Genetische Vorfahren auf den British Islands

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  • Karl Heinz Jochim
    Erfahrener Benutzer
    • 07.07.2009
    • 4805

    Genetische Vorfahren auf den British Islands

    Hallo,
    2007 habe ich einen DNA-Test durchführen lassen und freue mich seitdem stets über Personen mit übereinstimmender Y-DNA, die über GEDCOM Ihre Ahnentafel auch freigeschaltet haben. Da die bisherigen Übereinstimmungen "aus aller Herren Länder" immer im Vereinigten Königreich enden oder besser gesagt beginnen, ist meine Vermutung, dass im 30-jährigen Krieg englische oder irische Söldner, die u.a. in schwedischen Diensten auch im Odenwald, der Heimat meiner direkten Vorfahren, ihr Unwesen trieben, meine Ur ... Ur-Großmutter vergewaltigten oder - positiv gedacht - es zu einem unehelichen Verhältnis kam; bis ca 1646 kann ich meine sozialen Ahnen zurückverfolgen. Kann man in so einem Fall überhaupt weiter kommen? Übrigens konzentrieren sich mehr als 90 % der Übereinstimmungen letztendlich auf einen einzigen englischen Nachnamen (vor 1600). Wer kennt sich da wirklich aus und kann ernst gemeinte Tipps geben? Vielen Dank im voraus.
    Liebe Grüße
    Karl Heinz
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Karl-Heinz,

    einen Tipp kann ich Dir leider nicht geben, das wirft auch bei mir eher Fragen auf.

    Ich habe zwar nie einen Gentest machen lassen - ich schätze, da würde es lustig werden - aber es ist durchaus interessant, dass Du daran erkennen kannst, dass Vorfahren von Dir von den Britischen Inseln stammen könnten, müssten, sollten. Nur habe ich da eine Frage. Wieso gehst Du davon aus, dass das erstens im 30jährigen Krieg und zweitens mit Gewalt oder durch ein uneheliches Verhältnis geschehen sein müsste? Es kam zwar nicht gerade häufig vor aber es gab ja doch schon immer mal ein paar ganz normale friedliche Einwanderer. Das kann ja schon hunderte Jahre länger her sein und sie müssen ja nicht von Anfang an im Odenwald gelebt haben. Oder mal in die jüngere Vergangenheit gedacht, auch im zweiten Weltkrieg waren Britische Soldaten auf deutschem Boden.

    Was also kann mir eine Erkenntnis, dass da irgendjemand mit einer vielleicht sogar hohen Wahrscheinlichkeit von den Britischen Inseln stammte, wirklich sagen? Das ist einer der Gründe, warum ich für einen DNA-Test bisher zu geizig war. Ich habe zwar dann vielleicht eine "Herkunftsadresse" aber ich weiß doch dann immer noch nicht, was ich mit der Information eigentlich anfangen sollte, außer mich in wilden Spekulationen zu verlieren, wer da evtl. wem ein Kind untergejubelt haben könnte, denn meine belegte Ahnenreihe ist schon heftig lang aber garantiert eben auch nicht Kuckuckskind-frei. Wenn ich ja Glück habe, dann würde ich vielleicht da landen, wo ich meine, dass ich da landen müsste aber auch dann weiß ich immer noch nicht, ob diese genetischen Ahnen wirklich identisch sind mit den Papier-Ahnen oder doch nur deren Nachbarn waren.

    Ich wüsste also nicht, wie man über eine DNA in seiner Ahnenforschung weiter kommen könnte, es sei denn, man findet mit anderen getesteten Personen eine Ahnengleichheit aber das dürfte schon eine riesige Glückssache sein, denn solch einen Test und zusätzlich intensive Ahnenforschung machen ja nicht so viele Leute. Hat da nicht auch so ziemlich jedes Testinstitut seine eigene Datenbank? Damit reduziert sich doch dann auch noch die Möglichkeit, an alle mit den selben Merkmalen getesteten ranzukommen. Sagt nicht solch ein Test auch nur etwas über einen Vorfahren, welcher das auch immer war, aus? Ich habe doch aber ein ganz breites Spektrum an Vorfahren und die stammen mit Sicherheit aus aller Herren Länder. Von denen weiß ich dann letztendlich doch immer noch nicht, wo die wirklich ihren Ursprung haben könnten. So ganz erschließt sich mir die ganze Sache eigentlich nicht. Meiner Meinung nach, kann man mit diesem Test doch evtl. nur feststellen, ob ich mit irgendeinem anderen Ahnenforscher aus der Datenbank verwandt bin und wenn ich Glück habe, kann ich von dem noch weiterführende Daten bekommen oder er von mir.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Karl Heinz Jochim
      Erfahrener Benutzer
      • 07.07.2009
      • 4805

