FN Schickenderwolff

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  • Anna Sara Weingart
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2012
    • 15113

    FN Schickenderwolff

    Familienname: SCHICKENDERWOLFF
    Zeit/Jahr der Nennung: 1660
    Ort/Region der Nennung: Stuttgart
    Hallo, in Stuttgart lebte ein Herr Michael (Heinrich) SCHICKENDERWOLFF.
    Seine Witwe Anna Margaretha, geb. Krauß, heiratet 1660 ein zweites Mal

    Gibt oder gab es jemals in der Welt-Historie diesen Namen - oder in ähnlicher Form - bei einer anderen Person??

    Welche Namen klingen ähnlich, und könnten damit in Zusammenhang stehen??
    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 21.04.2019, 02:46.
    Viele Grüße
  • Horst von Linie 1
    Erfahrener Benutzer
    • 12.09.2017
    • 19755

    #2
    Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen

    Welche Namen klingen ähnlich

    Guten Morgen,
    in Niederbayern waren verbreitet: Schikaneder und Schickaneder.
    Falls im Eifer des Gefechts die Anrede mal wieder vergessen gegangen sein sollte, wird sie hiermit mit dem Ausdruck allergrößten Bedauerns in folgender Art und Weise nachgeholt:
    Guten Morgen/Mittag/Tag/Abend. Grüß Gott! Servus.
    Gude. Tach. Juten Tach. Hi. Hallo.

    Und zum Schluss:
    Freundliche Grüße.

    Kommentar

    • Xylander
      Erfahrener Benutzer
      • 30.10.2009
      • 6450

      #3
      Hallo zusammen,
      hier gibts ein paar Schickwolf(f):




      Wenn wir mal provisorisch annehmen, dass es sich um einen Satznamen handeln könnte (schicke den Wolf), dann haben wir für
      mhd. schicken die Bedeutungen machen dass etw. geschieht, schaffen, tun, bewirken, ausrichten, gestalten, fügen, ordnen, anordnen, zurechtlegen, bereiten, rüsten. allgem. (disponere, ordinare (aus Lexer)
      bzw. in älterer sprache vorwiegend im sinne von ordnen, rüsten, bereiten, einrichten, fügen, ins werk setzen, bewirken, schaffen, wenden, richten (aus Grimm)
      Der FN Schicketanz bedeutet zB. Tanzordner

      Für Wolf habe ich bisher drei Bedeutungen gefunden:
      Wolf
      Tierjunges, vgl. Welf, Welpe
      Hautentzündung, Geschwür

      In der Zusammensetzung könnte es sich also um einen Wolfsbändiger (auch metaphorisch), einen Tierzüchter/-zähmer (speziell von Hunden?) oder einen Wundarzt handeln.

      Alles nur versuchsweise.

      Anna Sara Weingart,
      hast Du noch andere Schreibweisen? Und woher stammt Schickenderwolff? Aus gedruckter oder handschriftlicher Quelle? Könntest Du ggf. einen Scan einstellen?

      Viele Grüße
      Xylander

      Kommentar

      • Anna Sara Weingart
        Erfahrener Benutzer
        • 23.10.2012
        • 15113

        #4
        Es gibt 2 Einträge im KB Stuttgart. Die Schreibweise ist bei beiden gleich.
        Beispiel: https://www.familysearch.org/ark:/61903/1:1:NV44-RRJ

        Ich hab mir beide im Original angeguckt:


        (siehe Anhang)

        Ich vermute folgende Genese:
        Siegwolff --> Sigwolff --> Sickwolff --> Schickwolff --> Schickenwolff --> Schickenerwolff --> Schickenderwolff
        Angehängte Dateien
        Viele Grüße

        Kommentar

        • ReReBe
          Erfahrener Benutzer
          • 22.10.2016
          • 2543

          #5
          Hallo Anna Sara,

          bei einer etwas "unscharfen" Suche liefert Familysearch https://www.familysearch.org/search/...3Aschick*wolf*

          neben einigen Namensvarianten u.a. auch die Heirat einer Sophia Margretha Schickenwolffen am 25 September 1677 Stuttgart, Württemberg, Germany. Vater: Michael Schickenwolffen.

          Nachtrag:
          Auch ancestry liefert zu diesen Namen einiges https://www.ancestry.de/search/categ...=50&name_x=1_1 , z.B. die Heirat des Schneiders Godtfried Schickenderwolff am 2.10.1644 in Königsberg und auch die Taufe einer Tochter Erdmuthe Schickenderswolfs am 16.11.1656 ebenfalls dort.

          Gruß
          Reiner
          Zuletzt geändert von ReReBe; 21.04.2019, 13:54.

