Nobilitierung um 1700 - Friedrich Gottfried (Freiherr v.) Hünerbein

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  • Lewh
    Erfahrener Benutzer
    • 18.07.2013
    • 1490

    #16
    Hallo,

    Zitat von Alter Mansfelder Beitrag anzeigen
    In die KB von Straßburg habe ich allerdings noch nicht geschaut (sind wohl nicht online)
    Die Straßburger Kirchenbücher sind online.

    Soweit ich gesehen habe gehen die evangelischen teilweise auch ausreichend weit zurück.

    Grüße
    Lars
    Suche:
    Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
    Schweinemeister und Hirte in Harbke
    Namen auch: Heinße, Heimße, Heimer usw.

    Datenbank aller bekannter Daten

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    • Duppauer
      Erfahrener Benutzer
      • 30.03.2014
      • 686

      #17
      Wir hatten ja auch schon mal die Nobilitierung von Hofpfalzgrafen angesprochen.
      im" Hofpfalzgrafen-Register / hrsg. vom Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Gesamtbearb.: Jürgen Arndt"
      Konnte ich im Personennamenregister aller 3 Bände auch kein Hünerbein o.ä. Schreibweise finden.
      Dieses Hofpfalzgrafenregister umfasst nicht alle Hofpfalzgrafen sondern nennt nur einige Beispiele !
      Somit ist es also nicht ausgeschlossen, das eine Nobilitierung durch einen Hofpfalzgrafen der über das große Palatinat verfügte erfolgt ist.
      Aber, wenn überhaupt, durch welchen Hofpfalzgrafen?

      MfG
      Dieter
      Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
      Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
      Herzliche Grüße
      Dieter

      Kommentar

      • Duppauer
        Erfahrener Benutzer
        • 30.03.2014
        • 686

        #18
        Das GHdA, Bd. 84 der Gesamtreihe, bzw. Adelslexikon, Bd.5, Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1984, führt 2x Hünerbein.
        1. Hünerbein
        Ev.- Adelsgeschlecht der Grafschaft Mansfeld, dessen sichere Stammreihe mit Jacob v. Hünerbein, urkundl. 1660, Kgl. schwed. Oberstl. im Rgt v. Lethmate. beginnt.
        Wappen in S. das Bein eines Huhnes mit schwarzen Schenkel und g. Fuß auf dem Helm mit schw.-s. Decken das Bein zw. offenem schw. Fluge.

        2. Hünerbein
        Ev.- Preuß. Adelslegitimation als v. Hünerbein ....1842 für Julius Oppen, Kgl preuß. PLt. im InfRgt.34.
        Wappen wie unter 1.

        Leider gibt es bei beiden Einträgen keine Literatur-oder Quellenhinweise.
        Evtl. hilft das Deutsche Adelsarchiv hierzu weiter.


        ich würde weiter nach einer schwedischen Standeserhöhung forschen! Zumal im Adelslexikon auch wieder von einen schw. Oberstlt. Jacob von Hünerbein die Rede ist.
        Vielleicht ist ja was über das Rgt. Lethmate zu erfahren, jedenfalls gab es über Capar v. Lethmate Berührungspunkte ins Mansfeldische.

        Zunächst begab sich Lethmate nach Gerbstedt[65] in der Grafschaft Mansfeld, erwarb dann aber von Herzog August von Sachsen-Weißenfels[66] mit Zustimmung Kurbrandenburgs das erzstiftisch-magdeburgische Amt Alten-Staßfurt.
        1656 zog Lethmate für Schweden in den Schwedisch-Polnischen Krieg. 1664 wurde er zum Generalmajor[67] der Reiterei und Kriegsrat befördert.
        Quelle: http://www.30jaehrigerkrieg.de/letma...-caspar-von-2/

        Hier wird erwähnt das C.v. Lethemate das Amt Alten-Staßfurt erwarb.
        Könnte eis sich hier um einen Fehleintrag in GEDBAS bei dem Geburtsort von Friedrich Gottfried v. HÜNERBEIN handeln und es ist nicht Strassburg im Elsaß gemeint sondern Staßfurt? Staßfurt und Harkerode liegen nur ca. 30 km auseinander. https://www.google.de/maps/dir/Harke...9!2d51.8608995 Eine gewagte Hypothese aber man sollte sie nicht unberücksichtigt lassen

        Evtl. bringen die Kirchenbücher von Straßburg, oder Staßfurt etwas mehr Klarheit.

