Etwas ratlos, aber neugierig

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  • Adam Jankowski
    Neuer Benutzer
    • 30.04.2010
    • 8

    Etwas ratlos, aber neugierig

    Hallo zusammen,

    wie ich heiße, kann jeder sehen. Leben tue ich zurzeit in Velbert, NRW, Deutschland. Vor 22 Jahren bin ich aus Polen gekommen und als Aussiedler anerkannt worden. Da ich schon in Polen ein Spiel um mich herum verspürte und dieses Gefühl ganz speziell in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Monaten hier in Deutschland viel stärker geworden ist, frage ich mich "wer bin ich eigentlich?". Ich habe ein paar gute Verdachtsmomente Vermutungen anzustellen, aber heute bin ich spontan auf die Idee gekommen, es über Ihr Forum zu versuchen. Der polnische Teil meiner Familie ist auch nicht das große Problem in diesem Augenblick. Was ich suche, sind Informationen über die deutschen Ahnen.

    Der Mädchenname meine Mutter ist Barth, Margot-Irena, Rufname Erika. Geboren am 29.09.1930 in Peterswaldau, Schlesien. Dort hat sie vor dem Krieg gelebt und dort lebt sie bis heute noch. Ihr Vater - und mein Großvater, Werkzeugmacher, geboren 1910, sein Rufname war Herbert, aber auf dem Grabstein stand Adolf, - ist tragisch gestorben in der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 1938. Er ist mit dem Motorrad von Langenbielau nach Reichenbach gefahren und unter ungeklärten Umständen eben gestorben. Ein Unfall oder so... Ich weiß nur, dass die Beerdigung eine sehr große Veranstaltung (einige Tausend Menschen) war und gespielt hat das allerbeste Blasorchester im ganzen Kreis Reichenbach.

    Nun, könnte mir jemand helfen etwas mehr über diese Geschichte zu erfahren??? Eines Tages werde ich möglicherweise anfangen, die richtigen Fragen zu stellen...

    Gruß

    Adam
  • saille
    Erfahrener Benutzer
    • 27.11.2009
    • 421

    #2
    Hallo Adam,
    bei den Virusinfizierten. Geh doch mal in eines der Unterforen(Schlesien).Schau dort welche Staatsarchive du anschreiben kannst. Da du ja einige Daten hast, kannst du von den entsprechenden Leuten Geburtsurkunden anfordern oder in Kirchenbüchern stöbern und so kannst du dann immer weiter fortfahren....

    Ich bin auch noch nicht so lange dabei, aber hier wird dir geholfen...und blöder wird man von der Ahnensuche garantiert auch nicht

    LG und viel Erfolg
    Petra
    Suche in Posen,Ost-und Westpreußen, Pommern:
    FN Joseph, Moser, Oschitzki, Hirsch, Salomon, Löwenthal, Silbermann, Zuehlsdorf, Voegler(Fegler,Vögler)

    Berlin:
    FN Wedemeyer, Köckeritz(Köckritz)Schießke, Spicker, Wenke(Wencke)

    Für den Rest der Welt:
    FN RICHTHERRund FN LANOCH

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    • Silke Schieske
      Erfahrener Benutzer
      • 02.11.2009
      • 4397

      #3
      Hallo Adam,

      Erst mal Herzlich Willkommen. Hier im Forum gibt es ein ein Kolonial- Hand- und Adressbuch 1926-1927. Dort hatte ich den Namen J.Barth gelesen.
      Ich hoffe dir ein wenig geholfen zu haben.

      Gruß Silke

      Suche aus Elbing-Lieder, Heimann
      Niederschlesien- Vieback, Cousin, Krause, Hertwig,Pelz
      Schönau/Schlochau- Schieske, Hass
      Wir haben alle was gemeinsam.
      Wir sind hier alle auf der Suche, können nicht hellsehen und müssen zwischendurch auch mal Essen und Schlafen.

      Kommentar

      • Randalealpha
        Benutzer
        • 16.03.2010
        • 69

        #4
        Herzlich Willkommen aus Velbert
        Gesuchte Ahnen: Borchert, Rausch (Hagen, Zallenfelde, Groß Wilmsdorf) Meder aus Hanau, Bozza in Hohenlimburg, Lethmarte und Umgeb.
        Künstler (Dortmund), Deilmann, Ruhrländer,(Niederwenigern) Bruns Peckelsheim und Essen, Berlage, Gievers, (Borgentreich/Borgholz/Willebadessen). Brock, Bruns, Erb u. Klein (Essen) Klein, Limbach (Elles/Neuwied)

        http://www.myheritage.com/site-11735...nstler?lang=DE

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        • anika
          Erfahrener Benutzer
          • 08.09.2008
          • 2631

          #5
          Etwas ratlos, aber neugierig

          Hallo
          Herzlich Willkommen hier im Forum.
          Hatte dein Großvater vielleicht zwei Vornamen und Adolf war sein
          Taufname? In der Geburtsurkunde deiner Mutter sind die Namen der Eltern angegeben, hast du die Geburtsurkunde schon?
          anika
          Ahnenforschung bildet

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          • ralf65
            • 21.11.2007
            • 1269

            #6
            Hallo Adam,
            wir hatten ja gestern Abend im Chat schon mal kurz miteinander gesprochen

            In Schlesien zu forschen ist nicht einfach, aber du hast gegenüber den meisten hier noch den Vorteil, das du polnisch sprichst und dort Verwandte hast. Das kann sehr hilfreich sein.

