Sargträger-Outfit

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  • corinna
    Erfahrener Benutzer
    • 09.07.2009
    • 674

    Sargträger-Outfit

    Hi, ich würde gern einmal eine Frage stellen - die nicht so direkt etwas mit dem Thema Ahnenforschung zu tun hat - nur mit dem Thema "Tod".

    Bitte Thema einfach löschen, wenns unerwünscht ist, kein Problem.

    Ich war heute in Hamburg-Ohlsdorf auf einer Beerdigung. Die Trauerfeier fand in einer Kapelle statt, am Schluss kamen die Sargträger und trugen den Sarg heraus. Neben mir saß ein "waschechter Bayer", der mich mit der Frage überrumpelte: "Sehen Sargträger immer so aus?" Natürlich antwortete ich überlegen: "Ja, immer!" Wir hatten beide keine Ahnung...

    Die Sargträger trugen schwarze Dreeieckshüte und einen riesengroßen weißen Kragen. Sie sahen aus wie mittelalterliche Dienstboten - so stelle ich es mir jedenfalls vor. Ist das wirklich normal? Sehen die immer so aus? Oder gibts da Unterschiede? Regional? Konfession? Ich war so selten auf einer Beerdigung, dass ich tatsächlich überhaupt keine Ahnung habe...

    Schönen Abend!
    Corinna
    Immer noch auf der Suche nach:
    PÄTZOLD, VOGEL, KALASSE, HABISCH, NITSCHKE aus Oberschlesien, sowie Rieck in Hamburg und Kröß.
  • Frank K.
    Erfahrener Benutzer
    • 22.11.2009
    • 1318

    #2
    Hallo Corinna,
    eine hochinteressante Frage ...
    ich habe schon einge Beerdigungen erlebt. Es ist wohl so, daß es immer auf die Gemeinde, bzw. auf den Friedhof ankomt, auf dem die Beerdigung stattfindet.
    Es gibt in Gemeinden oftmals eine "Dienstuniform", die sich von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden kann, wenn es Gemeindeangestellte sind. Da es sich um fest angestellte "Gemeindediener" handelt, wird wohl auch der "Arbeitgeber" die Uniform aussuchen, die dem Anlaß entsprechend ausfällt.
    Vergangene Woche war ich bei einer Beerdigung, bei der die Nachbarn als Sargträger "halfen", die in ordentlichem Zivil tätig waren.

    Viele Grüße
    Frank
    Gegenwart ist die Verarbeitung der Vergangenheit zur Erarbeitung der Zukunft

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    • animei
      Erfahrener Benutzer
      • 15.11.2007
      • 9235

      #3
      Hab das bei google gefunden:
      < Immer seltener führen auf Ohlsdorf Sargträger, acht schwarz gekleidete, ältere Herren mit weißen Tüllenkragen, die Trauerzüge an. ...>
      (Kann leider den Link nicht öffnen, aber es scheint sich doch um eine Ohlsdorfer "Spezialität" zu handeln)

      So sehen sie wohl aus: http://www.abendblatt.de/hamburg/art...eigesetzt.html
      Gruß
      Anita

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      • #4
        Hallo Corinna,

        das sind traditionell gekleidete Hamburger Sargträger. Sargträger in der Montur haben den Sarg meines Vaters aus der Kapelle Hamburg-Niendorf zum Grab auf den neuen ev. Friedhof getragen.

        Hier ein Link von Loki Schmidts Trauerfeier....dort kannst Du die Sargträger in ihrer Kleidung sehen.



        Lieben Gruß
        Lizzy

        Kommentar

        • corinna
          Erfahrener Benutzer
          • 09.07.2009
          • 674

          #5
          immer seltener?

          Hallo,

          also, verstehe ich das richtig: es ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich? Aber warum sind die denn wie im Mittelalter gekleidet? Hat das einen Grund? Hat das nur was mit Tradition zu tun?

          Genau so wie auf dem Foto haben die heute ausgesehen!
          Lieben Gruß,
          Corinna
          Immer noch auf der Suche nach:
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          • animei
            Erfahrener Benutzer
            • 15.11.2007
            • 9235

            #6
            Ja, hat wohl was mit Tradition zu tun:

            <Im Laufe der Jahrhunderte hatten sich so manche Beerdigungssitten geändert. Im 19. Jahrhundert gehörte es immer noch zu den Aufgaben der 16 "Reitendiener", einer Brüderschaft, den Sarg zum Grab zu tragen bzw. ihm zu folgen. Bis etwa zum 18. Jahrhundert gehörte es außerdem zu ihrer Pflicht, den Sarg mit der Leiche tüchtig zu schaukeln. Je vornehmer desto mehr musste geschaukelt werden. Sie trugen eine Perücke, einen schwarzgeränderten breiten Hut, breite weiße krause Halskragen, kurze schwarze faltige Mäntel, weite schlotternde Hosen und einen Degen am Gürtel. Diese Tracht hat sich bei unseren heutigen Sargträgern erhalten, wie auch die Zeremonien ihres Tuns während der Beerdigung.>
            Gruß
            Anita

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            • GunterN
              Erfahrener Benutzer
              • 01.05.2008
              • 7960

              #7
              Hallo zusammen,

              unter google: sargträger trachten

              Seitenweise territorial verschiedene Bekleidung. Sehr interessant, wie hier noch alte Bekleidung sich in die Neuzeit gerettet hat.