      #3
      Hallo, Hina,
      vielen Dank für Deine Stellungnahme. Du hast natürlich in allen Punkten recht. Die gleichen Überlegungen mache ich mir seit über 2 Jahren auch. Der Test selbst entstand aus einer "Sektlaune": Immer wenn wir in Italien waren - wo ich mich besonders wohl und heimisch fühle - sagte meine Frau: "Ich glaube, Du stammst wirklich von den Römern ab!" Und das ist bei einem, der in Mainz geboren wurde, auch durchaus denkbar ... (ich muss dabei immer an den Harras-Monolog aus "Des Teufels General" denken, mit den unterschiedlichsten Vorfahren am Rhein). Also habe ich 2007 den Test bei IGENEA machen lassen und das Ergebnis hat mich dann schon überrascht. Es besagt u.a. ja auch, dass der vermeintliche Y-Urahn innerhalb der letzten 1.000 Jahre aus dieser Region kommt, nicht mehr und nicht weniger. Aber Du hast völlig recht, mein britischer Urahn kann auch zu einem ganz anderen Zeitpunkt in Erscheinung getreten sein, das mit dem 30-jährigen Krieg war von mir nur so eine Vermutung. Was mich eben nur stutzig macht, ist die Tatsache, dass Personen aus aller Welt letztendlich sogar auf einen Namen in Britannien zurückgehen. Ob es da jemals ein "happy end" geben kann. Interessant ist es auf jeden Fall; nur schade, dass es dann doch nicht ein Römer war ...
      Liebe Grüße und noch mal vielen Dank für Deine interessanten Aspekte
      Karl Heinz

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      • Anna v. Sachsen
        Erfahrener Benutzer
        • 24.07.2004
        • 598

        #4
        Gen-Tests

        Hallo Ihr Beiden,
        las euren Dialog gerade interessiert.
        Über Gen-Tests denkt man ja immer mal wieder nach.
        Auf US-family-Seiten finden sich diese Angebote, wie das Selbstverständlichste von der Welt. Wer dazu gehören will, soll erst mal den und den Test absolvieren.
        Das schreckt mich ab.
        Wenn es um nähere Überraschungsverwandte handelt, könnten Erbprobleme entstehen, wenn man solch einen Test vorschlägt.
        Das lasse ich also lieber.
        Wenn ich mir vorstelle, dass in einer Höhle in NRW menschliche Urzeit-Knochen einer Familie gefunden wurden und nun die heute drumherum Lebenden auf Verwandtschaft mit diesen Urmenschen hin getestet werden, kann ich mich einer Faszination nicht erwehren und wäre gerne mit dabei.
        Ist leider nicht meine Gegend.
        Interessant finde ich auch die psychologische Genforschung. Ich nenne sie mal so - weiß nicht den genauen Begriff.
        Dabei geht es um Erforschung von Erbveränderungen, die sich durch Streß (Mangel, Krieg, Vertreibung, Kummer, Trauer ...) vererben. Dazu müßte man schon die genaue Gen-Verwandtschaft wissen.
        Wäre interessant mal auf solch ein Forschungsprojekt zu stoßen.
        Im Großen und Ganzen bin ich lieber vorsichtig mit meinen genetischen Daten.
        Gabi

