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Die Klapper-Kapelle in Gierichswalde
Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1700 - 1930 Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Gierichswalde, NS Konfession der gesuchten Person(en): Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Hallo, ein Forscherkollege hat mir einen Artikel aus der Zeitschrift Frankenstein-Münsterberger Rundschau 03/04 2020 zugesendet, in dem ein Freigut Klapper erwähnt und eine Fotographie der Klapper-Kapelle abgebildet ist. Ich wüßte gerne mehr über die Kapelle und der dazugehörigen Familie Klapper. Ich selbst habe einige Vorfahren namens Klapper in Gierichswalde. Gruß, Jeanne |
#2
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Hallo,
ich habe mal alle Personen mit dem Namen/Ehenamen Klapper aufgelistet. Vielleicht hilft uns das weiter. Alois Benedict Klapper - * 19.02.1857 Gierichswalde - + ? Amand Klapper - * 1814 Gierichswalde - + ? Amand Klapper - * ca. 1822 Gierichswalde - + ? Anna Klapper, geb. Wagner - * 08.11.1864 Hertwigswalde - + 10.03.1940 Gierichswalde Anton Klapper - * 11.11.1841 Gierichswalde - + ? Anton Carl Johannes Klapper - * 09.06.1794 Gierichswalde - + 17.10.1882 Gierichswalde Antonia Cecilie Klapper - * 26.05.1877 Gierichswalde - + 01.01.1877 Gierichswalde August Klapper - * 23.03.1879 Gierichswalde - + 01.04.1879 Gierichswalde August Valentin Klapper - * 14.02.1860 Gierichswalde - + ? Barbara Renatha Francisca Klapper, geb. Witzke - * 1801 Neu-Altmannsdorf - + vor dem 29.04.1823 Gierichswalde Bernhard Klapper - * 23.09.1823 Gierichswalde - + nach 1860 Caspar Klapper - * ca. 1758 Gierichswalde - + nach 1818 Ferdinand Klapper - * 21.12.1860 Gierichswalde - + 09.01.1941 Gierichswalde Johanna Klapper - * Gierichswalde - + ? Joseph Klapper - * ca. 1782 - + vor 1836 Gierichswalde Karl Franz Klapper - * 01.06.1858 Gierichswalde – 20.11.1941 Hannover Karoline Pfropfreiss, geb. Klapper - * ca. 1842 Gierichswalde - + ? Louise Francisca Barbara Voklmer, geb. Klapper - * 08.02.1825 Gierichswalde - + ? Ludwig Klapper - * ca. 1810 Gierichswalde - + 19.01.1877 Baumgarten Maria Klapper - * 15.10.1875 Gierichswalde - + ? Maria Klapper - * 28.02.1882 Gierichswalde - + ? Martha Klapper - * 22.09.1884 Gierichswalde - + ? Mathilde Hirschberg, geb. Klapper - * 10.03.1833 Gierichswalde - + 23.12.1899 Baitzen Ottilie Ffrancisca Taux, geb. Klapper - * 02.09.1852 Gierichswalde - + ? Pauline Klapper, geb. Schindler - * 1824 Hemmersdorf - + 03.10.1886 Gierichswalde Theresia Klapper, geb. Balder - * ca. 1852 - + Gierichswalde Baitzen, Kr. Frankenstein Baumgarten, Kr. Frankenstein Gierichswalde, Kr. Frankenstein Hemmersdorf, Kr. Frankenstein Hertwigswalde, Kr. Münsterberg Neu-Altmannsdorf, Kr. Frankenstein Gruß, Jeanne |
#3
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Hallo Jeanne,
ich denke, man findet am ehesten etwas dazu in Chroniken, Lokalzeitungen oder Heimatkalendern. Dieses Buch wird vermutlich nicht weiterhelfen. LG, Weltenwanderer |
#4
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Vielen Dank, Weltenwanderer! Ich werde mich mal durchwühlen....
Gruß, Jeanne |
#5
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Hallo Susanne!
