Frage zu Wappenbuch / Familie Guth

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  • Robert Neitzel
    Benutzer
    • 14.12.2007
    • 25

    Frage zu Wappenbuch / Familie Guth

    Hallo Forscherkollegen,

    heute bekam ich von meiner Großmutter eine handschriftliche Abschrift des Wappens ihrer Familie mütterlicherseits.

    Bisher hatte ich noch nicht mit Wappen zu tun und weiß jetzt nicht genau, ob mir dies bei meiner Suche nach ihren Vorfahren viel weiterhelfen kann.

    In der Abschrift wird erwähnt, daß die Familie Guth "einem uralten u. vornehmen Geschlechte, ursprünglich aus dem Braunschweigischen" entstammt. Weiter ist von einem Wappenbuch des heiligen römischen Reiches von J. Siebenmacher V. Band III, Th. Folio 6 Tafel 6 die Rede.

    Dies sagt mir leider gar nichts... Könnt ihr mir hier weiterhelfen, was es damit auf sich hat?

    Hat jemand dieses Wappenbuch, sofern man es besitzen kann (wie gesagt ... ich hab noch keine Ahnung von Wappenkunde)?

    Was steht in solch einem Wappenbuch und wird irgendwo darüber Buch geführt, wer berechtigt ist, dieses Wappen zu führen?

    Vielen Dank und viele Grüße
    Robert
  • Joachim v. Roy
    • 01.04.2007
    • 787

    #2
    Wappen der Familie Guth

    Hallo Robert Neitzel,

    in Rietstap's internationalem Wappenwerk „Armorial Général“ werden folgende Familienwappen beschrieben (Übersetzung von mir):

    - GUTH (aus Basel) - De sable, à trois gerbes d'or (= In Schwarz drei goldene Garben).

    - GUTH (aus Basel) - D'azur, à un cep de vigne accolé à son échalas, fruité de deux grappes de raisin, à dextre et à senestre, le tout au naturel, posé sur un tertre de sinople, et acc. en chef d'un soleil d'or (= In Blau auf grünem Dreiberg ein natürlicher Weinstock mit Reben, darüber eine goldene Sonne).

    - GUTH de SULTZ (aus Schwaben) - Écartelé: aux 1 et 4, parti de sable et d'argent, à deux crampons de l'un à l'autre; aux 2 et 3, fascé d'or et de gueules de quatre pièces, la première fasce d'or ch. d'une étoile de sable (= Geviert; 1 und 4 gespalten von Schwarz und Silber mit je einem S-förmigen Haken in verwechselten Farben, 2 und 3 von Gold und Rot dreimal geteilt, der obere goldene Balken belegt mit einem schwarzen Stern).

    Diese Wappen mögen auch in dem neueren Siebmacher'schen Wappenwerk (aus der Zeit um 1900) zu finden sein, das in allen größeren Bibliotheken eingesehen werden kann.

    Auch das von Ihnen angesprochene Wappen mag in einem der Siebmacher' schen Wappenbücher enthalten sein, doch scheint mir in Ihrem Fall – aufgrund der dubiosen Formulierung des begleitenden Textes („ uraltes und vornehmes Geschlecht“) – sehr die Frage zu sein, ob die Familie Ihrer Großmutter tatsächlich befugt ist, das fragliche Wappen zu führen. Das Ganze sieht mir sehr danach aus, als hätte ein Wappenschwindler das Wappen der Familie Ihrer Großmutter gegen gutes Geld „angedreht“.

    Könnten Sie das in Rede stehende Wappen hier - http://www.heraldik-wappen.de/ (im Heraldik-Forum) - vorstellen?


    Freundliche Grüße vom Rhein

    Kommentar

    • Billet
      Erfahrener Benutzer
      • 21.01.2007
      • 1985

      #3
      Wappen "Guth"

      Danke Herr v.Roy

      Exakt das selbe entspricht auch meinem Gedanken
      Wappen-Billet.de
      M.d.WL.
      M.d.MWH.

      Kommentar

      • Gustav
        Benutzer
        • 16.05.2006
        • 18

        #4
        Familie Guth in Winterthur

        Hallo Robert,

        zu meiner Verwandtschaft zählt eine Familie GUTH in Winterthur/Schweiz.
        Haben auch sie Verbindungen in die Schweiz?

