Hattingen - Welper und Winz

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  • AvG
    Benutzer
    • 30.12.2021
    • 13

    Hattingen - Welper und Winz

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1884
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Hattingen
    Konfession der gesuchten Person(en): katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):


    Hallo

    Vielleicht kann mir jemand helfen, der sich im "alten" Hattingen auskennt. Meine Frau hat einen Vorfahren, der 1880 in Welper wohnte. Er verstarb 1884 im Standesamtsbereich von Winz. Der Todesfall wurde von einem Aufseher (Karl Legge) beim Standesamt gemeldet. Das Wort "Aufseher" legt nahe, dass der Vorfahre in einem Gefängnis oder einer Anstalt war. Gab es in der Zeit um 1884 herum in Winz so ein Gebäude ?

    Vielen Dank im voraus für die Hilfe.
  • Andre_J
    Erfahrener Benutzer
    • 20.06.2019
    • 1899

    #2
    Der Standesamtsbezirk Winz (Hattingen Land) reichte von Altendorf und Dahlhausen im Norden über Welper bis Elfringhausen im Süden, ohne die Städte Hattingen und Blankenstein.

    Da würde ich zunächst an Forstaufsicht oder Jagdaufsicht denken, vielleicht auch Eisenbahn- und Bergbauaufsicht.

    Gefängnisse gab es eher in den Städten. Für Hattingen vermutlich das Zentralgefängnis in Bochum, heute JVA Krümmede.
    Gruß,
    Andre

    Kommentar

    • Ralf-I-vonderMark
      Super-Moderator
      • 02.01.2015
      • 2841

      #3
      Hallo AvG,

      mit hoher Wahrscheinlichkeit hat es sich bei dem Aufseher Karl Legge nicht um den Aufseher einer Anstalt oder eines Gefängnisses gehandelt, sondern möglicherweise um einen auf einer Zeche tätigen Aufseher; evt. auch um einen Steiger.

      Für die Beurteilung wäre es hilfreich, wenn Du uns die zitierte Sterbeurkunde des Standesamtes Winz verlinken könntest.

      Denn wenn es sich um die offizielle Meldung eines hoheitlich tätigen Aufsehers gehandelt hätte, dann würde sich dies aus der Art der Anzeige ergeben, weil dann auch die Institution genannt worden wäre.

      Beispielhaft beginnt eine Sterbeurkunde für die Gefallenen des 1. Weltkrieges mit „Der Kommandeur des Infanterie-Regiments No. XX hat mitgeteilt“ oder „Der leitende Arzt des Reservelazarett XX hat mitgeteilt“ oder bei einer polizeilichen Mitteilung mit „Die Polizeibehörde hierselbst hat durch Schreiben (..) angezeigt“ oder bei einem verstorbenen Patienten mit „Die Verwaltung des XXKrankenhauses hierselbst hat durch Schreiben (…) angezeigt“.

      Insoweit kann ohne Bezug auf die Institution ausgeschlossen werden, dass Karl Legge als Aufseher einer Institution den Tod angezeigt hat, sondern vielmehr als Privatperson, sei es als Nachbar oder Verwandter den Tod angezeigt hat und den Beruf eines Aufsehers ausgeübt hat.

      Viele Grüße
      Ralf

      Kommentar

      • Ralf-I-vonderMark
        Super-Moderator
        • 02.01.2015
        • 2841

        #4
        Hallo AvG,

        könnte es sich hierbei um die fragliche Sterbeurkunde handeln?

        Der Aufseher Carl Legge, wohnhaft zu Welper zeigte an, daß Lorenz von Grzymala, Wiegemeister, (35 J. 16 T.), kath., wohnhaft zu Welper, geb. zu Middelberg bei Warschau, (…) [Winz C 1884 / 127]
        vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/digi...3902_00130.jpg

        Den Lorenz von Grzymala hattest du auch schon einmal erwähnt. Vgl. https://forum.ahnenforschung.net/sho...88&postcount=1

        Die beiden könnten zusammen auf einer Zeche, z.B. der Zeche Hermanns Gesegnete Schiffahrth in Welper-Blankenstein tätig gewesen sein. Die Tätigkeit eines Aufsehers und eines Wiegemeisters könnte in Zusammenhang mit der Kontrolle der Kohlenwagen und dem Wagennullen, d.h. der bis 1905 zulässigen nicht Anrechnung eines ungenügend oder unrein mit zu viel Bergematerial beladenen Kohlenwagens, gestanden haben. Dies müsste noch genauer recherchiert werden. Denn die geförderten Kohlenwagen wurden üblicherweise auf der Hängebank von einem Tafelführer registriert.

