Zuständiges Standesamt bei Gefallenen

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  • Raschdorf
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2012
    • 505

    Zuständiges Standesamt bei Gefallenen

    Hallo,
    ein Onkel wurde im Oktober 1918 als vermisst gemeldet. Da war er erst knapp 20 Jahre alt, er kehrte nie zurück. Während er im Krieg war, zogen seine Eltern um. Bei welchem Standesamt finde ich seinen Tod am ehesten, beim Standesamt des Ortes, an dem er vor dem Krieg bei seinen Eltern wohnte, oder beim Standesamt des neuen Wohnortes der Eltern?
    Gruß
    Jo
  • IchVersuchsMal
    Erfahrener Benutzer
    • 24.01.2016
    • 642

    #2
    Normalerweise beim StA des letzten Wohnortes.
    Evtl. steht auf der Geburtsurkunde auch eine entsprechende Randnotiz

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    • Saure
      Erfahrener Benutzer
      • 27.03.2008
      • 4806

      #3
      Hallo Jo,

      ich gehe mal davon aus, dass Ihr Onkels als vermisst gemeldet und geführt wurde.
      Das heißt aber nicht, dass er auch für tot erklärt worden ist.

      Mein Vater wurde als vermisst gemeldet und geführt, bis er für tot erklärt wurde.
      Eine entsprechende Urkunde habe ich dann beim Standesamt seines Geburtsortes Dortmund erhalten.

      Erst Jahre später habe ich dann herausgefunden, dass mein Vater in Rumänien in einem
      russ. Kriegsgefangenenlager gestorben ist.

      Auf abenteuerlichen Wegen habe ich mir dann aus diesem Ort eine Sterbeurkunde besorgt.
      Zuletzt ge?ndert von Saure; 04.06.2018, 17:30.
      Viele Grüße
      Dieter Saure

      Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
      Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
      Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
      Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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      • Raschdorf
        Erfahrener Benutzer
        • 25.03.2012
        • 505

        #4
        Hallo,
        ich danke für die Antworten.
        Einen Randvermerk im Geburtsregister gibt es leider in diesem Fall nicht.
        Ich halte es für möglich, dass mein Onkel immer als vermisst galt und nie als gefallen, will aber, sobald ich die Möglichkeit habe, im Sterberegister des zuständigen Standesamtes nachsehen, ob sein Tod eingetragen wurde. Da dieses Standesamt in Schlesien liegt, ist das nicht so einfach.

        Ein anderer Verwandter wurde 1914 in den Verlustlisten des 1. Weltkrieges als vermisst gemeldet, 1916 dann als gefallen. Beim Standesamt seines Wohnortes wurde 1916 eingetragen, dass er 1914 gefallen sei (mit genauem Datum und Angabe der Schlacht). Wie kann man sich diese neuen Erkenntnisse zwei Jahre nach seinem Tod erklären?
        Wurden alle Vermisstenfälle von der Truppe selbst nach und nach "abgearbeitet", oder nur dann, wenn jemand den Antrag gestellt hatte, den Vermissten für tot zu erklären?
        Schönen Restabend!
        Jo

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        • Niederrheiner94
          Erfahrener Benutzer
          • 30.11.2016
          • 786

          #5
          Guten Abend!


          Evtl. wurden die sterblichen Überreste erst später entdeckt, nachdem sich die Front etwas verschoben hat. Oder die Mühlen haben nur sehr langsam gemahlen.



          Gruß
          Fabian

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          • Gerrit
            Erfahrener Benutzer
            • 11.11.2016
            • 617

            #6
            Hallo Raschdorf,

            in der Regel wurden die Soldaten nach einem Einsatz befragt, was mit Kameraden passiert war, die nicht zurückkehrten. "Vermisste" waren entweder in Gefangenschaft geraten (dann kam eine Mitteilung vom Roten Kreuz und der Eintrag wurde in den Verlustlisten korrigiert) oder sie waren tatsächlich verschwunden. In letzterem Fall wurden sie je nach Situation vom Gegner begraben oder blieben tatsächlich verschollen.