Weltenwandlers Hinweis auf diese Heimatkalender war schon gut, nur leider setzen die aus dem Kreis Frankenstein-Münsterberg zu spät ein. 1940 u. 1941 wurden solche Objekte darin praktisch nicht mehr bearbeitet. Ich möchte es eher als Bildstock oder vielleicht noch besser als Betsäule bezeichnen. Dieses "Klapper-Kapelle" scheint sich aber überall durchgesetzt zu haben. Auch auf den verschiedenen Karten findet sich der Name. Im oberen Teil sieht man heute eine der typisch polnischen Marienfiguren, wie man sie an "jeder Ecke" in Polnisch-Schlesien findet. Das kann kaum die urspüngliche Figur gewesen sein. Die Betsäule fehlt in der polnischen Denkmalliste, auch in den entspr. deutschen Verzeichnissen ist sie nicht enthalten. Nach einer Dissertation über schlesische Mariensäulen, dort ist anstelle des "Häuschens" oder der "Nische" die steinerne Marienfigur direkt oberhalb der Säule aufgesetzt, gab es besonders viele dieser Säulen im Kreis Frankenstein-Münsterberg. Was aufgrund des Wallfahrtsortes Wartha und den großen Klosteranlagen Heinrichau und Kamenz auch nicht verwundert. Die Mariensäulen wurden dort, soweit man sie datieren kann, meist im 18. Jhd. errichtet. Ich nehme an, die Klapper-Betsäule stammt aus derselben Zeit. Eigentlich findet sich nur ein konkreter Hinweis, und zwar in einer polnischen Veröffentlichung: Marek Staffa: Słownik geografii turystycznej Sudetów, Warschau 2003, 2 Bde. Danach soll die Klapper-Kapelle auf dem Gelände einer mittelalterischen Wehranlage stehen. Gierichswalde findet sich auch in einer Liste der schlesischen Wehranlagen aus den 1930er Jahren. Damals soll man die Wälle noch als Bodenfund (Viereckwall mit erhöhtem Innenraum) erkannt haben. Sie wurde in dieser Veröffentlichung zwar als frühmittelalterisch (500-1000) datiert, im Volksmund jedoch als "Schwedenschanze" bezeichnet. Tatsächlich lagen Abrechnungen aus dem nahegelegenen Kloster Kamenz über Kosten für die Errichtung von Schanzen u.a. in Gierischswalde aus der Zeit um 1627 vor. Das spricht dann ebenfalls dafür, daß die Betsäule aus dem 18. Jhd. stammen sollte. Namensgebend war bestimmt die weitverbreitete Familie Klapper. Nur muß es sich natürlich um einen wohlhabenden Zweig gehandelt haben. Kaspar Klapper, Freigutsbesitzer in Gerichswalde, oo 20.11.1781 Theresia Grun, oder dessen Vater könnte dafür in Frage kommen. Errichtet wurde sie aus Dankbarkeit. Vielleicht nach einer überwundenen Krankheit oder ein Klapper hatte an der besagten Stelle einen Blitzeinschlag, Wolfsangriff o.ä. glücklich überstanden. Grüße Susanne. Geändert von VGS (04.05.2020 um 22:59 Uhr) |
#6
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Hallo Susanne,
das klingt spannend. Vielen Dank! Gruß, Jeanne |
#7
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Hallo,
das ist ja interessant - meine Mutter, geb. in Ullersdorf, Krs. Glatz, erzählte mir immer von einem Klapperberg (ebenfalls mit dazugehörigem Gehöft), etwa nordöstlich vom Dorf gelegen. Nun dachte ich, dass dieser eventuell mit der Kapelle hier in Zusammenhang stehen könnte - und finde als Ergebnis gleich 3 Klapperberge in der doch recht kleinen Region (eben den bei Ullersdorf, einen bei Hannsdorf, einen bei Königshain). Meine Klapper-Ahnen sind wohl jene, welche Jan Lattner erforscht hat, die ersten bekannten tauchen Anfang des 19.Jh in Kunzendorf, Krs. Habelschwerdt auf. Oder ist dieser Bergname einfach aus anderen Gründen gängig? So wie zB Galgenberg? |
#8
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Hallo,
ich habe mal in einer Chronik von Seitendorf, Kreis Habelschwerdt gelesen: die Pesttoten wurden nicht auf dem Friedhof beigesetzt, sondern an den eigenen Feldrändern und an den Stellen sollen später die Gebetssäulen errichtet worden sein und an die Toten erinnern. Andere Gebetssäulen erinnern an einen plötzlich Tod oder Unglück. Viele Grüße Ursula Geändert von U.Christoph (10.02.2021 um 15:30 Uhr) |
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