Was waren das für Zeiten

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  • Dusty
    Erfahrener Benutzer
    • 07.11.2007
    • 114

    Was waren das für Zeiten

    Vortrag des Bergmannes Theodor Schmittchen, Lipperweg 183, daß seine Frau ihn böswillig verlassen hat unter Mitnahme seiner 16jährigen Tochter, die er zur Haushaltsführung zurück haben möchte;
  • viktor
    Erfahrener Benutzer
    • 17.01.2007
    • 1187

    #2
    Da hat er wohl gewonnen. Das Bestimmungsrecht über die Tochter hatte ausschließlich er.

    Kommentar

    • ekreg
      Benutzer
      • 30.01.2008
      • 67

      #3
      Original von viktor
      Da hat er wohl gewonnen. Das Bestimmungsrecht über die Tochter hatte ausschließlich er.
      Eine sehr gefühlvolle Begründung...

      in der Tat, harte Zeiten!

      (Zumindest müsste man sich heutzutage was besseres einfallen lassen, um den Richter zu überzeugen!)

      Kommentar

      • viktor
        Erfahrener Benutzer
        • 17.01.2007
        • 1187

        #4
        Eine sehr gefühlvolle Begründung...
        Es hilft dir nichts an den damaligen Sitten und Gebräuchen zu rütteln. Es war halt so, dass eine Frau kein eigenständiges juristisches Objekt war. Oder wie immer das heißt. Erst war der Vater der gesetzliche Vertreter, danach der Ehemann.
        Was wir heutigen Menschen darüber denken, tut da nichts zur Sache.

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        • ekreg
          Benutzer
          • 30.01.2008
          • 67

          #5
          Original von viktor
          Eine sehr gefühlvolle Begründung...
          Es hilft dir nichts an den damaligen Sitten und Gebräuchen zu rütteln. Es war halt so, dass eine Frau kein eigenständiges juristisches Objekt war. Oder wie immer das heißt. Erst war der Vater der gesetzliche Vertreter, danach der Ehemann.
          Was wir heutigen Menschen darüber denken, tut da nichts zur Sache.
          Hallo Victor,

          oh Mann, da kann ich echt nur sagen:


          Man sollte eben nichts am PC tun, wenn man mit schwerer Erkältung flachliegt und das Denkorgan offensichtlich streikt. :O Eigentlich wollte ich nämlich folgenden Satz zitieren:

          16-jährigen Tochter, die er zur Haushaltsführung zurück haben möchte.
          Auf diese Worte bezogen sich meine Worte mit der gefühlvollen Begründung, die im Übrigen weitestgehend ironisch gemeint gewesen sind. Na, da bin ich ja mal wieder kopfüber im Fettnäpfchen gelandet. Keine Ahnung, wieso meine Hände, mein Kopf und mein PC keine anständige Koordination hatten....

          Ich entschuldige mich in aller Form...

          Viele Grüße
          Ekreg.... (zerknirscht)

          Kommentar

          • viktor
            Erfahrener Benutzer
            • 17.01.2007
            • 1187

            #6
            Gute Besserung!

            Kommentar

            • ekreg
              Benutzer
              • 30.01.2008
              • 67

              #7
              Original von viktor
              Gute Besserung!
              Danke, im Moment sieht es wieder ganz gut aus...

              Kommentar

              • lika
                Benutzer
                • 03.02.2006
                • 34

                #8
                Ab wann hatten Frauen Rechte?

                Liebe Leute!

                Zu dieser Diskussion habe ich eine faktische Frage, die passen könnte und über die ich mir schon länger den Kopf zerbreche:

                Als mein Urgroßvater starb, bekam seine Witwe die Vormundschaft über die minderjährigen (sic!) Kinder. Das Vormundschaftsdekret habe ich, darin sind die Kinder namentlich aufgezählt.
                Was mich wundert: eine aufgezählte Tochter war zu diesem Zeitpunkt 22 (!) Jahre alt, wenngleich nicht verheiratet. War sie damit noch nicht großjährig???

                Ach ja, das Vormundschaftsdekret ist aus dem Jahre 1915, Gericht Klagenfurt in Kärnten, Österreich, und das "Mädchen" war 1893 geboren. Die Daten sind alle gesichert und geprüft.

                Was haltet Ihr davon?

                LG
                Lika

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                • Nati
                  Benutzer
                  • 30.11.2007
                  • 7

                  #9
                  Ich glaube, "volljährig" war man damals erst mit 23 oder 24. Habe gerade gestern in einem Kirchenbuch einen Eintrag gesehen, in dem die Braut mit 22 vorzeitig als volljährig erklärt wurde, um ihren Liebsten heiraten zu dürfen.

                  Edit: Habe eben nachgesehen, die Braut war 23 Jahre 7 Monate und wurde als minderjährig geführt; also war man erst mit 24 volljährig.
                  LG, Nati

                  Kommentar

                  • Friedrich
                    Moderator
                    • 02.12.2007
                    • 11322

                    #10
                    Volljährigkeit

                    Soweit ich weiß, war man zumindest in Preußen erst mit 25 volljährig.