            So ist es gut möglich, dass bei einer späteren Verschiebung des Frontverlaufes auch das Grab gefunden oder dass eine Mitteilung über den Tod über das Rote Kreuz weitergegeben wurde. Letzteres dauerte in der Regel sehr lange, war fehleranfällig und war nicht die oberste Priorität der Meldenden.

            Einen "Antrag" der Truppe einen Vermissten für Tod zu erklären gab es nur dann, wenn der Tod zweifelsfrei feststand. Üblicherweise passierte das nicht und wurde von den Angehörigen später selbst erledigt.

            Gerrit
            Man darf nicht vergessen, dass damals die Übermittlung zwischen Einheit an der Front und Stammrolle am Garnisonsstandort per Listen, Brief und Boten erfolgte.
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            • Saure
              Erfahrener Benutzer
              • 27.03.2008
              • 4806

              #7
              Hallo,

              haben Sie schon mal beim Volksbund nachgesehen, ob Ihr Onkel dort verzeichnet ist ?
              Vielleicht schreiben Sie uns mal, wie Ihr Onkel heißt, und wann und wo er geboren wurde.

              Beim Volksbund gibt es zwei Soldaten mit dem Namen Raschdorf und dem Datum 1918.

              Können Sie uns auch schreiben, woher Sie wissen, dass 'ein Onkel wurde im Oktober 1918 als vermisst gemeldet.' wurde.
              Gibt es dazu ein Schriftstück, das Sie hier einstellen könnten ?
              Zuletzt ge?ndert von Saure; 05.06.2018, 15:37.
              Viele Grüße
              Dieter Saure

              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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              • Raschdorf
                Erfahrener Benutzer
                • 25.03.2012
                • 505

                #8
                Hallo und danke!
                Ich habe ihn in den Verlustlisten des 1. Weltkrieges gefunden. Martin Ratzke, vermisst gemeldet am 19.10.1918, geb. am 21.1.1899 in Heinersdorf, Kreis Neiße. Als er eingezogen wurde (Datum unbekannt), wohnte die Familie in Woitz, Kreis Grottkau.
                Beim Volksbund habe ich vor Jahren mal ohne Ergebnis nachgefragt.
                Gruß
                Jo

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                • Saure
                  Erfahrener Benutzer
                  • 27.03.2008
                  • 4806

                  #9
                  Hallo,

                  vielen Dank für die Angabe der Daten.

                  Versuchen Sie es doch einmal beim Standesamt I in Berlin:

                  schaden kann es ja nicht.

                  Gemeint ist doch dieses Heinersdorf ?


                  Vielleicht kann man Ihnen auch in einem Schlesien-Forum helfen., da Sie schreiben:
                  'Einen Randvermerk im Geburtsregister gibt es leider in diesem Fall nicht.
                  Ich halte es für möglich, dass mein Onkel immer als vermisst galt und nie als gefallen, will aber, sobald ich die Möglichkeit habe, im Sterberegister des zuständigen Standesamtes nachsehen, ob sein Tod eingetragen wurde. Da dieses Standesamt in Schlesien liegt, ist das nicht so einfach.'
                  Zuletzt ge?ndert von Saure; 05.06.2018, 20:14.
                  Viele Grüße
                  Dieter Saure

                  Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                  Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                  Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                  Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

                  Kommentar

                  • ru-di1
                    Benutzer
                    • 21.08.2012
                    • 93

                    #10
                    Hallo Jo,
                    die Geburtsurkunde hast Du ja wohl.

                    Ich hatte die Daten des Onkels (*1899) mal bei ancestry eingegeben was (nur) die originale Geburtsurkunde und die Verlustliste 1918 erbrachte.


                    Gruss
                    Rudolf
                    Zuletzt ge?ndert von ru-di1; 06.06.2018, 06:03.