        @ Lewh ich finde hier http://archives.bas-rhin.fr/registre...search-results nur Kirchenbücher
        ab 1681, wir suchen um 1660. Oder mache ich da was bei der Suche verkehrt?



        MfG
        Dieter
        Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
        Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
        Herzliche Grüße
        Dieter

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        • Hracholusky
          Moderator
          • 17.03.2016
          • 896

          #19
          In den schwedischen Adelsbüchern habe ich auch nichts finden können. Hier Band 2 mit den Namen von Hammarskjöld bis Rosencrantz:


          Mit besten Grüssen
          Gerd

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          • Duppauer
            Erfahrener Benutzer
            • 30.03.2014
            • 686

            #20
            Schreibweise des Namens im schwedischen evtl. anders????
            Das gute Gelingen ist zwar nichts Kleines, fängt aber mit Kleinigkeiten an. (Sokrates)
            Passt auf Euch und andere auf und bleibt gesund!
            Herzliche Grüße
            Dieter

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            • Lewh
              Erfahrener Benutzer
              • 18.07.2013
              • 1490

              #21
              Hallo,

              @ Lewh ich finde hier http://archives.bas-rhin.fr/registre...search-results nur Kirchenbücher
              ab 1681, wir suchen um 1660. Oder mache ich da was bei der Suche verkehrt?
              Die Bücher sind wie auf einem Bücherregal von links nach rechts aufgestellt.
              Wenn man die Seite läd ist man ganz links. Dort stehen die katholischen Bücher die alle später beginnen. Mann muss mit dem Pfeil nach rechts klicken bis die evangelischen Kirchen kommen. Die fangen alle deutlich früher an.
              Grüße
              Lars
              Zuletzt geändert von Lewh; 25.07.2018, 10:09.
              Suche:
              Hanß Heimsen *1674 +1737 in Marienborn
              Schweinemeister und Hirte in Harbke
              Namen auch: Heinße, Heimße, Heimer usw.

              Datenbank aller bekannter Daten

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              • Alter Mansfelder
                Super-Moderator
                • 21.12.2013
                • 4667

                #22
                Hallo zusammen,

                danke für eure erneuten Rückmeldungen! Ihr seid ja schneller, als ich auf einem Hü(h)nerbein laufen kann

                Zitat von Kasstor Beitrag anzeigen
                Bei Ludovici ist unter dem Eintrag Hünerbein noch vermerkt, dass ein Friedrich Abraham v Hopf(f)garten 1734 eine geb v Hünerbein , verwitwete Künne, geheiratet haben soll. Im Wappen soll ein Hühnerbein vorkommen.
                Diese Dame sagt mir gar nichts. Aus dem KB Harkerode kenne ich sie nicht. Auch in der handschriftlichen Genealogie im LASA, MD kommt sie nicht vor. Die KB für Buchholz kann ich nicht kontrollieren, weil ich nicht weiß, welches Buchholz gemeint ist.

                Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                " Hofpfalzgrafen-Register / hrsg. vom Herold, Verein für Heraldik, Genealogie und verwandte Wissenschaften zu Berlin. Gesamtbearb.: Jürgen Arndt" Konnte ich im Personennamenregister aller 3 Bände auch kein Hünerbein o.ä. Schreibweise finden.
                Danke fürs Nachschauen.
                Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                Dieses Hofpfalzgrafenregister umfasst nicht alle Hofpfalzgrafen sondern nennt nur einige Beispiele ! Somit ist es also nicht ausgeschlossen, das eine Nobilitierung durch einen Hofpfalzgrafen der über das große Palatinat verfügte erfolgt ist. Aber, wenn überhaupt, durch welchen Hofpfalzgrafen?
                Das wäre eine Möglichkeit, aber damit bin ich leider überfragt. Es kommen sicher verschiedene in Betracht. Oder hatten sie so etwas wie Amtsbezirke (ähnlich der heutigen Konsulate)?

