"Halb-Verwandte" väterlicherseits gesucht

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  • rootless
    Benutzer
    • 19.10.2015
    • 38

    "Halb-Verwandte" väterlicherseits gesucht

    Hallo liebes Forum,


    ich habe von der Suche nach Vorfahren leider null Ahnung, und nachdem es in diesem Forum nicht nur sehr gesittet zugeht, sondern die Teilnehmer hier auch sehr hilfsbereit zu sein scheinen, habe ich es nun gewagt, mich anzumelden und hoffe, hier jemanden zu finden, der mir weiterhelfen kann.


    Es geht darum, dass ich auf der dringenden Suche nach Verwandten väterlicherseits bin. Die Vergangenheit meiner Eltern (beide verstorben) war so lange ich denken kann absolutes Tabu, so dass ich fast nichts über meine Wurzeln weiß. Trotz intensiver Recherchen konnte ich lediglich folgendes herausbekommen:


    Mein Vater war vor der Ehe mit meiner Mutter 21 Jahre lang mit einer anderen Frau verheiratet. Diese erste Ehe wurde 1943 in Berlin geschlossen und dauerte (seltsamerweise) ganz genau bis zum Tag der zweiten Heirat meines Vaters Ende 1964 (ebenfalls in Berlin, wo auch ich geboren wurde).
    Die erste Ehefrau findet sich von 1962-1965 in den Telefonbüchern von Berlin, eingetragen mit ihrem Vornamen. Das geschah vermutlich deshalb, weil mein Vater ab 1955 in der DDR inhaftiert war und nicht damit zu rechnen war, dass er zurück kommt. Aufgrund dieser Einträge konnte ich ein altes, völlig zusammenhangloses Schriftstück neu einordnen, und weiß somit auch, dass mein Vater mit seiner ersten Frau bereits 1955 dort gewohnt hat.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es aus dieser ersten Ehe Nachkommen, die jedoch mittlerweile verstorben sind – höchstwahrscheinlich nicht in Berlin.
    Wie kann ich herausfinden, ob dem so ist, und wenn ja, wo diese Halb-Geschwister zuletzt gelebt haben?


    Zum Vater meines Vaters konnte ich folgendes in Erfahrung bringen:
    – *1893 in Breslau
    – Beruf Dentist/Zahnarzt
    – Heirat 1920 (Namensverzeichnis Heiratsregister des Landesarchivs Berlin) mit meiner Oma
    – zwei Söhne *1920 (mein Vater) und *1922 (seit 1942 vermisst in Stalingrad)
    – Scheidung (Eintrag ohne Jahresangabe, Recherchen in den digitalen Adreßbüchern des Landesarchivs Berlin zufolge jedoch vermutlich bereits zwischen 1925 und 1926), angeblich erhielt jeder Elternteil ein Kind
    – den eben genannten Adreßbüchern nach bis 1943 mehrere Umzüge innerhalb Berlins
    – von 1955 bis 1961 (Mauerbau) dieselbe Meldeadresse im Ostteil von Berlin
    Da mein Opa zum Zeitpunkt der Scheidung wahrscheinlich erst Anfang 30 war, halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass er nicht erneut eine Beziehung eingegangen ist, zumal er einen „guten Beruf“ hatte. Lässt sich herausfinden, ob er wieder geheiratet hat und weitere Nachkommen hatte (die ja dann Halb-Geschwister meines Vaters wären und für mich quasi Onkel und Tanten)? Wie kann ich herausbekommen, wann und wo dieser Opa gestorben ist?


    Es wäre echt super, wenn mir einer der Erfahrenen hier etwas unter die Arme greifen könnte. (Bitte Geduld und bedenken, dass ich (noch) kein Genealogie-Chinesisch kann. )
    Ach ja ... und falls ich hier falsch bin, etwas falsch gemacht habe oder mache, bitte nicht gleich „steinigen“.



