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  #1  
Alt 11.10.2018, 02:00
BreiKris BreiKris ist offline
Benutzer
 
Registriert seit: 06.04.2018
Beiträge: 29
Standard Was ist eine "Markberechtigung"?

Hallo,

ich habe Unterlagen über meine Familie bekommen. Darin wird unter anderem aufgeführt, wann die entsprechende Person eine "Markberechtigung" bekommen hat? Es geht um Personen um die Zeit 16-17 Jahrhundert.

Kann mir jemand sagen, was eine Markberechtigung ist und worum es geht?

Es könnte sein, dass es ich auf die Landwirtschaft bezieht, da es um Notizen eines Pfarrers geht, und einen "Hof am Wege".

Gruss. Kristina
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  #2  
Alt 11.10.2018, 06:48
Benutzerbild von consanguineus
consanguineus consanguineus ist gerade online männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 15.05.2018
Ort: Harz
Beiträge: 5.509
Standard

Hallo Kristina,

unter einer Markberechtigung versteht man das Recht eines Einwohners eines bestimmten Ortes, das gemeinschaftliche Eigentum in der Feldmark dieses Ortes (es kann sich hierbei um Acker, Grünland, Wald, Jagdrecht, Fischereirecht etc. handeln) anteilig nutzen zu dürfen.

Viele Grüße
consanguineus
__________________
Suche:

Joh. Christian KROHNFUSS, Jäger, * um 1790
Carl KRÜGER, Amtmann in Bredenfelde, * um 1700
Georg Melchior SUDHOFF, Pächter in Calvörde, * um 1680
Ludolph ZUR MÜHLEN, Kaufmann in Bielefeld, * um 1650
Dorothea v. NETTELHORST a. d. H. Kapsehden, * um 1600
Thomas SCHÜTZE, Bürgermeister in Wernigerode 1561
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  #3  
Alt 26.10.2018, 16:20
BreiKris BreiKris ist offline
Benutzer
Themenstarter
 
Registriert seit: 06.04.2018
Beiträge: 29
Standard

Super! Vielen Dank! Kristina
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  #4  
Alt 26.10.2018, 17:20
Xylander Xylander ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2009
Ort: Im Teufelsmoor bei Bremen
Beiträge: 6.445
Standard

Hallo Kristina,
die Markberechtigten/Markgenossen/Markenerben bildeten, soweit ich das kenne, eine Genossenschaft. Diese Mark(en)genossenschaften formierten sich schon früh im Lauf der mittelalterlichen Siedlungsgeschichte, schon vor den Bauerschaften und waren eine Organisationsform mit weitgehender Selbstverwaltung. Der Grundherr war in diesem Zusammenhang zunächst ebenfalls "nur" Markengenosse, wenn auch mit größeren Markrechten, durfte zB mehr Schweine zur Eichelmast in den Markenwald eintreiben, hatte vielleicht alleine das Jagdrecht, leitete die Treffen der Markgenossenschaft usw.. Erst später bauten Grundherren ihre Stellung in der Markgenossenschaft weiter aus und dominierten sie schließlich.

Soweit zum Hintergrund. Für Ahnenforscher und Heimatforscher interessant: die Markgenossen (die Bezeichnung kann regional ganz verschieden sein) trafen sich regelmäßig zu Dingversammlungen/Holztagen/Höltings usw. und regelten die Angelegenheiten der Markgenossenschaft. Darüber wurde Protokoll geführt. Darin finden sich unter anderem Angaben zum Wechsel in der Berechtigung, etwa wenn der bisherige Berechtigte starb und ein Nachfolger berechtigt wurde. Zwar war das Markenrecht mit dem Hof verbunden, zB mit Deinem Hof am Wege, da aber häufig der Sohn dem Vater folgte, finden sich auch genealogische Informationen.

Um welchen Ort geht es denn, und was hat der Pfarrer damit zu tun? War er der Protokollant oder wohnte er auf dem Hof am Wege?

Viele Grüße
Xylander

Geändert von Xylander (26.10.2018 um 17:23 Uhr)
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  #5  
Alt 26.10.2018, 17:36
Benutzerbild von Friedrich
Friedrich Friedrich ist offline männlich
Moderator
 
Registriert seit: 02.12.2007
Beiträge: 11.305
Standard

Moin Xylander,


Zitat:
Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
Erst später bauten Grundherren ihre Stellung in der Markgenossenschaft weiter aus und dominierten sie schließlich.

nicht zwangsläufig. Ich kenne aus meiner Heimat (Raum Winterberg im Sauerland) Marken, die heute noch als eigenständige Organisationen Bestand haben (wohne selber inmitten einer davon). Bei uns sind sie oft in Verbindung mit Wüstungen zu bringen. Marken noch bestehender Orte wurden vielfach fiskalisches oder kommunales Eigentum.


Friedrich
__________________

"Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."

(Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)
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  #6  
Alt 26.10.2018, 17:46
Xylander Xylander ist offline männlich
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 30.10.2009
Ort: Im Teufelsmoor bei Bremen
Beiträge: 6.445
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Hallo Friedrich,
ja, bei ähnlichem Grundprinzip sind die Entwicklungen im Lauf der Geschichte regional dann doch sehr unterschiedlich. Ich habe jetzt das mir am besten vertraute Beispiel der Sprockhöveler Mark (zwar ebenfalls in Westfalen) sicherlich zu sehr verallgemeinert. Deswegen auch meine Frage nach dem Ort.

Viele Grüße
Xylander
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  #7  
Alt 26.10.2018, 17:48
Anna Sara Weingart Anna Sara Weingart ist offline
Erfahrener Benutzer
 
Registriert seit: 23.10.2012
Ort: Berlin
Beiträge: 15.067
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Erklärung des Begriffs "Markberechtigter", im Münsterland
http://www.soft-serv.de/om/pag/pag_1/pag_107.htm
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