Liegnitz, St. Martinskirche, bis 1896 | Hat jemand Idee, wo Daten sind?

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  • Marvin_Brune
    Benutzer
    • 22.01.2021
    • 33

    Liegnitz, St. Martinskirche, bis 1896 | Hat jemand Idee, wo Daten sind?

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: bis 1896
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Liegnitz
    Konfession der gesuchten Person(en): evangelisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): Archion, Familysearch
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive): Staatsarchiv Breslau, heutige entsprechende polnische Kirche


    Ich suche nach Kirchenbüchern von der St. Martinskirche in Liegnitz. Das Staatsarchiv in Breslau weiß nichts über den Standort dieser. Hat jemand von euch eine Idee, wo ich diese finden kann?

    Gesucht wird v.a.: Anna Marie Elisabeth, geb. Seidel (verh. Richter); geb. 12.02.1873; und ihre Eltern: August Seidel und Auguste John
  • Manni1970
    Erfahrener Benutzer
    • 17.08.2017
    • 2396

    #2
    Hallo Marvin,

    du sucht altlutherische KB, sieht ingesamt in Schlesien schlecht damit aus. Ich würde das aufgeben.

    Wenn ich das richtig sehe, solltest du doch mit den Sterbeurkunden von August Seidel und Auguste Seidel geb. John weiterkommen. Wenn eins ihrer Kinder 1873 geboren wurde, starben sie womöglich um 1910-1920. Du könntest also die Liegnitzer Sterbeurkunden im Liegnitzer Staatsarchiv durchsehen.


    Eine Alternative wäre - was du also von Deutschland aus machen könntest -, die Verfilmung der Einwohnermeldekartei von Liegnitz im Geheimen Staatsarchiv in Berlin zu überprüfen. Mit viel Glück liegt zu dem Ehepaar noch eine Karteikarte vor. Dann hättest du das Heirats- und jeweils die Geburtsdaten / -orte. Vielleicht reicht das dann in die evangelische und nicht altlutherische Zeit hinein, und du kannst dann wieder mit erhaltenen KBs weitermachen.


    MfG
    Manni
    Zuletzt geändert von Manni1970; 24.01.2021, 10:31.

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    • Marvin_Brune
      Benutzer
      • 22.01.2021
      • 33

      #3
      Also erstmal danke für deine Antwort und Tipps Manni!
      Ich verstehe aber nicht genau, was du mit evangelisch und nicht altlutherisch meinst. Wo ist denn da der Unterschied?
      Hieß die Kirche etwa früher anders oder wie genau meinst du das mit es reicht in die evangelische Zeit hinein?

      Das Geburtsjahr von August Seidel konnte ich inzwischen auf 1838/39 begrenzen

      MfG
      Marvin

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      • sonki
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2018
        • 4694

        #4
        Die Kirche St. Martin war wohl die Kirche der altlutherischen Gemeinde - daher der Hinweis von Manni.

        Zum "Unterschied" von evangelisch und altlutherisch hilft Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Evange...rische)_Kirche
        Слава Україні

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        • Manni1970
          Erfahrener Benutzer
          • 17.08.2017
          • 2396

          #5
          Hallo Marvin,

          du wusstest also nicht, dass deine Vorfahren Altlutheraner waren? Woher stammt denn der Hinweis auf die Martinskirche, liegt da vielleicht ein Missverständnis vor und du bist im Moment auf dem falschen Weg?

          Die fragliche Kirche wurde von den Altlutheranern gebaut, in der Endphase des Krieges und danach wurde sie von allen Ev. genutzt, blieb bis in die 1960er Jahre deutsch-ev. und ist seit Mitte der 1970er polnisch-orthodox.

          Der Wiki-Artikel ist wenig hilfreich, denn gerade in Liegnitz waren die Verhältnisse viel schwieriger. In Liegnitz lösten sich nämlich die Altlutheraner weitgehend nochmals von den Altlutheranern und gründeten die sogenannte Immanuelsynode. Durften aber damit keine KB, sondern mussten Zivilstandsregister führen. Aber das ist für dich nicht von Belang, falls du mit der Martinskirche falsch liegen solltest.

          MfG
          Manni

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          • Marvin_Brune
            Benutzer
            • 22.01.2021
            • 33

            #6
            Hallo Manni,
            also auf die Martinskirche bin ich ganz einfach gekommen:
            Ich habe Suchanfragen zu sämtlichen anderen evangelischen Kirchen ans Staatsarchiv in Breslau geschickt. Die waren jedoch alle nicht erfolgreich.
            Also habe ich mir mal einen alten Stadtplan angeguckt und hab geguckt, wo die denn gewohnt haben (die Adresse habe ich nämlich).