    Herzliche Grüße
    rootless
  • Junipers_Hexenkind
    Erfahrener Benutzer
    • 22.10.2014
    • 281

    #2
    Hallo rootless,

    Ich bin auch kein Experte, aber ich kann ja mal vorschlagen wie ich vorgehen würde.
    Zum ersten "Problem":

    Du scheinst ja schon herausgefunden zu haben in welchem Jahr Dein Vater das erste mal geheiratet hat. Weißt du genau wann und in welchem Bezirk in Berlin? Wenn ja könntest du diesen eheregistereintrag in dem jeweiligen Standesamt beantragen. Wichtig ist, dass Du eine Kopie des Registereintrags anforderst und nicht die Urkunde. Auf Registereinträgen stehen häufig noch Randvermerke drauf, wie z.B. die Geburt von Kindern oder der Tod der Eheleute. Das ist nicht immer so, aber einen Versuch ist es Wert. Also wenn du eine Kopie des Registereintrags von der ersten ehe deines Vaters anforderst, könntest du Glück haben und es ist ein Vermerk zu Kindern und/oder der Scheidung gemacht worden. Solltest du nicht genau wissen wo und wann er das erste Mal geheiratet hat, dann müsste man erst das versuchen rauszubekommen. Vielleicht über den Eheeintrag Deiner Eltern, da könnte was zur ersten Ehe drauf stehen. Dort sollte zumindest die Nummer der Scheidung drauf stehen. Ich bin mir dazu nicht ganz sicher (aber das weis vielleicht jemand anders hier im Forum)ob man als Nachkomme das Recht hat die Scheidungsakten einzusehen. Dort müssten ja Kinder vermerkt sein. Manchmal ist es auch ein guter Anfang die Kopie des Geburtenregister der Eltern anzu fordern, manchmal steht da auch schon ein Vermerk zur Eheschließung oder Kindern drin - mal davon abgesehen dass man sie irgendwann zur Vollstänidkeit meist eh haben möchte Je nachdem wann Dein Vater gestorben ist kannst du auch versuchen eine erweiterte Melderegisterauskunft zu bekommen. Da kenne ich mich auch noch nicht so gut mit aus, aber da stehen Kinder wohl mit drin.

    Das ist erst mal alles was mir zum ersten Thema einfällt.

    Beim Zweiten würde es ähnlich aussehen. Erst mal den registereintrag der Ehe von 1920 im Landesarchiv anfordern (oder selber hingehen und einsehen) vielleicht steht da was interessantes drauf. Dann vielleicht auch hier noch mal die Melderegisterauskunft versuchen. Vielleicht macht es ich Sinn den Eintrag seiner Geburt anzufordern, wobei ich nicht weis wie gut da die Kommunikation in der Zeit war und ob man erwarten kann dort Randvermerke über Ehe und Kinder in Berlin zu finden.

    Das war was mit so spontan eingefallen ist, vielleicht hab ich nach etwas Schlaf auch noch bessere Ideen

    Viele Grüsse,
    Das Hexenkind

    P.s. Man muss mir unregelmäßige groß- und Kleinschreibung heute nachsehen, mit dem iPad läuft es manchmal nicht so wie ich das gern hätte...
    Berlin: Paerschke, Werth, Hentschel, Wendel, Kühn, Benthin
    Brandenburg: (West Havelland) Wieczorek, Urbaniak, (Neumark) Kühn, Wendel, Benthin, Schmidt (Posen) Wieczorek, Matysiak
    Sachsen: (Osterzgebirge) Röllig, Gottlöber, Felfe, Maschke (Kreis Bautzen) Felfe, Handschick, Pilak, Kalich (Kreis Görlitz) Röthig, Neumann, Manitz, Rudolph, Kramer, Golbs
    Pommern: (Kreis Saatzig) Werth, Butke/Buttke, Papke (Kreis Greifenhagen) Dähn
    Und sonst: Tipps und nette Kontakte

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    • osoblanco
      Erfahrener Benutzer
      • 22.11.2013
      • 625

      #3
      Zitat von rootless Beitrag anzeigen
      Heirat 1920 (Namensverzeichnis Heiratsregister des Landesarchivs Berlin) mit meiner Oma
      Zitat von Junipers_Hexenkind Beitrag anzeigen
      Auf Registereinträgen stehen häufig noch Randvermerke drauf, wie z.B. die Geburt von Kindern oder der Tod der Eheleute.
      Den Heiratsregistereintrag von 1920 sollte man auch online bei Ancestry finden können, bis Ende des Monats ist das für alle kostenlos zugänglich.