              Viele Grüße - GunterN
              Meine Ahnen
              _________________________________________

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              • Garfield
                Erfahrener Benutzer
                • 18.12.2006
                • 2140

                #8
                Zitat von corinna Beitrag anzeigen
                Hallo,

                also, verstehe ich das richtig: es ist von Friedhof zu Friedhof unterschiedlich? Aber warum sind die denn wie im Mittelalter gekleidet? Hat das einen Grund? Hat das nur was mit Tradition zu tun?

                Genau so wie auf dem Foto haben die heute ausgesehen!
                Lieben Gruß,
                Corinna
                Mittelalter, egal wann, sieht anders aus. Die Dreispitze waren aber im 18. Jhd (unter anderem?) sehr verbreitet. Kleidungselemente aus dem 18. und 19. Jhd. flossen in unsere heutigen Trachten ein, und sind auch hier (Schweiz) in Amtstrachten zu finden. Bzw müssten die meisten Trachten eigentlich älter als 100 Jahre sein...
                Viele Grüsse von Garfield

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                • Hibbeln
                  Erfahrener Benutzer
                  • 12.04.2008
                  • 469

                  #9
                  Hallo Corinna,

                  aus den verschiedenen Antworten ist ja schon deutlich geworden, dass es regional unterschiedliche Bekleidungen für Sargträger gibt.
                  Deine ursprünglich Frage bezog sich ja speziell auf den Hamburg-Ohlsdorfer Friedhof.
                  Frag doch einfach dort bei der zuständigen Friedhofsverwaltung nach. Ich bin mir sicher, dort wirst Du eine ausführliche Antwort bekommen. Dann ist Dein Rätsel gelöst.

                  Dieter

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                  • animei
                    Erfahrener Benutzer
                    • 15.11.2007
                    • 9235

                    #10
                    Die eigentlich Frage war, ob Sargträger immer so aussehen, und das tun sie definitiv nicht.
                    Gruß
                    Anita

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                    • Ahrweiler
                      Erfahrener Benutzer
                      • 12.12.2009
                      • 1063

                      #11
                      Hallo zusammen.
                      Bei uns hier in Villach(Kärnten)tragen die Sargträger einen schwarzen runden Hut der unten grau abgesetzt ist und einen dunkelgrauen Mantel der oben einem größeren schwarzen Kragen hat.Der Mantel sieht so aus wie ihn früher in der "guten alten Zeit" etwa die Kutscher anhatten.
                      LG
                      Franz Josef

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                      • corinna
                        Erfahrener Benutzer
                        • 09.07.2009
                        • 674

                        #12
                        Hallo alle zusammen,

                        ich habe in einem Bestatterweblog Folgendes gefunden:
                        Bestatterbekleidung, Kleidung für Bestatter
                        Gestern waren wir auf einem kleinen Dorf auf einer Beerdigung. Sechs Herren haben den Sarg zum Grab gebracht und ein siebter ging als eine Art Zeremonienmeister vorneweg. Meine Frau und ich haben die wunderschönen Kostüme der Leichenträger und des Anführers bewundert. Verzeihen sie, wenn wir nicht die richtigen Ausdrücke finden.
                        Werden diese Pellerinen, also diese Mäntelumhänge extra genäht? Auch trugen die Männer so mittelalterliche Dreispitzhüte auf dem Kopf, das sah alles sehr edel und feierlich aus.
                        Bei uns in der Großstadt gibt es nur graue Uniformen. Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, auch diese Uniformen sehen sehr gut aus, sind aber natürlich längst nicht so feierlich.
                        Wo bekommen Bestatter diese Sachen her?

                        Es gibt mehrere Firmen die Berufskleidung auch für Bestatter herstellen. Welche Art von "Uniform" getragen wird, kann regionalen Traditionen folgen oder aber wurde vom Bestatter so für sein Unternehmen gewählt.
                        Wir bestellen unsere Bestatterkleidung fast ausschließlich bei der .....Derzeit haben wir uns auf dunkelgraue Anzüge geeinigt, nachdem wir jahrelang ganz dunkelgrüne Anzüge hatten. Man kann kaum Anzüge und Bestatterkleidung aus dem normalen Konfektionssortiment von Kaufhäusern nehmen. In der Bestatterkleidung muß gearbeitet werden und dafür ist Modekleidung einfach zu empfindlich.
                        Berufskleidung, auch wenn sie elegant wirkt, folgt da hinsichtlich Haltbarkeit und Unempfindlichkeit anderen Kriterien.
                        Aber eins steht fest: Ich werde dafür sorgen, dass ich NICHT geschaukelt werde!! Auch nicht ein bisschen, weil nicht vornehm ! Wo gibts denn sowas?!

                        Schönen Abend,
                        Corinna
                        Immer noch auf der Suche nach:
                        PÄTZOLD, VOGEL, KALASSE, HABISCH, NITSCHKE aus Oberschlesien, sowie Rieck in Hamburg und Kröß.

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                        • Friedrich
                          Moderator
                          • 02.12.2007
                          • 11320

                          #13
                          Moin Corinna,

                          Zitat von corinna Beitrag anzeigen
                          Aber eins steht fest: Ich werde dafür sorgen, dass ich NICHT geschaukelt werde!! Auch nicht ein bisschen, weil nicht vornehm
                          bist Du denn sicher, daß Du dann darauf noch Einfluß hast?!

                          Friedrich

                          "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

                          (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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