            Und 2 oder 3 Straßen neben der Luisenstraße war dann auf dem Stadtplan die einzige evangelische Kirche verzeichnet, die das Staatsarchiv nicht ausschließen konnte und die vom der Adresse aus auch die kürzeste Entfernung hatte. (Das war die Martinskirche)

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            • Manni1970
              Erfahrener Benutzer
              • 17.08.2017
              • 2396

              #7
              Zitat von Marvin_Brune Beitrag anzeigen
              Ich habe Suchanfragen zu sämtlichen anderen evangelischen Kirchen ans Staatsarchiv in Breslau geschickt.
              Es gab 1873 überhaupt nur 4 Kirchen in Liegnitz:

              ev. Peter & Paul (Ober-Kirche)
              ev. Unsere Lieben Frauen (Nieder-Kirche oder Marienkirche)
              altlutherische Martinskirche
              katholische St. Johannis

              1871 wurden in Liegnitz nachgewiesen: Evangelische, Altlutheraner, Reformierte, Katholiken, Dissidenten (dazu gehörten die Angehörigen der Immanuelsynode), Juden, Freireligöse und Christkatholiken.


              0 August Seidel, *~1838/39, wo?, +?, oo ?, Auguste John, *?, +?
              1 Anna Maria Elisabeth Seidel, *12.02.1873 wo?, Konfession?

              Du bist sicher, dass Anna Maria Elisabeth in Liegnitz geboren wurde u. ev. war?

              Was willst du mit dem Taufeintrag eigentlich, du hast doch Datum, Ort (?) und Eltern? Der Eintrag liefert dir nur noch die Tf-Paten, oder spekulierst du auf einen Randvermerk zu ihrer Heirat?

              Wenn du nur unsichere Daten vorliegen hast, würde ich - wie bereits angeben - nach den Sterbeurkunden des Ehepaares Seidel/John suchen. Oder eben mit einem Schuß ins Blaue mal die Einwohnermeldekartei überprüfen (lassen, falls die Archivare im GStA Berlin das noch tun).

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              • Marvin_Brune
                Benutzer
                • 22.01.2021
                • 33

                #8
                Okay "sämtlich" ist vielleicht eine komische Wortwahl : Ich hatte die Daten für Peter&Paul sowie Liebfrauenkirche überprüfen lassen.
                Dass sie in Liegnitz geboren und evangelisch war, sagen sowohl Sterbeeintrag als auch standesamtlicher Traueintrag übereinstimmend. Auch im Familienstammbuch des Kindes wird das so vermerkt.
                Jeder Eintrag kann einem noch zusätzliche Informationen geben, deswegen nehme ich immer alles mögliche mit.

                Wie meinst du kann ich denn nach den Sterbeurkunden gucken, wenn es keine Digitalisate gibt und ebenfalls kein genauerer kurzer Zeitraum feststeht?
                Das Staatsarchiv wird doch nicht in einem 20 Jahre Zeitraum nach Sterbeurkunden suchen, oder?
                MfG

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                • Manni1970
                  Erfahrener Benutzer
                  • 17.08.2017
                  • 2396

                  #9
                  Jetzt rundet sich das Bild. Du hast also Urkunden mit den Angaben "Liegnitz" + "evangelisch" vorliegen, dann gehe ich fest davon aus, dass die Archivare nicht richtig nach deinem gesuchten Tf-Eintrag vom 12. Feburar 1873 geschaut haben. Bei den Ev. kam es durchaus vor, dass zws. Geburt u. Taufe ein größerer zeitlicher Abstand lag. Somit werden die Archivare nicht weit genug nach dem 12.2. geblättert haben, denn Peter & Paul sowie Liebfrauen haben sicher "dicke Tf-Jahrgänge". Damit ist aber das Altlutherische raus.

                  Der einfache Weg: Du wartest Corona ab, bis die Forschungsstellen der Mormonen wieder aufmachen. Da kannst du nach August * um 1838/39 bei P. & P. u. LF schauen, ggf. seine Tr finden usw.

                  Der aufwendigere Weg: Es gibt scheinbar keinen Index der Sterbeurkunden für das Liegnitzer Standesamt: skorowidze alfab.: urodzeń: 1874-1938, małżeństw: 1929-1930, 1933, zgonów: 1929. Also nur ein Geburten-Index ist für die fragliche Zeit vorhanden. Du könntest im Standesamt Liegnitz nachfragen, ob dort noch ein Totenindex für die Zeit von 1874-? vorhanden ist. Dann gibt es von P. & P. aber einen Bg-Index von 1874-1945! Denn sollten die Archivare überprüfen können:


                  Fehlen die beiden darin, müssten sie bei LF beerdigt worden sein. Dann könntest du nur noch die fast jährlich vorhandenen Adressbücher in der UniBib Breslau überprüfen lassen, wann der August "verschwindet" und mit der Angabe den hoffentlich noch vorhandenen Jg. der Sterbeurkunden durchsehen lassen.

                  Es wurde schon öfters berichtet, dass die Liegnitzer Standesamtsregister online gehen. Dann musst du ggf. darauf warten.

                  Online ist von Liegnitz doch der 1898er Adressbuch-Jg. Ist denn darin dein August noch enthalten?
                  Zuletzt geändert von Manni1970; 26.01.2021, 23:43.

