Suche nach Familien Pink, Schiller, Hansen und Staub (Mariental)

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  • Anileve
    Benutzer
    • 17.12.2017
    • 26

    Suche nach Familien Pink, Schiller, Hansen und Staub (Mariental)

    Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1775 & 1923
    Genaue Orts-/Gebietseingrenzung:
    • Pink aus Saargemünd, Lothringen
    • Schiller aus Trier
    • Hansen und Staub unbekannter Herkunft
    • alle ansässig in Mariental, Saratow

    Konfession der gesuchten Person(en): vermutlich katholisch
    Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken):
    Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):
    keine, da unsicher



    Guten Tag,
    mich würde interessieren, ob jemand etwas zu den genannten Personen weiß?

    Staub:
    Mein Großvater Adolf Staub (geb. 1923, vermutl. in Mariental) hat Klementina Hansen (geb. 1923 in Mariental) geheiratet. Über Adolfs Eltern ist nichts näheres bekannt, außer, dass seine Mutter verstorben ist und sein Vater einen Sohn namens Waldemar mit einer anderen Frau bekam. Zudem hatte Adolf einen Bruder, der verschwunden war und bis heute nicht gefunden wurde. Kennt irgendjemand Adolf oder seine Eltern oder weiß, wo ich etwas über ihn erfahren kann?


    Hansen & Schiller/Pink:
    Die Eltern meiner Großmutter Klementina waren Rosa/Rosalia (*19. Juni 1869, geb. Schiller) und Simon Hansen. Über Simon ist nichts weiteres bekannt. Klementina hatte zudem eine Schwester, über die ich nichts weiß. Rosalias Eltern waren Michael Schiller (1856 - 1931) und Justina Kessler (geboren 1859 in Louis, Samara). Rosalia hatte zudem vier oder fünf Schwestern, bekannt sind mir Anna, Katharina Kelbler, Emilia Obholz und Klementina Gassmann. Justina Kessler war eventuell mit dem Erzbischof Josef Alois Kessler verwandt, da beide aus Louis stammten. Weiß jemand etwas darüber?

    Die Familie Schiller geht meines Wissens nach zurück auf Christoph Hubert Schiller (*1734 in Trier). Er heiratete Elisabetha Pink (*1752 in Saargemünd, Lothringen) und die beiden hatten einen Sohn namens Hubert. Das Paar wanderte entweder nach Mariental oder nach Chasselois aus. Wo kann ich Listen dazu finden? Oder gibt es eventuell irgendwo Geburtenregister? Das Archiv von Saargemünd geht leider nicht so weit zurück.


    Ich habe wirklich Probleme dabei meine Familie zu erforschen, da die Namen kaum irgendwo auftauchen zu scheinen. Ich weiß, dass ich mit dem Professor Franz Schiller verwandt bin (laut meinem Vater ist er womöglich mein 1. Cousin 3. Grades), aber ich kann die Verbindung nicht nachweisen. Die Namen Staub und Schiller tauchen immer nur in Verbindung mit Menschen auf, die mir nichts sagen, da die Verbindung fehlt. Hansen habe ich bisher fast nirgends gesehen.
    Auf der Suche
    Assmann (Polen & Wolhynien) / Neumann (Polen & Wolhynien) / Kaschube (Wolhynien)
  • mcrichvienna
    Erfahrener Benutzer
    • 13.10.2016
    • 820

    #2
    Mariental an der Wolga

    Hi Anileve,
    kennst Du die nachstehenden Seiten?
    LG, Richard

    Lageplan von Mariental 1766-1941" (mit Häuser- und Bewohnerverzeichnis)
    Karte der deutschen Mutterkolonien im Wolgagebiet
    Karte "German-Russian Volga Area"

    Der letzte Sommer von Mariental an der Wolga in der Moskauer Deutschen Zeitung
    Hier sind meine Wurzeln - die Geschichte von Mariental auf "Landsmannschaft der Deutschen aus Russland"
    Interview nach Feierabend in "Katholisch in Südrussland"
    Tipps für Familienforscher auf "Historischer Forschungsverein der Deutschen aus Russland e.V."
    Das deutsche Wolgagebiet in der "Geschichte der Wolgadeutschen"
    Register der deutschen Siedlungen Russlands
    Sowetskoje (Saratow) in Wikipedia

    Mariental Newsletters auf "Germans from Russia" (in englisch)
    Mariental auf "The Center for Volga German Studies" (in englisch)
    American Historical Society of Germans from Russia (in englisch)
    Volga German Research Wordpress-Blog (in englisch)
    Heimkehrlager Frankfurt/Oder Wordpress-Blog (in englisch)

    Mariental (in russisch)
    Die Kirche in Mariental (in russisch)
    Mariental-Forum (in russisch)


    Und hier gab es schon einmal einen thread zum Thema "Auswanderung in das Wolgagebiet"

    Buchtipp: Mariental XVIII. - XIX. Jahrhundert (Wolgadeutsches Gebiet)

