Heirat unter Verwandten

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  • Andrea1984
    Erfahrener Benutzer
    • 29.03.2017
    • 2547

    #31
    Hallo consanguineus.

    Alles klar. Danke für die Info. *freu*

    Hmm, mit dem Erben bzw. Hoferben bei Bauern kenne ich mich nicht aus.
    Und dann war es ja früher so, zumindest hier in der Gegend, daß der Hoferbe an seine weichenden Geschwister nur so viel Abfindung zahlen mußte, wie seine Frau an Vermögen mit in die Ehe brachte.
    Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Also, dass mit dem Hoferben, der seine Geschwister - so vorhanden - auszahlen muss, ja.
    Das mit der Frau hingegen nicht.

    Meine Vorfahr/innen väterlicherseits sind alles mögliche vom Beruf gewesen, nur keine Bauern. Meiner Vorfahr/innen mütterlicherseits sind Bauern gewesen, allerdings nur einige davon, nicht alle.

    Die Welt ist ein Dorf bzw. das Dorf ist die Welt.

    Blöd nur, wenn jeder Huber-Bauer den gleichen Vornamen hat und das auch noch über mehrere Generationen z.B. Franz Huber I., Franz Huber II., Franz Huber III. etc.

    Viel Geduld beim puzzlen bzw. entwirren der Fäden.

    Herzliche Grüße

    Andrea
    Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
    Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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    • consanguineus
      Erfahrener Benutzer
      • 15.05.2018
      • 5525

      #32
      Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
      Hmm, mit dem Erben bzw. Hoferben bei Bauern kenne ich mich nicht aus.

      Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Also, dass mit dem Hoferben, der seine Geschwister - so vorhanden - auszahlen muss, ja.
      Das mit der Frau hingegen nicht.

      Hallo Andrea,

      Du mußt Dir das so vorstellen, daß ich hier nicht in einer Realteilungsregion lebe. Schon seit uralten Zeiten wurden die Höfe ungeteilt an einen Erben weitergegeben. Damit wollte man der Zersplitterung der Höfe in immer unwirtschaftlichere Einheiten vorbeugen. Dieser Brauch führte hier im Norden zur Etablierung der sog. "Nordwestdeutschen Höfeordnung". Sie erstreckt sich, soweit ich weiß, auf diejenigen Gebiete, die nach dem Krieg unter britischer Besatzung standen.

      Nun ist es ja nur billig, wenn die "weichenden Erben" (so nennt man hier diejenigen Kinder, die den Hof nicht bekommen, also die Geschwister des Hoferben) nicht leer ausgehen. Sie wurden mitunter, wenn Geld vorhanden war, was früher nicht immer angenommen werden durfte, teilweise vom Vater mit Geld- oder Sachabfindungen versehen. Meistens aber mußte der Hoferbe seine Geschwister auszahlen. Und hier war es dann vielerorts Brauch (keine Rechtsnorm!), den Geschwistern in Summe nur soviel zu geben, wie die Braut mitbrachte. Bestand der Brautschatz in einem Geldbetrag von 1000 Gulden, so bekamen die beiden Schwestern des Hoferben von ihrem Bruder, in dessen Vermögen der Brautschatz ja überging, jeweils 500 Gulden. Auch das war eine sinnreiche Erfindung, den Hof nicht zu sehr zu belasten.

      Diese Sitte war einer der Gründe, warum die großen Bauern immer unter sich heirateten. Man wollte ja nicht die weichenden Erben als Bettler vom Hof gehen lassen! Was würden "die Leute" sagen...???

      Viele Grüße
      consanguineus
      Suche:

      Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
      Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
      Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
      Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
      Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
      Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

      Kommentar

      • Andrea1984
        Erfahrener Benutzer
        • 29.03.2017
        • 2547

        #33
        Hallo consanguineus.

        Alles klar. Danke für die ergänzende Antwort. Ich freue mich sehr darüber.

        Dann bin ich froh, dass meine Ahnen/innen keine Bauern gewesen sind.
        Das mit der Abfindung an die Geschwister wäre da wohl nicht so reibungslos vor sich gegangen und das Leben auf dem Bauernhof wohl auch nicht, wenn ich da an meine Oma väterlicherseits und deren Geschwister denke.

        Herzliche Grüße

        Andrea
        Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
        Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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        • consanguineus
          Erfahrener Benutzer
          • 15.05.2018
          • 5525

          #34
          Zitat von Andrea1984 Beitrag anzeigen
          Dann bin ich froh, dass meine Ahnen/innen keine Bauern gewesen sind.
          Das mit der Abfindung an die Geschwister wäre da wohl nicht so reibungslos vor sich gegangen und das Leben auf dem Bauernhof wohl auch nicht, wenn ich da an meine Oma väterlicherseits und deren Geschwister denke.

          Darüber kannst Du auch froh sein, denn sobald es etwas zu verteilen gibt, zeigen manche Leute ihr wahres (manchmal unschönes) Gesicht...
          Suche:

          Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
          Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
          Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
          Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
          Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
          Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561

          Kommentar

          • Friedrich
            Moderator
            • 02.12.2007
            • 11323

            #35
            Moin zusammen,


            dazu fällt mir nur folgender Spruch ein: Habt Ihr schon geerbt oder redet Ihr noch miteinander?


            Friedrich
            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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            • Andrea1984
              Erfahrener Benutzer
              • 29.03.2017
              • 2547

              #36
              Guter Spruch, Friedrich. *grins*

              Spass beiseite: Ich vermute, dass auch zwei meiner Vorfahren untereinander verwandt gewesen sind, doch ich bin mir noch nicht ganz sicher. Entweder hat der Vorfahre mehrmals geheiratet und seine Enkel - beide mit gleichem Familiennamen (der auch der meinige ist) - sind Cousin/e 2. Grades gewesen oder hat es sich nur um einen Namenskollegen gehandelt.

              Ich buddle dann mal weiter.

              Herzliche Grüße

              Andrea
              Mühsam nährt sich das Eichhörnchen. Aufgeben tut man einen Brief.
              Wenn man lange genug Ahnenforschung macht, bekommt man zu dem Ahnenschwund und den Toten Punkten eine Generationsverschiebung gratis dazu.

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              • TheCaedmon
                Erfahrener Benutzer
                • 08.04.2016
                • 677

                #37
                Bei mir hat die Schwester meines Großvaters den Sohn des Bruders ihres Großvaters geheiratet Ist glaube ich der Großonkel.
                Beide Eheleute waren aber fast gleich alt.
                Die noch lebende Tochter ist damit mehrfach mit ihrem Vater verwandt und ihr Urgroßvater ist auch gleichzeitig ihr Ururgroßvater
                Viele Grüße
                Uwe
                www.ahnenforschung-haase.de

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