Hofdame in Hessen-Kassel

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  • Merle
    Erfahrener Benutzer
    • 27.07.2008
    • 1274

    Hofdame in Hessen-Kassel

    Hallo zusammen,

    meint Ihr, daß es zu einer Hofdame am Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm I. von Hessen-Kassel bzw. dessen Ehefrau Gertrude geb. Falkenstein noch irgendwo Infos geben könnte? Es geht um die Zeit 1847 bis 1856. Wurden Hofdamen ähnlich wie Dienstpersonal irgendwo auf Listen geführt?

    Ich habe nur gelesen, daß viele Adelige ihre Töchter nicht an den Hof ließen, da die Ehe von Friedrich Wilhelm gesellschaftlich ein Disaster war. Aber mehr "Interna" waren nicht zu finden. Mich würde beispielsweise auch interessieren, ob man Friedrich Wilhelm nachsagt, daß er anderen Frauen nachstellte?

    Freue mich über alle Tipps und Hinweise.

    Gruß
    merle
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Merle,
    kannst Du uns vielleicht noch den Namen der Hofdame verraten, dann könnten wir uns mal ganz gezielt auf die Suche machen.
    Da Hofdame eine verliehene Würde war, sollte es auch entsprechende Dokumente für Hessen-Kassel geben.
    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Merle
      Erfahrener Benutzer
      • 27.07.2008
      • 1274

      #3
      Hallo Hina,

      ja, natürlich. Es handelt sich um Mathilde v. Humbert (1832-1899). In alten Aufzeichnungen ihrer Schwester wird übrigens angedeutet, daß der Kurfürst ein Auge auf sie geworfen hatte. Daher auch meine Frage, ob er ein "Frauenheld" war.

      Gruß
      merle

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      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Danke, mal sehen, ob sich etwas findet. Komme aber erst heute Abend dazu .
        Ansonsten könnte über die Hofdamen evtl. im Hessischen Staatsarchiv Marburg im Hofarchiv etwas zu finden sein. Leider gibt das Findbuch keine Einzelheiten her, hier muss man direkt anfragen.
        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Merle,
          leider habe ich auch nichts sonderlich gefunden, was etwas mehr Erhellung bringen könnte. Einzig, dass die Fürstin von Hanau einen Hofstaat von 17 Personen hatte und die Ehe als normal bezeichnet wird. Solch ein Ruf steht ja nicht im Widerspruch dazu, dass der Herr auch mal etwas Testosteronüberschuß gehabt haben könnte . Ein Schürzenjäger scheint er aber nicht gewesen zu sein. Beliebt war er sowieso nicht und sie stand auch in dem Ruf vollkommen überzogen gewesen zu sein.
          Bleibt also vielleicht noch eine Nachfrage in Marburg.
          Viele Grüße
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Der Suchende
            Gesperrt
            • 04.07.2008
            • 2360

            #6
            Hofdame

            Hallo Merle, Hallo Hina könnte in den " Hochfürstlich = Hessen = Casselscher Staats = u. Adress- Calender auf das Jahr Christi XXXX "
            etwas stehen ? Von diesen Calendern stehen ziemlich viele in der UNI- Bücherei in Kassel. Schreibt mal Eure Meinung, ich seh dann; wenn gewünscht; mal nach.
            Viele Grüße
            Heinrich

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo Heinrich,

              das ist ja ein wirklich tolles Angebot von Dir. Leider gehen die Hochfürstlich Hessen-Kasselschen Ausgaben nur bis 1787 bzw. die Landgräflich Hessen-Kasselschen bis 1802. Da war Mathilde v. Humbert noch nicht geboren.

              Die Chance, dass so eine Hofdame da verewigt ist, ist zwar nicht groß aber auch nicht vollkommen ausgeschlossen, wenn sie irgendwie im Zusammenhang mit einem denkwürdigen Ereignis gestanden hätte.

              Viele Grüße
              hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Merle
                Erfahrener Benutzer
                • 27.07.2008
                • 1274

                #8
                Hallo Heinrich,

                ganz lieben Dank für das Angebot

                Hallo Hina,

                vielen Dank für Deine Antworten. Dann werde ich mein Glück mal im Archiv versuchen.

                Daß sie "vollkommen überzogen" war, läßt sich verstehen. Die Arme war vermutlich völlig überfordert und hat das und die Ablehnung dann mit Arroganz kompensiert. Aber bestimmt auch für eine Hofdame nicht gerade einfach

                Danke nochmals an Euch.

                Gruß
                merle

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                • Merle
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.07.2008
                  • 1274

                  #9
                  Hallo zusammen,

                  ich wollte mal über meine Recherchen berichten.

