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Das wäre mE denkbar, wenn auch Wiedleder mit langem i eine etwas seltsame Schreibweise für das vermutlich kurze i in witleder wäre. Jedenfalls gibt es zahlreiche Beispiele für den FN Wittleder. Der wiederum ist eindeutig ein Berufsübername für einen Weißgerber oder einen Händler mit Produkten der Weißgerberei, evl. auch einen Verwender
Für Wiedleder könnte das also die Lösung sein. Dann bliebe aber immer noch zu klären, wie in meinem vorigen Post beschrieben, welche Namensform denn für diese spezielle Familie die richtige ist: Wiedleder/Wittleder oder doch Wickleder. Viele Grüße Xylander Geändert von Xylander (25.03.2020 um 22:36 Uhr) |
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Erstmal vielen Dank für eure Mühe. Aktuell sind die Archive geschlossen. Ich werde weiter auf die Suche gehen und mich wieder melden. Bleibt gesund.
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Hallo,
falls die richtige Schreibung für Wiedleder tatsächlich Wit(t)leder lautet, dann haben wir es mit einem niederdeutschen Namen zu tun. Das würde bedeuten, dass ein Namensträger aus nördlicheren Regionen nach Sachsen zugewandert wäre, und es würde auch die falsche Schreibung in der neuen mitteldeutschen Umgebung erklären. In diesem Licht scheint mir die Namensverbreitungskarte 1890 bemerkenswert. Sie zeigt einige Punkte für Wittleder in Niedersachsen und einen einzigen in Sachsen, und zwar dort mitten im Cluster für Wickleder, direkt neben einem Punkt für Wickleder. https://nvk.genealogy.net/map/1890:W...1890:Wickleder Das stützt die Theorie, dass ein Zusammenhang besteht. Trotzdem bleibt der familiengeschichtliche Hintergrund zu klären. Es könnte zB sein, dass zwar ein Wittleder zuwanderte, dass aber zum Zeitpunkt der Zuwanderung der Name Wickleder in der Region schon ansässig und verbreitet war, sodass der Name Wittleder/Wiedleder bei einigen der Nachkommen in Wickleder umgeschrieben worden wäre. Wer denn nun Dein Vorfahr war und wie er richtig hieß, Andreas, musst Du nach wie vor ermitteln. Aber jetzt warten wir mal die Öffnung der Archive ab. Viele Grüße und gute Wünsche an alle Xylander |
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Ein neues Hallo in die Runde,
ich bin nun etwas weiter gekommen und habe Fragen. Die ältesten bekannten Wickleders habe ich im Erzgebirge Nähe Chemnitz gefunden. Es ist ein kleines Dorf, welches 1730 recht wenig Einwohner hatte. Dort finden sich Wickleders, Wittleders und Wiedleders. Einer findet sich im Kirchenbucheintrag als Wiedleder, aber im Register als Wickleder. Ein anderer wird als Wittleder geboren, aber Kinder heißen Wickleder und auch im Sterbebucheintrag wird er unter Wickleder geführt. Nun dachte ich, dass vielleicht Wittleders zugewandert sind und fand eine Person, die 1625 aus der Nähe Hannover nach Erfurt gegangen ist und dort verstarb. Sein Sohn Heiner (norddeutsch), der im Dom von Erfurt getauft wurde, wird aber nun im Kirchebuch wieder Wickledder geschrieben. Ich verfolge gerade die Linien und bin dabei, die Verbindung in dieses kleine Dorf ins Erzgebirge zu finden. Meine Frage ist, ob es denn tatsächlich möglich ist, keinen klaren Namensbruch zu haben, sondern, dass sich dieses "Gewickledere" und Gewittledere" so über 100 Jahre durchzieht? Ich bin völlig ratlos. Was meint Ihr? Viele Grüße Andreas |
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Zitat:
anscheinend ja! Sieht kurios, aber im Licht der neuen Ergebnisse plausibel aus. Viele Grüße Xylander |
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Da wir ja nun wissen, dass es Weißgerber waren, stellt sich mir gleich eine Frage. Den Beruf des Weißgerbers gab es ja überall in Deutschland und Europa. Mir ist auch klar, dass es durch verschiedene Dialekte und Namensgebungen verschiedene Bezeichnungen für Weißgerber gab. Aber die Vorfahren der Wittleders kommen nun fast alle aus der Hannover Gegend. Wie kann das sein? Stammt demnach die Bezeichung Wittleder für Weißgerber aus Hannover und kann man daher vom Namensursprung ausgehen oder hat sich dieser doch an meheren Stellen parallel entwickelt? Wie funktionierte das damals?
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#47
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Hallo Andreas,
wittleder - Weißleder ist zunächst mal allgemein niederdeutsch, nicht nur im Raum Hannover. Deswegen gehe ich davon aus, dass die heutigen Wittleder nicht unbedingt einen gemeinsamen Vorfahren haben müssen, aber können. Die Konzentration im Raum Hannover ist schon auffällig. Bei Deinem jetzigen Forschungsstand kann man es nicht genauer sagen. Aber Du kommst ja prima voran. Hier noch der Eintrag im DFD http://www.namenforschung.net/dfd/wo...618190e04e575a Viele Grüße Xylander |
#48
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Gibt es andere Beispiele, dass dieser Namenswirrwarr so lange parallel gelaufen ist? Kann das auch mit fehlenden Schreibkenntnissen zusammenhängen? Wenn der Namensträger selbst nicht weiß, wie der Nachname geschrieben wird und der Schreibende das nach Gehör und Region einträgt? Vielen Dank Andreas
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#49
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@Andreas:
Sicherlich - in mehr als 500 Jahren Namensgeschichte konnte bis etwa 1870 so vieles passieren. |
#50
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Um gleich nochmal nachzuhaken:
Ein Bekannter hat die süddeutsche Variante von Wickl-Eder ins Spiel gebracht. Was sagt ihr dazu? Der "Streitbare aus dem Öd"? |
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