      @rootless: Ich kann auch für dich nachsehen, wenn du dich nicht extra bei Ancestry anmelden willst.

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      • mystik
        Erfahrener Benutzer
        • 19.11.2007
        • 739

        #4
        Hallo

        um auch helfen zu können , wäre es schön die Namen der Personen zu wissen , zum Beispiel von Oma und Opa.

        lg
        Mystik

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        • rootless
          Benutzer
          • 19.10.2015
          • 38

          #5
          @Junipers_Hexenkind


          Hallo Hexenkind,


          das ist ja nett, dass du mir so schnell geantwortet hast. Hat mich riesig gefreut. Ein ganz dickes DANKE. Ich habe Deine Antwort mehrmals gelesen und war danach dezent . Damit ich Dir keine allzu „dummen“ Fragen stelle, hab ich die halbe Nacht gegoogelt, mit dem Ergebnis



          Mein derzeit größtes „Problem“ ist, dass ich schwerbehindert bin, zu 100% erwerbsgemindert, knapp 700 km von Berlin entfernt wohne, und mein Budget keine Ausgaben für Vorfahrensuche enthält. Ich muss mir stets sehr gut überlegen, wofür ich mein Geld ausgebe, und deshalb will ich es erst mal mit der erfolgversprechendsten Möglichkeit probieren.


          Diese scheint mir die erweiterte Melderegisterauskunft zu sein. Wenn es stimmt, dass dort die Kinder mit eingetragen sind! Leider habe ich darüber total widersprüchliche Informationen gefunden. Die einen sagen ja, die anderen behaupten nein. Muss man vielleicht bei der Anfrage ganz gezielt danach fragen?
          Mein Vater hat 1955 mit seiner ersten Frau in einer gemeinsamen Wohnung gelebt und wenn es Kinder gab, dann waren die zu dem Zeitpunkt 100% minderjährig. Wie wurde das mit dem Meldegesetz denn bezüglich minderjähriger Kinder gehandhabt? Weißt Du da was drüber? Oder weißt Du, wo ich das rauskriegen könnte? Soll ich mal beim Archiv direkt solche allgemeinen Infos anfragen? Hast Du da Erfahrung mit?


          Zur ersten Ehe meines Vaters habe ich mich wohl etwas missverständlich ausgedrückt. Ich dachte, wenn ich die Dauer erwähne, dass dann klar ist, dass ich genauere Angaben dazu habe. Sorry, mein Fehler. Deshalb reiche ich diese nun nach. Sie stammen aus dem Familienbuch meiner Eltern, aus dem mir zufällig ein Auszug in die Hände gefallen ist.
          Dort steht unter Punkt 10. Weitere Vermerke über die Ehegatten und die Kinder: Erste Ehe des Mannes mit (Vorname) (Rufname) (Nachname) geb. (Mädchenname) am (Tag).(Monat) 1943 StAmt Berlin-Schöneberg Nr.xxxx/1943.-(Tag).(Monat) 1964 Der Standesbeamte I.V. (Bahrdt)


          Wie bereits angesprochen, dauerte die erste Ehe exakt bis zum Tag der zweiten Eheschließung. Das kann bei einer „normalen“ Scheidung doch nicht sein, oder? Deshalb nehme ich an, dass es eine solche nicht gegeben hat. Und somit auch kein Scheidungsurteil. Möglicherweise war/en das/die gemeinsame/n Kind/er 1964 auch schon volljährig, so dass darüber keine Regelung getroffen werden musste.


          Da ich momentan nur sehr bedingt Zeit und Ruhe habe, werde ich mich meinem Opa erst später zuwenden. Deshalb entschuldige bitte auch, wenn meine Antworten manchmal etwas dauern.


