung nach Norwegen, reiste über diese und jene Route zu diesem und jenen Ort
    Datum: Verlegung nach Finnland, die G.A.R. reiste über diese und diese Strecke mit dem Schiff, dann mit LKWs zu diesem und jenem Ort
    Datum: Schlacht von bis an diesem Ort
    Datum: Verlegung an die Eismeerfront
    Datum von bis: Stellungskrieg vor Murmansk
    usw.
    Datum: Verlegung nach Dänemark
    Datum: Verlegung nach Deutschland
    Datum: Kapitulation
    Datum: Sicherheitsverwahrung nach Kapitulation in Ort ... bis Datum
    Datum: Heimkehr mit dem Zug von ... nach ...


    Mir ist durchaus bewusst, dass es sich hier um viel Aufwand handelt, doch mir ist es ein sehr großes Anliegen, diese Informationen zu erhalten und ich bin auch gerne bereit dafür zu zahlen, bitte diesbezüglich einfach eine PN.


    Ich freue mich über jede Nachricht!


    Beste Grüße aus Österreich,


    Paul
    Angehängte Dateien
  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    #2
    Hallo Paul,

    so richtig intensiv habe ich mich leider auch noch nicht damit beschäftigt, aber vielleicht kann ich dir in dem ein oder anderen Punkt helfen. Bestimmt wissen hier viele Mitglieder mehr als ich aber ich schreibe dir trotzdem mal was ich meine.
    Es gab auf jeden Fall so etwas wie Training bzw. eine Art Grundwehrdienst.

    Wann wer einrücken musste, kann ich dir leider auch nicht genau sagen. Es kam natürlich auf viele Faktoren an. Der 1. Sohn eines Landwirtes musste vielleicht gar nicht in den Krieg oder erst zum Schluss.
    Dann kam es noch auf den Beruf an, mein Urgroßvater hat als Schlosser im Frühjahr 1942 noch eine UK Karte bekommen.
    Die Frage mit dem Urlaub habe ich mir auch oft gestellt, also wie oft hatte der Soldat Urlaub?
    Mein Großvater und auch mein Urgroßvater sind natürlich immer nach Hause zu ihren Frauen gefahren! Das weiß ich auch anhand der Geburten und seltsamerweise hatten sie oft Weihnachtsurlaub. Da frage ich mich immer ob über die Feiertage nicht gekämpft wurde?!
    Vielleicht ist er im Kriegsurlaub mit seiner Familie in den Skiurlaub gefahren oder war er hatte möglicherweise nicht so lange Urlaub als das es sich lohnte nach Hause zu fahren? Wer weiß?

    Die Kriegsschauplätz kann man, glaube ich, gut nachvollziehen wenn man weiß in welcher Einheit usw. er gedient hat. Darüber gibt es auch online viel Literatur aber auch Bücher. Du kannst da mal beim Deutschen Roten Kreuz nachfragen oder, das wurde mir vom Suchdienst empfohlen "Georg Tessin - Verbände und Truppen der Deutschen Wehrmacht und Waffen SS im 2. Weltkrieg"
    Es wurden dir aber auch einige Verzeichnisse genannt zu denen du dich informieren kannst. Es gibt auch noch Kriegstagebücher der Einheiten.

    8. Finde ich auch sehr interessant, da ich gelesen habe, dass ALLE Soldaten in Gefangenschaft kamen, wenn auch nur kurz. Das ist aber wohl nicht so. Jedenfalls wurde zu meinem Großvater auch nichts derartiges gefunden.

    Sehr schade, dass kein Wehrstammbuch gefunden wurde. Ich hatte bisher einmal das große Glück, denn dort kann man sehr viel darüber finden.

    Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass du hoffentlich viel heraus finden kannst.
    LG
    Babs

    Kommentar

    • Basil
      Erfahrener Benutzer
      • 16.06.2015
      • 2414

      #3
      Hallo Paul,

      im Lexikon der Wehrmacht gibt es einen Artikel zum Wehrdienst, Grundausbildung und Einberufung, am Ende eine Tabelle mit den Geburtsjahrgängen und den Einberufungsterminen.



