Hilfe/Input/Denkanstöße gesucht --- Ehe ungültig 1865-1879

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  • DeniSee
    Benutzer
    • 25.09.2018
    • 80

    Hilfe/Input/Denkanstöße gesucht --- Ehe ungültig 1865-1879

    Hallo,

    ich brauche eure Hilfe.
    Kennt ihr das, wenn euch ein Zweig so richtig beschäftigt und euch schlaflose Nächte bereitet?

    Ich werde leicht wahnsinnig

    Es geht um meine "Altgroßeltern" die mich in den Irrsinn treiben.


    Altvater ist Johann, geboren 1861 in Arnschwang, als ehelicher Sohn von Anna Maria Neppl und Georg Aschinger, die "in Böhmen" geheiratet haben (lt. Eintrag im Kirchenbuch).
    Er hat noch 3 Geschwister:
    Josef1, 1857-1858
    Josef2 1858-?
    Franziska 1865

    Alle 4 Kinder wurden in Arnschwang geboren, eben zwischen 1857 und 1865. Alle 4 sind als ehelich im Taufbuch eingetragen und führen den Namen Aschinger.

    Bei den Hochzeiten von Josef und Johann, 1879 und 1889 führen beide "plötzlich" den Mädchennamen der Mutter. Eine Eheschließung von Franziska findet sich nicht.


    Die Suche in den Kirchenbüchern ergab einen Eintrag im Taufeintrag der Mutter Anna Maria, dass die Eheschließung in Böhmen ungültig war.


    Das wäre an sich ja schon kurios genug, aber leider lässt sich auch der Georg Aschinger nicht finden. Er soll in Faustendorf gewohnt haben, und über Arnschwang und Nößwartling liest man auch in verschiedenen Einträgen, nur leider ist er "nirgendwo" geboren, es findet sich einfach kein Taufeintrag zu ihm.

    Es gibt einen Sterbeeintrag (1873) in Arnschwang zu einem Georg Aschinger, eine Auswanderung nach Böhmen und einen Taufeintrag in Raindorf, die alle vom Geburtsjahr zusammen passen, aber eben keinen Beweis, dass es "mein Aschinger" ist.

    Die Hochzeit in Böhmen zu suchen ist ein Ding der Unmöglichkeit, leider ist kein Ort irgendwo angegeben.



    D.h. ich versuche jetzt irgendwo Unterlagen zu finden, die diese Ehe ungültig erklären:

    Die Eheschließung selbst soll 1857 oder früher "in Böhmen" statt gefunden haben.
    Bis 1865 oder später war diese Ehe "gültig".
    Ab 1879 oder früher war sie "ungültig".


    In Regensburg gibt es keine Dispens, das Archiv in Amberg hat angeblich auch nichts.
    Wo könnte ich noch suchen???

    Hat irgendjemand überhaupt eine Idee wie das zustande gekommen sein kann?


    Danke und liebe Grüße,
    Denise

    P.S.: Gerne nachfragen, der Sachverhalt ist ziemlich kompliziert und kreuz und quer und es war schwierig das überhaupt zu erklären....
  • Raschdorf
    Erfahrener Benutzer
    • 25.03.2012
    • 505

    #2
    Hallo,

    vielleicht war Georg Aschinger Bigamist, d.h. er war schon mit einer anderen Frau verheiratet, als er Anna Maria Neppl heiratete. Als dies aufgedeckt wurde, wurde die zweite Ehe für ungültig erklärt.

    Das ist nur so eine Idee.

    Frdl. Grüße
    Jo

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    • AKocur
      Erfahrener Benutzer
      • 28.05.2017
      • 1371

      #3
      Zitat von DeniSee Beitrag anzeigen
      In Regensburg gibt es keine Dispens
      Hallo Denise,

      wieso wurde denn ein Dispens gesucht? Es geht doch um die Unterlagen zu einem Ehenichtigkeitsverfahren.

      Gründe für ein solches Verfahren kann es einige geben, dispensfähige und nicht-dispens-fähige (z.B. Bigamie); was es genau war, wird wohl nur aus den Akten zum Ehenichtigkeitsverfahren hervorgehen, falls die noch existieren.

      Ich glaube aber kaum, dass es wegen nachträglich aufgefallener zu naher Verwandtschaft war. So einen Fall habe ich in meiner Forschung schon gesehen, da wurde 10 Jahre nach Eheschließung der Dispens verliehen mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die bereits vorhandenen Kinder aus der Ehe.