          Danke nochmal und LG
          rootless

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          • rootless
            Benutzer
            • 19.10.2015
            • 38

            #6
            @osoblanco


            Hallo osoblanco,


            auch Dir herzlichen Dank für Deine Antwort. Den Heiratseintrag bei ancestry habe ich gefunden und danach auch in den digitalisierten Namensregistern nachgesehen, was da drin steht. Das dauert wirklich extremst lange, die runterzuladen … puhh. Dort habe ich als Randeintragung auch die Scheidung gefunden, aber nur, DASS sie erfolgte, weder wann noch mit welchem Aktenzeichen das Urteil erging.
            Wenn Du mir den Eintrag bei ancestry nachsehen würdest, das wäre echt superlieb. Sonst gibt es dort nichts, was ich nicht auch woanders gefunden hätte, deshalb möchte ich mich dort nicht extra anmelden.

            Was mich am allerbrennendsten interessiert, ist der Geburtsort meiner Oma. Wenn Du mir den sagen würdest, das wäre … gigantisch. Um welchen Eintrag es sich handelt, würde ich Dir gerne per PN mitteilen. Geht das?


            LG
            rootless

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            • rootless
              Benutzer
              • 19.10.2015
              • 38

              #7
              @mystik


              Hallo mystik,


              auch Dir vielen Dank für Deine Antwort. Da meine Suche gegebenenfalls noch lebende Personen betrifft, dachte ich, es sei nicht erlaubt, konkrete Angaben zu machen. Zudem tue ich mich aufgrund der Vergangenheit meines Vaters sehr schwer damit, persönliche Angaben ins Netz zu stellen. Auch wenn mein Vater bereits seit 14 Jahren tot ist. Mein Nachname ist zwar nicht einzigartig, aber doch relativ selten. Falls es erlaubt sein sollte, werde ich aber ggf. nochmal drüber nachdenken.


              LG
              rootless

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              • osoblanco
                Erfahrener Benutzer
                • 22.11.2013
                • 625

                #8
                Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                Wenn Du mir den Eintrag bei ancestry nachsehen würdest, das wäre echt superlieb. Sonst gibt es dort nichts, was ich nicht auch woanders gefunden hätte, deshalb möchte ich mich dort nicht extra anmelden.
                Verstehe ich das richtig, daß du nur den Eintrag gesehen hast, aber nicht den Scan selbst? Wenn du mir sagst, wonach ich suchen soll, kann ich gerne mal nachsehen!

                Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                Was mich am allerbrennendsten interessiert, ist der Geburtsort meiner Oma. Wenn Du mir den sagen würdest, das wäre … gigantisch. Um welchen Eintrag es sich handelt, würde ich Dir gerne per PN mitteilen. Geht das?
                Der Geburtsort deiner Oma müßte auch mit auf der Heiratsurkunde stehen ... wie gesagt, ich kann gerne mal nachsehen. Schick mir einfach eine PN!

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                • osoblanco
                  Erfahrener Benutzer
                  • 22.11.2013
                  • 625

                  #9
                  @rootless:

                  Ich habe dir die Scans von Ancestry und noch was zur zweiten Ehe deines Opas per PN geschickt, möge es helfen ...

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                  • rootless
                    Benutzer
                    • 19.10.2015
                    • 38

                    #10
                    thx, siehe PN

                    Kommentar

                    • osoblanco
                      Erfahrener Benutzer
                      • 22.11.2013
                      • 625

                      #11
                      Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                      Wie kann ich herausbekommen, wann und wo dieser Opa gestorben ist?
                      Wo war denn sein letzter bekannter Wohnort? Also in welchem Stadtteil?

                      Eventuell gibt es diesbezüglich auch einen Randvermerk auf der Heiratsurkunde (zweite Ehefrau). Wenn jemand hier im Forum die passende Signatur für Heiraten Friedenau 265/1927 hat, könnte ich bei meinem nächsten Besuch im Landesarchiv Berlin mal für dich nachsehen. Mit etwas Glück sind da auch eventuell vorhandene Kinder vermerkt.

                      Kommentar

                      • rootless
                        Benutzer
                        • 19.10.2015
                        • 38

                        #12
                        Hallo osoblanco,

                        entschuldige, dass ich erst jetzt antworte. Ich bin zur Zeit so im Stress, dass ich gar nicht weiß, was ich zuerst machen soll.