        PS: Wahrscheinlicher dürfte es sein, dass die beiden als Aufseher und Wiegemeister am Bahnhof Welper bei der Mittleren Ruhrtalbahn beschäftigt waren, da die Ruhrtalbahn vorrangig der Kohleabfuhr diente.
        vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrta...re_Ruhrtalbahn

        Der Rentenempfänger Karl Christoph Legge (77 J.), wohnhaft in Welper, verstarb am +30.01.1915 in Welper. [Blankenstein C 1915 / 19]

        Viele Grüße
        Ralf
        Zuletzt ge?ndert von Ralf-I-vonderMark; 04.01.2022, 09:22. Grund: Ergänzung unter PS.

        Kommentar

        • AvG
          Benutzer
          • 30.12.2021
          • 13

          #5
          Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen
          Hallo AvG,

          könnte es sich hierbei um die fragliche Sterbeurkunde handeln?

          Der Aufseher Carl Legge, wohnhaft zu Welper zeigte an, daß Lorenz von Grzymala, Wiegemeister, (35 J. 16 T.), kath., wohnhaft zu Welper, geb. zu Middelberg bei Warschau, (…) [Winz C 1884 / 127]
          vgl. https://www.landesarchiv-nrw.de/digi...3902_00130.jpg

          Den Lorenz von Grzymala hattest du auch schon einmal erwähnt. Vgl. https://forum.ahnenforschung.net/sho...88&postcount=1

          Die beiden könnten zusammen auf einer Zeche, z.B. der Zeche Hermanns Gesegnete Schiffahrth in Welper-Blankenstein tätig gewesen sein. Die Tätigkeit eines Aufsehers und eines Wiegemeisters könnte in Zusammenhang mit der Kontrolle der Kohlenwagen und dem Wagennullen, d.h. der bis 1905 zulässigen nicht Anrechnung eines ungenügend oder unrein mit zu viel Bergematerial beladenen Kohlenwagens, gestanden haben. Dies müsste noch genauer recherchiert werden. Denn die geförderten Kohlenwagen wurden üblicherweise auf der Hängebank von einem Tafelführer registriert.

          PS: Wahrscheinlicher dürfte es sein, dass die beiden als Aufseher und Wiegemeister am Bahnhof Welper bei der Mittleren Ruhrtalbahn beschäftigt waren, da die Ruhrtalbahn vorrangig der Kohleabfuhr diente.
          vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrta...re_Ruhrtalbahn

          Der Rentenempfänger Karl Christoph Legge (77 J.), wohnhaft in Welper, verstarb am +30.01.1915 in Welper. [Blankenstein C 1915 / 19]

          Viele Grüße
          Ralf

          Ja, der Lorenz von Grzymala ist der Vorfahre. Was mich nur gewundert hat, dass nicht die Frau des Lorenz den Tod gemeldet hat, sondern der Aufseher Legge. Es könnte sein, da in der Sterbeurkunde "gewesene" Ehefrau steht, dass Lorenz zum Zeitpunkt des Todes nicht mehr verheiratet war?

          Gruß André

          Kommentar

          • Andre_J
            Erfahrener Benutzer
            • 20.06.2019
            • 1899

            #6
            Zitat von Ralf-I-vonderMark Beitrag anzeigen

            PS: Wahrscheinlicher dürfte es sein, dass die beiden als Aufseher und Wiegemeister am Bahnhof Welper bei der Mittleren Ruhrtalbahn beschäftigt waren, da die Ruhrtalbahn vorrangig der Kohleabfuhr diente.
            vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Ruhrta...re_Ruhrtalbahn
            Dann eher in Blankenstein, denn Welper war nur ein unbedeutender Haltepunkt. In Blankenstein endete auch die Kleinbahn Bossel-Blankenstein, die dem Kohlenabtransport diente.

            Die Henrichshütte wäre für Welper der naheliegendste Arbeitgeber.
            Zuletzt ge?ndert von Andre_J; 04.01.2022, 12:50.
            Gruß,
            Andre

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