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Zitat von Anna v. Sachsen Beitrag anzeigen
          Im Großen und Ganzen bin ich lieber vorsichtig mit meinen genetischen Daten.
          Gabi
          Hallo Gabi,
          genauso sehe ich das auch. Auf der einen Seite wird ständig das Thema Datenschutz diskutiert, auf der anderen Seite veröffentlichen Leute sogar ihre genetischen Daten in weltweiten Datenbanken, ohne auch nur zu erahnen, ob und welche Folgen das vielleicht eines Tages einmal haben könnte. Niemand kann in die Zukunft schauen und weiß, wozu solche Daten womöglich einmal irgendwem nützlich sein könnten. Ich leide zwar nicht unter Verfolgungswahn aber so großzügig bin ich dann mit meinen Daten auch wieder nicht.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Karl Heinz Jochim
            Erfahrener Benutzer
            • 07.07.2009
            • 4805

            #6
            Hallo, Gabi, hallo Hina,
            da ja nirgendwo die DNA-Ergebnisse als solche veröffentlicht werden, sondern nur - wenn man es will - Ahnenreihen freigeschaltet werden (einfache Übersichten ohne Details), habe ich dabei keine Angst bzw. Bedenken. Wenn wir wüßten, wo unsere Bank-, Krankenkassen- und Finanzamt-Daten überall rumschwirren, wird's mir mehr Angst und Bange. Habe in einem Fall vor Jahren mal so eine Datenpanne (so nennt man das wohl heute) am eigenen Leib verspürt. In einem Punkt gebe ich Euch aber recht: Wenn Ihr mal vorhabt, einem korrupten Politiker oder Lobbyisten "den Hals" rum zu drehen, sind Eure DNA-Spuren schnell identifizierbar ...
            Liebe Grüße
            Karl Heinz

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
              Wenn wir wüßten, wo unsere Bank-, Krankenkassen- und Finanzamt-Daten überall rumschwirren, wird's mir mehr Angst und Bange.
              Mir nicht, denn hier in Dänemark sind Personendaten grundsätzlich offen, damit gar keiner erst auf die Idee kommt, irgendjemanden zu besch.... . Daran sind auch alle hier gewöhnt und damit hat auch keiner ein Problem und die Dänen freuen sich, dass sie das am wenigsten korrupte Land mit der unkompliziertesten Steuerabrechung sind. Wer Angst vor dem gläsernen Menschen hat oder heil froh ist, wenn es ein Datenschutzgesetz gibt, der sollte um Dänemark einen riesigen Bogen machen . Aber das gehört hier nicht her.
              Was mich mehr irritieren würde, sind solche Dinge, wie sie schon mit sehr bekannten genealogischen Datenbanken passiert sind. Man gibt (ich allerdings nicht) im guten Glauben in eine Datenbank Daten ein, findet sie dann plötzlich ungefragt und nicht von Usern "geklaut" in einer anderen und die lassen sich das auch noch nett bezahlen. Da hört dann bei mir der Spaß einfach mal auf. Und solches Gebaren hat einfach niemand selbst in der Hand.
              Viele Grüße
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Karl Heinz Jochim
                Erfahrener Benutzer
                • 07.07.2009
                • 4805

                #8
                Tja, Hina, da hast Du leider recht. Aber das ist wohl der "Fortschritt". Ich denke, bei jedem Internet-"Besuch" besteht die Gefahr, dass Daten geklaut werden, nicht nur bei genealogischen Daten. Aber dass Menschen in Ihren homepages fast alles über sich verraten (da fehlt manchmal nur noch die Konto- und PIN-Nr.), da läuft es mir wirklich kalt den Rücken runter. Übrigens werde ich - als ansonsten friedliebender Mensch - zur absoluten S.., wenn mich ein Callcenter unaufgefordert anruft, einen Gewinn verspricht und eigentlich nur auf Datensammlung geht. Da laufe ich zu Höchstform auf ...
                Übrigens - um zum Thema zurück zu kehren - wußtest Du, dass praktisch alle Isländer genetisch erfasst sind - als einziges Land der Welt - und man in diesem ziemlich geschlossenen Personenkreis nun Erbkrankheiten bestens untersuchen bzw. die Spur zurück verfolgen kann. Es gibt da also auch Positives.
                By the way, ich mache keinen Bogen um Dänemark, wir sind schon mehrmals kreuz und quer durch Euer schönes Land gefahren.
                Liebe Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet
                Karl Heinz

