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FN Hungerige/Hungerge
Hallo zusammen,
ich habe eine Bitte/Frage: Ich brauchte aus dem "Deutscher Familiennamenatlas", hrsg. von Konrad Kunze und Damaris Nübling (de Gruyter) ein paar Kopien/Scans. Vielleicht hat ihn ja jemand zu Hause stehen und kann helfen, ich würde mich freuen. aus Bd. III (2012), Morphologie der Familiennamen - S. 13 (FN Hungriger) aus Bd. IV (2013), Familiennamen nach Herkunft und Wohnstätte - S. 32-35 (FN Hungar) - S. 37 (FN Hunger) - S. 930-933 (FN Hungreder) Die FN-Varianten, die mich v.a. interessieren sind Hungerige, Hungerge, Hungrige und Hungern. Danke! Heiko (Hungerige) FamilieHungerige [at] public [minus] files [punkt] de Geändert von HeikoH (14.11.2017 um 16:02 Uhr) |
#2
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Hallo Heiko,
die Erfüllung Deiner Bitte greift ggf. in das Urheberrecht ein und könnte in dem erbetenen Umfang (nur) von einer Bibliothek realisiert werden. Bitte habe dafür Verständnis - unser Forum hier beantwortet i.A. "nur" Fragen, die direkt mit der Bedeutung und geograf. Herkunft von Namen im Zusammenhang stehen. Kleinere Scans aus Büchern in diesbezügl. Antworten sind eigentlich nur dann zulässig, wenn das betreffende Werk bereits "gemeinfrei" ist - insofern bewegen wir uns hier schon in einer rechtlichen Grauzone. PS: Zum Vornamen Hunger gibt es bereits im Thema "Ausgefallene ... Vornamen" eine Diskussion. |
#3
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Hallo lieber HeikoH, hier vielleicht eine kleine Hilfe für Dich.
600 bis 100 vor Chr. MEDER (MEGEYER), iranisches Volk im Zagros-Gebirge. Im 10. Jahrhundert Magyaren, bzw. (H)ungarus laut fränkischer Chronikschreiber als lateinischen Begriff. LG lola38 |
#4
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Die Bücher sind auf jedenfall per Fernleihe in eine Bücherei bestellbar. Meine Uni-Bib hier hat die sogar "vor Ort".....
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#5
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Hallo zusammen,
danke für die Hinweise! Ich hatte einfach nur gehofft, dass es auf diesem Weg schneller geht. In einer Zeit, in der Google Books massenhaft auch nicht-gemeinfreie Bücher digitalisiert und teils als "Schnipsel", teils aber auch mit kompletten Seiten online stellt, schienen mir 9 Seiten kein großer Verstoß gegen das Urheberrecht zu sein. Ich kann aber verstehen, dass ein öffentliches Forum diese Haltung haben muss. Werde demnächst mal in die UB fahren und mir die Seiten dort kopieren (sofern die Bände vorhanden sind). @Laurin: Danke für den Hinweis auf die Diskussion, werde sie mir demnächst gerne mal anschauen. @Lola38: Die Idee, dass der Ursprung des Namens von "Hungaria" stammen könnte, hatte ich auch schon (s.u.). Konkrete Hinweise dafür habe ich aber noch nicht gefunden. Hier das, was ich bisher über den FN Hungerige / Hungerge herausgefunden habe: Vorkommen: Der älteste Hinweis auf den Namen „Hungerige“ stammt aus dem Jahr 1398: Zu diesem Zeitpunkt wird in Olmütz (Mähren) Nikloss Hungerige aktenkundig, "weil er mehrfach gegen die Regeln und Ordnungen seines Handwerks verstoßen hat". Danach findet sich der Name „Hungerge“ in einem Regest (Archiv Darfeld) aus dem Jahr 1475; darin heißt es: anno domini millesiomo quadringentesimo septuagesimo quinto [1475]: Vor Gerhardus Ocke, Rentmeister und Richter Bischof Heinrichs von Münster und Administrator (Vorsteher) zu Bremen in der Stadt Horstmar, haben Sundach van Munster und dessen Frau Konegund Roleve van Senden einen Kamp genannt de Hungerge an der Wederloken Straße bei dem Kamp Johann Wychmannyncks und Rolfs Hungerge verkauft. Ab 