                        Der letzte Telefonbucheintrag, den ich von meinem Opa finden konnte, war im Amtlichen Fernsprechbuch von Gross-Berlin von 1961. Er lautet: Dimitroffstr. 82. Diese Straße gibt es nicht (mehr), ich denke, sie heißt jetzt (wieder) Danziger Straße. Welcher Stadtteil das ist bzw. 1961 war, kann ich Dir nicht sagen. Prenzlauer Berg? Weißensee?
                        Mit den Bezirken in Berlin habe ich mich bisher noch nicht intensiv auseinandergesetzt. Irgendwie scheint das ein etwas schwierigeres Thema zu sein. Der Wohnort meines Vaters und dessen erster Ehefrau war beispielsweise (meinen Informationen nach) Friedenau, ist aber bei einem Telefonbucheintrag von 1962 mit dem Zusatz Stglz versehen. Bis ich geblickt habe, was damit gemeint ist!! Ich dachte zunächst an eine Berufsbezeichnung so wie in den alten Adressbüchern. Naja, und ein Jahr später steht da statt Stglz eine 41, genau wie bei der Adresse in Schöneberg, wo ich die ersten drei Jahre meines Lebens verbracht hab.
                        Ich weiß nicht, ob es für die Suche eine Rolle spielt, aber die Dimitroffstraße gehörte 1961 ja eigentlich schon zum „Osten“. Falls eine Adresse vor 1961 geschickter wäre, könnte ich Dir auch welche aus den Adressbüchern bis 1943 anbieten. Der Opa ist wohl mehrfach umgezogen. Ob da wohl jedes Mal seine zweite Ehefrau dabei war …

                        Zu Deinen weiteren Ausführungen hätte ich noch eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Ich habe davon schon mehrfach in diesem Forum gelesen und keine Ahnung, worum es dabei geht. Und zwar schreibst Du, dass Du im Landesarchiv mit einer passenden Signatur was für mich nachsehen könntest.
                        Wenn es nicht allzu aufwendig ist, es zu erklären, würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir verrätst, was Du damit meinst. Nach allem, was ich gelesen habe, kostet es ein Schw...-Geld, wenn man ins Landesarchiv geht, um etwas nachzusehen, und was man da konkret machen kann, was man anschauen kann und darf, ob man was kopieren darf, und wie das Ganze organisiert ist …
                        Ich war zwar auf der Homepage des LA, aber die empfinde ich als derart unübersichtlich, dass sie bei mir einen starken Fluchtreflex auslöst, so das ich bisher nicht wesentlich über die Gebühren hinausgekommen bin. Also falls Du Zeit und Lust hast, mir Deine Besuche im LA näher zu erläutern …
                        Freue mich auf Deine Antwort.

                        LG
                        rootless

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                        • osoblanco
                          Erfahrener Benutzer
                          • 22.11.2013
                          • 625

                          #13
                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Der letzte Telefonbucheintrag, den ich von meinem Opa finden konnte, war im Amtlichen Fernsprechbuch von Gross-Berlin von 1961. Er lautet: Dimitroffstr. 82. Diese Straße gibt es nicht (mehr), ich denke, sie heißt jetzt (wieder) Danziger Straße. Welcher Stadtteil das ist bzw. 1961 war, kann ich Dir nicht sagen. Prenzlauer Berg? Weißensee?
                          Prenzlauer Berg. Ich habe mir gerade mal die Namensverzeichnisse der Sterberegister Prenzlauer Berg rund um 1961 angesehen, aber nichts gefunden.

                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Der Wohnort meines Vaters und dessen erster Ehefrau war beispielsweise (meinen Informationen nach) Friedenau, ist aber bei einem Telefonbucheintrag von 1962 mit dem Zusatz Stglz versehen.
                          Komisch, Friedenau gehört eigentlich zu Schöneberg, nicht zu Steglitz. Oder war das dann eine andere Adresse?

                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Naja, und ein Jahr später steht da statt Stglz eine 41, genau wie bei der Adresse in Schöneberg, wo ich die ersten drei Jahre meines Lebens verbracht hab.
                          Das war die Postleitzahl ... 1000 Berlin 41 war Friedenau.