                Ich antworte später weiter. Habe jetzt erst einmal zu tun.

                Es grüßt der Alte Mansfelder
                Gesucht:
                - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                - Tote Punkte in Ostwestfalen
                - Tote Punkte am Deister und Umland
                - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                Kommentar

                • Hracholusky
                  Moderator
                  • 17.03.2016
                  • 896

                  #23
                  Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                  Schreibweise des Namens im schwedischen evtl. anders????
                  Habe ich auch versucht, sogar mit der schwedischen Übersetzung für Hühnerbein; alles negativ.


                  Zu den Hofpfalzgrafen kann ich nur Beispiele von Böhmen bringen. Die lagern größtenteils nicht im Zentralarchiv in Prag, sondern in verschiedenen Stadtarchiven.
                  Mit besten Grüssen
                  Gerd

                  Kommentar

                  • Alter Mansfelder
                    Super-Moderator
                    • 21.12.2013
                    • 4667

                    #24
                    Hallo zusammen,

                    ... und weiter geht es mit meinen Antworten:
                    Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                    Das GHdA, Bd. 84 der Gesamtreihe, bzw. Adelslexikon, Bd.5, Starke Verlag, Limburg an der Lahn 1984, führt 2x Hünerbein.
                    Dort hatte ich schon nachgesehen. Leider keine Quellenangaben. Aber das Deutsche Adelsarchiv wäre in der Tat ein weiterer Ansatzpunkt.

                    Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                    1. Hünerbein
                    Ev.- Adelsgeschlecht der Grafschaft Mansfeld, dessen sichere Stammreihe mit Jacob v. Hünerbein, urkundl. 1660, Kgl. schwed. Oberstl. im Rgt v. Lethmate. beginnt.
                    Wappen in S. das Bein eines Huhnes mit schwarzen Schenkel und g. Fuß auf dem Helm mit schw.-s. Decken das Bein zw. offenem schw. Fluge.
                    Ich vermute, dass diesen Angaben entweder die Aufschwörungstafel für den General aus dem GStAPK oder der Stammbaum für dessen Brüder Carl Julius Friedrich aus dem SHStAD zugrunde liegt (Links siehe oben). In dem letzteren ist in der Tat Jacob als Spitzenahn mit "von", sein Rang und Regiment sowie das Geburtsdatum seines Sohnes Friedrich Gottfried 1660 (allerdings ohne Straßburg) als ältestes Datum angegeben. Das "von" für Jacob stimmt freilich mit den Quellen (KB, Staatsarchiv) nicht überein, außerdem hat man ihm eine erfundene adlige Ehefrau verpasst ("Hedwig v. Uslar aus dem Haus Appenrode"), während er doch einzig und allein mit der bürgerlichen Florentina Engel (einer der Erbinnen des Ritterguts Harkerode) verheiratet war.

                    Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                    2. Hünerbein
                    Ev.- Preuß. Adelslegitimation als v. Hünerbein ....1842 für Julius Oppen, Kgl preuß. PLt. im InfRgt.34. Wappen wie unter 1.
                    Julius Oppen war ein aus einer Affäre mit einem Offizier v. Trotha stammender, verheimlichter Sohn der verheirateten Generalin v. Hünerbein, Ulrike v. Knobelsdorff, der sich die Adelslegitimation 1842 erklagt hat: https://books.google.de/books?id=vPM...ein%22&f=false

                    Fortsetzung meiner Antworten folgt.

