"Genealogie ohne DNA ist möglich, aber sinnlos!"

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  • Mismid
    Erfahrener Benutzer
    • 21.02.2009
    • 987

    #76
    "In der Heutigen Zeit kann man zum Beispiel durch Knochenmark Spenden seine DNA an Personen weiterreichen mit denen man keine gemeinsame Vorfahren hat."

    Die Wahrscheinlichkeit dass jemand eine Knochenmarkspende erhalten hat und einen Gentest macht ist ja äußerst gering.
    Und bei einem Gentest über die Mundspeichelhaut im Gegensatz zu einem Bluttest. ist eine Vermischung des Genmaterials auch sehr gering.
    Da ist es schon wahrscheinlicher, wenn du vorher ein Steak gegessen hast, dass du mit einer Kuh verwechselst wirst.

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    • SteffenHaeuser
      Erfahrener Benutzer
      • 06.02.2015
      • 939

      #77
      @Anika: DNA Tests zur DNA-Genealogie werden nicht durch Blutproben, sondern durch Mundschleimhautabrieb oder Speichel bestimmt. Eine "andere DNA" durch Knochenmarkspende ist primär im Blut zu finden, im Mundschleimhautabrieb oder Speichel ist "höchstens temporär eine Verschmischung beider DNAs" zu finden (sprich wenn der Empfang der Spende erst kürzlich war, und selbst dann würde die Probe als "fehlerhaft" erkannt werden).


      Zudem würde selbst wenn man davon ausgeht, dass eine wirkliche "Verwechslung" möglich wäre (was meinem Kenntnisstand nach nicht möglich ist) anhand einem Vergleich der Family Trees der gematchten Personen schnell klar sein, "dass da etwas nicht stimmt".


      Ich hatte etwa bisher Fälle, wo es darum ging, stammt die Person von Johann K. #1 (aus Wichstadtl) oder Johann K. #2 (aus Grulich) ab. Die DNA Matches lieferten letztlich den ausstehenden Beweis (in Zusammenhang mit paralleler Analyse der Kirchenbücher, die jedoch allein den Beweis nicht leisten konnten).

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      • laubi07
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2013
        • 182

        #78
        @anika

        Nur zur Info. Bei Ancestry steht folgendes. Zitiere:

        10. Ist AncestryDNA® sinnvoll für Personen, die in der Vergangenheit eine Knochenmarkspende erhalten haben?

        Wir raten Empfängern von Knochenmarkspenden von einem AncestryDNA®-Test ab und empfehlen stattdessen, den Test mit einer oder einem engen Angehörigen durchführen zu lassen, etwa einem Elternteil, einem Bruder oder einer Schwester.

        Bei einem DNA-Test untersuchen wir die eingereichte Speichelprobe. Diese enthält Zellen aus verschiedenen Quellen, darunter oft Blutkörperchen, die vom Knochenmark produziert werden. Wenn Sie eine Knochenmarkspende erhalten haben, enthält Ihre Speichelprobe wahrscheinlich Ihre eigene DNA und DNA Ihres Spenders. Durch dieses Nebeneinander verschiedener DNAs fallen die Testergebnisse möglicherweise uneindeutig aus oder enthalten vielleicht sogar ausschließlich die Ergebnisse Ihres Spenders. Daher empfiehlt Ancestry die über AncestryDNA® angebotenen Tests nicht für Empfänger von Knochenmarkspenden. Falls Sie einmal Knochenmark gespendet haben, hat das keinen Einfluss auf Ihre Testergebnisse.

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        • SteffenHaeuser
          Erfahrener Benutzer
          • 06.02.2015
          • 939

          #79
          Interessant. Ich hatte meine Aussage hauptsächlich auf einen Artikel bezogen, in dem es um DNA-Tests im Rahmen der Strafverfolgung ging, wo das so geschildert wurde ("kurzzeitig" gemischt bei Speichelproben, beim Blut generelles Problem). Kann natürlich sein, dass Ancestry sich hier auch einfach gegen Eventualitäten absichern will.


          Aber wie gesagt - durch abweichende DNA Matches (nicht passende Genealogie bei den Matches) würde das auf jeden Fall auffallen, dass da was nicht stimmt. Wäre dann natürlich u.U. "verschwendet" der Test...