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                • Hina
                  Erfahrener Benutzer
                  • 03.03.2007
                  • 4661

                  #9
                  Zitat von Karl Heinz Jochim Beitrag anzeigen
                  wußtest Du, dass praktisch alle Isländer genetisch erfasst sind - als einziges Land der Welt - und man in diesem ziemlich geschlossenen Personenkreis nun Erbkrankheiten bestens untersuchen bzw. die Spur zurück verfolgen kann. Es gibt da also auch Positives.
                  Ja, und das haben sie freiwillig getan, denn die meisten Isländer haben viel Geld in die Aktien dieses börsendotierten Unternehmens gesteckt. Soetwas geht auch nur in Skandinavien. Soetwas würde ganz sicher auch in Dänemark machbar sein, nur interessiert sich keiner für die DNA von Dänen. Die Skandinavier lieben seit den Wikis das Abenteuer und das Spiel mit dem Feuer und ganz besonders die Isländer . Das Projekt wurde heftig vermarktet und jetzt ist es zu Ende - deCode genetics ist pleite, hat Konkurs angemeldet und damit auch noch mehr Isländer als schon im vorletzten Jahr, als die Banken bankrott gingen, in den Ruin getrieben. Die Pleite hat natürlich auch mit den allzu heftigen Träumen zu tun. Anders als vermutet, sind die Isländer zwar Skandinavier, stellten sich aber dann doch nicht als eine so homogene Bevölkerung wie gedacht heraus. Da war ordentlich schottische Erbmasse dabei, obwohl die Wikis ja bekanntlich aus Richtung Osten kamen . Die allmächtige Pharmaindustrie kann also nun doch nicht in dem Umfange, wie erträumt profitieren, also hat sie auch kein großes Interesse mehr und die Leidtragenden sind die Aktionäre.
                  Spannend könnte die Frage nun werden, wer jetzt noch Nutzen aus den Daten ziehen könnte und Geld dafür ausgibt - die Kriminalpolizei? Lohnt sich sicher nicht, denn Island ist eines der sichersten Länder.
                  Viele Grüße
                  Hina
                  "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                  • Karl Heinz Jochim
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.07.2009
                    • 4805

                    #10
                    Guten Abend, Hina,
                    das ist ja richtig spannend zu lesen. Vielen Dank für die Info, wußte ich gar nicht, dass das so schief ging. Schade.
                    Wünsche Dir noch einen tollen Sonntag. Liegt bei Euch auch so viel Schnee?
                    Liebe Grüße
                    Karl Heinz

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                    • Hina
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.03.2007
                      • 4661

                      #11
                      Hallo Karl-Heinz,

                      das ist sicher spannend aber in Island würde ich jetzt auch nicht leben wollen. Da geht reihenweise alles bankrott. Es wurde zu hoch gepokert, nicht zuletzt mit solchen Dingen, wie das DNA-Projekt. Vor ein paar Tagen hat nun die Regierung das Handtuch zur Sanierung des Staates geworfen. Das bedeutet, der Staatsbankrott steht bevor. Island gehörte neben den anderen Skandinavischen Staaten zu den sieben Ländern mit der höchsten Lebensqualität weltweit. Das gehört nun der Geschichte an.

                      Viele Grüße
                      Hina

                      PS: Ja, wir haben hier irrsinnige Schneemassen. Es hatte uns schon in der ersten Januarwoche erwischt. Unsere Stadt war drei Tage lang komplett von der Außenwelt abgeschnitten. Es hat Tage gebraucht, bis hier alles wieder einigermaßen geräumt war, während im Süden von Grönland der Frühling mit +12°C ausbrach. Seit heute schneien wir wieder ordentlich ein.
                      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                      • Haber
                        Erfahrener Benutzer
                        • 03.04.2009
                        • 216