      Die Ersatz-Einheiten waren für die Ersatzgestellung für die im Feld stehenden Einheiten zuständig, d.h. Rekrutierung, Ausbildung und Verwaltung des Ersatzes. In deinem Fall lieferte also die Gebirgsartillerie-Ersatz-Abteilung 111 in Hall in Tirol den Ersatz für das Gebirgsartillerie-Regiment 111 bei der 2. Gebirgs-Division.
      • ab 12.1940 Ausbildung bei Gebirgsartillerie-Ersatz-Abteilung 111 in Hall
      • ab 06.1941 bei 3. Batterie Gebirgsartillerie-Regiment 111 im Feld (Russlandfeldzug)
      • ab 12.1944 wieder Gebirgsartillerie-Ersatz-Abteilung 111, jetzt I. Abteilung Gebirgsartillerie-Ersatz- (und Ausbildung-) Regiment 112 in Villach

      Dein Großvater wurde wieder zur Ersatz-Einheit zurückversetzt, vielleicht weil er verwundet war. Es bleibt die Frage, wo er das Kriegsende erlebt hat, bei der Ersatz- oder der Feldeinheit. Es wurde doch in der zentralen Personenkartei der Deutschen Dienststelle eine Karteikarte gefunden. Soweit ich weiß, wurden diese Karteikarten nur bei Verlustmeldungen angelegt. Enthält die Karte keine Information zu einer Verwundung? Lieber als die Fotos hätte ich die Karte im Anhang gesehen.

      Zu den Kriegsschauplätzen solltest du zur 2. Gebirgs-Division nachlesen. Die Division kapitulierte in Tirol. Das (Gebirgs-)Artillerie-Ersatz-Regiment 112 gehörte zur Division Nr. 418. Viele Division des Ersatzheeres wurden zum Kriegsende mobilisiert. Angeblich befand sich die Division Nr. 418 zum Kriegsende noch in ihren Standorten (Divisions-Hauptquartier in Salzburg).

      Was geschah nach der Kapitulation? Das kommt drauf an, wo er zum Kriegsende war. Seine letzte Einheit war I./(G)AER 112 in Villach (Stand 12.1944). Kärnten gehörte zur Britischen Besatzungszone. Mein Großvater wurde auch in Kärnten (Klagenfurt und Villach) interniert. Als Angehöriger des Sanitätskorps wurde er während der Internierung in Lazaretten beschäftigt, er konnte sogar Vorlesungen für sein Medizinstudium besuchen. Wie ich gerade erst erfahren habe, setzten die Briten auf Selbstverwaltung der Internierten unter Nutzung bestehender Wehrmachtsstrukturen. So zumindest in Norddeutschland. Ob das auch in Österreich so war, will ich noch erkunden. Übrigens ist über die Internierung meines Großvaters beim BA in Berlin (ex-WASt) auch nichts bekannt. Ist nach Kriegsende wohl nicht mehr dort angekommen, oder so.

      Viele Grüße
      Basil
      Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
      Raum Zittau: Heidrich, Rudolph
      Erzgebirge: Uhlmann, Lieberwirth, Gläser, Herrmann
      Burgenlandkreis: Wachtler, Landmann, Schrön


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      • forscher_wien
        Erfahrener Benutzer
        • 04.10.2011
        • 3153

        #4
        Lieber Basil,

        das ist mal eine Antwort wie ich sie mir geträumt habe - vielen Dank für deine Mühen.

        Ich muss all deine Infos erst noch verwerten und dem nachgehen, möchte dir aber jetzt schon gleich die Karte schicken.

        lg

        Paul
        Angehängte Dateien

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        • Basil
          Erfahrener Benutzer
          • 16.06.2015
          • 2414

          #5
          Hallo Paul,

          auf der Karteikarte steht jetzt leider weniger als gedacht. Habe hier im Forum schon Karten aus der Personenkartei gesehen, die voll geschrieben waren. Vielleicht gibt es beim ICRC Informationen zu einer eventuellen Kriegsgefangenschaft. Am 25. Mai wird das Online Formular für Anfragen wieder freigeschaltet.

          Grüße
          Basil
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          • Henry Jones
            Erfahrener Benutzer
            • 31.12.2008
            • 1417

            #6
            Hallo,


            möglicherweise gibt es im Kriegsarchiv in Wien auch noch Unterlagen über deinen Großvater?


            Gruß Alex
            Mitglied im Verein zur Klärung von Schicksalen Vermisster & Gefallener (VKSVG e.V.)
            www.vermisst-gefallen.net (Homepage)
            www.vksvg.de (Forum)

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            • forscher_wien
              Erfahrener Benutzer
              • 04.10.2011
              • 3153

              #7
              Hallo Alex,

              im KA OESTA ist leider nichts vorhanden, die haben nur einen sehr überschaubaren kleinen Bestand, laut deren eigener Aussage.

              lg

              Paul

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