                  Das Hessische Staatsarchiv war sehr freundlich und hat mir mitgeteilt, daß Mathilde im Hof- und Staatskalender zwischen 1847 und 1856 nicht erwähnt wird (wohl aber andere Hofdamen). In den Unterlagen über die Hofdienerschaft der Gräfin ist nichts über Hofdamen verzeichnet. Man hat mir aber Unterlagen über den Vater von Mathilde und über ihre Witwenpension schnell und kostengünstig auf einer CD zukommen lassen.

                  Außerdem hat man mich an das Archiv der Hessischen Hausstiftung Schloss Fasanerie und das Staatliche Zentralarchiv in Prag verwiesen. Leider kann das Archiv Schloss Fasanerie keine genaue Recherche durchführen (es ist im Aufbau begriffen), aber bei einer groben Suche wurde nichts zu Hofdamen gefunden. Und sie teilten mir auch mit, daß sie im Besitz des Prager Findbuchs sind und dort der Name v. Humbert auch nicht auftaucht. Leider kann ich in Prag selbst nicht anfragen, da die Email-Adresse, die man mir gegeben hat, nicht funktioniert und ich keine aktuelle gültige Adresse finden kann .

                  So werde ich wohl nicht weiterkommen. Schade, ich hätte die Geschichte gerne verifiziert.

                  Gruß
                  merle

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                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hallo Merle,

                    vielen Dank für die Nachricht. Ein bißchen weiter gekommen bist Du ja so auch schon. Drücken wir mal die Daumen, dass es vielleicht doch noch mehr zu finden gibt.
                    Ich denke, die meinen das Nationalarchiv in Prag. Hier die Adresse, Webseite und Mailadresse.

                    Tschechisches Nationalarchiv Prag
                    Národní Archiv
                    Archivní 4
                    149 01 Praha 4 - Chodovec
                    Tel.: + 420 (0) 2 / 974 847 290
                    Fax: + 420 (0) 2 / 974 847 214
                    www.nacr.cz
                    na@nacr.cz

                    Viele Grüße
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • Hina
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.03.2007
                      • 4661

                      #11
                      Hallo Merle,

                      noch ein kurzer Nachtrag. Es wird zwar zur Sache selbst nicht groß etwas beitragen aber mir ist im Nachhinein noch etwas aufgefallen. Wir haben sie ja hier die ganze Zeit als Hofdame eingeordnet. Allerdings gehe ich davon aus, da sie ja noch unverheiratet und jung war, dass sie dort als Hoffäulein war. Diese hatten zwar im Grunde auch die Funktion in diesem Ehrenamt als Gesellschafterin zu fungieren, hatten jedoch lange nicht den Stand einer Hofdame im Hofstaat. Sie waren im Grunde nur "schmückendes Beiwerk". Ich glaube, da hat sich niemand die Mühe gemacht, die ständig wechselnden Fräuleins zu erfassen bzw. wenn ja, das länger zu archivieren. Sie blieben ja in der Regel nur ganz kurze Zeit - für sie war es im Grund nichts anderes als der Heiratsmarkt -, und wurden dann meist "weggeheiratet".

                      Die Hofdamen dagegen hatten in der Hofordnung auch ihre festen Positionen und sie waren weitaus höher "eingeordnet" als die jungen Fräuleins, die im Grunde die Eleven waren. Die Hofdamen waren meist nicht allzubetagte Witwen, es gab jedoch auch einige verheiratete Hofdamen. Diese zu finden, dürfte sicher etwas einfacher sein, da sie dort auch viel länger verweilten und eher Spuren hinterließen.

                      Viele Grüße
                      Hina
                      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                      • Merle
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.07.2008
                        • 1274

                        #12
                        Hallo Hina,

                        danke für den interessanten Beitrag. Dies könnte in der Tat erklären, warum sich nichts finden läßt.
                        Im alltäglichen Sprachgebrauch wird sicher selten der Unterschied zwischen Hofdame und Hoffräulein gemacht. Bei wikipedia findet sich beispielsweise alles durcheinander. Aber dort sind bei bekannten Beispielen für Hofdamen auch ein paar sehr anschauliche Exemplare zum Thema "Heiratsmarkt" .

                        Danke auch für die Adresse des tschechischen Archivs. Ich habe schon gemailt, mal schauen, ob sich etwas finden läßt.

                        Gruß
                        merle

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                        • Merle
                          Erfahrener Benutzer
                          • 27.07.2008
                          • 1274

                          #13
                          Hallo zusammen,

                          auch in Prag ließ sich nichts finden. Schade, dann wird es wohl keinen offiziellen Beweis geben.

                          Gruß
                          merle

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