      Wenn ich mal herumfantasiere, kommen mir für deinen Fall neben dem Bigamistenehemann noch in den Sinn, dass er Priester/Mönch gewesen sein könnte oder sich den Namen Georg Aschinger angeeignet hatte oder die beiden nicht von einem richtigen Priester (exkommuniziert? Sekte?) getraut wurden.

      LG,
      Antje

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      • DoroJapan
        Erfahrener Benutzer
        • 10.11.2015
        • 2510

        #4
        Hallo Zusammen,

        Das ist zwar vor deiner gesuchten Zeit (1813)
        war aber zu spannend um es in den Tiefen des Internets liegen zu lassen.



        Und sonst nur eine Frau Neppl die passen könnte, aber schon mit jemand anderem Verheiratet war: https://gedbas.genealogy.net/person/show/1210893625

        Hier ist noch ein privater Stammbaum bei Ancestry (kann leider nicht reingucken) Johann Neppl-Aschinger *1861
        Quelle: https://www.ancestry.de/search/categ...eppl+Aschinger

        liebe Grüße
        Doro
        Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
        Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
        Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
        Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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        • DeniSee
          Benutzer
          • 25.09.2018
          • 80

          #5
          Hallo,

          Erst einmal Danke für euer Mitdenken!


          Es wurde in Regensburg natürlich nach beidem angefragt, Ehenichtigkeit und Dispens.
          Da ist leider nichts (oder nichts archiviert).


          Den Gedanken an den Bigamist hatte ich auch, aber wie gesagt, ohne die (ungültige) Hochzeit finde ich den Aschinger nie, und damit natürlich auch keine andere Ehe.

          Der falsche Pfarrer kam mir auch in den Sinn, aber das ist ja ebenfalls fast nicht möglich, da etwas zu finden.
          Zeitungen aus Böhmen abgrasen auf der Suche nach einem Kirchen-Skandal?


          Die Links kannte ich leider schon, an den böhmischen Orten findet sich keine Eheschließung, und der Ancestry-Stammbaum ist auch schon abgegrast.
          Zuletzt ge?ndert von DeniSee; 23.12.2018, 08:26.

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          • DoroJapan
            Erfahrener Benutzer
            • 10.11.2015
            • 2510

            #6
            Hallo,

            mich stört irgendwie, dass kein genauer Ort "in Böhmen" genannt wird.
            Etwas genauer wäre schön gewesen. Oder gibt es in Bayern einen Ort der Böhmen heißt.
            Hast du die Möglichkeit die Einträge die sich auf "in Böhmen" beziehen hier einzustellen?

            Liebe Grüße
            Doro
            Zuletzt ge?ndert von DoroJapan; 23.12.2018, 12:59.
            Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
            Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
            Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
            Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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            • DeniSee
              Benutzer
              • 25.09.2018
              • 80

              #7
              Das stört mich auch, aber es ist nun mal nicht zu ändern.

              Da ich gerade nur mit dem Handy online bin, kann ich dir nur einen anbieten, die anderen sehen aber ähnlich aus


              Der Hinweis auf das Traubuch ist die Eheschließung eines Sohnes
              Angehängte Dateien
              Zuletzt ge?ndert von DeniSee; 23.12.2018, 21:57.

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              • DoroJapan
                Erfahrener Benutzer
                • 10.11.2015
                • 2510

                #8
                + 1821. 6. Jan(uar):
                Y(o)abitz.(?)
                ----------------
                zu Böhmen [ungültig] mit A.... ...
                ... . siehe Trau (Frau?) ... ... VII S. 18 N 13"?
                (Name).
                ----------------

                Steht das
                S=Seite?
                N=Nr.?

                Hm...Warum steht das ungültig nur in Klammern? Ist er sich doch nicht sicher? :/
                Kann leider nicht alles lesen. Was steht da genau?
                Zuletzt ge?ndert von DoroJapan; 27.12.2018, 21:55.
                Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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                • AlfredM
                  • 21.07.2013
                  • 2248

                  #9
                  Hallo


                  Ich lese da:


                  In Böhmen "ungültig" mit Aschinger Gg
                  getraut. Siehe Trau gs buch VII S. 18 Nr. 13
                  Arnschwang.
                  MfG

                  Alfred

                  Kommentar

                  • DoroJapan
                    Erfahrener Benutzer
                    • 10.11.2015
                    • 2510

                    #10
                    Danke.
                    Also müsste man (hat DeniSee bestimmt schon gemacht, oder?) im VII. Trauungsbuch von Arnschwang auf Seite 18 unter Nummer 13 mal gucken was da noch steht.
                    Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                    Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                    Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                    Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

                    Kommentar

                    • DeniSee
                      Benutzer
                      • 25.09.2018
                      • 80

                      #11
                      Das ist die Trauung eines Sohnes, da steht leider auch nicht mehr....