1637 taucht der Name dann kontinuierlich in Ostwestfalen-Lippe auf, v.a. (bis 1878) in Istrup (Brakel) und Herste (Driburg), seit 1723 dann in (Bad) Driburg (Kreis Höxter), seit 1768 in Feldrom (Horn-Bad Meinberg, Kreis Lippe) und ab 1867 in Bochum (Ruhrgebiet). Die häufigsten Namensvarianten sind HUNGERIGE, HUNGERGE, HUNGERINGE, HUNGRIGE und HUNGERN. Erhalten haben sich in Deutschland die Namen HUNGERIGE und HUNGERGE, in den USA die Namen HUNGRIGE und HUNGRIDGE. Bisher haben sich alle Träger dieser Nachnamen als miteinander verwandt herausgestellt. Theorien: Es kursieren 3 Theorien zur Namensherkunft; ich würde mich freuen, dazu ein paar Meinungen zu hören, wie plausibel diese sind:
Danke und viele Grüße! Heiko Geändert von HeikoH (14.11.2017 um 15:58 Uhr) |
#6
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Hallo Heiko,
Theorie 3 kann man mE ausschließen. Zum einen treten die Hunnen/Honnen als Hundertschaftsrichter in den mir bekannten Fällen nicht mit einem zweitem Wort-Bestandteil mit der Bedeutung Richter auf. Zum anderen würde dieser zweiter Bestandteil richter/richtere/richtaere lauten und nicht rig usw. Außerdem passt das Verbreitungsgebiet nicht. https://de.wikipedia.org/wiki/Honnschaft Aufgrund der geographischen Lage muss man wohl von einer mittelniederdeutschen Form ausgehen. Getrennt davon sehe ich die frühe Nennung in Mähren, dort dann wie von Dir vermutet mittelhochdeutsch Viele Grüße Xylander |
#7
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Hallo Xylander,
deine Anmerkungen passen gut zu dem, was ich auch schon von anderen Familienforschern mit Kenntnissen der Onomastik gehört habe: Auch diese halten die 3. Hypothese für wenig plausibel - schade eigentlich, gefällt mir der "Richter der Hundertschaft" als Namensdeutung subjektiv doch am besten Aber da ist dem Herrn Scholand in den 20er-Jahren wohl etwas der Heroismus aus dem Ruder gelaufen ... Schwerer kann ich die Annahme akzeptieren, dass der Name unabhängig voneinander in Mähren und in Westfalen gebildet wurde - das würde meine Hoffnung zerstören, vielleicht doch noch eine Linie von 1637 (Ostwestfalen) ins Jahr 1398 (Mähren) finden zu können. Zumal der Name Hungerige wirklich sehr selten ist - wie schon geschrieben: Alle, die wir bisher mit diesem Namen gefunden haben, sind mit mir verwandt. Andererseits ist die Bildung von identischen Nachnamen an unterschiedlichen Orten ja nicht ungewöhnlich ... Vermutlich wird sich das wohl auch zukünftig nicht wirklich klären lassen. Meine Vorfahren waren alles Bauern, da wird vor Einführung der Kirchenbücher wohl nicht mehr viel zu finden sein. Viele Grüße Heiko Geändert von HeikoH (14.11.2017 um 21:31 Uhr) |
#8
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Zitat:
Vielleicht doch. Steuerlisten, Abgabenprotokolle, Dienstgeldregister, Schuld- und Pfandaufzeichnungen, Ortsfamilienbücher. Armenkasse-Berichte. Musst mal sehen, was es in Westfalen gibt. |
#9
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Hallo Verano,
ja, zumindest einige Steuerlisten aus Istrup (Brakel) habe ich schon durchgesehen, leider alle aus der Zeit nach 1637, dem Geburtsjahr meines Spitzenahns. Für die Zeit davor bin ich skeptisch, habe zumindest noch nichts gefunden. Viele Grüße Heiko |
#10
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Hi
Hunger: ahd. hungar, mhd. hunger.; bedeutete: magerer Boden, und andere Bedutungen, siehe: Quelle: http://www.boari.de/flurnamen/worker...ungeracker.htm Deine Familie Hungerige besaß dann vielleicht einen mageren Hunger-Acker. Gruss Geändert von Anna Sara Weingart (19.11.2017 um 12:23 Uhr) |
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