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#1
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Wir leben bei den Schwiegereltern?!
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1800-1900 Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Oberschlesien Konfession der gesuchten Person(en): rk Hallo, nachdem ich mich mit Schlesien nun einige Zeit beschäftigt habe, brennt mir eine Frage auf den Nägeln. Es gibt in meiner Familie anscheinend eine Korrelation zwischen Wohnortwechsel des Ehemannes nach der Hochzeit und Wohnort der Ehefrau. Die Theorie mit anderen Worten: hatte der Ehemann keinen stationären Beruf (z.B. Windmüller), dann zog er an den Wohnort der Ehefrau. Üblicherweise wurde dort auch geheiratet. Ich habe dieses natürlich nur anhand einer Liste bei den von mir erhobenen Daten prüfen können und bin damit sicherlich weit weg von einer belegbaren, repräsentativen Untersuchung. Aber auffällig ist das schon. Die geringe Menge der Personen und auch das Eintreten anderen Faktoren (Schwiegereltern haben keinen Sohn, der den Hof weiterführt etc.) sind dabei unberücksichtigt geblieben. Ist das Euch auch schon einmal aufgefallen? Oder ist das Zufall? Gäbe es dafür soziale oder gesellschaftliche Gründe? VG Gerrit |
#2
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Bei mir ist es oft so, dass im Wohnort der Ehefrau geheiratet wurde, manchmal auch das erste Kind dort geboren wurde, dann zogen sie aber in eine Ortschaft.
Bei einer Familie ist es so, dass sie zu den Großeltern (Ort) gezogen sind. Bei einer anderen sind die Eltern wahrscheinlich nachgezogen, denn zur Hochzeit haben sie noch woanders gewohnt, gestorben sind sie aber im Ort der Kinder. Ich glaub da wird es keine Regelmäßigkeit geben. Was allerdings auffällt ist, dass fast immer im Ort der Frau geheiratet wurde. Lg Christiane |
#3
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Hallo Christiane,
vielen Dank. Es wird wirklich erschreckend, dass wir so wenig über so etwas alltägliches wissen. Ja, dass die Eltern bzw. ein Elternteil dann an den Ort eines Kindes zogen/zog ist mir auch schon aufgefallen. Das ist mir natürlich auch mit der Versorgung eines Menschen im Alter erklärlich. Vielleicht finden sich noch mehr Stimmen, die das belegen oder verneinen können. VG |
#4
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Früher waren die Leute durchaus mobil, sie heirateten irgendwo ein. Um bei den Müllern zu bleiben, der Müllergeselle nahm sich eine Frau auswärts und kam so später zu einer Mühle, die er, weil z.B. Zweitgeborener, nicht vom Vater hätte bekommen können. Im Kreis Leobschütz/OS sind "Wanderungen" an der Tagesordnung....
Eltern wurden dann nachgeholt... Übrigens fanden gefühlt 95 % der Trauungen am Wohnort der Frau statt (hat vielleicht auch was mit der Mitgift und der Ausrichtung der Feier zu tun) ...Erst um ca. 1900 verschoben sich die Orte, da dann auch die Frauen etwas mobiler waren, z. B. Dienstmagd in xx... |
#5
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Danke, für Deine Einschätzung.
Wobei "mobil" sicherlich im damaligen Sinne gemeint ist. Nach den Umzugserfahrungen in meiner Familie bezieht sich das eher auf a) umliegende Dörfer oder b) in die Städte. Letztere konnten dabei auch weiter entfernt sein. |
#6
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Moin.
Dass am Wohnort der Braut geheiratet wurde, kenne ich noch als sozusagen ungeschriebenes Gesetz. Es war auch üblich, dass die Brauteltern die Hochzeit ausrichteten. Das bezieht sich jetzt durchaus auf unterschiedliche Regionen in Deutschland. Wo das Ehepaar dann später lebte, hing wohl sehr von den individuellen Umständen ab. Bei den großen Hofpächtern im Rheinland (Halfen) blieb oft eine Tochter auf dem Hof und übernahm später zusammen mit ihrem Mann den Pachtvertrag. Aus der Eifel wiederum weiß ich von vielen Fällen, wo der neu verheiratete Mann in das Haus seiner Ehefrau zog. Üblicherweise übernahm er dann auch den Hofnamen, und die Kinder wurden nach diesem Hofnamen benannt. Erst kürzlich habe ich mich wieder mit einem dieser Vorfahren, der aus dem heutigen Ost-Belgien stammt, beschäftigt: Hubert Lapiren modo Urbes. Urbes ist der Name der Familie seiner Frau, und die Kinder des Paars findet man unter dem Namen "Urbes". |
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