                      Kommentar

                      • Juanita
                        Erfahrener Benutzer
                        • 22.03.2011
                        • 1424

                        #12
                        Ein, evt. Dein, Georg Aschinger + 1873. Da alle Suche nach dem Grund der ungültigen Ehe nichts erbracht hat, würde ich die Sache von der anderen Seite her anfangen. Suche doch die 2. Ehe der Anna Maria Aschiger, geb. Neppl. Sie stand ja dann mit 4 unmündigen Kindern allein da u. hat bestimmt wieder geheiratet. Oder aber evt. noch ein uneheliches Kind bekommen. In beiden Fällen könnte ja eine Notiz zur vorherigen Ehe gemacht worden sein.
                        Wegen der Ungültigkeitserklärung der Ehe: vielleicht aus Religionsgründen (ev./kath.) ? Vielleicht war ein Pfarrer zu tolerant u. ein späterer Pfarrer machte alles ungültig ? Nur eine Idee !


                        Juanita

                        Kommentar

                        • AlfredM
                          • 21.07.2013
                          • 2248

                          #13
                          Servus


                          Ein interessanter Vorgang, der mich anregte das Rätsel zu lösen.


                          Folgendes Ergebnis.
                          Lt königliches Amtsgericht Cham wurde mit dem Beschluß vom 24.09.1878 die Ehe für ungültig erklärt.
                          Begründung:
                          Die Ehe zwischen dem Witwer Georg Aschinger und der Anna Maria
                          Neppl am 10.02.1857 in "angeblich Wassersuppen" wurde ohne obrigkeitlicher Erlaubnis, durch die jeweiligen Gemeinden, kirchlich
                          getätigt. Da die Erlaubnis fehlte wurde diese als nicht rechtlich
                          erachtet. Es wurde weiter angeordnet, das Anna Maria Aschinger
                          sowie die gemeinsamen Kinder, ab sofort den Namen Neppl zu
                          tragen haben.
                          Auch wurde der Georg Aschinger als verstorben im November 1873
                          in Arnschwang genannt.

                          Nach Durchsicht der Kirchenbücher von Wassersuppen muss ich leider feststellen,
                          der Name Aschinger kommt weder bei Geburten, Hochzeiten oder Todesfällen vor.
                          Zeitraum 1830 - 1861.


                          Jedenfalls erbte Anna Maria das Haus von Georg Aschinger in
                          Arnschwang und das Zieglerhäuschen ihres Vaters, das später an die Gemeinde verkauft wurde und
                          heute der Wertstoffhof ist.
                          Der Georg Aschinger soll auch aus erster Ehe einen Sohn Augustin
                          haben.


                          Der Beschluß des königlichen Amtsgericht von Cham habe ich in
                          Kopie, sollte es jemanden interessieren.
                          Zuletzt ge?ndert von AlfredM; 11.02.2019, 22:48.
                          MfG

                          Alfred

                          Kommentar

                          • AlfredM
                            • 21.07.2013
                            • 2248

                            #14
                            Servus


                            Nun ist das Rätsel gelöst.


                            Der Georg Aschinger aus Raindorf wanderte 1845 mit der Anna
                            Maria Schwägerl nach Böhmen Althütte aus.
                            Am 27.07.1846 haben Sie in Althütte geheiratet.
                            Das Ehepaar bekam 3 Kinder.
                            August * 15.08.1846
                            Margarethe * 29.01.1850

                            Georg * 25.09.1851
                            Am 16.01.1854 verstarb die Ehefrau.
                            Am 10.02.1857 heiratete der Witwer die Anna Maria Neppl.
                            Bei dieser Trauung steht als Zusatz:
                            Beide mit Bewillingung des Bezirksamtes Taus vom 22.01.1857.

                            Alle Vorgänge in Althütte, einem OT von Wassersuppen.


                            Das KB Band 29 ist nicht online, jedoch habe ich die Urkunden.
                            Zuletzt ge?ndert von AlfredM; 20.03.2019, 06:25.
                            MfG

                            Alfred

                            Kommentar

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