FN Griebling

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge
  • Bergkellner
    Erfahrener Benutzer
    • 15.09.2017
    • 2351

    FN Griebling

    Familienname: Griebling
    Zeit/Jahr der Nennung: 1801-1880
    Ort/Region der Nennung: Königswalde, Erzgebirge

    Hallo,

    beim der Suche nach meinen Vorfahren bin ich auf eine Familie Griebling gestoßen. Der erste dieses Namens wurde laut Traubucheintrag in Angerdorff geboren. Es dürfte das Angerdorf sein, das heute ein Ortsteil von Bad Essen ist. Laut GeoGen gibt es heute noch in der Region Namensträger.

    Wo kommt der Name her und was bedeutet er? Vielen Dank im voraus.

    Lg, Claudia von den bergkellners

    PS: Man hat ihn sicher bei uns geärgert, denn in der Erzgebirgischen Mundart ist ein Kriebl ein hinterhältiger Kerl .
    Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


  • GunterN
    Erfahrener Benutzer
    • 01.05.2008
    • 7960

    #2
    Hallo Claudia,

    Das Familiennamenbuch des Bibliographischen Instituts in Leipzig sagt:

    Suffix (also Endung) ling = klein.

    1487 Griebel Berufsname aus dem mittelhochdeutschen grübel = Totengräber
    oder Wohnortsname aus dem mittelhochdeutschen groube = Grube

    also der an der kleinen Grube Lebende oder der kleine Totengräber.

    Gruß - GunterN
    Meine Ahnen
    _________________________________________

    Kommentar

    • Verano
      Erfahrener Benutzer
      • 22.06.2016
      • 7819

      #3
      Zitat von GunterN Beitrag anzeigen

      Suffix (also Endung) ling = klein.
      Wenn es vom Namen Griebl kommt und ein "ing" angehängt wurde bedeutet es "zugehörig zu".

      Ich schau mal später was ich finde.
      Viele Grüße August

      Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

      Kommentar

      • Verano
        Erfahrener Benutzer
        • 22.06.2016
        • 7819

        #4
        Einiges deutet auf Grube, Grübler, Grüb(e)l , Griebler, Griebel usw. als den in der Bodensenkung Wohnenden.
        Aus Bahlow (diesmal ohne Schlamm und Modder, gell Xylander)
        Bei der Endung "ling", falls es die ist, denke ich an einen Nachkommen des Grieblers/Grubers u.ä.
        Viele Grüße August

        Die Vergangenheit ist ein fremdes Land, dort gelten andere Regeln.

        Kommentar

        • Xylander
          Erfahrener Benutzer
          • 30.10.2009
          • 6447

          #5
          Ja, August

          Auch die Ableitung von Grube leuchtet ein. Bei Grübling>Griebling haben wir dann eine Entrundung, ich nehme an, typisch für das Erzgebirge (aber nicht nur dort).

          Bleibt das Suffix. Wenn -ing mit Griebl- (kleine Grube) davor, dann ist es das Zugehörigkeitssuffix. Ob das auch im Erzgebirge gebraucht wurde, weiß ich nicht. Wenn Grieb- mit -ling dahinter, dann evtl. wie bei Liebling, Schönling, Feigling. https://de.wiktionary.org/wiki/-ling

          Viele Grüße
          Xylander
          Zuletzt geändert von Xylander; 07.08.2018, 19:54.

          Kommentar

          • Bergkellner
            Erfahrener Benutzer
            • 15.09.2017
            • 2351

            #6
            Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
            Ja, August

            Auch die Ableitung von Grube leuchtet ein. Bei Grübling>Griebling haben wir dann eine Entrundung, ich nehme an, typisch für das Erzgebirge (aber nicht nur dort).

            Bleibt das Suffix. Wenn -ing mit Griebl- (kleine Grube) davor, dann ist es das Zugehörigkeitssuffix. Ob das auch im Erzgebirge gebraucht wurde, weiß ich nicht. Wenn Grieb- mit -ling dahinter, dann evtl. wie bei Liebling, Schönling, Feigling. https://de.wiktionary.org/wiki/-ling

            Viele Grüße
            Xylander
            Danke für eure Ausführungen - kleine Anmerkung am Rande: der erste Griebling in Königswalde stammt definitiv nicht aus dem Erzgebirge, sondern(wie oben geschrieben) aus Angerdorf, das heute zum Landkreis Osnabrück gehört.

