Altpreuss. Husarenregiment Nr. 8 um 1765 - MkBs?

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  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4700

    Altpreuss. Husarenregiment Nr. 8 um 1765 - MkBs?

    Hallo,

    seit langem bin ich wieder mal mit der eigenen Familienforschung weitergekommen und tobe nun durch Brandenburg & Berlin. In Berlin, Neue Kirche (ev), heiratet 1765 Ferdinand Paperitz, Husar im Bellingschen Regiment unter Hr. Major von Schöni Esquadron.

    Bekannt ist, das bis 1769 mehrere Kinder in Berlin getauft wurden und er bis dahin weiterhin als Husar im Bellingschen Regiment bezeichnet wurde. Danach ging er wohl ins Zivilleben und taucht 1775 als Bauschreiber (Berlin) und dann 1776 & 1779 ebenfalls als Bauschreiber in Dreetz (Ostprignitz-Ruppin) auf. Über seine Herkunft bzw. Tod ist momentan noch nichts gesichert bekannt.

    Nun zur eigentliche Frage, im Zeitraum 1765-1769, als er als Husar bezeichnet wurde - wo, wenn noch vorhanden, würde man das Militärkirchenbuch finden. Habe die Hoffnung eventuell dort Einträge zu finden, insbesondere zur Hochzeit, wo vielleicht seine Herkunft oder Alter eingetragen ist.

    Aufgrund des "Belling", gehe ich davon aus, das es sich hier um das altpreuss. Husarenregiment Nr. 8 handelt, wobei ich dachte, das dieses im angegebenen Zeitraum eher in Pommern rumgeisterte.

    Vielleicht kann ja jemand etwas Licht ins Dunkle bringen.

    P.S. Habe noch das gefunden: https://www.stolp.de/kirchspiele/art...rgemeinde.html
    & hier noch Lekture zum Regiment: https://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV020988849
    Zuletzt geändert von sonki; 24.03.2023, 20:53.
    Слава Україні
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo!

    Hier hast Du den Joseph von Schon:

    Da mußt Du Dich mal einlesen wegen der Garnisonen.

    Im GStA Berlin gibt es einen Tr,Tf 1762-1774 mit masch.schr. alph. Register mit der Signatur 1390 für das Hus.Rgt. v. Belling Nr. 8. Verm. handelt es sich dabei eher um ein frühes Garnison-KB von Stolp.

    Die Mormonen haben es hier: https://www.familysearch.org/search/...tory%20Library
    Aber erst ab 1775.
    Online bei Ancestry hier:

    Ist aber Signatur 1392.

    Signatur 1390 habe ich noch nicht gefunden.

    Du mußt aber wissen, wo der v. Schon seine Eskadron hatte. Da wird das entspr. Zivil-KB wichtig sein.

    Ich schau mal weiter.

    MfG
    Manni

    Nachtrag:
    Hast ja selbst schon das meiste rausgefunden. Wichtig wäre eben die Garnison des v. Schon.

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    • sonki
      Erfahrener Benutzer
      • 10.05.2018
      • 4700

      #3
      Ja, danke - da hatte ich nicht so schnell mit einer Antwort gerechnet und nebenher doch noch weitergesucht. So haben sich unseren Texte etwas überschnitten. Aber du hast schonmal den Major gefunden. Schick..schonmal Danke fürs Mitsuchen!
      Das alphabetische Register bringt mich dann vermutlich auch nicht wirklich weiter. Sieht ja sonst auch eher dünn aus mit Unterlagen. Na mal schauen...

      Ich habe noch eine mögliche 2. Heirat von meinem Ferdinand gefunden. 1796 heiratet ein Ferdinand Pappritz, gewesener Accise-Officiant in Berlin, St. Georgen eine Rosina Vogeln. Der "Sponsus hat seinen (richtig) Heiratsschein aus Schwedt hier abgegeben". Vielleicht ja ein Hinweis auch mal dort zu schauen. Habe ja grad ein Archion Abo - kann ich also mal alles prüfen, ob es hier um den richtigen Ferdinand geht.
      Zuletzt geändert von sonki; 24.03.2023, 21:09.
      Слава Україні

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      • ReReBe
        Erfahrener Benutzer
        • 22.10.2016
        • 2543

        #4
        Hallo sonki,

        am 20. März 1739 wird in der Neuen Kirche in Berlin ein FERDINAND PAPERITZ getauft: https://www.ancestry.de/imageviewer/...ce&pId=4748238

        Das könnte doch der spätere Husar sein, der in der selben Kirche 1765 heiratet. Aus den beiden knappen Heiratseinträgen geht leider nichts zu seinem Alter und seinen Eltern hervor.



        Gruß
        Reiner
        Zuletzt geändert von ReReBe; 24.03.2023, 21:11.