                    Kommentar

                    • mumof2
                      Erfahrener Benutzer
                      • 25.01.2008
                      • 1347

                      #11
                      Moin Raschdorf,

                      ein Soldat aus meiner (weiteren) Familie wurde im Zweiten WK als vermisst gemeldet. Man hat ihn dann in den 50gern für toterklären lassen. Die Akte liegt heute beim Kreisarchiv und kann aufgrund des Personenschutzgesetzes von mir (da nicht direkt verwandt) nicht eingesehen werden. Aber eine Sterbeurkunde wurde vom Standesamt des Wohnortes nicht ausgestellt. Es muss also nicht sein, dass Du am Wohnort eine Sterbeurkunde finden würdest.

                      Trotzdem viel Erfolg bei Deinen Bemühungen.
                      Viele Grüße
                      mum of 2

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                      • Saure
                        Erfahrener Benutzer
                        • 27.03.2008
                        • 4806

                        #12
                        Hallo,

                        in den Verlustlisten 1. WK lese ich:
                        Martin Ratzke
                        Jahr des Wohnortes 1914 = Heinersdorf
                        Listendatum: 19. Okt. 1918
                        Listennummer: 2163
                        Band 1918_XVI

                        Bei Ancestry lese ich:
                        Martin Josef Ratzke
                        geb. am 21.01.1899 in Schwammelwitz, Peußen
                        Geburts- und Standesamt: Schwammelwitz, Krs. Neiße


                        Also ist der Geburtsort: Schwammelwitz
                        Viele Grüße
                        Dieter Saure

                        Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                        Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                        Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                        Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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                        • Raschdorf
                          Erfahrener Benutzer
                          • 25.03.2012
                          • 505

                          #13
                          Hallo zusammen,
                          der Geburtsort ist hundertprozentig Heinersdorf (Dziewietlice). Der Ort hatte aber kein eigenes Standesamt, sondern dieses war in Schwammelwitz (Trzeboszowice).
                          Wenn bei Ancestry stehen sollte, dass sein Geburtsort Schwammelwitz war, so ist das Mumpitz. Ich habe ja eine Kopie aus dem Geburtenregister von Schwammelwitz vorliegen, aus der sein Geburtsort Heinersdorf eindeutig hervorgeht. Der zweite Vorname war Josef, das ist richtig.
                          Danke für alle Hinweise.
                          Jo
                          Zuletzt ge?ndert von Raschdorf; 07.06.2018, 08:24.

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                          • ReReBe
                            Erfahrener Benutzer
                            • 22.10.2016
                            • 2532

                            #14
                            Zitat von Saure Beitrag anzeigen
                            Bei Ancestry lese ich:
                            Martin Josef Ratzke
                            geb. am 21.01.1899 in Schwammelwitz, Peußen
                            Geburts- und Standesamt: Schwammelwitz, Krs. Neiße


                            Also ist der Geburtsort: Schwammelwitz
                            Hallo,

                            auch bei Ancestry steht im Geburtsregister des StA Schwammelwitz unter Nr. 1/1899 dass Martin Josef Ratzke in Heinersdorf in der Wohnung seiner Eltern geboren wurde. Sein Geburtsort ist eindeutig nicht Schwammelwitz.

                            Gruß
                            Reiner

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                            • Saure
                              Erfahrener Benutzer
                              • 27.03.2008
                              • 4806

                              #15
                              Hallo,

                              alles klar.
                              Viele Grüße
                              Dieter Saure

                              Jeder Mensch hat etwas, was ihn antreibt.
                              Manchmal findet man, was man sucht. Nicht immer sucht man das, was man findet.
                              Ab und zu findet man etwas, was man überhaupt nicht gesucht hat, und stellt dann fest, dass es genau das war, was einem gefehlt hat.
                              Alle sagten immer, das geht nicht, dann kam jemand, der das nicht wusste, und hat es einfach gemacht.

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