                    Es grüßt der Alte Mansfelder
                    Gesucht:
                    - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                    - Tote Punkte in Ostwestfalen
                    - Tote Punkte am Deister und Umland
                    - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
                    - Tote Punkte im Erzgebirge, Vogtland und Böhmen
                    - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

                    Kommentar

                    • Alter Mansfelder
                      Super-Moderator
                      • 21.12.2013
                      • 4667

                      #25
                      Hallo zusammen,

                      ... und nun der Schluss meiner Danksagungen/ Antworten:
                      Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                      Ich würde weiter nach einer schwedischen Standeserhöhung forschen! Zumal im Adelslexikon auch wieder von einen schw. Oberstlt. Jacob von Hünerbein die Rede ist.
                      Das ist, wie gesagt, der Vater des Friedrich Gottfried vH, der Obristleutnant Jacob Hünerbein (1610-1681, ohne "von"). Die Suche nach einer schwedischen Standeserhebung ist nun leider bisher negativ.
                      Zitat von Hracholusky Beitrag anzeigen
                      In den schwedischen Adelsbüchern habe ich auch nichts finden können.
                      Zitat von Hracholusky Beitrag anzeigen
                      Habe ich auch versucht, sogar mit der schwedischen Übersetzung für Hühnerbein; alles negativ.
                      Nochmals danke fürs Nachschauen. Wie schon ausgeführt, wird die Standeserhebung erst für den Sohn Friedrich Gottfried vH (1660-1717) erfolgt sein und müsste zwischen 1696 (ohne Titel) und 1706 (mit Titel) stattgefunden haben.

                      Zitat von Duppauer Beitrag anzeigen
                      Vielleicht ist ja was über das Rgt. Lethmate zu erfahren, jedenfalls gab es über Capar v. Lethmate Berührungspunkte ins Mansfeldische.
                      Quelle: http://www.30jaehrigerkrieg.de/letma...-caspar-von-2/
                      Hier wird erwähnt das C.v. Lethemate das Amt Alten-Staßfurt erwarb.
                      Könnte eis sich hier um einen Fehleintrag in GEDBAS bei dem Geburtsort von Friedrich Gottfried v. HÜNERBEIN handeln und es ist nicht Strassburg im Elsaß gemeint sondern Staßfurt? ... Evtl. bringen die Kirchenbücher von Straßburg, oder Staßfurt etwas mehr Klarheit.
                      Ein guter Gedanke. Dem Lethmate habe ich auch schon etwas nachgespürt - leider ohne Ergebnis. Im KB Staßfurt (Joh.) steht die Taufe für Friedrich Gottfried vH nicht. Auch in Gerbstedt, wo Lethmate vorher war, ist kein Hinweis zu finden.

                      Zitat von Lewh Beitrag anzeigen
                      Die Bücher sind wie auf einem Bücherregal von links nach rechts aufgestellt. Wenn man die Seite läd ist man ganz links. Dort stehen die katholischen Bücher die alle später beginnen. Mann muss mit dem Pfeil nach rechts klicken bis die evangelischen Kirchen kommen. Die fangen alle deutlich früher an.
                      Danke für den Link auf die KB von Straßburg. Ich bin leider noch nicht dazu gekommen nachzuschauen, ob die Taufe von Friedrich Gottfried vH enthalten ist.

                      Tja, diese Nobilitierung des Friedrich Gottfried (Freiherr v.) Hünerbein scheint ein wirklich schwieriger Fall zu sein. Das hätte ich nicht gedacht.

                      Es grüßt der Alte Mansfelder
                      Gesucht:
                      - Tote Punkte im Mansfelder Land, Harz und Umland
                      - Tote Punkte in Ostwestfalen
                      - Tote Punkte am Deister und Umland
                      - Tote Punkte im Altenburger Land und Umland
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                      - Tote Punkte in Oberlausitz und Senftenberg

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                      • kalex1946
                        Erfahrener Benutzer
                        • 10.08.2017
                        • 464

                        #26
                        zu "...gestorben in Buchholz (welches/)."