                        #12
                        Hallo
                        Sicher kann man die männliche Linie (Y)oder die weibliche Linie(X) oft mit einer Ursprungsregion vor 1000 Jahren verknüpfen.
                        Die Söldner des 30jährigen Krieges ,die von Irland und Schottland bis Polen und von Lappland bis Sizillien waren ,haben Spuren hinterlassen.
                        Den Gentest scheut der Ahnenforscher ,wie der Teufel das Weihwasser
                        Haber

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                        • Karl Heinz Jochim
                          Erfahrener Benutzer
                          • 07.07.2009
                          • 4805

                          #13
                          Guten Morgen, Hina, hallo, Haber,
                          es gibt viele Dinge, die polarisieren, der DNA-Test gehört wohl auch dazu. Auch wenn er mir bei meinen sozialen Anbindungen noch nicht wirklich geholfen hat, würde ich es wieder tun, sogar die große 67 Marker-Version inklusive mütterlicher Linie. Vielleicht mache ich es auch noch, kann man ja jederzeit erweitern. Halte Euch gerne auf dem Laufenden.
                          Liebe Grüße und einen schönen Sonntag noch
                          Karl Heinz

                          PS Habe den Test auch schon mehrfach weiter empfohlen, mit überwiegend positiven Reaktionen.

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #14
                            Hallo Karl Heinz,

                            ich möchte ja auch absolut niemanden davon abhalten. Ich kann mir sogar gut vorstellen, dass es für jemanden, der in seiner Forschung feststellte, dass z.B. alle Ahnen immer nur aus einer Region kamen, richtig spannend ist, wenn das Ergebnis des Test plötzlich ganz woanders hin verweist. Aber man wird auch mit dieser Information einfach "sitzengelassen", ohne dass es Chance auf Aufklärung gibt. Der wirkliche Gewinner ist letztendlich das Testlabor.

                            Mir würde ein Gentest-Ergebnis rein gar nichts bringen, nicht mal die Möglichkeit, an eine Familiengeschichte zu glauben, da ich durch Forschung weiß, dass meine Vorfahren aus aller Herren Länder stammen und die Geschichte meiner Vorfahren kann ich in jedem Lexikon nachlesen .

                            Trotzdem finde ich das Thema nicht uninteressant und bin durchaus neugierig, was das Ergebnis denjenigen, die solch einen Test gemacht haben, eigentlich gebracht hat, was sie daraus für sich selbst ziehen und vor allem, welche Gedanken ihnen nach Kenntnis des Ergebnisses durch den Kopf gehen. Es ist nämlich wirklich sehr interessant, dass der erste Gedanke bei fast allen getesteten der an den 30jähigen Krieg ist. Ich halte das schon fast für ein Phänomen. Für mich wäre das eine viel zu kurz gegriffene Zeitauffassung, denn es geht ja in Wirklichkeit um einen Zeitraum, der gut und gerne weit über 1000 Jahre einschließt.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                            • roi
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.11.2006
                              • 377

                              #15
                              Was die genetische Untersuchung von Inselbevölkerungen angeht, finde ich das wirklich spannend. Bei den Isländern kann es ja auch nicht darum gehen, die Befunde dann irgendwelchen Namen zuzuordnen, wie ich das über die US-Genforschung gelesen habe. Mit ihren ständig wechselnden Nachnamen würden die Isländer darüber totlachen...
                              Aber ich habe mittlerweile von mehreren Leuten, die sich haben testen lassen, gelesen, dass sie angeblich irische oder schottische Vorfahren hatten, die sich in ihrer Ahnenreihe schwer belegen lassen und das macht mich dann doch stutzig. Fakt ist ja, dass wir hier in Deutschland, wie du ja in Bezug auf Mainz schon geschrieben hast, genetisch gut durchgemischt sind, weil die Ureinwohner, die Kelten, die Germanen, die Slawen, die Römer und vielleicht auch noch die Hunnen ihre Spuren hinterlassen haben. Warum sollte dann ausgerechnet ein Brite im Erbgut auffällig sein - außer dass der letzte Krieg da vielleicht eine Rolle spielt, aber das ist ja schließlich eine Zeit, über die man in Bezug auf die Eltern- oder Großelterngeneration gut Bescheid weiß.

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