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        • ReReBe
          Erfahrener Benutzer
          • 22.10.2016
          • 2543

          #5
          und hier ist noch ein dritter auch sehr knapper Heiratseintrag im MilKB: https://www.ancestry.de/imageviewer/...e&pId=12306300

          Name Ferdinand Paperitz (Zusatz im Eintrag: Schon)
          Geschlecht männlich
          Art des Ereignisses Heirat (Eheschließung)
          Heiratsdatum 29. Sept 1765
          Heiratsort Pommern, Deutschland
          Ehepartner
          Christina Schneider (im Eintrag richtig: Christina Schmidt aus Berlin)
          Stadt oder Distrikt Słupsk
          Seitennummer 48;49
          Verfasser Evangelische Kirche. Militärgemeinde Stolp (KrSt. Stolp); Preußen. Armee. Husaren Regiment 05 (Pommersches Blüchersche); Preußen. Armee. Husaren Regiment 08; Preußen. Armee. Infanterie Regiment 61 (8.
          Filmnummer 72842

          Hilft leider auch nicht weiter.
          Zuletzt geändert von ReReBe; 24.03.2023, 21:30.

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          • sonki
            Erfahrener Benutzer
            • 10.05.2018
            • 4700

            #6
            @Reiner
            Danke fürs Raussuchen - ist schon etwas verzwickt. Die KB-Einträge sind alle sehr knapp gehalten. Oh, der Heiratseintrag aus Stolp passt zum Berliner Zivil-KB Heiratseintrag! Die Braut heißt nämlich nicht wie bei Ancestry geschrieben Christina Schneider, sondern Christina Schmidt. (und kommt aus Berlin, wie im Stolper Eintrag steht). Sehr schön!
            Leider noch weniger Angaben zum Bräutigam als im Berliner Zivil KB...seufz

            Die 1739er Taufe könnte natürlich passen...notiere ich mir mal. Danke!
            Zuletzt geändert von sonki; 24.03.2023, 21:40.
            Слава Україні

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            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Hallo!

              Sehr schön, dann hat Reiner die Signatur 1390 gefunden! Das "kleine" KB wird bei den Mormonen im Katalog erst gar nicht erwähnt.

              Das ist aber nicht die Tr, sondern der Eintrag zur Dimissoriale des zuständigen Feldpredigers.

              Stellt sich noch die Frage, wie er als Berliner ins Rgt. kam. Die Stadt Berlin war kantonfrei. Auch wurde das ursp. HR 8 ap 1759 gefangengenommen und aufgelöst. Das neue, also das des Belling, wurde 1758 in Halberstadt aufgestellt. Vl. war der Paperitz gar nicht in diesem, sondern kam mit dem v. Schon erst 1764/65 ins HR 8.

              MfG
              Manni

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              • Manni1970
                Erfahrener Benutzer
                • 17.08.2017
                • 2396

                #8
                Noch kurz die Sache mit den Garnisonen:

                März 1764:
                Stab u. (1) Leib-Eskadron in Stolp
                2. Schlawe
                3. Bütow
                4. Stolp
                5. Stolp
                6. Eskadron v. Schon in Tempelburg bis 1766, danach bis 1769 in Bublitz
                7. Lauenburg
                8. Neu Stettin, noch 1764 nach Rummelsburg
                9. Stolp
                10. Zahnow

                1772:
                3 Eskadrons in Stolp
                1 Tempelburg
                1 Schlawe
                1 Bütow
                1 Neu Stettin
                1 Lauenburg
                1 Rummelsburg
                1 Zahnow

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                • ReReBe
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.10.2016
                  • 2543

                  #9
                  Hallo,

                  hier noch dieser Fund: https://www.ancestry.de/imageviewer/...ce&pId=2926202

                  Name Fredin Papritz
                  Sterbealter 67
                  Art des Ereignisses Beerdigung (Bestattung)
                  Geburtsdatum circa 1741
                  Sterbedatum circa 1808
                  Bestattungsdatum 1808
                  Bestattungsort Berlin, Brandenburg, Deutschland
                  Seitennummer 20
                  Verfasser Evangelische Kirche. Arbeitshaus Rummelsburg (Berlin-Lichtenberg)
                  Stadt oder Distrikt der Veröffentlichung Berlin U Lichtenberg
                  FHL-Filmnummer 1270946

                  Am 5. Mai 1808 stirbt demnach im Arbeitshaus Rummelsburg in Berlin der Invalide Ferdin(and) Papritz im Alter von 67 Jahren. Das errechnete Geburtsjahr 1740/41 kommt dem 1739 geborenen/getauften Ferdinand Paperitz (s. oben #4) doch recht nahe.

                  Nachtrag:
                  Bei Archion gibt es vielleicht einen besseren Scan:
                  Berlin, Brandenburg, schlesische Oberlausitz: Landeskirchliches Archiv in BerlinBerlin-Stadt I Arbeitshaus Rummelsburg

                  Gruß
                  Reiner
                  Zuletzt geändert von ReReBe; 25.03.2023, 12:28.

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                  • sonki
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.05.2018
                    • 4700

                    #10
                    @Reiner
                    Ja, diesen Eintrag hatte ich auch gefunden und mir schon bei Archion rausgesucht, weil bessere Qualität. Aber steht halt nix weiter drin, als Alter, Name und "Invalide". Was er aber plötzlich im Arbeitshaus macht, keine Ahnung. Wenn er das überhaupt ist - man weiß es ja irgendwie nicht. Ich werde jetzt erstmal versuchen von den gefundenen Kindern von Ferdinand, weitere Daten zu finden. Bis auf den späteren Lebenslauf meines x-Urgroßvaters (*1776 in Dreetz) hatte ich bis vorgestern rein garnichts.