                        Zur Information - die Suche nach Buchholz im Meyers Gazetteer https://www.meyersgaz.org/ ergibt über 80 Treffer (darunter ein paar als Dorf mit Gut in Sachsen), wobei jeder als aktiver Link zum Ort mit näheren Informationen dient. Viel Spaß beim weiter Suchen.

                        Gruß aus South Carolina

                        Kurt

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                        • Alter Mansfelder
                          Super-Moderator
                          • 21.12.2013
                          • 4667

                          #28
                          Hallo Kurt,

                          danke für die Tipps!

                          Es grüßt (aus dem Urlaub) der Alte Mansfelder
                          Gesucht:
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                          Kommentar

                          • Johannes v.W.
                            Erfahrener Benutzer
                            • 02.05.2008
                            • 1150

                            #29
                            Hallo Alter Mansfelder,

                            das scheint ja eine wirklich harte Nuß zu sein!!
                            Ich habe ein Anna Luise v.H. in der AL, Tochter von Johann Carl, und freue mich über die Vorfahrengemeinschaft
                            Die Hünerbein hatte ich vor wenigen Jahren (stiefmütterlich) behandelt und erst einmal die Angaben von Herrn Schröter aus GEDBAS übernommen. Die Frage wer hier nun wann/wo geadelt worden war stellte sich mir auch. Ich dachte es sei eine typische Aufsteigergeschichte des Dreißigjährigen Kriegs...
                            Die Dinge liegen scheinbar deutlich komplizierter.

                            Vorab zu einigen Details, die ich noch fand:
                            - Jacob Hünerbein, schwed. Obrist-Leutnant, hatte Harkerode nicht erheiratet, sondern brachte das Gut “mit Darschiessung einer grossen Summen Geldes” von der schwiegerväterlichen Familie an sich: https://books.google.it/books?redir_...erbein&f=false S. 1229-1231

                            - Zu evt. schwedischen Adel habe ich auch noch einmal andere schwedische Quellen (Elgenstjerna, Anrep) durchgesehen. Nichts!

                            - Die Ehefrau “Hedwig v. Uslar a.d.H. Appenrode” in den Ahnenproben, die in GEDBAS wohl salomonisch als 1. Ehefrau übernommen wurde, scheint eher eine freie Erfindung zu sein. In den Proben ging es schließlich um adelige Abstammung und hier wurde geschummelt.

                            - Die Vermutung, daß der Geburtsort des Friedrich Gottfried v.H., Straßburg/Elsaß 1660, eine Verlesung von Staßfurt, Besitz des der Familie verbundenen Generals v. Lethmate, sein könne, ist pfiffig! Dennoch sollte man die Mobilität der Offiziere des Dreißigjährigen Kriegs nicht unterschätzen. Es bleibt offen.

                            - Die Ehefrau von Jacobs Sohn, Friedrich Gottfried, “Anna Elisabeth von Westerholt” stimmt ebenfalls nicht oder ist zumindest (absichtlich?) verdreht. Es handelte sich um eine verwitwete von Westerholt, wobei die angegebenen Lebendaten (* 1663 + Buchholz 1713) wiederum stimmen könnten:
                            Anna Gertrud Dircking, Tochter des Hermann Dircking, Bürgermeister von Bocholt 1656, 1661, 1663-64, und der Helena von Dieren/Düren (wohl kein Adel, sondern niederrheinisches “Von”)
                            oo (ihre 1. Ehe) 4.10.1679 Burchard Wilhelm Freiherr von Westerholt, * 1622 + 8.1682, Herr auf Lembeck in Westfalen, Kurkölnischer Kämmerer, Obristhofmarschall und Geheimer Rat, 1667 Gesandter auf dem Reichstag zu Regensburg, er oo 1. Ehe 25.10.1653 Clara v.d. Recke a.d.H. (Dren-)Steinfurt,+ 1678;
                            Westerholt schrieb im Ehekontrakt seiner 2. Ehe als Begründung “er wolle nach dem Tode seiner ersten Frau nicht im Witwenstande leben, eine zweite standesgemäße Heirat seinen Kindern zum höchsten Präjudiz und Nachteil gereichen möchte”.
                            Anna Gertrud erscheint in Bocholt noch am 11.2.1668 als Patin "Anna Dircking, Frau Westerholt". 1707 vergleicht sie sich als wiederverheiratete Frau v. Hünerbein hinsichtlich des Ehekontrakts ihres 1. Ehemanns mit einer verw. Frfr. von Westerholt geb. von Wal[d]bott.