        Gruß
        Gustav

        Kommentar

        • Robert Neitzel
          Benutzer
          • 14.12.2007
          • 25

          #5
          Hallo Joachim v. Roy,

          vielen Dank für die Ausführungen und den Tipp mit dem Heraldik Forum. Ich habe dort gerade ein Posting eingestellt, möchte jedoch, da ich das Thema hier begonnen habe, auch an dieser Stelle noch die Abschrift des Wappens sowie die Links zu einem Bild des Wappens einstellen.

          Abschrift des Wappens.
          Die Familie "Guth" entstammen einem uralten u. vornehmen Geschlechte, ursprünglich aus dem "Braunschweigischen". - Guth Joannes Adalricus??? 1591. Saccellarius Basiliensis. Sie führen nach dem Wappenbuch des heilig. römischen Reiches v. J. Siebmacher V. Band III. Th. folio 6 Tafel 6 "Im goldenem Schilde einen roten Schrägbalken mit 2 goldenen Garben beleft. Auf dem Plan 2 Silber bewulsteten Turnierhelm 2 Büffelhörner, rechts Gold mit rotem, links Rot mit goldenem Balken belegt. Decken sind: Rot / Gold".
          Das Wappen stammt aus dem 16. Jahrhundert u. wurde von dem Kauser Rudolf II. verliehen. - Bedeutung des Wappens: Das goldene Feld bedeutet: Verstandm, Ansehen, Tugend u. Hoheit. - Der rote Schrägbalken deutet an, daß die Vorfahren gleich dem Balken, der das Haus stützt, stetshin feste Stützen des Staates waren. - Die goldenen Garben bedeuten den Namen des Geschlechts, indem sie auf innegehabte große Grundstücke u. Güter (Guth) zurückblicken lassen. Der Turnierhelm bekundet hohe Abkunft mit ritterlichem Sinn. - Die Büffelhörner bedeuten Streitbarkeit und im Streite erwiesene Mannheit. - Die Helmdecken: Rot - Golden bedeuten das Verlangen etwas zu erreichen - Durch die jeweiligen Kriegs - Unruhen hat sich das Geschlecht mehrfach verzweigt und blüht seit langem auch eine Familie in Bayern u. zwar in Bayreuth, welche sich Allgenmeine Achtung erfreut.

          Soweit der Text, den ein Hans Guth am 28.4.1936 meiner Großmutter (oder deren Vater) geschrieben hat.

          Auf dem Schreiben hat er das Wappen skizziert und der Bruder meiner Großmutter hat nach der Skizze und der Beschreibung das Wappen gezeichnet. Ich habe auf meine Seite zwei Versionen davon gespeichert. Eine mit ca. 500k und eine in voller Größe mit ca. 2MB

          kleine komprimierte Version:


          Original von der Kamera:



          [EDIT]
          Hallo Gustav,

          Deinen Beitrag habe ich erst nach dem absenden des Original Postings gesehen.

          Nein. Bisher habe ich keine Verbindung zu Guth in der Schweiz. Meine kommen aus der Gegend von Templin

          Viele Grüße
          Robert

          Kommentar

          • Joachim v. Roy
            • 01.04.2007
            • 787

            #6
            Wappen der Familie Guth

            Zum weiteren Fortgang der Diskussion vgl. http://heraldik-wappen.de/viewtopic.php?p=36207#36207


            MfG

            Kommentar

            • Billet
              Erfahrener Benutzer
              • 21.01.2007
              • 1985

              #7
              Eine Fälschung

              Bei den fraglichen Wappen handelt es sich zweifelsfrei um eine Fälschung
              Hier wurde mit blumenreicher Begründung das Wappen der Familie "Gutt" der namensähnlichen Familie "Guth" zugeordnet.
              Eine typische Arbeitsweise der Fälscher-Gilde

              Hier zum Abgleich der Original-Eintrag in der Sammlung Siebmacher, Bd. 9, Abtl. 3, Seite 3,Tafel 6.

              Wappen-Billet.de
              M.d.WL.
              M.d.MWH.

              Kommentar

              • Joachim v. Roy
                • 01.04.2007
                • 787

                #8
                Vielen Dank, Herr Billet!

                Im vorliegenden Fall wurde also nicht allein das Wappen geklaut, vielmehr hat der Wappenschwindler in seinem „Diplom“ auch den schweizer Familiennamen Gutt dreist in Guth geändert, um das Ganze der deutschen Familie Guth unterschieben zu können.


                Freundliche Grüße vom Rhein

                Kommentar

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