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  #31  
Alt 29.07.2009, 13:03
Benutzerbild von karin-oö
karin-oö karin-oö ist offline weiblich
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Hallo Thoboe,

um etwas über Friedrich Moritz und Anna Maria Caroline Tiedemann zu erfahren, wirst du nicht umhin kommen, nach ihrer Heirat zu suchen.
Wenn über das Standesamt nichts zu finden ist, hast du es schon über die Kirchenbücher versucht?
Ich habe schon oft gesehen, dass Paare mit nicht ganz astreiner Vergangenheit nicht am Heimatort geheiratet haben, sondern z. B. in einer nahe gelegenen Wallfahrtskirche.
Du müsstest also im weiteren Umkreis nach einer Heirat vor 1921 suchen.
Kannst du vielleicht Sterbedatum und -ort der beiden eingrenzen, um an einen Sterbeeintrag zu kommen? Darin müssten ja dann auch Geburtsdatum und -ort verzeichnet sein.
Sind am Standesamt auch keine Unterlagen zu der Namensverleihung von 1921 vorhanden?

Ohne deiner Großmutter etwas unterstellen zu wollen, könnte es nicht sein, dass sie versuchte, ihre Herkunft und uneheliche Geburt zu beschönigen, und das "von" im Namen nur ein Wunschgedanke war?
Genauso hat es nämlich die uneheliche Tochter meiner Urgroßmutter gemacht. Sie hat immer erzählt, ihr leiblicher Vater sei im Krieg gefallen, deshalb hätte die Mutter ihn nicht mehr heiraten können. In Wirklichkeit war aber die Mutter schon zu Lebzeiten des Vaters ihres ersten Kindes mit einem anderen Mann zusammen.

Aber ohne näheres über Friedrich Moritz herauszufinden, wird wohl die Sache mit dem Adelstitel kaum zu klären sein. Wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass die uneheliche Tochter eines Arbeiters jemals ein "von" im Namen geführt haben könnte.

Schöne Grüße
Karin
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  #32  
Alt 29.07.2009, 13:18
Benutzerbild von Hina
Hina Hina ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von Thoboe Beitrag anzeigen
Geht Euch das auch so, dass ihr zwar die altdeutsche Schrift relativ gut lesen/übersetzen könnt aber dadurch meist den Sinn nicht wissentlich mitgelesen habt?! Echt verrückt. *tzzz*
Übung macht den Meister. Wenn Du den Zedler durch hast, bist Du absolut fit beim Lesen und Verstehen, auch wenn im Zedler der Zeit seiner Veröffentlichung entsprechend eine ganze Menge Quatsch steht .

Der Mauritius von Sachsen lebte allerdings eine ganze Weile vor dem o.g., ist aber auch sehr interessant. Jetzt geht es Dir schon, wie den meisten Adelsforschern. Man fängt bei einer Familienüberlieferung an und landet ganz tief in der deutschen Geschichte, die plötzlich immer interessanter wird .

Viele Grüße
Hina
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  #33  
Alt 29.07.2009, 15:08
Paulchen Paulchen ist offline
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Nach Kenfenheuer gibt es folgende Nachweise für bürgerliche Wappen Moritz:
- Archiv für Sippenforschung, Band 8, S. 389 u. 391
- Müller, Max, Beitrag zur balt. Wappenkunde, 1931 sowie ein Nachtrag von 1934
- Wappenbuch der Stadt Chemnitz, 1893
- Kiefer, Karl, Herborner Familienwappen 1910
- Thomssen, Harald, Wappen und Siegelsammlungen der Dithmarsche Geschlechterbundes in der Sippenkanzlei Dithmarschen, Heide
- Perthes, Justus Nachf., Wappensammlung, 11. Nachtrag, S. 68, Nr. 1685

Nach Siebmacher:
Moritz
- Galizien, S. 171
- Klöster, S. 116 (St. Moritz, Collegiatstift 1070 bei Münster gegründet)
- Preußen, S. 270
- Bügerliche, Berlin, 6, S. 51
- dito., Lübeck, 9, S. 76
- dito., Magdeburg, 9, S. 25
- dito., Wolmirstedt, 12, S. 74
- dito., --, 8, S. 46

Moritzeck
- Bayern, Abgestorben 1, S. 71

Moricz/Moritz
- Ungarn, S. 433
1609 erhielt Stefan Moricz v. Varad einen Adelsbrief, davon eine Linie 1818 in Siebenbürgern ein neues Wappen für Joseph, der sich Moriz v. Szepsi-Szent-György nannte.