            Beginne deine Forschung erst mal in der Familie und versuche möglichst viele Dokumente zu kopieren. Wie Anika schon sagte, könnte die Geburtsurkunde deiner Mutter helfen. Dort stehen die Eltern drauf und du hast dann auch den richtigen Namen des Großvaters. Auch die Sterbeurkunde des Großvaters ist interessant. Dort steht zumindest das Geburtsdatum und der Geburtsort drauf, 1938 könnte da sogar noch etwas zu den Eltern, Heiratsdatum usw mit draufstehen.

            Danach beginnt der eigentliche und auch schwierige Teil der Forschung. Wenn du z.B. das Geburtsdatum und den Geburtsort des Großvaters kennst, kannst du versuchen dessen Geburtsurkunde zu bekommen.

            Dazu muss aber erst mal geklärt werden, was mit den entsprechenden Standesamtsbüchern oder Kirchenbüchern nach dem Krieg passiert ist. Vieles ist vernichtet worden, einiges liegt beim Standesamt 1 in Berlin. Viele Unterlagen sind auch dort geblieben und werden von den jeweiligen örtlichen Standesämtern verwaltet. Nach 100 Jahren werden in Polen die Standesamtsbücher an die Archive abgegeben.

            Du kannst bei den polnischen Archiven auch online suchen:


            Ich habe einfach mal Langenbielau eingegeben. Jetzt sieht man, das die Standesamtsbücher von 1874 bis 1921 im Archiv in Breslau sind.

            Viel Spaß mit deiner Forschung. Und wenn du Fragen hast, stelle sie einfach ins Forum.

            Gruß
            Ralf

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            • Adam Jankowski
              Neuer Benutzer
              • 30.04.2010
              • 8

              #7
              Hallo Anika, Hallo Ralf, Hallo alle zusammen,

              Vielen Dank für die zahlreichen Tipps. So viele in einer so kurzen Zeit habe ich gar nicht erwartet...

              Zuerst die Namen meines Großvaters - er hatte laut seiner Sterbeurkunde und laut Geburtsurkunde meiner Mutter drei: Herbert, Julius, Adolf. Er ist auf dem Friedhof in Stolbergsdorf beerdigt worden. Mir war es strengstens verboten dahin zu gehen. 1970 als ich mein erstes erwachsenen Fahrrad bekommen habe, bin ich dahin mehr oder weniger zufällig gefahren und sein Grab gefunden. Der Grabstein war umgefallen, darauf stand aber nur "Adolf Barth".

              Was mich an der ganzen Geschichte neugierig macht, finde ich allerdings in keinem Archiv. Warum haben an seiner Beerdigung so viele Menschen teilgenommen??? Und das im Mai 1938??? Warum das gute Blasorchester??? Mein Ur-Großvater Julius war Maurer. Ich denke einen solchen Luxus konnte sich die Familie nicht leisten...

              Kommentar

              • anika
                Erfahrener Benutzer
                • 08.09.2008
                • 2631

                #8
                Etwas ratlos

                Hallo Adam
                Versuche es doch mal über Chroniken, es könnte sein das dein Opa
                darin erwähnt wird.
                Warum war es dir denn verboten sein Grab zu
                besuchen, hast du das schon herausbekommen?
                anika
                Ahnenforschung bildet

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                • Adam Jankowski
                  Neuer Benutzer
                  • 30.04.2010
                  • 8

                  #9
                  Antwort an Ralf: nach meinem Kenntnisstand sollen die kirchlichen Archive beim Amt des katholischen Bischofs von Breslau schon Ende der 40-er Jahre deponiert worden sein. Letztes Jahr habe ich zufällig aufgeschnappt, dass die Archive den jeweiligen Pfarämtern - soweit sie noch existieren - zurückgegeben werden sollen. Ich weiss allerdings nicht, ob dieses schon geschehen ist.

                  Kommentar

                  • Adam Jankowski
                    Neuer Benutzer
                    • 30.04.2010
                    • 8

                    #10
                    Hallo Anika, welche Chroniken meinst du??? Warum war es mir verboten...? Nun, ich denke in den 50-er und 60-er Jahren war es gar nicht so gesund, sich in Polen zum Deutschtum zu bekennen. Ich bin 1956 geboren und ich kann mir sehr wohl vorstellen, dass meine Mutter auf diese Weise einen gewissen Schutz aufgebaut hat. Vermute ich...

