Das fahrende Volk

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  • iClaudia
    Benutzer
    • 14.07.2021
    • 95

    Das fahrende Volk

    Hi,

    ich habe eine etwas schwierigere Frage, da sehr speziell.

    Ich hole kurz mal etwas aus. In meiner Heimat, dem Frankenwald, gibt es noch so etwas wie volkstümliche Ortsnamen. Steinberger sind zum Beispiel die "Heiligenschrubber", Friesener die "Orgelsaacher" und uns Wilhelmsthäler nennt man aller political correctness zum Trotz die "Zigeuner".

    Nun dachte ich stets, dass das damit zusammenhängt, dass die Ortschaft recht jung ist und damals Menschen von nah und fern dorthin einwanderten, weil die Grundstücke so billig waren.

    Nun forsche ich so vor mich hin und finde heraus, dass der Name zumindest auf Teile der damaligen Einwohner zutraf. In alten Quellen wird berichtet, dass sich tatsächlich fahrendes Volk in Wilhelmsthal niedergelassen hat. Zwei der Sippen, die Gehrings und die Ungers bilden einen guten Teil meiner Vorfahren dort. Es erklärt nun auch, warum einige Verwandte aus Seitenlinien in KZs verbracht wurden (mit Z-Nummern).

    Mich interessiert nun vor allem, wie man herausfinden kann, woher die beiden Sippen kamen. Ab dem Zeitpunkt, als sie seßhaft wurden, ist es ja kein Problem. Aber vorher?

    Hat jemand Erfahrung mit der Ahnenforschung auf dem Gebiet? Also wenn die Vorfahren nicht seßhaft waren?
  • Claire
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2019
    • 238

    #2
    Guten Morgen,

    ich finde diese Frage sehr interessant und spannend! Leider kann ich aus eigener Erfahrung gar nichts beitragen, weil ich mich mit den Spuren jüdischen Lebens in Oberfranken beschäftige und bisher noch nicht auf Sinti und/oder Roma in meiner Region gestoßen bin.

    Wen ich aber als erste Anlaufstelle empfehlen würde, das wäre einer der Heimatpfleger des Kreises Kronach (dazu gehört ihr doch, gell?):



    Ein wandelndes Lexikon in Sachen "Heimatkunde am Obermain" ist Prof. Günter Dippold, der in Lichtenfels wohnt und vermutlich hier erreichbar ist:


    Es sollte mich sehr wundern, wenn er nicht wenigstens jemanden wüsste, der etwas weiß... sofern er sich nicht selbst bestens auskennt!

    Ich werde dieses Thema aufmerksam verfolgen, weil es mich wirklich außerordentlich interessiert!

    Viel Erfolg!!
    Claire

    Kommentar

    • Claire
      Erfahrener Benutzer
      • 01.02.2019
      • 238

      #3
      Ergänzung:

      Prof. Dippold ist u.a. Vorsitzender des CHW (Colloquium Historicum Wirsbergense) und ich habe in den Publikationen des CHW eine alte Veröffentlichung gefunden, die sich zumindest am Rande mit deiner Frage beschäftigt (ab Seite 128)

      Kommentar

      • TanjaBP

        #4
        Hallo Claudia!
        Ich versuche, meine nicht sesshaften Vorfahren in Franken und Baden-Württemberg zu erforschen.
        Es hilft jetzt zwar nicht wirklich weiter, aber Deine Vorfahren könnten auch Jenische gewesen sein? Der Begriff "Zigeuner" wurde früher gerne mal für das gesamte Fahrende Volk benutzt. Auch Jenische wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt.
        Ich drücke Dir die Daumen für die Erforschung dieses sehr spannenden Themas.
        LG Tanja

        Kommentar

        • iClaudia
          Benutzer
          • 14.07.2021
          • 95

          #5
          Hi Tanja und Claire,

          vielen Dank für die Antworten.

          Das ist sehr hilfreich und ich versuche mal mein Glück mit den Heimatforschern. Meine bisherigen Erfahrungen mit solchen sind zwar ehrlicherweise etwas gemischt, aber aufgeben kommt eh nicht in Frage

          Liebe Grüße

          Claudia

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