    Hier noch eine Beschreibung:
    Die Kolonie Mariental lag etwa 45 km im O von Saratow (Wiesenseite) am Bolschi Karaman. Sie war Kantonshauptstadt und wurde von ursprünglich 82 Familien gegründet. Die Kolonisten kamen vorrangig aus Bayern, Elsass, Lothringen und Tirol. Der erste deutsche Name rührte von dem ersten Vorsteher, Peter Pfannenstiel. Der Ort wurde mehrfach von kirgisischen Räuberbanden überfallen und dreimal völlig ausgeplündert. Mariental war deutscher Siedlungskreis für 8 deutsche Kolonien. Nach Konflikten mit den benachbarten ukrainischen Dörfern wurden die Grenzen des Gemeindelandes zwischen 1805 und 1810 genau festgelegt. Von 1803 bis 1820 war Mariental Missionsstation der Jesuiten. Bereits davor und auch danach waren polnische katholische Priester in der Gemeinde tätig. 1830 begann der Bau einer steinernen Kirche „Maria Himmelfahrt“, 1834 wurde sie geweiht. Nachdem es sich von Katharinenstadt getrennt hatte wurde 1918/19 das Dekanat Mariental gegründet. Zu ihm gehörten die Pfarreien Mariental, Louis, Rohleder, Herzog, Liebental, und Urbach, Beideck sowie Marienburg. 1926 wurde das Dekanat reorganisiert. Danach zählten die Pfarreien Mariental, Louis, Urbach, Neu-Obermonjour, Herzog und Rohleder zum Dekanat. 1905 wurde die Konsumgenossenschaft „Vereinsbude“ gegründet. 1922 wurde eine landwirtschaftliche Kooperation gegründet und 1929 der Kolchos „N. K. Krupskaja“. 1926 war der Ort Sowjetsitz und es gab eine 4-klassige Schule. (HB 1955, S. 115; Göttingen 1997, S. 36; Terjochin, S. 13/30; Kirche, kath. Teil, S. 264 ff; 1987; Pleve, Bd. 1). Quelle: http://www.schuk.ru/1/orte/ortsv_m.pdf
    .
    Zuletzt geändert von mcrichvienna; 18.12.2017, 11:50.

    Kommentar

    • mcrichvienna
      Erfahrener Benutzer
      • 13.10.2016
      • 820

      #3
      Mariental 1930 bis 1941

      Nachstehend zwei "Geschichten" - die vielleicht betroffen machen?

      Geschichte 1

      Maria Haas stammte aus Marienthal, einer großen wolgadeutschen Siedlung, die einst 10.000 Einwohner zählte, von denen 8.000 katholisch waren. Am ersten Sonntag im Januar 1930 oder 1931, ich bin mir im Moment nicht ganz sicher, erlebte sie als Kind, wie alle Männer aus der Kirche gezerrt und in einem ins Eis gehackten Loch im Fluss am Dorfrand ertränkt wurden. Das erzählte sie mir mit ruhiger Stimme - fast auf den Tag genau - 75 Jahre später. Quelle: Maria Haas, 1917-2012

      Geschichte 2

      Nach einigen Jahren wurde der Marientaler, wie der Bauer im übrigen Lande ja auch, einer nie dagewesenen Art von wirtschaftlichem und atheistischem Terror ausgesetzt. Es begann mit der Entkulakisierung und Zwangskollektivierung des Bauerntums. Für Mariental bedeutete das vorerst die Schließung der Kirche, Verhaftung und Liquidierung der Geistlichen. Bis 1934 wurde aus der Kirche ein Getreidespeicher. Dann wurden der Altar entfernt und der innere Raum umgestaltet. Am I. Januar 1935 wurde darin den Marientalern ~ erste Kino gezeigt. Dann ging alles sehr schnell. Die an die hundert reichsten Marientaler Familien wurden in drei Kategorien enteignet und nach Sibirien verschickt, die übrigen Marientaler in die Kolchosen gezwungen. Anfang der 30erJahre entstand so der Marientaler Kolchos namens "N.K.Ktupskaja". Wie es in diesem Kolchos zuging, ist in dem obenerwähnten Buch von Peter Hermann und Josef Gosnitz zu lesen. Zur Ruhe kamen die Marientaler nicht. Der atheistische und pseudo-wirtschaftliche Wahn schlug sehr bald in einen staatlichen politischen Terror um, und die Menschenjagd und das Abschlachten von erfundenen "Volksfeinden" gingen im Tempo weiter. Und dass demnächst einzelne nationale Minderheiten zu Volksfeinden erklärt würden, war nur eine Frage der Zeit und des Vorwands. Mit dem Ausbruch des 2. Weltkrieges war es soweit, und drei Monate nach dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die SU waren die Wolgadeutschen und mit ihnen die übrigen Sowjetdeutschen dran. Am Morgen des 30. Augusts konnten die Marientaler die Zeitung "Nachrichten" lesen, in der der Erlass des Präsidiums des Obersten Sowjets der UdSSR veröffentlicht war. >>> hier weiterlesen (letzte Seite)


      ...
      Zuletzt geändert von mcrichvienna; 18.12.2017, 14:11.

      Kommentar

      • Anileve
        Benutzer
        • 17.12.2017
        • 26

        #4
        Hallo,

        vielen Dank für die Links. Einige davon kannte ich tatsächlich schon, da ich auch auf Wikitree unterwegs bin, um dort alles festzuhalten, was ich weiß oder vermute. Es gibt dort ein Projekt für Wolgadeutsche an dem einige Nachfahren aus den USA teilnehmen

        Den Lageplan Marientals habe ich auch schon einmal angesehen. Der Name Staub tritt vier Mal auf, wenn ich mich nicht verguckt habe. Allerdings sagen mir die Vornamen absolut nichts. Hansen steht dort einmal, aber auch dieser Vorname ist mit unbekannt.

        Ich habe zudem das Buch "Die Kolonie Mariental an der Wolga" von Albert Obholz gelesen. Dort kamen einige der Namen vor, aber anhand der Listen konnte ich keine direkten Verwandtschaftsbeziehungen herausschreiben. Alles was ich weiß, habe ich von meinem Vater, meinem Onkel und der Mariental-Gruppe auf Odnoklassniki. Dort wurde auch geschrieben, dass mein Großvater Adolf Staub sich während der Kommandantur in Uljanowsk und Workuta aufgehalten hat. Kann ich dazu irgendwo Dokumente finden? Auf workuta.de ist er nicht aufgeführt.
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