1677 wurde ein Stefan Moricz v. Tecsö erwähnt.

Mähren:
- Morzic, Moric, mähr. Uradel im Kreise Olmütz, 1238 und 1398 erwähnt (dies dann der aus der schles. Wappensammlung, dort als v. Moritz geführt).
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  #34  
Alt 29.07.2009, 16:32
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Hina Hina ist offline weiblich
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Hallo Paulchen,
danke fürs Nachsehen. Das deckt sich dann mit den o.g. Erkenntnissen zu den adeligen Moritz, also Galizien (östrreichisch-erbländisch) und Preußen. Bis auf das Kloster St. Moritz sind die anderen dann tatsächlich Bürgerliche.
Viele Grüße
Hina
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  #35  
Alt 29.07.2009, 16:50
Paulchen Paulchen ist offline
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Die aus Ungarn, Siebenbürgen, Mähren bzw. Schlesien sind Adlige, dazu, wie festgestellt, noch Preußen und Galizien. Bleibt die Frage, warum Herr Bill im Heroldsbestand zwei Familien Moritz nachweisen konnte. Womöglich eben eine weitere Familie (außer der preuß.), die adlig war, aber Probleme mit dem Nachweis hatte. Die Kopien aus Berlin kosten in der Regel nicht die Welt, sollte man sich vielleicht kommen lassen, oder falls man nicht zu weit weg wohnt, selbst ins Geheime Staatsarchiv fahren.
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  #36  
Alt 29.07.2009, 17:23
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Hina Hina ist offline weiblich
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Zitat:
Zitat von Paulchen Beitrag anzeigen
Bleibt die Frage, warum Herr Bill im Heroldsbestand zwei Familien Moritz nachweisen konnte.
Hallo Paulchen,
es ist nicht unbedingt sicher, dass es sich dabei um zwei verschiedene Familien handelt. Miszellen zu Moritz-Eichhorn oder auch zu Mosbach gen. Breidenbach usw. sind auch mehrmals verzeichnet.
Viele Grüße
Hina
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  #37  
Alt 29.07.2009, 18:24
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Zitat:
Zitat von Paulchen Beitrag anzeigen
Die aus Ungarn, Siebenbürgen, Mähren bzw. Schlesien sind Adlige, dazu, wie festgestellt, noch Preußen und Galizien. Bleibt die Frage, warum Herr Bill im Heroldsbestand zwei Familien Moritz nachweisen konnte. Womöglich eben eine weitere Familie (außer der preuß.), die adlig war, aber Probleme mit dem Nachweis hatte. Die Kopien aus Berlin kosten in der Regel nicht die Welt, sollte man sich vielleicht kommen lassen, oder falls man nicht zu weit weg wohnt, selbst ins Geheime Staatsarchiv fahren.
Hallo Paulchen,

bleibt nur noch die Frage, ob es sich lohnt, wenn der Herr Moritz doch nur Arbeitsmann war und ein Adelsverlust nicht nachzuweisen ist. Da Moritz auch kein typischer Herkunftsname ist, kann hier folglich auch kein "von" gewesen sein.

Die einzige logische Erklärung für das umgangssprachlich "von Moritz" für die Großmutter ist vielleicht wirklich, dass sie aus einem Verhältnis zwischen dem Friedrich Moritz und seiner Stieftochter stammt, und sie in der Familie dann das Synonym "von" bekam, um deutlich zu machen, woher sie stammt.

Viele Grüße

Dirk
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