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                    • ralf65
                      • 21.11.2007
                      • 1269

                      #11
                      Das mit den Kirchenbüchern ist etwas komplizierter.

                      Evangelische Kirchenbücher liegen, soweit vorhanden, im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin. Diese sind auch nicht von der Rückgabeaktion betroffen, da die allermeisten Gemeinden katholisch geworden sind und somit nicht mehr existieren.

                      Die katholischen Kirchenbücher aus dem Archiv in Regensburg wurden an die Gemeinden zurück gegeben. Allerdings sind dort immer noch Kopien vorhanden, in denen geforscht werden kann.

                      Viele Kirchenbücher befinden sich auch in den polnischen Archiven. Das sind meisten Zweitschriften, die bis 1874 (Einführung der Standesämter) in den Amtsgerichten geführt worden sind.

                      Deshalb ist es wichtig, das Anfragen im Forum möglichst präzise gestellt werden.

                      Anika meinte bestimmt eine Ortschronik, die vielleicht von den Heimatkreisvereinen erstellt worden ist. Da würde ich mal nachfragen, ob denen etwas darüber bekannt ist. Bei einem "Ehrenbegräbnis" in der Zeit könnte man ja so einiges vermuten....
                      Vielleicht hatte es ja auch damit etwas zu tun, das du nicht zum Grab durftest.

                      Es ist jedenfalls eine spannende Geschichte und ich hoffe das du Erfolg hast.

                      Gruß
                      Ralf

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                      • Adam Jankowski
                        Neuer Benutzer
                        • 30.04.2010
                        • 8

                        #12
                        Hallo Ralf,

                        danke für die Erklärung. Ich versuche es beim Heimatverein "Eulengebierge" oder so. Ich melde mich, wenn ich etwas erfahre.

                        Gruß

                        Adam

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                        • Adam Jankowski
                          Neuer Benutzer
                          • 30.04.2010
                          • 8

                          #13
                          Hallo Ralf,

                          erst jetzt habe ich geschnallt, was du mir eigentlich vorhin geschrieben hast. Meinst du - mein Großvater war ein Nazi, hat den Tag der Arbeit kräftig gefeiert, auf dem Weg nach Hause im alkoholisierten Zustand Unfall gebaut und seine Kumpels haben im dann so ein "Ehrenbegräbnis" inszeniert??? Das wäre dann auch der Grund gewesen, warum ich nicht zum Grab durfte??? Ach du Schande,........................

                          Egal, ich werde es durchziehen. Ich will es einfach wissen!!

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                          • ralf65
                            • 21.11.2007
                            • 1269

                            #14
                            Adam, der Gedanke war rein spekulativ. Liegt aber im Bereich des Möglichen. Ebenso wäre es möglich, das er in irgendwelchen Vereinen im Ort aktiv war, z.B. Sport oder Musikvereinen, und deshalb das Blasorchester erschienen ist. Jedenfalls dürfte er im Ort oder sogar im Kreis eine bekannte Persönlichkeit gewesen sein.

                            Gruß
                            Ralf

                            Kommentar

                            • Adam Jankowski
                              Neuer Benutzer
                              • 30.04.2010
                              • 8

                              #15
                              Hallo Ralf, du brauchst dicht nicht zu rechtfertigen!!! Nachdem ich nämlich deine Andeutung realisiert habe (in immerhin weniger als 3,5 Stunden), habe ich viel nachgedacht. Es stimmt schon, dass dieses die einfachste und damit die wahrscheinlichste Erklärung wäre (an dieser Stelle eine Verbeugung in Richtung der "Ockham´schen Rasierklinge") und vielleicht ist es sogar wahr. Trotzdem will ich keine Wahrscheinlichkeit sondern ich will es wissen. Zum anderen - wenn man einigermassen ehrlich zu sich selbst ist, kann man relativ gut abschätzen, welche Gemeinheiten unseren Ahnen zuzutrauen sind und in diesem Fall würde ich sagen, dass er möglicherweise mit den Nazis assoziiert gewesen sein konnte (er war 28 als er starb und ich nehme an, er war nicht unvernünftig, obwohl er nur 5 km in der Luftlinie von Kreisau entfernt lebte), ich glaube aber nicht, dass er irgendwelche Gemeinheiten auf dem Gewissen hätte. Oder sagen wir, ich will es nicht glauben!!!

                              Dass er sich sportlich betätigt hat, steht außer Frage. Meine Mutter ist in einem gewissen Zusammenhang mit Fußball entstanden, wie meine Oma Ende der 70-er Jahre angedeutet hatte (allerdings er war 20 als meine Mutter geboren wurde, zählen kann ich auch).

                              Und wenn er im Kreis bekannt war, wüste ich gerne - weswegen? Das ist meine affige Neugierde. Ansonsten habe ich die Redaktion der "Hohen Eule" angemailt (das ist die Zeitschrift des Heimatkreisvereins dort). Vielleicht bringt das was. Bin gespannt wie sich die Geschichte weiterentwickelt...

                              Gruß

                              Adam

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