                    @Manni
                    Danke für deine Infos. Bin immer noch leicht irritiert, wie ein Husar der scheinbar eher in Pommern stationiert war mit Berlin in Verbindung steht. Also ja, seine Ehefrau kam von dort und scheinbar lebte die Familie auch dort - würde jedenfalls die Taufen in den Zivil-KBs dort erklären. Irgendwann ging er nach seiner Militärzeit, mögl. durch Vitamin-B, nach Dreetz und war dort vermutl. bis mind. 1779. Die Zeit danach ist erstmal ein schwarzes Loch...ich wühle mich erstmal durch die Berliner, Schwedter, Dreetzer, Neustädter ect. KBs bei Archion durch.
                    P.S. Bei einem Sterbeeintrag in Berlin 1774 eines Sohnes von ihm steht: "Sohn des verabschiedeten Husaren", d.h. 1774 war er dann nicht mehr beim Regiment bzw. Soldat.
                    Zuletzt geändert von sonki; 25.03.2023, 12:53.
                    Слава Україні

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                    • Manni1970
                      Erfahrener Benutzer
                      • 17.08.2017
                      • 2396

                      #11
                      Ich habe mich mal in die Sache Paperitz eingelesen. Das sind zunächst zwei Geschichten:

                      1.) Ein Husar Ferdinand Pap(e)ritz bei einem Rgt., das nach dem 7jährigen Krieg in Pommern stand. Ehefrau hieß Christina Regina Schmidt. Das Ehepaar lebte in Berlin.

                      2.) Ein Bauschreiber Ferdinand Paperitz in Dreetz, Krs. Ostprignitz-Ruppin.

                      Der missing link ist nun diese Tf bei Ancestry, wo der Bauschreiber F.P. erstmals oder sogar einmalig als Ehemann der Christina Regina Schmidt erscheint.

                      Damit steht fest: der Bauschreiber ist der frühere Husar. Liest man weiter, daß der Husar in Berlin meist noch als Schuhmacher erwähnt wird, Christinas Vater war dies ebenfalls und der von Reiner gefundene u. 1739 getaufte Ferdinand war auch der Sohn eines Schuhmachers, können wir doch hier den Sack zumachen.

                      Fragt sich nur noch, ob er vom Schuhmacher zum Husar, zum Bauschreiber, zum Accise-Officiant aufgestiegen und dann doch im Arbeitshaus gelandet ist. Wobei man dort in der I. Klasse auch zu den Leuten gehörte, die "Arme von gutem Herkommen oder sogenannte Pauvres honteux" waren.
                      Zuletzt geändert von Manni1970; 26.03.2023, 07:27.

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                      • sonki
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.05.2018
                        • 4700

                        #12
                        Ja, so habe ich das jetzt auch erstmal in meiner Arbeitsliste. Habe mir nun schonmal vorsichtshalber die ganze potentiellen Eltern und Geschwister von Ferdinand zusammengesammelt. Von seinen eigenen Kindern kann ich inzwischen 8 Stück eindeutig einordnen, von denen mind. 4 bereits im Kindesalter verstarben. Der Verbleib der anderen 4, abgesehen von meinem Ahnen, ist vorerst noch unklar.

                        Ich weiß das mein 1776 geborener Ahn zwischen 04.02.1794-26.07.1799 eine Goldschmiedeausbildung in Berlin erhalten hat und dann in Breslau auftaucht, wo er 1804 heiratet (Namensregister Elisabethkirche, mit Hinweis auf Dimissionale in unbekannter Kirche/Ort).

                        Aber alles in Allem klingt das bisher alles schlüssig mit dem Ferdinand. Nur durch die Erwähnung des vollen Namens (mit allen Vornamen) im Buch über die Goldschmiede in Berlin habe ich die Verbindung von Breslau über Berlin nach Dreetz gefunden. Das Dreetz aber nur Zwischenstation war und man eigentlich aus Berlin kommt, weiß ich dann seit den letzten Tagen...auch schön, das Vorfahren aus der gleichen Stadt kommen in der man auch aufgewachsen ist...halt nur 150 Jahre vorher
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von sonki; 26.03.2023, 01:14.
                        Слава Україні

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                        • Manni1970
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.08.2017
                          • 2396

                          #13
                          Zitat von sonki Beitrag anzeigen
                          ... habe ich die Verbindung von Breslau über Berlin nach Dreetz gefunden.
                          Gratuliere!

                          Bei der Quellenlage in Schlesien ja sicher nicht selbstverständlich. Zumal im Breslauer Bürgerrechtsverzeichnis scheinbar auch nichts über seine Herkunft stand:

                          "Pappritz, Friedrich, Goldarbeiter, erwirbt das Breslauer Bürgerrecht am 1. November 1822, alt 46 Jahre."

                          Und er auch kein Mitglied der Breslauer Goldschmiedeinnung wurde.

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