Sadagora in der Ukraine?

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  • scheuck
    Erfahrener Benutzer
    • 23.10.2011
    • 4383

    [gelöst] Sadagora in der Ukraine?

    Name des gesuchten Ortes: Sadagora (???)
    Zeit/Jahr der Nennung: 1903
    Ungefähre oder vermutete Lage/Region: Bukowina? Ukraine?
    Ich habe die Datenbanken zur Ortssuche abgefragt [ja/nein]: ja, aber ...


    Liebe Helfer,

    in einem Eintrag beim Friedhofsamt steht: * 31.01.1903 Sadagora, Kreis Neuzuczka

    Gebe ich bei Google Maps "Sadagora" ein, wird mir Sadhora angezeigt, das in der Ukraine liegt. Gucke ich mich weiter im Inet um, komme ich auf die (?) Bukowina ...

    Die Bukowina (Aussprache: [bukoˈwɪːˌna] deutsch auch Buchenland;[1] rumänisch Bucovina, ukrainisch Буковина/Bukowyna) ist eine historische Landschaft im Grenzraum zwischen Mittel-, Südost- und Osteuropa. Die nördliche Hälfte gehört zur Ukraine und ist Teil der Oblast Tscherniwzi. Die südliche Hälfte gehört zu Rumänien und ist Teil des Kreises Suceava. Hier liegen auch die Moldauklöster, die zum Weltkulturerbe der UNESCO zählen. Die Bukowina sowie das östlich davon liegende Bessarabien war jahrhundertelang ein Teil des historischen Fürstentums Moldau, von 1775 bis 1918 gehörte das Gebiet mit seiner multiethnischen Bevölkerung zur Habsburgermonarchie. Im Nordwesten liegt Ostgalizien, im Südwesten Siebenbürgen. (Quelle: Wikipedia)

    Liegt Sadagora nun wirklich in der nördlichen Hälfte der Bukowina und gehört somit zur Ukraine?

    "Passt" der Familienname Mehedyniuk in diese Gegend?

    Es geht um einen sehr, sehr liebenswerten Menschen, der offenbar Soldat gewesen ist, in der Heimat Frau und Kinder während des Krieges verloren hat und dann nach dem Krieg "irgendwie" in/um (mehr in) Osnabrück hängengeblieben sein muss. - Kann es sei, dass er "russischer" Kriegsgefangener gewesen ist? Ihr wisst, ich habe von "solchen Dingen" keine Ahnung.

    Kann mich bitte jemand schlauer machen?
    Herzliche Grüße
    Scheuck
  • sonki
    Erfahrener Benutzer
    • 10.05.2018
    • 4693

    #2
    Na hier steht es ja, wie bereits bekannt, ja schwarz auf weiß: https://de.wikipedia.org/wiki/Sadhora

    Sadhora (ukrainisch Садгора, deutsch Sadagora, rumänisch Sadagura, jiddisch סאדיגורא Sadigora, russisch Садгора Sadgora)

    Sucht man nach dem Namen in Kombination mit z.b. Czernowitz, findet man auch ein paar Namensvettern. Also der Name passt schon in die Gegend.

    Schon mal geblättert ob der Name dort auftaucht?
    Zuletzt geändert von sonki; 22.05.2019, 20:52.
    Слава Україні

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    • Xtine
      Administrator
      • 16.07.2006
      • 28326

      #3
      Hallo scheuk,

      bei FamilySearch gibt's auch KBs
      Viele Grüße .................................. .
      Christine
      sigpic .. .............
      Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
      (Konfuzius)

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      • sonki
        Erfahrener Benutzer
        • 10.05.2018
        • 4693

        #4
        Ansonsten taucht der Nachname auch in den Verlustlisten auf - hier aus Riczka (etwas westlicher von Czernowitz)
        Peter Mehedyniak, * 1889
        Zuletzt geändert von sonki; 22.05.2019, 21:39.
        Слава Україні

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
          ... in einem Eintrag beim Friedhofsamt steht: * 31.01.1903 Sadagora, Kreis Neuzuczka ...
          Hallo,
          es müsste wohl eher lauten: Neuzuczka, Kreis Sadagora
          Denn Neuzuczka ist doch nur ein kleiner Ort.
          Vergleiche Zitat:

          "... wobei der Gerichtsbezirk Sadagora aus den Gemeinden Sadagora, Bila, Bojan, Buda, Czernawka, Dobronoutzm, Gogolina, Kołulostritza, Lehuczeny-Teutului, Lenczesti Camerale, Lenczesti Privat, Mahala Biała, Nowosielitza, Rarańcze, Rarańcze Słobodzia, Rohonzna, Ober-Seroutz, Unter-Seroutz, Toporoutz, Wasloutz, Zadobruwka, Alt-Żuczka und Neu-Żuczka gebildet wurde."
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 22.05.2019, 21:30.
          Viele Grüße

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          • Anna Sara Weingart
            Erfahrener Benutzer
            • 23.10.2012
            • 15113

            #6
            Neu-Żuczka = Нова-Жучка
            Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 22.05.2019, 21:45.
            Viele Grüße

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            • scheuck
              Erfahrener Benutzer
              • 23.10.2011
              • 4383

              #7
              Seid alle bedankt!

              Tja, so ganz genau wird man das beim Friedhofsamt wohl nicht genommen haben Ist auch fraglich, ob es überhaupt noch eine Geb.-Urkunde gab, von der man hätte abschreiben können (und wenn, war die vielleicht in kyrillischer Schrift?).

              Haltet Ihr es für möglich, dass der gute Mann als Zwangsarbeiter nach Osnabrück gekommen ist? - Von Beruf war er später Gymnasiallehrer für Mathe und Physik, wobei er sein Studium ja schon vor dem Krieg abgeschlossen haben musste ...
              Ich habe ihn noch gekannt und auch oft mit ihm gesprochen, wer sprach wirklich ein tadelloses Deutsch, absolut frei von jedem Hauch an Akzent.
              Herzliche Grüße
              Scheuck

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              • sonki
                Erfahrener Benutzer
                • 10.05.2018
                • 4693

                #8
                Also in Neuzuczka findet man vielleicht was - lese ich da richtig?
                Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.


                Da findet man einige Namen die auf "niok" (Aussprache) enden.
                P.S. Aber der Name ist ansonsten gesichert? Weil man findet nämlich auch den Namen "Maidaniok" häufiger - das kann ja, wenn man das "he" leise spricht u.U. zu Medyniuk werden. Aber nun gut - Glaskugel.
                Zuletzt geändert von sonki; 22.05.2019, 21:52.
                Слава Україні

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                • Anna Sara Weingart
                  Erfahrener Benutzer
                  • 23.10.2012
                  • 15113

                  #9
                  Quelle der Karte: http://digitool.is.cuni.cz:1801/view..._ID=3&divType=
                  Angehängte Dateien
                  Viele Grüße

                  Kommentar

                  • Anna Sara Weingart
                    Erfahrener Benutzer
                    • 23.10.2012
                    • 15113

                    #10
                    Zitat von scheuck Beitrag anzeigen
                    ... sprach wirklich ein tadelloses Deutsch, absolut frei von jedem Hauch an Akzent.
                    In seiner Kindheit und Jugend lag dieser Ort in Österreich (bis 1918).
                    Daher vermute ich mal, dass er seit dem ersten Grundschuljahr deutsch unterrichtet worden sein kann.
                    Vielleicht war er jiddischer Abstammung, dann wäre seine Muttersprache auch eine Art deutsch.
                    Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 22.05.2019, 21:59.
                    Viele Grüße

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                    • Anna Sara Weingart
                      Erfahrener Benutzer
                      • 23.10.2012
                      • 15113

                      #11
                      Wer sich wundert, warum der Ort Sadagora Bezirkshauptstadt (Kreishauptstadt) war, obwohl es dicht neben der wesentlich größeren Stadt Czernowitz liegt: Czernowitz war quasi eine kreisfreie Stadt. Zitat: "Die Stadt Czernowitz unterstand dem Landeschef direkt"
                      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 22.05.2019, 22:13.
                      Viele Grüße

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                      • assi.d
                        Erfahrener Benutzer
                        • 15.11.2008
                        • 2676

                        #12
                        Hallo, auch ich habe Vorfahren aus Sadagura und habe mir vor Jahren aufgeschrieben: " heute ein Ortsteil von Cernowitz, damals (1850) eingeständige Gemeinde".

