Wie und Wo Ahnenforschung beginnen?

[untitled0390]

Wie bereits in meinen darunter stehendem Post zu vermerken ist, bin ich neu hier und würde gerne ein bisschen Ahnenforschung in Siebenbürgen / Kerz betreiben.
Leider weiß ich so gar nicht wie und wo ich da ansetzen kann. Wie kamt ihr an eure Informationen die z.T. mehrere Jahrhunderte zurückliegen?

LG

[uwe-tbb]

Hallo,

immer bei Dir anfangen und dann immer eine Generation weiter zurück. Das ist die einzige sinvolle Art Familienforschung zu betreiben. Alle nötigen Informationen findest Du hier:

http://siebenbuergen-institut.de/bibliothek-und-archiv/archiv/signaturschema-und-bestand-des-archivs-in-gundelsheim/kirchenbuecher-im-zaekr-hermannstadt/

http://www.kirchenbuchportal.de/visitenkarten/31.htm

Viele Grüße

Uwe

[bdornbach]

Hallo,

ich betreibe seit rund einem Jahr Familienforschung im Banat und kann Dir kurz erklären, wie ich es gemacht habe. Vielleicht hilft Dir das.

Mein Großvater stammte aus Marienfeld (heute Teremia Mare). Er hatte vor rund 20 Jahren einen kleinen Stammbaum mit ein paar Daten zu seinen Eltern und Großeltern verfasst. Er hatte damals nach Beba Veche geschrieben und gebeten, dass er Auszüge aus den Kirchenbüchern erhält (mit den Geburtsdaten, Hochzeitsdaten, etc.).

Allerdings habe ich sehr schnell feststellen müssen, dass die Kommunikation dorthin sehr mühselig und zeitaufwändig ist (als ich auch diesen Daten aufbauen wollte) und die Daten, die mein Großvater erhalten hatte auch unvollständig oder sogar falsch waren.

Zu dem Ort Marienfeld gibt es ein sogenanntes Ortsfamilienbuch. Darin sind alle Bewohner von 1765 bis 1997 (oder so) gelistet und sortiert (Geburt, Taufe, Ehe, Tod, Trauzeugen, Beruf, Kommentare). Damit konnte ich schon ein paar Schritte weitergehen.

Durch ein Forum bin ich dann auf einen rumänischen Genealogen gestoßen, der für mich direkt in die Orte bzw. die Archive gefahren ist und Fotografien der Kirchenbüchern gemacht hat. Er hat großartige Arbeit geleistet und ich konnte damit meine direkte Linie von 1926 bis zur Einwanderung ins Banat um 1765 zurückverfolgen.

Aus meiner Erfahrung kann ich nur sagen: Bei der Ahnenforschung im Ausland macht es Sinn, jemanden zu buchen, der vor Ort ist, die Sprache spricht und sich auch mit den Pfarreien/Archiven auskennt.

Bei Interesse kann ich Dir gerne die Kontaktdaten des Genealogen zusenden.

Beste Grüße und viel Erfolg!

[DerTommy86]

Bei Interesse kann ich Dir gerne die Kontaktdaten des Genealogen zusenden.

Hallo,

ich würde mich ebenfalls sehr über die Kontaktdaten dieses Genealogen freuen!

Gruß!

[bdornbach]

Hallo,

ich würde mich ebenfalls sehr über die Kontaktdaten dieses Genealogen freuen!

Gruß!

Hallo,
der Herr heißt Sorin Fortiu, die E-Mail lautet genealogy@banat.ro
Ich hatte ihn im Januar kontaktiert und bis April sehr viele Daten von ihm aus Marienfeld und Keglewitschhausen erhalten.

Eine Anfrage habe ich noch am Laufen, leider ist er zeitlichg gerade extrem zu, sodass ich noch auf die Ergebnisse warte.

Ansonsten kann ich ihn aber empfehlen.

Beste Grüße und viel Erfolg!

[DerTommy86]

Vielen Dank, ich habe dem Herrn jetzt geschrieben und warte noch auf eine Antwort.

Parallel dazu bin ich auf ein Projekt gestoßen, das womöglich auch für andere Interessierte ein erster Anhaltspunkt sein könnte:

https://aksl.de/genealogie/?page_id=154

Das Projekt Genealogie der Siebenbürger Sachsen steht unter der Schirmherrschaft des Arbeitskreises für Siebenbürgische Landeskunde e.V. Heidelberg. Sein Ziel ist die Erfassung aller Daten aus den Kirchenmatrikeln und Familienbüchern der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien, aus Stammbäumen, Ahnentafeln, Ahnenpässen und aus anderen genealogischen Unterlagen. Diese Daten sowie weitere aus bereits digital erfassten Ortsfamilienbüchern und Familienaufstellungen sollen zu einer gemeinsamen Datenbank zusammengeführt werden.

Die so entstandene Datenbank wird unter Beachtung der in der Bundesrepublik Deutschland geltenden gesetzlichen Bestimmungen (z.B. des Datenschutzgesetzes) einem interessierten Personenkreis (z.B. Familienforschern, Kulturwissenschaftlern, Historikern) sowie wissenschaftlichen Einrichtungen zugänglich gemacht.

Ich hatte dazu heute ein sehr interessantes Gespräch mit der Leiterin des Projekts. Es ist wohl so, dass derzeit rund 90 Ehrenamtliche die Aufgabe übernehmen, die alten Kirchenbucheinträge zu digitalisieren. Dieses Prozess dauert naturgemäß sehr lange und so sucht das Projekt weitere Ehrenamtliche, die hierbei unterstützen könnten.

In meinem Fall liegen die Rohdaten, d.h. die abfotografierten evangerlischen Kirchenbücher von Neudorf b. Hermannstadt und Girelsau zwar vor, sind aber noch nicht digitalisiert worden. Ich hätte mich für diese Arbeit liebend gern angeboten, bin aber derzeit durch Beruf und Fernstudium doppelt belastet, was mir eine Teilnahme an dem Projekt erst ab 2018 erlaubt. Wobei es ohnehin fraglich wäre, ob ich die handschriftlichen Einträge überhaupt lesen könnte...

Aber wie gesagt, vielleicht findet sich ja hier noch der ein oder andere Interessierte.

Gruß!

[DerTommy86]

Hallo,

ich melde mich nochmal kurz hier zu Wort, und zwar mit einer Frage hinsichtlich der Kontaktaufnahme mit rumänischen Behörden.

Mir liegen die Sterberegister meiner Großeltern vor, aus denen ja auch die Standesämter sowie die Nr. der jeweiligen Geburtseintragung hervorgehen.

Hat denn schon mal jemand von euch Kontakt zu einem rumänischen Standesamt aufgenommen und um Ablichtungen der jeweiligen Geburts-/Sterbe- und Heiratseinträge gebeten? Liegen die entsprechenden Unterlagen dort überhaupt in den Standesämtern, oder in irgendwelchen Nationalarchiven?
Ich würde auch gern wissen, wie die dortigen Behörden bei solchen Anfragen "drauf sind", ob sie bereitwillig helfen oder ob das eher nicht so deren Art ist.

Falls ich mir auf diesem Wege Hilfe erhoffen kann, wäre die Verbindungsaufnahme eher das kleinere Problem, da ich rumänisch sprechen und schreiben kann. Aber muss ich sonst auf irgendetwas besonderes achten?

Gruß!