Architektur im Allgäu: Hakenschopf und Wiederkehr

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  • Kastulus
    Erfahrener Benutzer
    • 18.03.2012
    • 1528

    [gelöst] Architektur im Allgäu: Hakenschopf und Wiederkehr

    Jahr, aus dem der Begriff stammt: gibt es immer noch
    Region, aus der der Begriff stammt: Burggen/Allgäu


    Guten Morgen,

    seit Tagen versuche ich den Unterschied zwischen "Hakenschopf" und "Wiederkehr" herausfinden. Beides wurde an ein Haus angebaut. Den Wiederkehr gibt es anscheinend heute noch bei neuen Häusern. Aber was ist/war was?

    Schönen Tag, Kastulus
  • Huber Benedikt
    Erfahrener Benutzer
    • 20.03.2016
    • 4650

    #2
    Servus Kastulus

    Soweit ich das versteh:
    Wiederkehr ist eine Bauform,
    Hakenschopf (Werkzeugschuppen) eine Funktion.
    Der Schuppen (=Schopf) zur Aufbewahrung von Werkzeugen und Geräten (Haken !) wurde in der Regel als Bretterhütte an der Giebelseite des Gebäudes drangebaut.
    Heute oft an denkmalgeschützten Gebäuden erhalten.
    vgl. die zahlreichen Bsp. im Netz (Stichwort Hakenschuppen)

    Wiederkehr dagegen eine Bauart bei der die Dachform an einem idR gemauerten an der Längsseite angesetzten Gebäude gespiegelt wird.
    s.Bild unten Wiederkehr
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Huber Benedikt; 17.03.2021, 13:00.
    Ursus magnus oritur
    Rursus agnus moritur

    Kommentar

    • Kastulus
      Erfahrener Benutzer
      • 18.03.2012
      • 1528

      #3
      Guten Morgen,

      zuerst wieder einmal ein Danke für die Hilfe. Zu Wiederkehr: Erklärung gut.
      Aber der Hakenschopf: Schuppen, ok. Nur: Wie sah ein Haus mit einem Hakenschopf aus? Bretterhütten, die nicht mehr bestehen? Und: Ich habe aus Texten den Eindruck - nur den Eindruck - gewonnen, dass ein Hakenschopf sehr wohl auch an der Längsseite war. An einer Giebelseite befand sich die Scheune, denke ich. Dann noch ein Schuppen dran?
      Schönen Tag! Kastulus

      Kommentar

      • WeM
        Erfahrener Benutzer
        • 26.01.2017
        • 1906

        #4
        grüß euch,

        auf der wiki-Seite zu Burggen

        findet man ein sehr schön renoviertes Haus mit Hakenschopf: St. Anna-Str. 20
        Der Gebäudeteil links unter dem vorgezogenen Dachstück ist der Hakenschopf.
        Bei diesen Allgäuer Häusern ist üblicherweise alles unter einem Dach und ausgerichtet von Osten nach Westen. Im Osten die Wohnräume, in der Mitte der Stall, Tenne und im Westen die Scheune. Man zog nun das Dach vor der Scheune nach Süden raus und dieser zusätzliche Lagerraum war der Hakenschopf.
        Beim Hof Engenwiesstraße 5 auf der o.a. Seite zu Burggen sieht man einen Widerkehr wie ihn Huber Benedikt erklärt hat.
        Auf der Seite http://www.altusried-hat-geschichte.com/21.html findet man auch Beispiele zu Hakenschopf und Widerkehr.
        Beim Anwesen Leiprecht von Hinteregg gibt es zu Beiden ein Bild.
        Und zum Anwesen Doser in Käferloh gibt es auch einen Bericht des Dr. Heberle, der aus Altusried stammte und wohl in den 1940ern über Allgäuer Bauernhäuser arbeitete.

        Grüße, Waltraud

        Kommentar

        • Kastulus
          Erfahrener Benutzer
          • 18.03.2012
          • 1528

          #5
          Guten Morgen und danke für die Hinweise. Ich war schon vor einiger Zeit in der St.-Anna-Straße; untertags findet man leider selten jemand, der Auskunft geben kann. Auf alle Fälle weiß ich jetzt, dass Hakenschopf und Wiederkehr nicht das Gleiche sind dank Benedikt und Waltraud!
          Schönen Tag! Kastulus

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