            Er war "e Zugerahstr" oder wie die alten Leute bei uns gesagt haben " e Uhiesischer"...

            Lg, Claudia
            Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


            Kommentar

            • Xylander
              Erfahrener Benutzer
              • 30.10.2009
              • 6447

              #7
              Hm , muss neu nachdenken. Zugehörigkeitssuffix -ing würde ja ganz ausgezeichnet zu Osnabrück passen. Aber eine Verkleinerungsform mit -l (statt mit -ken) überhaupt nicht.
              Bis demnächst
              Xylander

              Kommentar

              • GunterN
                Erfahrener Benutzer
                • 01.05.2008
                • 7960

                #8
                Hallo zusammen,
                ich gebe Verano recht mit dem Suffix; ling ist nicht nur als klein anzusehen, sondern auch Abkömmling bzw. Sohn des …

                Gruß - GunterN
                Meine Ahnen
                _________________________________________

                Kommentar

                • Xylander
                  Erfahrener Benutzer
                  • 30.10.2009
                  • 6447

                  #9
                  Hallo GunterN,
                  ich tu mich schwer mit -ling - Sohn des. Jedenfalls für den westfälischen Sprachbereich (dazu gehört auch das in Niedersachsen liegende Osnabrücker Land), da ist mir nur -ing geläufig.

                  Und auch das Grieb- steht wieder zur Debatte. In Westfalen heißt die Grube eher Kuhle. Nd. Formen wie grope, grove u.ä. gibts aber auch, nur könnten die schlecht zu Grieb- werden. Ob die ostfriesische Grüppe - Graben auch in Osnabrück bekannt ist, weiß ich nicht.
                  Grüppe, flacher Graben, im Küstengebiet zur Entwässerung von Deichvorländern oder bedeichten Marschgebieten.


                  Also Grüppling - am Graben Wohnender? Wär ja dann vom an der Grube Wohnenden nicht so weit weg. Gefällt mir aber auch nicht so richtig. Ich vermute, Grieb- heißt ganz was anderes. Zusammenhang mit Griebe? Also ein vertrockneter Mensch? Oder mit Griebsch - Apfelkerngehäuse?

                  Klar ist jedenfalls, wir müssen im (mittel)niederdeutschen Feld suchen. Und vielleicht in der Ortsgeschichte von Angerdorf. Finde aber bisher keinen Grieblingshoff o.ä.

                  Viele Grüße
                  Xylander
                  Zuletzt geändert von Xylander; 07.08.2018, 21:34.

                  Kommentar

                  • Xylander
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.10.2009
                    • 6447

                    #10
                    Hallo Claudia,
                    ich verzweifle. Wie sicher ist, dass Angerdorf(f) ein Ortsteil von Bad Essen ist, ich bzw. mein Google kanns dort nicht finden, und dass Dein Griebling von dort stammt? Geogen zeigt den Schwerpunkt heutiger Namensträger im Westerwaldkreis, das würde auch sprachlich besser passen. arcinsys Hessen hat auch 54 Griebling (arcinsys Niedersachsen 0)



                    Aber ein Angerdorf finde ich da auch nicht.
                    Gäbe es einen Scan vom Traueintrag?

                    Viele Grüße
                    Xylander
                    Zuletzt geändert von Xylander; 07.08.2018, 22:57.

