"Buße tun" in Probstzella

[Jettchen]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: um 1600
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Probstzella/Südthüringen
Konfession der gesuchten Person(en): ev-luth
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

Hallo in die Runde!


Ich suche derzeit viel im ersten KB von Probstzella (16./17. Jh.), das auch etliche kleinere Orte im der Umgebung umfasst. Dabei fällt mir auf, dass erstaunlich viele Paare vor der Hochzeit "Buße tun" mussten. So oft ist mir dies in anderen KB noch nicht aufgefallen.
Weiß jemand, wie diese Buße aussah?
Der Pfarrer schreibt, dass in Probstzella die Paare zur Buße auf die Kanzel steigen mussten. Das hatte ich bisher noch in keinem anderen KB gelesen.


Gab es durch die Kirchenoberen eine Regelung für diese Buße oder hing dies von der Einstellung des jeweiligen Pfarrers ab?


Wie anders sind die Zeiten heute!


Viele Grüße
Jettchen

[Sbriglione]

Hallo Jettchen,

nach allem, was ich aus den Orten meiner eigenen Vorfahren (überwiegend erweiterte Region Halberstadt) weiß, beinhaltete die Kirchenbuße sowohl ein öffentliches Schuldbekenntnis in der Kirche, als auch eine mehr oder weniger festgelegte Geldbuße, die an die Kirche (möglicherweise auch teils an den Landesherrn) entrichtet werden musste.

Viele Grüße!

[Jettchen]

Vielen Dank, Sbriglione!
Mich überrascht in Probstzella jedoch, dass das Paar (oder evtl. nur die Frau?) für das Schuldbekenntnis auf die Kanzel steigen mussten. Ich dachte, sie müssten vor dem Altar niederknien. War das, damit auch alle die "Sünder" ansehen konnten?
Gut bezahlen ließ sich die Kirche diesen Sündenfall auf jeden Fall - auch die evangelische!
Gruß
Jettchen