Wie wurden die Trauzeugen ausgewählt?

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  • SarahEmelie
    Erfahrener Benutzer
    • 18.06.2014
    • 124

    Wie wurden die Trauzeugen ausgewählt?

    Hallo ihr Lieben,

    bei der Durchsicht von den Nebenregistern des Standesamtes ist mir aufgefallen, dass ein Ahne aus einer Nebenlinie bei sehr vielen Hochzeiten in einer Zeitspanne von 20 Jahren Trauzeuge war und dass die Brautleute die verschiedensten Nachnamen trugen.

    Daher wollte ich nach euren Erfahrungen mit Trauzeugen in der Ahnenforschung fragen. Wer wurde Trauzeuge? Waren es eher Freunde oder Familienmitglieder oder gab es bestimmte Leute in einem Ort, die aus bestimmten Gründen häufig als Trauzeugen genommen worden?

    Ich bin sehr gespannt auf eure Erfahrungen und bedanke mich schon einmal für eure Hilfe.

    Liebe Grüße

    Sarah
  • AUK2013
    Erfahrener Benutzer
    • 21.05.2013
    • 901

    #2
    Hallo Sarah,

    normalerweise wird man seine Trauzeugen im Bekannten- und Freundeskreis gesucht haben.

    Ich kenne einen ähnlichen Fall wie Du in der Provinz Posen.
    Ein Nagelschmied war dort über Jahre "zig mal" Trauzeuge pro Jahr (1880er Jahren).

    Er taucht aber auch in sehr vielen Sterbe- und Geburtseinträgen auf.
    Er hat dort die Identität der Anzeigenden bestätigt.

    Gruß
    Arno
    >>>>>>>>>>>>>>>>>>

    Liebe Grüße

    Arno

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    • Hampusch
      Erfahrener Benutzer
      • 30.09.2014
      • 883

      #3
      Hallo Sarah,

      in Städten empfand ich die Auswahl der Taufpaten eher so wie du es ansprichst.

      In ländlichen Gegenden meiner Forschungsgebiete jedoch sieht es anders aus.
      Paten haben beispielsweise später ihre eigenen Kinder mit denen verheiratet, um ihren Grundbesitz im Clan bestimmter Familien zu halten.
      Meist sind es bei mir nur nahe Verwandte, weniger Bekannte.
      Deswegen sind die Paten mit Herkunft häufig genauso wichtig wie die eingetragene Person selbst. Beziehungen zwischen Familien sind häufig deutlich zu erkennen. Habe schon so manch verzogene oder verheiratete Person auf diese Weise finden können.

      VG Dirk
      Gruß Dirk

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      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3277

        #4
        Hallo Listenteilnehmer,

        ich habe sehr viele Taufpaten und Trauzeugen, die am Ort Mesner waren.
        Ohne, daß es eine verwandtschaftliche Verbindung gab oder festgestellt wurde.
        Oft wurden bekannte Persönlichkeiten aus dem Ort als Zeugen genommen.

        Viele Grüße
        Gudrun

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        • ilandara
          Erfahrener Benutzer
          • 09.02.2015
          • 271

          #5
          Bei mir im Baum war das unterschiedlich.
          Es gibt einen Zweig in dem es wohl Tradition war immer enge Verwandte
          einzusetzen. Mutter, Vater, Geschwister oder hoechstens mal Cousin oder Schwager.
          In einem anderen Zweig gibt es dann aber auch eine Gemeinde wo meist der Organist und eine Kirchendienerin immer Trauzeugen waren von allen im Dorf die getraut wurden.
          Da scheint es keine bestimmte Regelung gegeben zu haben.

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          • #6
            Trauzeugen vor dem Standesamt

            Hallo,

            vor dem Standesamt von Sommerfeld Krs. Crossen waren Trauzeugen über Jahre hinweg immer dieselben beiden städtischen Bediensteten.

            Gruß
            Gabriel

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            • Posamentierer
              Erfahrener Benutzer
              • 07.03.2015
              • 1031

              #7
              Guten Abend,

              das sind ja merkwürdige Gebräuche, bei Euren Ahnen...

              Bei meinen blieb man entweder in der Familie (klar) oder im Beruf oder Stand (Meister blieb beim Meister).
              Sehr oft wurden Paten gewählt, die bei Todesfällen in der Lage waren, den verwaisten Taufpaten durchzubringen, obwohl natürlich auch Tagelöhner darunter waren.

              Glückliches Forschen
              Posamentierer
              Lieben Gruß
              Posamentierer

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              • Artsch
                Erfahrener Benutzer
                • 14.07.2013
                • 1933

                #8
                Hallo,

                meine Mutter erklärte mir vor 30 Jahren, in Sachsen wäre es Brauch, daß die Schwiegermutter für die Schwiegertochter und der Schwiegervater für den Schwiegersohn den Trauzeugen macht.
                Belegen kann ich dies nicht, weil jeweils die Betreffenden in meiner Familie schon verstorben waren. In einem Fall fungierte der Dorfälteste als Trauzeuge.

                Kurios ist, bei Ihrer eigenen Hochzeit (fern der Heimat) muß meiner Mutter dies entfallen sein, denn erst auf dem Standesamt bemerkte man, daß man ja Trauzeugen brauchte. Kurzerhand wurden Passanten auf der Straße als Zeugen gebeten. Hinterher wußte keiner mehr die Namen der hilfsbereiten Menschen.

                Beste Grüße
                Artsch

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                • SarahEmelie
                  Erfahrener Benutzer
                  • 18.06.2014
                  • 124

                  #9
                  Lieben Dank für eure Antworten
                  Offenbar gab es bei der Auswahl der Trauzeugen kein einheitliches Muster. Also war mein Vorfahre entweder sehr beliebt und hatte viele Freunde oder es hatte andere Gründe warum er so häufig Trauzeuge war
                  Es ist doch immer wieder spannend, wie das früher so gehandhabt wurde

                  Kommentar

                  • Aras
                    Benutzer
                    • 02.06.2015
                    • 45

                    #10
                    Bei der mexikanischen Familie meiner Frau ist es üblich, dass ein Onkel fast bei allen Ereignissen Trauzeuge oder Taufpate ist. Der Grund ist relativ profan: Er hat Geld. Mit der Rolle als Trauzeuge und Taufpate ist scheinbar die Aufgabe verbunden teilweise zu unterstützen wenn es mal hart auf hart kommt.

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