          Kommentar

          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Danke für die Hinweise!
            Viele Grüße

            Kommentar

            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6450

              #7
              Zitat von Anna Sara Weingart
              Ich vermute folgende Genese:
              Siegwolff --> Sigwolff --> Sickwolff --> Schickwolff --> Schickenwolff --> Schickenerwolff --> Schickenderwolff
              Dabei ginge die Tendenz zu einer immer stärkeren Aufschwellung. Üblicherweise durchlaufen die althochdeutschen Familiennamen aber eine Reduktion. Aus Siegfried wird Seifried, Seifert, aus Siegwolf wird Siegolf. Auch kenne ich keine Beispiele, wo aus Sieg... später Schick... geworden wäre. Für mich also recht unwahrscheinlich.

              Viele Grüße
              Xylander

              Kommentar

              • Anna Sara Weingart
                Erfahrener Benutzer
                • 23.10.2012
                • 15113

                #8
                Dann vermute ich, dass der erste Namensträger den Vornamen Wolff (Wolfgang) trug, und er von anderen Träger diese Rufnamens unterschieden wurde durch den Zusatz "Schickender", oder so ähnlich; was immer das bedeuten mag.
                Viele Grüße

                Kommentar

                • Kasstor
                  Erfahrener Benutzer
                  • 09.11.2009
                  • 13440

                  #9
                  Hallo,

                  in diesem Werk https://books.google.de/books?id=6yg...schick&f=false finde ich zB Schintenwolf.
                  Den fraglichen Namen jedoch nicht.

                  Gruß


                  Thomas
                  FN Pein (Quickborn vor 1830), FN Hinsch (Poppenbüttel, Schenefeld), FN Holle (Hamburg, Lüchow?), FN Ludwig/Niesel (Frankenstein/Habelschwerdt) FN Tönnies (Meelva bei Karuse-Estland, später Hamburg), FN Lindloff (Altona, Lüneburg, Suderburg)

                  Ceterum censeo progeniem hominum esse deminuendam

                  Kommentar

                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6450

                    #10
                    Ja, mit der Satznamen-Theorie bin ich auch nicht ganz zufrieden, vor allem nicht für die Formen mit -nd-.

                    Wenn wir da mal ASWs neuen Vorschlag und Horsts Hinweis aus #2
                    in Niederbayern waren verbreitet: Schikaneder und Schickaneder
                    heranziehen, dann war der erste Namenträger vielleicht ein Schickaneder Wolf, also ein Mann namens Wolf aus einem Dorf oder Weiler Schickenöd
                    Auch der bekannte Emanuel Schikaneder hieß eigentlich Schickeneder


                    Und die bayrischen FN auf -eder lassen sich oft auf ein passendes -öd zurückführen. Hier ein paar Orte Schickenöd


                    Bei den einfachen Formen wie Schickenwolff schließe ich den Satznamen nicht aus. Dann hätten wir hier zwei ähnliche Namen mit völlig verschiedener Deutung.

                    Viele Grüße
                    Xylander
                    Zuletzt geändert von Xylander; 21.04.2019, 15:12.

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Schickender Wolf = kopulierender Wolf

                      "als der fremde knecht in ir bette by sie gelag, da wolte er mit ir czu schicken han" (1429) - https://drw-www.adw.uni-heidelberg.d...&term=schicken


                      "So schickent sich die Hund also" [wohl im Sinne von: sie machten es miteinander ?]

                      Nachtrag der Quelle, Seite 709 in https://books.google.de/books?id=aKE...gbs_navlinks_s
                      Angehängte Dateien
                      Viele Grüße

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                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6450

                        #12
                        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                        Schickender Wolf = kopulierender Wolf
                        "als der fremde knecht in ir bette by sie gelag, da wolte er mit ir czu schicken han" (1429) - https://drw-www.adw.uni-heidelberg.d...&term=schicken
                        "So schickent sich die Hund also" [wohl im Sinne von: sie machten es miteinander ?]
                        Eher: so fügen, unterwerfen sich die Hunde
                        Und beim Wolf würde es heißen: ein (mit jemandem) zu schicken (=zu tun) habender Wolf. Einen FN, der daraus entstehen würde, kann ich mir nicht vorstellen.
                        Viele Grüße
                        Xylander

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                        • Anna Sara Weingart
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2012
                          • 15113

                          #13
                          Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
                          ... "So schickent sich die Hund also" [wohl im Sinne von: sie machten es miteinander ?]
                          Ich glaub da war meine Interpretation falsch. Es bedeutet wohl eher die Hund wurden zur Jagd bereit gemacht, oder machten sich bereit, oder so ähnlich.

                          Nachtrag: oder so wie Xylander es sieht.
                          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 21.04.2019, 15:40.
                          Viele Grüße

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