                    Friedrich
                    "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                    (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                    • Spitzmaus
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.03.2008
                      • 106

                      #11
                      Moin moin,
                      früher haben die Frauen doch recht früh geheiratet.
                      Heißt das auch, dass die meisten von Ihnen "verheiratet"
                      wurden, wenn Sie jünger als 24 oder 25 waren?
                      Oder mussten die Eltern grundsätzlich ihr Einverständnis geben?
                      Bei meinen Ahnen sind die Frauen bei der Heirat
                      meist 21 oder 22 Jahre alt. Mit 25 galt man damals ja schon als alt
                      soweit ich weiß.

                      Liebe Grüße
                      Heike

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                      • viktor
                        Erfahrener Benutzer
                        • 17.01.2007
                        • 1187

                        #12
                        Das ist ein Irrglaube, dass die Leute sehr jung geheiratet haben. Selten hat ein Mann unter 25 geheiratet. Zur Familiengründung musste man auf eigenen Füßen stehen können. Die "Ernährerstellen" waren knapp, ein Dorf konnte nur eine ganz bestimmte Menge Einwohner tragen.
                        Wenn ein Mann unter 25 heiratet, kann man fast 100%ig sicher sein, dass der Vater bereits verstorben war und er die ökonomische Stelle des Vaters eingenommen hat. Oft blieb ein nicht unbeträchtlicher Teil des Dorfes unverheiratet. Das damalige Äquivalent zur Empfängnisverhütung.

                        Die durchschnittlich geringere Lebenserwartung sagt nichts über die tatsächliche Lebenserwartung des Einzelnen aus. Männer haben recht spät geheiratet, sie blieben aber erstaunlich lange in der "Produktion" mit zum Teil recht jüngeren Frauen.

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                        • viktor
                          Erfahrener Benutzer
                          • 17.01.2007
                          • 1187

                          #13
                          Mit 25 galt man damals ja schon als alt
                          soweit ich weiß.
                          Wenn du die Menschen der Steinzeit meinst, dann magst du Recht haben
                          Wie gesagt, die durchschnittliche Lebenserwartung sagt nicht über das tatsächlich erreichte Alter.
                          Wer vor 2, 3 oder 4 Jahrhunderten Kindheit und Jugend überlebt hat, der musste eine kräftige Gesundheit gehabt haben und den konnte durchaus ein biblisches Alter erwarten.

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                          • Friedrich
                            Moderator
                            • 02.12.2007
                            • 11322

                            #14
                            Altwerden

                            Hallo,

                            zum Thema Altwerden habe ich immer folgende These anzubieten:

                            Nimmt man den Altersdurchschnitt der Bevölkerung vor 300 Jahren und heute und setzt dann mal diejenigen, die 60 oder älter wurden, jeweils gleich 100%: Ich bin mir sicher, daß der Anteil derjenigen, die 70, 80, 90 oder 100 und älter wurden, früher genauso hoch gewesen sein könnte wie heute (gemessen an den 100% über 60jähriger).

                            Das Problem früher waren Kindersterblichkeit, Kindbett, mangelnde Hygiene, schlechte Ernährung, ungesunde Lebensweise, Kriege, Unfälle, Seuchen . . . Nur wer das alles überstanden hatte, konnte sozusagen das genetisch in ihm festgelegte Alter erreichen. Und das waren eben nicht viele.

                            Und fraglich ist, ob die Genetik heute beim Altwerden noch die große Rolle spielt, wie früher.

                            Soweit mein Senf dazu.

                            Gruß Friedrich
                            "Bärgaf gait lichte, bärgop gait richte."
                            (Friedrich Wilhelm Grimme, Sauerländer Mundartdichter)

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                            • Waldfee
                              Neuer Benutzer
                              • 03.04.2008
                              • 9

                              #15
                              RE: Ab wann hatten Frauen Rechte?

                              Hallo, Lika,

                              bin neu hier und möchte mich zu dieser Frage kurz einbringen.
                              Die Frauen hatten erst sehr spät wirkliche Rechte. So viel ich weiß, erhielten sie in Ostpreussen/Preussen das Wahlrecht erst 1920 (+ -). Ansonsten hatten sie sich gut angepasst zu verhalten. Heiraten durften sie mit Erlaubnis der Eltern früher. Besonder in OP - falls der Storch etwas zu schnell war . Nun darf man nicht vergessen, dass in manchen ländlichen Gegenden die Prügelstrafe noch 1918 (obwohl kurz vorher verboten) durchgeführt wurde. Auch das Erstrecht des Großgrundbesitzers. Gemeint ist, dass die Braut erst ihm zugeführt werden musste...
                              Wirklich miese Zeiten für die armen Leute!

                              Jedenfalls habe ich dies vor kurzem bei Recherchen gelesen und auch von meiner Oma, Jahrgang 1900, vor Jahren gehört.

                              Zu dem Beitrag von Forum-Mitglied Friedrich: Stimmt, meine Vorfahren sind recht alt geworden. Wer die ersten 10 Jahre überlebt hatte, dessen Chancen stiegen auf ein langes Leben. Wenn gerade keine Kriege, Hungersnöte und Seuchen ausbrachen...

                              Nun verabschiede ich mich aus der Runde.

                              Gruß
                              Waldfee

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