                            Quellen zu Anna Gertrud Dircking:
                            - H. Frin, “Von Westerholt, ein Adelsgeschlecht der Vestischen Ritterschaft, Genealogische Aufstellung der ersten 20 Generationen”, Vestische Zeitschrift. Bd. 82/83, Recklinghausen 1983-84
                            - https://www.lwl.org/westfaelische-ge...lle=tab_person
                            - Bocholter Quellen: https://books.google.it/books?hl=it&...ircking+helena
                            - https://books.google.it/books?hl=it&...rmann+dircking

                            1. Schlußfolgerung:
                            Die Ehe des Friedrich Gottfried, ca. 1686 (sie am 11.2. noch als “Frau Westerholt”, dann Geburt d. Sohns Friedrich Gottfried jun.), dürfte für den aufstrebenden Offizier im Münsterland eine “Partie” gewesen sein. Sie war immerhin eine verwitwete Freifrau, womit er sich dem Adel annäherte, und als Bürgermeisterstochter vermutlich auch wohlhabende Erbin.
                            Der Sterbeort Buchholz beider Eheleute könnte demnach Bocholt im Westmünsterland, ihre Heimatstadt, sein, das dann im Sächsischen als "Buchholz" ins Hochdeutsche übersetzt wurde. Daß er ("Erbherr auf Harkerode und Buchholz") vor der Stadt Bocholt Ländereien besaß, wäre als Schwiegersohn eines dortigen Bürgermeisters ebenfalls gut denkbar.

                            Fortsetzung folgt!

                            Viele Grüße von Johannes
                            Dergleichen [genealogische] Nachrichten gereichen nicht nur denen Interessenten selbst, sondern auch anderen kuriosen Personen zu einem an sich unschuldigen Vergnügen; ja, sie haben gar oft in dem gemeinen Leben und bei besonderen Gelegenheiten ihren vielfältigen Nutzen. Johann Jakob Moser, 1752

                            Kommentar

                            • Alter Mansfelder
                              Super-Moderator
                              • 21.12.2013
                              • 4667

                              #30
                              Hallo Johannes,

                              das sind ja sehr interessante Neuigkeiten!
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Ich habe ein Anna Luise v.H. in der AL, Tochter von Johann Carl, und freue mich über die Vorfahrengemeinschaft
                              Ich ebenso, nach Paulus von Berge ist das ja nun schon die zweite. - Anna Luise v. H. war mit einem v. d. Schulenburg verheiratet. Friedrich Gottfried v. H. selbst ist nicht mein Vorfahre, wohl aber eine Vollschwester seines Vaters und zwei Halbgeschwister seiner Mutter, einmal väterlicher- und einmal mütterlicherseits; im Ergebnis habe ich also alle seine Großeltern zu Vorfahren. Ich schicke Dir nachher eine Mail zum Datenabgleich.