                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Ich weiß nicht, ob es für die Suche eine Rolle spielt, aber die Dimitroffstraße gehörte 1961 ja eigentlich schon zum „Osten“. Falls eine Adresse vor 1961 geschickter wäre, könnte ich Dir auch welche aus den Adressbüchern bis 1943 anbieten. Der Opa ist wohl mehrfach umgezogen. Ob da wohl jedes Mal seine zweite Ehefrau dabei war …
                          Bei der Suche nach dem Sterbedatum würde nur der letzte Eintrag helfen ... was er in diesem Falle aber leider auch nicht tut (siehe oben). Vielleicht hat er danach noch woanders gewohnt?

                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Zu Deinen weiteren Ausführungen hätte ich noch eine Frage, die mich schon länger beschäftigt. Ich habe davon schon mehrfach in diesem Forum gelesen und keine Ahnung, worum es dabei geht. Und zwar schreibst Du, dass Du im Landesarchiv mit einer passenden Signatur was für mich nachsehen könntest. Wenn es nicht allzu aufwendig ist, es zu erklären, würde ich mich sehr freuen, wenn Du mir verrätst, was Du damit meinst.
                          Man muß die Akten beim Landesarchiv vorher bestellen (ich mache das immer per Mail), dazu braucht man die Signatur der betreffenden Akte. Die sieht zum Beispiel so aus:

                          P REP 162 Nr. ???

                          Leider bekommt man die Signatur nur im Landesarchiv selbst raus, das heißt man müßte extra dafür hinfahren und dann später nochmal, um sich die Akte anzusehen. Oft helfen aber auch nette Leute hier im Forum aus, die bereits Signaturen gesammelt haben. Ich denke mal, daß meine Frage nach der Signatur hier im Thread untergegangen ist ... vielleicht solltest du sie nochmal separat stellen?

                          Hat man die Akte bestellt, wird sie bereitgelegt und einem zur Einsicht überreicht ... das sind dann alte, schwere Bücher mit den ganzen Geburts-, Heirats- oder Sterberegistereinträgen. Die sehen so aus wie die Scans die ich dir geschicht hatte.

                          Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                          Nach allem, was ich gelesen habe, kostet es ein Schw...-Geld, wenn man ins Landesarchiv geht, um etwas nachzusehen, und was man da konkret machen kann, was man anschauen kann und darf, ob man was kopieren darf, und wie das Ganze organisiert ist …
                          Eigentlich ist das gar nicht so teuer ... wenn man die Jahresgebühr von 30 Euro bezahlt hat, kann man da so oft hingehen wie man will. Und die 30 Euro haben sich bei mir bereits ausgezahlt. Kopien kann man bestellen, hab ich aber noch nicht gemacht ... ich schreibe mir nur immer die wichtigen Daten heraus. Wenn dir das reichen würde, wäre es also komplett kostenlos für dich ...

                          Aber wir bräuchten eben noch die Signatur!
                          Zuletzt geändert von osoblanco; 30.10.2015, 06:46.

                          Kommentar

                          • rootless
                            Benutzer
                            • 19.10.2015
                            • 38

                            #14
                            Hi osoblanco,

                            oh, das ist ja supernett. Welche Mühe Du Dir mit Deiner Antwort gemacht hast! Vielen Dank!
                            So ganz habe ich es allerdings immer noch nicht kapiert. Und da ich ein bisschen wie der Kleine Prinz bin, der immer alles genau wissen will, muss ich nochmal nachfragen.

                            Also wenn ich Dich recht verstanden habe, gibt es im Landesarchiv alte, dicke Bücher, die man Akten nennt und die eine Nummer haben, die Signatur heißt. Darin befinden sich alle möglichen Unterlagen mit Daten über Personen.
                            In Bezug aufs Heiraten beispielsweise gibt es ein Namensverzeichnis Heiratsregister für bestimmte Standesämter und Zeiträume und in denen steht dann drin, in welchem „Buch“ bzw. welcher Akte sich die dazugehörige Heiratsurkunde befindet. Also so eine Art Inhaltsverzeichnis für die Ablage.
                            In meinem Fall steht also im Namensverzeichnis Heiratsregister von Berlin-Friedenau P Rep. 162 Nr. 537 drin, dass die Heiratsurkunde der zweiten Ehe meines Opas sich in P Rep. 265 von Berlin-Friedenau befindet. Nur gibt es unter dieser Bezeichnung mehrere Jahrgänge, und die haben alle andere Nummern. Stimmt so, oder?