          Bei Family Tree DNA steht: "Medical situations that would be of concern would be: known genetic disorders, bone marrow transplants, and/or facial reconstruction with donor skin grafts in the mouth. In any of these cases, please contact us and discuss the specifics of your situation to determine if we can get a usable sample."


          Habe weiter gegoogled und hier ein Beispiel gefunden, wo es tatsächlich bei dem Speichelbasierten Probleme gab:





          Der Autor empfiehlt dort Leuten, die eine Knochenmarkspende erhielten zum DNA Testen "Artefakte" zu verwenden (es gibt scheinbar bereits Services, die alte Zahnbürsten oder Briefmarken testen können - könnte mir aber vorstellen, dass das teuer ist...).
          Zuletzt geändert von SteffenHaeuser; 25.06.2019, 18:10.

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          • Bergkellner
            Erfahrener Benutzer
            • 15.09.2017
            • 2351

            #80
            Zitat von SteffenHaeuser Beitrag anzeigen
            Der Autor empfiehlt dort Leuten, die eine Knochenmarkspende erhielten zum DNA Testen "Artefakte" zu verwenden (es gibt scheinbar bereits Services, die alte Zahnbürsten oder Briefmarken testen können - könnte mir aber vorstellen, dass das teuer ist...).
            Dazu gab es letztens einen Artikel bei Stern online Link
            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


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            • OlliL
              Erfahrener Benutzer
              • 11.02.2017
              • 4598

              #81
              Soll man den Thread nochmal "aufwärmen"? Soll man in ruhen lassen? Ich weiss es nicht - hier jedenfalls ein interessanter Artikel aus der Schweiz:

              Gentests zur Analyse des Familienstammbaums sind in Amerika ein Trend – und auch bei Strafverfolgern beliebt. Vor allem weissen Tätern könnte die Ahnenforschung ihrer entfernten Verwandten nun zum Verhängnis werden.
              Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
              Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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              • fps
                Erfahrener Benutzer
                • 07.01.2010
                • 2160

                #82
                Moin,

                immerhin erklärt dieser Artikel die Möglichkeiten, wie Datenbanken zu Ermittlungszwecken genutzt werden können. Das war mir bisher so nicht klar.
                Vielen Dank, Olli, für diesen Link.
                Gruß, fps
                Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                • offer
                  Erfahrener Benutzer
                  • 20.08.2011
                  • 1731

                  #83
                  Ebenfalls moin!

                  Viel wichtiger ist wohl dieser Satz:
                  Jeder, der einen Gentest macht, exponiert damit auch seine Geschwister, Eltern, entfernten Verwandten und gar künftige Generationen.
                  Dessen sind sich die DNA-Genealogie-Verfechter entweder nicht bewußt oder ignorieren diese Tatsache aus welchen Gründen auch immer.
                  This is an offer you can't resist!

                  Kommentar

                  • fps
                    Erfahrener Benutzer
                    • 07.01.2010
                    • 2160

                    #84
                    Richtig, und somit sind Verwandte für Ermittler jeglicher Art "zugänglich".

                    Da bleibt dann wohl auch vom "Recht auf den Schutz der eigenen Daten" nicht viel übrig.
                    Gruß, fps
                    Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen

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                    • Juergen
                      Erfahrener Benutzer
                      • 18.01.2007
                      • 6044

                      #85
                      @fps

                      Wer nichts verbrochen hat, hat ja nichts zu befürchten.
                      So dieser in einer Demokratie lebt.

                      Nur der schwere Straftäter so in dem Fall in den USA lebend, dessen Schutz der eigenen Daten
                      war damit hinfällig. Den sehr entfernten Verwandten, wird es egal gewesen sein, das er durch ihre
                      "DNA-Daten" beweisbar ermittelt werden konnte.

                      Ausser anonyme Samenspender, könnten ja wohl auch von Kindern ermittelt werden, wenn ich nicht irre.
                      In der Regel wollen das anonyme Samenspender sicher nicht, das plötzlich die Kinder der Spende auftauchen.

                      Gruß Juergen
                      Zuletzt geändert von Juergen; 03.07.2019, 18:59.

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                      • OlliL
                        Erfahrener Benutzer
                        • 11.02.2017
                        • 4598

                        #86
                        Daten die gesammelt werden, können gestohlen und/oder missbraucht werden. Wer das immer noch nicht verstanden hat...