                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Jacob Hünerbein, schwed. Obrist-Leutnant, hatte Harkerode nicht erheiratet, sondern brachte das Gut “mit Darschiessung einer grossen Summen Geldes” von der schwiegerväterlichen Familie an sich: https://books.google.it/books?redir_...erbein&f=false S. 1229-1231
                              Toll - diese Urteile von Schöffenstuhl und Juristenfakultät Leipzig kannte ich noch nicht. Einige Akten zum Erwerbsvorgang des Ritterguts Harkerode Fischer/Engel und Engel/Hünerbein befinden sich auch im Landesarchiv, Außenstelle Wernigerode - Nachweise in der Mail, die ich schicke.
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Die Ehefrau “Hedwig v. Uslar a.d.H. Appenrode” in den Ahnenproben, die in GEDBAS wohl salomonisch als 1. Ehefrau übernommen wurde, scheint eher eine freie Erfindung zu sein.
                              Das denke ich auch. Als Ehefrau lässt sich nur Florentina Engel (*err. 1632 + 1683) nachweisen.
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Die Vermutung, daß der Geburtsort des Friedrich Gottfried v.H., Straßburg/Elsaß 1660, eine Verlesung von Staßfurt, Besitz des der Familie verbundenen Generals v. Lethmate, sein könne, ist pfiffig! Dennoch sollte man die Mobilität der Offiziere des Dreißigjährigen Kriegs nicht unterschätzen. Es bleibt offen.
                              Gerbstedt und Staßfurt können wir schon ausschließen - beide negativ. Die Straßburger KB zu kontrollieren (Link oben), hatte ich noch keine Muße. Der Hinweis auf diesen Geburtsort könnte der oben genannten Aufschwörungstafel im GStAPK entstammen. Aus Harkerode und Umkreis habe ich jedenfalls keinerlei Hinweise auf einen Aufenthalt in Straßburg.
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Die Ehefrau von Jacobs Sohn, Friedrich Gottfried, “Anna Elisabeth von Westerholt” stimmt ebenfalls nicht oder ist zumindest (absichtlich?) verdreht. Es handelte sich um eine verwitwete von Westerholt, wobei die angegebenen Lebendaten (* 1663 + Buchholz 1713) wiederum stimmen könnten:
                              Anna Gertrud Dircking, Tochter des Hermann Dircking, Bürgermeister von Bocholt 1656, 1661, 1663-64, und der Helena von Dieren/Düren (wohl kein Adel, sondern niederrheinisches “Von”)
                              oo (ihre 1. Ehe) 4.10.1679 Burchard Wilhelm Freiherr von Westerholt, * 1622 + 8.1682, Herr auf Lembeck in Westfalen,
                              ... 1707 vergleicht sie sich als wiederverheiratete Frau v. Hünerbein hinsichtlich des Ehekontrakts ihres 1. Ehemanns mit einer verw. Frfr. von Westerholt geb. von Wal[d]bott.
                              Klasse! - Ich hatte den Westerholt-Aufsatz von Frin in der Vestischen Zeitschrift in der Hand, aber dieses Detail habe ich wohl schlicht überlesen. Mir war nur ebenfalls klar geworden, dass "Anna Elisabeth v. Westerholt" als Ehefrau des Friedrich Gottfried v. Hünerbein nicht stimmen kann.
                              Zitat von Johannes v.W. Beitrag anzeigen
                              Der Sterbeort Buchholz beider Eheleute könnte demnach Bocholt im Westmünsterland, ihre Heimatstadt, sein, das dann im Sächsischen als "Buchholz" ins Hochdeutsche übersetzt wurde.
                              Gut - darauf muss man erstmal kommen! Ich habe bei Matricula (kath. KB) nachgeschaut:
                              - Die kath. KB Lembeck, wo der erste Ehemann der Anna Gertrud Dircking saß, beginnen zu spät (1713, 1714, 1714).
                              - Eheschließungen Westerholt/Dircking oder Hünerbein finde ich in Bocholt (St. Georg) nicht.
                              - Die Sterbefälle Bocholt St. Georg beginnen leider erst 1750
                              - Im kath. Taufregister Bocholt St. Georg habe ich die Taufe von Johann Carl v. H. (um 1687) nicht gefunden. Die Familie war ja eigentlich vorher und nachher auch immer evangelisch ...
                              - Die Taufe der Anna Gertrud Dircking habe ich noch nicht gefunden. 1663 als Geburtsjahr (wie für "Anna Elisabeth v. Westerholt" angegeben) scheint aber nicht zu stimmen (lt. alph. Register).

                              Ich bin jedenfalls gespannt auf Deine angekündigte Forsetzung!

                              Es grüßt der Alte Mansfelder
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