                    Kommentar

                    • GunterN
                      Erfahrener Benutzer
                      • 01.05.2008
                      • 7960

                      #11
                      Hallo zusammen,

                      ich habe noch folgendes gefunden:

                      Der Duden Familiennamen sagt: Das ing-Suffix bezeichnet die Zugehörigkeit des Namensträgers zu einem Ahnherrn bzw. zu einer Örtlichkeit und das ling-Suffix ist einfach eine erweiterte Form davon.

                      good night - GunterN
                      Meine Ahnen
                      _________________________________________

                      Kommentar

                      • Xylander
                        Erfahrener Benutzer
                        • 30.10.2009
                        • 6447

                        #12
                        Hallo GunterN,
                        danke! wenn das so stimmt (ist ja anscheinend ein Post eines Nutzers in onomastik.com), dann akzeptiere ich es gern als eine (aber nicht einzige) Funktion des -ling-Suffixes. Aber wie gesagt, für Osnabrück würde ich unbedingt -ing erwarten, vgl.
                        In althochdeutscher Zeit wurden Patronyme mit der Endung -ing (Alberding zu Albert, Humperding zu Humbert) gebildet; diese Bildung verschwand bald, hielt sich insbesondere in Westfalen aber länger. (aus Wikipedia, Patronym. Dort übrigens keine Erwähnung des -ling-Suffixes)

                        Ist aber letztlich nicht so entscheidend für die Deutung. Das ist vielmehr das Grieb-, und da kommt es sehr auf die Herkunft an. Ich habe inzwischen einen Verdacht in Richtung Hessen. Deswegen ja meine Frage an Claudia, wie gesichert Angerdorf, Teil von Bad Essen, Landkreis Osnabrück denn überhaupt ist, am liebsten mit dem Scan dabei.

                        Viele Grüße
                        Xylander

                        Kommentar

                        • Bergkellner
                          Erfahrener Benutzer
                          • 15.09.2017
                          • 2351

                          #13
                          Zitat von Xylander Beitrag anzeigen
                          Hallo Claudia,
                          ich verzweifle. Wie sicher ist, dass Angerdorf(f) ein Ortsteil von Bad Essen ist, ich bzw. mein Google kanns dort nicht finden, und dass Dein Griebling von dort stammt? Geogen zeigt den Schwerpunkt heutiger Namensträger im Westerwaldkreis, das würde auch sprachlich besser passen. arcinsys Hessen hat auch 54 Griebling (arcinsys Niedersachsen 0)



                          Aber ein Angerdorf finde ich da auch nicht.
                          Gäbe es einen Scan vom Traueintrag?

                          Viele Grüße
                          Xylander

                          Die Kopie vom Traueintrag bekomme ich erst morgen - ich habe bisher nur eine Übertragung... War etwas übereilig, sorry...
                          Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


                          Kommentar

                          • Xylander
                            Erfahrener Benutzer
                            • 30.10.2009
                            • 6447

                            #14
                            Zitat von Bergkellner Beitrag anzeigen
                            Die Kopie vom Traueintrag bekomme ich erst morgen - ich habe bisher nur eine Übertragung... War etwas übereilig, sorry...
                            Macht nix Mit dem -ing und dem -ling waren wir ja gut und keinesfalls vergeblich beschäftigt. Und vielleicht wirds ja doch noch Osnabrück. Also dann bis morgen

                            Viele Grüße
                            Xylander

                            Kommentar

                            • Bergkellner
                              Erfahrener Benutzer
                              • 15.09.2017
                              • 2351

                              #15
                              Hallo,

                              keine Ahnung, wo das Angerdorf herkam, es war eine astreine fake news. Im Traueintrag steht nix davon!

                              Ich habe mich in den Trauungen bei den Grieblings jetzt bis 1744 zurückgearbeitet, das steht als Vater des Bräutigams Johann Christian Griebling, Erbangesessener auf der Ratsseite und gewesen Feldscherer bei dem Hochlöbl. Granfischer Regiment.

                              Vorher gibt es Einträge von Geburten, die erste 1718 Elisabeth Eleonore G., da wird der Familienname mit Grübling angegeben.

                              Und 1630 wurde eine Elisabeth G. getauft, deren Vater Hieronymus Griebel hieß...

                              Ich denke, mit der Grüb(ling)-Theorie kommt man der Sache sehr nahe.

                              Lg, Claudia von den bergkellners

                              PS: Wenn ich weiter durchgegriebelt habe, melde ich mich.
                              Wollt' ich für Arschlöcher bequem sein, wäre ich ein Stuhl geworden.(Saltatio Mortis, Keiner von Millionen)


                              Kommentar

                              Lädt...
                              X