                        bei FamilySearch gibt's auch KBs
                        Discover your family history. Explore the world’s largest collection of free family trees, genealogy records and resources.
                        Ja, aber nur im Lesesaal der LDS nach Vorbestellung.

                        Gruss
                        Astrid
                        Zuletzt geändert von assi.d; 23.05.2019, 11:49.

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                        • scheuck
                          Erfahrener Benutzer
                          • 23.10.2011
                          • 4383

                          #13
                          Nochmals DANK Euch allen! - Bleibt die Frage danach, wie und warum es ihn nach Osnabrück verschlagen hat ...
                          Herzliche Grüße
                          Scheuck

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                          • scheuck
                            Erfahrener Benutzer
                            • 23.10.2011
                            • 4383

                            #14
                            Dr.Josef Meding (Basilius Josef Mehedyniuk)

                            Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen

                            Vielleicht war er jiddischer Abstammung, dann wäre seine Muttersprache auch eine Art deutsch.
                            Hallo, zusammen!

                            Ja, auf diese Idee war ich auch gekommen, nachdem ich im Inet gelesen hatte, dass zumindest 1880 von den in Sadhora lebenden 3.888 Personen mehr als 80% Juden waren.

                            Inzwischen habe ich die Todesanzeige in der Zeitung aus 1989 gefunden, und daraus kann man ersehen, dass "Onkel Ossip" offenbar katholisch war; es hat ein Seelenamt in einer kath. Kirche gegeben.

                            Ich weiß auch inzwischen, dass "Onkel Ossip" schon ab 1944 an einem Gymnasium in Osnabrück gearbeitet hat.
                            Demnach kann er nach meinem Dafürhalten kein Soldat gewesen sein, und die Idee mit dem Zwangsarbeiter scheidet auch aus. - Denke ich falsch?

                            Wir haben alle gewusst, dass er ein schreckliches Schicksal hinter sich hatte, als er (warum und wie auch immer) nach Osnabrück kam. So schrecklich, dass sich niemand "getraut" hat, das anzusprechen oder gar zu hinterfragen ...

                            "Onkel Ossip" war für uns nur aus Güte und Intelligenz "zusammengesetzt", und wir sehen die Schuhe seiner Kinder noch vor uns, die bis zu seinem Tod in seinem Arbeitszimmer gestanden haben. Das waren Baby-Schühchen ...

                            Wie komme ich jetzt "dahinter", was sich während des Krieges in Sadhora bzw. Neuzuczka ereignet hat?
                            Ist seine Familie durch "Kriegseinwirkung" um's Leben gekommen, oder muss man sogar in eine "andere Richtung" denken?
                            Hier

                            habe ich schon nachgesehen, aber nichts gefunden.

                            Warum ist seine Familie um's Leben gekommen, und er nicht? - War seine Frau vielleicht Jüdin und somit auch die Kinder? - Fragen über Fragen ...

                            Hat bitte jemand eine Idee für mich? Was kann man noch unternehmen?
                            Herzliche Grüße
                            Scheuck

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                            • Silke Schieske
                              Erfahrener Benutzer
                              • 02.11.2009
                              • 4398

                              #15
                              Hallo Scheuck,


                              Vielleicht hilft dir das hier bei der Frage Zwangsarbeit

                              Verbündete und befreundete Staaten

                              In einer vergleichsweise besseren Situation standen auch die Angehörigen der so genannten "befreundeten" Staaten, also der Slowakei, Ungarns, Rumäniens, Bulgariens, Albaniens und Italiens bis zu seiner Kapitulation im Sommer 1943 und für die im Reich arbeitenden Kroaten. Sie hatten als in den meisten Fällen freiwillig gekommene Arbeiter die Möglichkeit, Deutschland nach Ablauf eines Vertragszeitraums zu verlassen. Unter Hinweis auf diese Option war es ihnen möglich, einen gewissen Einfluß auf ihre Lebens- und Arbeitsbedingungen zu nehmen, so daß man bei ihrem Einsatz von Zwangsarbeit nur bedingt reden kann.



                              LG Silke
                              Wir haben alle was gemeinsam.
                              Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

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