                            Was ich nun aber nicht verstehe ist, wie man diese Nummer rauskriegt, wenn man ins Landesarchiv geht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann stehen die dicken, alten Bücher dort ja nicht wie in einer Bibliothek im Regal und jeder kann mal eben schnell reingucken. Das heißt, das Landesarchiv muss eine Liste bzw. ein Verzeichnis haben von diesen Büchern. Aber warum kann man das denn nicht online einsehen?!? Das wäre doch viel einfacher, praktischer und billiger und das Landesarchiv würde an den Nutzern deswegen doch auch nicht weniger verdienen, oder? Für unzählige mehrere tausend Seiten starke Adress- und Telefonbücher geht das doch auch. (Ich bin ja wirklich ein ausgesprochen geduldiger Mensch, aber derjenige, der die eingescannt hat … alle Achtung!! )

                            Apropos Telefonbücher:
                            Zitat von osoblanco Beitrag anzeigen
                            Komisch, Friedenau gehört eigentlich zu Schöneberg, nicht zu Steglitz. Oder war das dann eine andere Adresse?
                            Es handelte sich immer um ein und dieselbe Straße, nämlich die Saarstr. 15. Einmal Stglz, dann 41, meines Wissens Friedenau und jetzt wohl offiziell Schöneberg.

                            Zitat von osoblanco Beitrag anzeigen
                            Eigentlich ist das gar nicht so teuer ... wenn man die Jahresgebühr von 30 Euro bezahlt hat, kann man da so oft hingehen wie man will.
                            Irgendwie hab ich mich bei den Gebühren entweder verlesen oder mir ist sonstwie ein Denkfehler geglückt. Sorry. Ich dachte, dass jeder Besuch im Landesarchiv 30 € kostet!

                            Zitat von osoblanco Beitrag anzeigen
                            Bei der Suche nach dem Sterbedatum würde nur der letzte Eintrag helfen ... was er in diesem Falle aber leider auch nicht tut (siehe oben). Vielleicht hat er danach noch woanders gewohnt?
                            Danke, dass Du wegen meines Opas die Sterberegister durchforstet hast. Dass die Dimitroffstr. nicht sein letzter Wohnsitz war, davon ging ich irgendwie aus. Sooo alt war der Opa 1961 ja noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, 1961 wurde die Mauer gebaut und er wollte nicht im Osten bleiben. Selbst als Zahnarzt dürfte er mit 68 vermutlich bereits im Ruhestand gewesen sein und damit für den Arbeiter- und Bauernstaat keine Bedeutung mehr gehabt haben. Nur warum er dann gleich ganz aus Berlin weggeht, wo er doch fast sein ganzes Leben dort zugebracht hat? Vielleicht war er auch Witwer und kinderlos und ist in ein Altenheim gekommen. Aber mit 68? Hmm …
                            Sollte er Berlin tatsächlich dauerhaft verlassen haben, hätte er als Rentner dann einen Ausreiseantrag stellen müssen? Wäre er „abgemeldet“ worden oder hätte er sich selbst abmelden müssen? Weißt Du, wie das damals in Berlin funktioniert hat?
                            So, das wars erstmal. Nochmal und
                            LG
                            rootless

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                            • osoblanco
                              Erfahrener Benutzer
                              • 22.11.2013
                              • 625

                              #15
                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Also wenn ich Dich recht verstanden habe, gibt es im Landesarchiv alte, dicke Bücher, die man Akten nennt und die eine Nummer haben, die Signatur heißt. Darin befinden sich alle möglichen Unterlagen mit Daten über Personen.
                              Genau ... im Prinzip genau das gleiche, was es für frühere Jahrgänge auch schon online gibt. Geburts-, Heirats- und Sterberegister in Form von Büchern. Namen dafür gibt es viele ... P-Akten, Personenstandsregister ... das sind halt die originalen Einträge, die irgendwelchen später ausgestellten Urkunden als Quelle dienen.