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                  • Manni1970
                    Erfahrener Benutzer
                    • 17.08.2017
                    • 2396

                    #10
                    Hallo Marvin,

                    drei Pkte. noch:

                    1. Es wäre ja denkbar, dass sie erst kurz vor der Heirat ev. geworden ist, war zuvor kath., altluth. ref. oder was auch immer. Es gibt doch den Ge-Index der Liegnitzer Standesamtsregister. Den könnte man 1875 bis 1880 auf weitere Kinder des Ehepaares überprüfen lassen. Gibt es dazu einen Treffer, hätten wir die Konfession der Eltern.

                    2. Ich habe die Liegnitzer Parochialverteilung von 1898 durchgesehen. Danach gehörte die von dir erwähnte Luisen- oder Louisenstraße zu Peter & Paul. Du könntest also mit der Überprüfung des Bg-Indexes dieser Pfarrei Glück haben und darin den August u. die Auguste finden.

                    3. Es gab 1873 noch eine 5. Kirche bzw. eine kleine Kapelle, und zwar die der apostolisch-katholischen Gemeinde in der Heinrichstr. 7. Dazu finden sich auch KB, die übrigens im Vorkriegsverzeichnis fehlen. Ich vermute allerdings, weil diese Glaubensgemeinschaften keine KB führen durften, wird es sich um Zivilstandsregister handeln. Angeblich soll es davon Tf 1851-1893, Tr 1867-1901 und ein Abenmahlverzeichnis von 1850-1943 geben. Wenn das mal richtig zugeordnet ist!

                    MfG
                    Manni

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                    • Marvin_Brune
                      Benutzer
                      • 22.01.2021
                      • 33

                      #11
                      Ich weiß gar nicht, wie ich dir danken soll!
                      Im Adressbuch von 1898 ist er verzeichnet, im Adressbuch von 1926 allerdings nicht mehr. Er muss also in der Zeitspanne gestorben sein.

                      Das Archiv hat im Zeitraum bis zum 30.03 gesucht. Meinst du wirklich, dass da so ein langer Abstand zwischen Geburt und Taufe möglich war?
                      Was allerdings für P.&P. spricht: Anna Maria Elisabeth steht in den Sterbeeinträgen von P.&P.
                      MfG

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                      • Manni1970
                        Erfahrener Benutzer
                        • 17.08.2017
                        • 2396

                        #12
                        1.) 6 Wochen sind bei den Ev. zu wenig. Kind oder Mutter waren krank; schlechtes Wetter; man wartet auf einen entfernt wohnenden Taufpaten usw. Da hätte ich weiter gesucht.
                        2.) Damals ist man häufig umgezogen. Nur wenn die Tochter im Pfarrbezirk P. & P. verstarb, lässt das keinen Rückschluss auf den Wohnort der Eltern zu.
                        3.) Wer war denn nun dein Vorfahre? Dieser Obermeister der Schneiderinnung, August Seidel, 1898 in der Louisenstr. 6, Fachmann für Damengarderobe? Da gibt es noch einen Akt der Schneiderzwangsinnung zu Liegnitz:


                        Als Obermeister sollte er darin erwähnt werden.
                        Zuletzt geändert von Manni1970; 28.01.2021, 11:57.

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                        • Weltenwanderer
                          Moderator
                          • 10.05.2016
                          • 4358

                          #13
                          Zitat von Manni1970 Beitrag anzeigen
                          Es wurde schon öfters berichtet, dass die Liegnitzer Standesamtsregister online gehen. Dann musst du ggf. darauf warten.
                          Hallo,

                          nachdem diese Meldungen vermutlich von mir stammen, muss ich hier noch korrigieren - jemand anders hat zwischenzeitlich beim Staatsarchiv Liegnitz angefragt und dort wollte man dann von einer geplanten Digitalisierung (und da war glaube ich 2019 der “Stichtag”) nichts mehr wissen. Von daher würde ich mich leider nicht mehr darauf verlassen, dass das noch etwas wird.

                          LG,
                          Weltenwanderer
                          Kreis Militsch: Latzel, Gaertner, Meißner, Drupke, Mager, Stiller
                          Kreis Tarnowitz / Beuthen: Gebauer, Parusel, Michalski, Wilk, Olesch, Majer, Blondzik, Kretschmer, Wistal, Skrzypczyk, von Ziemietzky, von Manowsky
                          Brieg: Parusel, Latzel, Wuttke, Königer, Franke
                          Trebnitz: Stahr, Willenberg, Oelberg, Zimmermann, Bittermann, Meißner, Latzel
                          Kreis Grünberg / Freystadt: Meißner, Hummel

                          Mein Stammbaum bei GEDBAS

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                          • Manni1970
                            Erfahrener Benutzer
                            • 17.08.2017
                            • 2396

                            #14
                            Zitat von Weltenwanderer Beitrag anzeigen
                            ... dort wollte man dann von einer geplanten Digitalisierung (und da war glaube ich 2019 der “Stichtag”) nichts mehr wissen.
                            Schönen Dank, dann streiche ich das mal aus dem Hinterkopf

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