"Mousquetier" in der chursächsischen Leibgarde 1739

[Enilorak]

Hallo,

ich bin bei meinen Rechergen auf einen direkten Vorfahren von mir gestoßen, der in der chursächsischen Leibgarde "Mousquetier" war und im Kirchenbuch von Rodewisch/ Vogtland 1739 bei der Geburt seines unehelichen Sohnes genannt wurde.
Sein Name war Gottlieb Schmalfuß und interessanterweise erhielt der unehelich geborene Sohn Johann Gottlieb auch den Nachnamen Schmalfuß, obwohl die Eltern nicht verheiratet waren. In den betreffenden Kirchenbüchern von Rodewisch habe ich sonst keine weiteren Angaben zu Gottlieb Schmalfuß finden können, er ist offensichtlich der Erste dieses Namens dort.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, näheres über die Mitglieder der damaligen "chursächsischen Leibgarde" herauszufinden, um so evtl. auf den Herkunftsort des Gottlieb Schmalfuß schließen zu können?

Ich wäre sehr froh über jeden Hinweis hierzu.

Herzlichen Dank und viele Grüße,

Enilorak

[Hänsel]

Hallo Enilorak,

einer meiner Ahnen war auch sächs. Soldat gewesen und ich wußte seinen Herkunftsort nicht. Im Hauptstaatsarchiv Dresden habe ich die Musterungs- und Monatsverpflegungslisten seines Regimentes durchgesehen und ihn dort mit Angabe seines Herkunftsortes gefunden. Vielleicht klappt es bei dir auch so gut.

Viel Erfolg und viele Grüße
Stefan

[Farang]

Hallo Enilorak,

das Staatsarchiv in Dresden ist sicherlich ein erster guter Versuch. Erwarte allerdings nicht zu viel - von/über gewöhnlichen Soldaten gab es in dieser Zeit fast keinerlei Aufzeichnungen.

Hier ein Link zu einer möglichen Einheit, in der der Mousquetier gedient haben könnte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Grenadier-Regiment_%E2%80%9EKaiser_Wilhelm,_K%C3%B6nig_von_Preu%C3%9Fen%E2%80%9C_%282._K%C3%B6niglich_S%C3%A4chsisches%29_Nr._101

Gruß Michael

[Hänsel]

Hallo Michael,

das Staatsarchiv in Dresden ist sicherlich ein erster guter Versuch. Erwarte allerdings nicht zu viel - von/über gewöhnlichen Soldaten gab es in dieser Zeit fast keinerlei Aufzeichnungen.

das ist bei den von mir genannten Listen nicht der Fall. Diese Listen sind sehr ausführlich und auch "normale" Mousquetiere, wie es mein Vorfahr war, sind massenhaft darin verzeichnet.

Hast du schon einmal in diesen Listen geblättert das du diese Aussage treffen kannst? Zumindest um 1760 herum sind die Informationen doch recht ausführlich, auch zu gewöhnlichen Soldaten.

Viele Grüße
Stefan

[Hänsel]

Hallo,

ich stelle mal hier die Abschrift aus den Verpflegungslisten meines Ahnen ein. Vielleicht interessiert es denn einen oder anderen, welche Informationen in den Listen enthalten sind.

Musterungsliste
(Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden, Bestand 11241, Sign: 609)
Muster=Liste über die bey den Regiment-Garde zu Fuß unter Commando des Herrn General-Lieutenant von Crousatz, eine dem Major Wolff Friedrich von Rantzau, allergnädigst anvertrauten Mousquetier-Compagnie wie selbige bey der Musterung 1763 effective bestehet

Alte und Neue Mannschaft
No: 20
Charge: Gem.
Länge an Zollen ohne Schuhe: 71 ½
Vor und Zunamen: Johann Michael Knüppfer
Alter: 37
Vaterland Torna bey Gera
Profession: -
Religion: Ev.
Ob er eine Frau habe: ja
Ingl. Kinder und wieviel: 2
Wie lange er die Frau habe: 5 ½
Ob er in fremden Diensten gestanden, wo und wie lange: Ja, 9 Monath in Preußischen Diensten
Ob und wie lange er dem Königl. Chur-Hauße Sachßen bis zum Oktober 1766 gedienet: Ja, 3 Jahr, 6 Monath
Ob und zu welcher Zeit er während des Krieges angeworben oder als Rewvertent zum Regiment und Compagnie kam: d: 12. Junii 1763, sich als Revertent wieder gemeldet
Ob er Hand Geld empfangen und wie viel: Ja, 2 rt. 18 g.
Ob er eine Capitulation habe und auf wie viel Jahre: Ja, auf 9 Jahre und ist also October 1762 zu ende
Ob er zu ferner Herrn Diensten vollkommen Gesund und tüchtig sey oder einige Invalide an sich habe: -
Ob er bey gegen wärdigen Musterung etwas erhebliches zu erinnern und anzubringen habe: Seine Sache bleibt bis künftich ausgesetzt

Viele Grüße
Stefan

[Enilorak]

Vielen Dank für Eure Antworten, da werde ich wohl bei Gelegenheit mal nach Dresden ins Staatsarchiv fahren oder es erstmal im Leipziger Staatsarchiv versuchen.

Viele Grüße,

Enilorak