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              In Bezug aufs Heiraten beispielsweise gibt es ein Namensverzeichnis Heiratsregister für bestimmte Standesämter und Zeiträume und in denen steht dann drin, in welchem „Buch“ bzw. welcher Akte sich die dazugehörige Heiratsurkunde befindet. Also so eine Art Inhaltsverzeichnis für die Ablage.
                              In meinem Fall steht also im Namensverzeichnis Heiratsregister von Berlin-Friedenau P Rep. 162 Nr. 537 drin, dass die Heiratsurkunde der zweiten Ehe meines Opas sich in P Rep. 265 von Berlin-Friedenau befindet. Nur gibt es unter dieser Bezeichnung mehrere Jahrgänge, und die haben alle andere Nummern. Stimmt so, oder?
                              Also im Namensverzeichnis steht die Nummer der Urkunde drin ... in deinem Fall ist das das Standesamt Friedenau und die Urkunde Nr. 265 aus dem Jahr 1927. Also Standesamt Friedenau Heiraten 265/1927. Die Signatur des Namensverzeichnisses lautet P REP 162 Nr. 537, die Signatur für das eigentliche Heiratsregister würde dann P REP 162 Nr. ??? lauten. Die letzten drei Nummern müßte man halt noch herausbekommen, dann kann man unter dieser Nummer die Akte bestellen.

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Was ich nun aber nicht verstehe ist, wie man diese Nummer rauskriegt, wenn man ins Landesarchiv geht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, dann stehen die dicken, alten Bücher dort ja nicht wie in einer Bibliothek im Regal und jeder kann mal eben schnell reingucken.
                              Das wäre natürlich praktisch, aber man will wohl vermeiden, daß da jeder unkontrolliert dran rumgrabbelt, was ich durchaus verstehen kann. Das sind schließlich historische und unwiederbringliche Dokumente. Und trotzdem schrecken die Leute nicht davor zurück, sich da Seiten rauszuschneiden ... hat mir neulich eine Mitarbeiterin dort erzählt. Absolut unverständlich, so ein Verhalten!

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Das heißt, das Landesarchiv muss eine Liste bzw. ein Verzeichnis haben von diesen Büchern. Aber warum kann man das denn nicht online einsehen?!?
                              Im Archiv stehen Computer, über die man Zugriff auf eine interne Datenbank hat, da kann man nachsehen. Irgendwann soll das auch mal online zugänglich gemacht werden, hat mir ebenfalls die nette Mitarbeiterin dort erzählt. Aber es ist eben immer alles mit Arbeit verbunden, da müssen wir wohl noch etwas geduldig sein. Immerhin sind jetzt schon die Namensverzeichnisse online, und bei Ancestry findet man bis zu einer gewissen Jahresgrenze ja auch ziemlich viel.

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Es handelte sich immer um ein und dieselbe Straße, nämlich die Saarstr. 15. Einmal Stglz, dann 41, meines Wissens Friedenau und jetzt wohl offiziell Schöneberg.
                              Hmm ... diese Adresse liegt fast an der Grenze zwischen Friedenau (Schöneberg) und Steglitz ... vielleicht gab es da mal Veränderungen zwischen den Bezirken. Ich könnte mir vorstellen, daß die Grenze auch mal einfach nur entlang der Rheinstraße verlief und die Saarstraße damit zu Steglitz gehörte. Aber nix genaues weiß man nicht ...

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Dass die Dimitroffstr. nicht sein letzter Wohnsitz war, davon ging ich irgendwie aus. Sooo alt war der Opa 1961 ja noch nicht. Ich könnte mir vorstellen, 1961 wurde die Mauer gebaut und er wollte nicht im Osten bleiben.
                              Das wäre natürlich möglich, aber ohne einen konkreten Anhaltspunkt über seinen späteren Wohnsitz wird die Suche schwierig.

                              Zitat von rootless Beitrag anzeigen
                              Sollte er Berlin tatsächlich dauerhaft verlassen haben, hätte er als Rentner dann einen Ausreiseantrag stellen müssen? Wäre er „abgemeldet“ worden oder hätte er sich selbst abmelden müssen? Weißt Du, wie das damals in Berlin funktioniert hat?
                              Also wenn er in den Westen wollte, hätte er natürlich einen Ausreiseantrag stellen müssen. Wobei ich nicht weiß, ob sowas 1961 überhaupt schon möglich war.

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