Zitat von consanguineus
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Sind alternative Bedeutungen für den Familiennamen "Koch" denkbar?
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Gruß, fps
Fahndung nach: Riphan, Rheinland (vor 1700); Scheer / Schier, Rheinland (vor 1750); Bartolain / Bertulin, Nickoleit (und Schreibvarianten), Kammerowski / Kamerowski, Atrott /Atroth, Obrikat - alle Ostpreußen, Region Gumbinnen
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Zitat von nav Beitrag anzeigenWagner ist lt. Wikipedia auf Platz sieben, Zimmermann auf Platz 20 der häufigsten Familiennamen in Deutschland.
ich habe nicht vom FN Wagner gesprochen, sondern vom Stellmacher. Die Berufsbezeichnung Wagner ist hier seit jeher vollkommen unüblich gewesen. Man nannte sie hier Stellmacher. Aus welchem Grund sollte also Wagner in meiner Ecke ein traditioneller FN sein, wenn es die Berufsbezeichnung gar nicht gab?
Und ein Zimmermann macht etwas anderes als ein Tischler. Ob es in ganz alter Zeit anders war, so wie Peter schrieb, kann ich nicht beurteilen. In den ältesten mir bekannten Kirchenbüchern dieser Gegend wird allerdings klar differenziert.
Viele Grüße
consanguineusSuche:
Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
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Zitat von Sbriglione Beitrag anzeigenMindestens in größeren Dörfern gab es oft mehrere Schmiede und mehrere Mühlen (in Badersleben im Fürstentum Halberstadt weiß ich bezüglich der Mühlendichte, dass dort zeitweise mindestens fünf Mühlen (wahrscheinlich waren es sogar mehr) gleichzeitig existiert haben (teils in Privatbesitz, teils als Pachtmühlen des Klosters bzw. der Dorfgemeinschaft). Bei den Schmieden sah es kaum anders aus - insbesondere, wenn es auch noch Adelshöfe im Ort.
Du hast vollkommen recht mit Deiner Aussage über die Situation in größeren Dörfern. Im Gegensatz dazu hatten aber die kleineren Dörfer oft gar keinen eigenen Schmied. Und Mühlen waren noch dünner gesät als Schmieden. Badersleben ist wegen der Lage am Marienbach ohnehin eine seltene Ausnahme. Ich würde aus der Kenntnis meiner nächsten und näheren Heimat sagen, daß es (mangels geeigneter Fließgewässer) überhaupt keine Wassermühlen gab, in etwa jedem zweiten oder dritten Ort eine Windmühle und in jedem zweiten Ort einen Schmied. Die Dörfer waren von jeher deutlich kleiner als im Halberstädtischen, wo die Situation eine andere war.
Viele Grüße
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Zitat von consanguineus Beitrag anzeigenHallo Nico,
Und ein Zimmermann macht etwas anderes als ein Tischler. Ob es in ganz alter Zeit anders war, so wie Peter schrieb, kann ich nicht beurteilen. In den ältesten mir bekannten Kirchenbüchern dieser Gegend wird allerdings klar differenziert. Viele Grüße consanguineus
aus welcher Zeit sind diese KB, und wie lauteten damals die Berufsbezeichnungen?
Viele Grüße
PeterZuletzt geändert von Xylander; 02.05.2023, 09:58.
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Hallo Peter,
diejenigen Kirchenbücher, in denen die Berufsbezeuchnungen auftreten, stammen vom Beginn des 17. Jahrhunderts. Der Zimmermann wird stets genau so benannt. Der Tischler ist zumeist ein "Discher".
Ein Koch ist aber immer ein Koch, um nicht zu sehr vom Thema abzuweichen. Ich habe eine Linie mit Garköchen und einem Mundkoch (am herzoglichen Hof) unter den Vorfahren. Die Berufsbezeichnung "Koch" ohne erläuternden Zusatz habe ich ganz selten gesehen.
Viele Grüße
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Hallo consanguineus,
Discher, das dachte ich mir. Aber dafür zeigt die NVK auch nur ein paar Punkte, und die Tischer konzentrieren sich auf Thüringen, Sachsen und Schlesien. Ich habe jetzt eine Menge Varianten für die Holzberufe durchprobiert und sehe die generelle Tendenz, dass sie im Norden weniger FN generiert haben als im Süden und in der Mitte. Ob das zutrifft und woran das liegen könnte, das würde ich jetzt doch nicht mehr auf den Küchenzettel nehmen.
Viele Grüße
Peter
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Hallo Peter,
es könnte daran liegen, daß, zumindest auf dem Land in meiner Ecke, die Holzberufe oft nicht im Haupterwerb ausgeübt worden sind. Der Zimmermann war häufig auch Müller. Oder besser gesagt, es verhielt sich eigentlich umgekehrt: der Müller war im Nebenberuf Zimmermann.
Gerade die kleinen Bauern verdienten sich etwas dazu mit Handwerken aller Art. In der Hauptsache natürlich Leinweber, aber auch Schuster, Tischler und dergleichen mehr. Der Schmied war hingegen im Hauptberuf Schmied und hatte bisweilen eine kleine Landwirtschaft nebenbei. Ob die Reihenfolge der Bedeutung der Berufe, die ein Mann ausübte, Einfluß darauf hatte, welche Berufsbezeichnung vielleicht zum Namen wurde, kann ich nicht einschätzen.
Meine Aussagen beziehe ich auf mein Heimatgebiet. Wie es anderswo war, weiß ich nicht.
Viele Grüße
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Hallo consanguineus,
etwas Ähnliches vermute ich auch. In der Onomastik-Literatur, soweit online, konnte ich dazu keine Aussage finden. Auch für Koch + Kock zeigt die NVK 1890 eine weniger ausgeprägte, aber noch erkennbare Ausdünnung im Norden. Inwieweit die Bevölkerungsdichte dabei eine Rolle spielt, kann ich nicht beurteilen.
Viele Grüße
Peter
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