                        Es geht nicht um "ich habe doch nichts zu verbergen" es geht darum das Menschen nicht unbestechlich auf der einen Seite und auf der anderen Seite immer und immer wieder gesammelte Daten von Kriminellen entwendet und missbraucht werden. Das sollte doch nun echt jeder verstanden haben. Identitätsdibstahl ist hier das Zauberwort.

                        Nur was nicht gesammelt wird kann auch nicht missbraucht werden.

                        Und Punkt 2 - ich kann leider nicht in die Zukunft sehen und zukünftige Staatsformen und Gesetzeslagen abschätzen.
                        Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                        Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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                        • Juergen
                          Erfahrener Benutzer
                          • 18.01.2007
                          • 6044

                          #87
                          Hallo OlliL,

                          mein Satz: "Wer nichts verbrochen hat, hat ja nichts zu befürchten." ,
                          war leicht ironisch zu verstehen.

                          Identitätsdibstahl?

                          Juergen

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                          • OlliL
                            Erfahrener Benutzer
                            • 11.02.2017
                            • 4598

                            #88
                            Hallo Juergen,





                            Jemand sammelt genug Daten über dich um sich dann im Netz einfach für dich auszugeben - Dinge zu bestellen, Meinungen/Äusserungen zu verbreiten - in deinem Namen usw. Und mit Daten die auch noch im echten Leben Relevanz haben kann man dann gleich noch viel mehr auch im echten Leben anfangen.
                            Ich denke aber eher, das hier große Firmen ein Interesse haben an diese Daten "heranzukommen". Und zur Not kaufen sie dann einfach die Firma welche die Daten gerade besitzt - wenn die nicht mitspielen will... usw. Wenn die Daten erstmal rausgeblasen sind in die weite Welt kann doch niemand mehr abschätzen was damit zukünftig für Schabernack getrieben wird.


                            Wir stellen uns hin und predigen unseren Kindern "ladet keine Suff-Fotos hoch", den Eltern von Kindern "ladet keine Fotos Eurer Kinder hoch" usw - und am anderen Ende pusten wir unsere DNA raus - evtl. auch weil uns die Vorstellungsmöglichkeit fehlt was man damit alles so treiben kann... wer weiß.


                            Datensparsamkeit ist nicht umsonst bisher das Kredo unseres Datenschutzes gewesen.


                            Daten die nicht erhoben und nicht gesammelt werden, können auch nicht in falsche Hände geraten und mißbraucht werden.....


                            Viele Grüße,
                            OlliL
                            Mein Ortsfamilienbuch Güstow, Kr. Randow: https://ofb.genealogy.net/guestow/
                            Website zum Familienname Vollus: http://www.familie-vollus.de/

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                            • sonki
                              Erfahrener Benutzer
                              • 10.05.2018
                              • 4699

                              #89
                              Zitat von OlliL Beitrag anzeigen
                              Wir stellen uns hin und predigen unseren Kindern "ladet keine Suff-Fotos hoch", den Eltern von Kindern "ladet keine Fotos Eurer Kinder hoch" usw - und am anderen Ende pusten wir unsere DNA raus - evtl. auch weil uns die Vorstellungsmöglichkeit fehlt was man damit alles so treiben kann... wer weiß.
                              Auf den Punkt gebracht. So sehr es mich persönlich auch reizen würden einen DNA-Test zu machen, werde ich das nicht tun. Und wenn man ein wenig verfolgt was tagtäglich an großen Datenbanken (kommerzielle, staatliche) geknackt und veröffentlicht/verkauft werden, dann sollte sich niemand drauf verlassen. Und ein Hobby (Ahnenforschung) ist mir das Risiko einfach nicht Wert.
                              Wer sich ein wenig in Bereich IT-Sicherheit rumtreibt, kann Bücher von schreiben.
                              Слава Україні

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                              • laubi07
                                Erfahrener Benutzer
                                • 10.05.2013
                                • 182

                                #90
                                @OlliL
                                Person XY erkrankt an Blutkrebs und ist auf einen Stammzellenspender angewiesen. Da wollen die behandelten Ärzte auf die Weltweite Datenbank zugreifen und finden eine leer Datenbank vor. Der Grund: Alle haben Angst ihre DNA könnte gestohlen und/oder missbraucht werden. Wie würdest Du dies finden?

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