Heeres Pionier Bataillon 635 motorisiert

[Beere]

Hallo Freunde, endlich habe ich Post von der WASt bezüglich meines vermissten Großonkels erhalten. Sie schreiben: "Ihr Großonkel ist hier letztmalig mit einer Meldung vom 14.2.1945 als Angehöriger der Einheit Stab Heeres Pionier Bataillon 635 (motorisiert) erfasst. Eine Vermisst- oder Todesmeldung liegt nicht vor. Er war Träger der Erkennungsmarke -248- Fstg. Pionier Stab." - Vom VdK erhielt ich die Nachricht, dass mein Onkel seit 1.3.1945 im Raum Schlesien (einzelne Orte sind aufgeführt) vermisst ist. Beim DRK wurde nach Kriegsende von den Eltern ein Suchantrag gestellt. Daher wundert es mich schon, dass die WASt keine Vermisstenmeldung vorliegen hat. Aber das nur nebenbei.
Ich habe mir im lexikon-der-wehrmacht den Werdegang des o.g. Bataillons natürlich angeschaut und da steht auch, dass das Bataillon zuletzt in Schlesien kämpfte. Weiss jemand aber etwas Genaueres? Mein Großonkel war Hauptmann - daher habe ich auch einen Nachforschungsantrag beim Militärarchiv in Freiburg gestellt.

Freue mich auf eure Antworten.
Beere

[jacq]

Moin Beere,

wie hieß dein Großonkel? Wann und wo wurde er geboren?


Gruß,
jacq

[Beere]

Hallo jacq,

also mein Großonkel hieß Eduard Saecker (geb. 28.3.1913 in Ratzebuhr).

Beere

[Matthias Möser]

Ba ma freiburg

Hallo, Beere!

Im BA MA Freiburg kannst Du nach vorheriger Anmeldung auch direkten Einblick in die Unterlagen erhalten - nur so als Anmerkung!

Viel Erfolg bei der weiteren Suche.

Gruß
Matthias

[Jürgen P.]

Hallo Beere,

deine Anfrage beim BA MA Freiburg nach der Personalakte ist eine gute Entscheidung.

Warum hat die WASt keine Verlusstmeldung? Das musst du in Verbindung mit den Verhältnissen, Nachrichtenwegen und den fortwährenden Kämpfen der Truppe sehen. Entweder wurden keine ordentlichen Meldungen mehr geschrieben oder es gab keine Post-/Nachrichtenwege zur WASt, die 1943 nach Thüringen ausgelagert war. Seit dem 12.4.1945 arbeitete die WASt bereits unter Aufsicht der amerikanischen Militärkommission.

Liegen dir Unterlagen zum Suchantrag der Eltern oder zum Todeserklärungsverfahren? Wenn nicht, dann stelle eine Anfrage beim Suchdienst des DRK.
Nach 1990 kann auf Archivgut zugeriffen werden, das von russischen Archiven freigegeben wurde. Evtl. gibt es neue Informationen zu diesem Suchantrag.

Das, was dem Volksbund vorliegt erhält er im Datenaustausch vom DRK Suchdienst oder den Meldungen der WASt.

Gruß Jürgen

Ich ergänze meinen Beitrag um den Raum in dem Eduard S. seit 1.3.1945 vermisst ist. Striegau / Bad Salzbrunn / Kerzdorf / Hohenfriedberg / Landeshut / Liebau. Angaben aus der Online Suche Volksbund.

[Jürgen P.]

Hallo Beere,

hier eine Buchempfehlung: http://d-nb.info/999328611/about/html

[Beere]

Hallo Matthias,

das würde ich schon gerne machen, wohne aber in der Nähe von München. Der Antrag läuft ja und ich bin gespannt, was dabei herauskommt.
Gruß Beere

[Saure]

Hallo Beere,

ist das die Stadt, in dem Ihr Großonkel geboren wurde ?

http://stadt.ratzebuhr.kreis-neustettin.de/

Wenn ja, können Sie mir dann bitte auch schreiben, bei welchem DRK-Suchdienst der Gesuchte als vermisst gemeldet wurde ?
Beim Suchdienst der Sowjetischen Besatzungszone bzw. DDR, oder beim DRK-Suchdienst in München ?

Ich würde Ihnen bei Ihrer Suche auch empfehlen an den Kirchlichen Suchdienst und an der DRK-Suchdienst in München zu schreiben.

Vielleicht hat ja jemand die Möglichkeit, in der Vermisstenbildliste (ca. 200 Bildbände) unter der Einheit 'Einheit Stab Heeres Pionier Bataillon 635 (motorisiert)',
(Band FX ?) nachzusehen, ob Ihr Großonkel dort aufgeführt. Andernfalls lohnt sich eine diesbezügliche Anfrage im FdW.

Hier ein Beispiel:

http://www3.volksbund.de/virt_kgs_admin/uploads/346_148.pdf

Ich wäre Ihnen auch sehr dankbar, wenn Sie das Volksbund-Schreiben:
'Vom VdK erhielt ich die Nachricht, dass mein Onkel seit 1.3.1945 im Raum Schlesien (einzelne Orte sind aufgeführt) vermisst ist.'
hier einstellen könnten.

'Nachname: Säcker
Vorname: Eduard
Geburtsdatum: 28.03.1913
Todes-/Vermisstendatum: 01.03.1945
Todes-/Vermisstenort: Striegau / Bad Salzbrunn / Kerzdorf / Hohenfriedberg / Landeshut / Liebau'

Vielleicht interessiert Sie ja auch diese Suche:

http://forum.ahnenforschung.net/showthread.php?t=93959

[Beere]

Hallo Dieter, hallo Jürgen,

danke für die Nachrichten und Erklärungen. Ratzebuhr Kreis Neustettin stimmt. Bei welchem Suchdienst des DRK mein Urgroßvater seinerzeit einen Suchantrag gestellt hat, weiß ich leider nicht.
Ich habe beim VdK im Mai d.J. angefragt und der hat die Anfrage offensichtlich an die WASt und den DRK-Suchdienst München weitergeleitet. Den Nachforschungslaufbogen des DRK habe ich im Juni ausgefüllt und weitergeschickt. Kommt denn vom DRK jetzt noch eine Extraantwort? Die WASt bezieht sich in ihrem Antwortschreiben jedenfalls nur auf meinen beim VdK gestellten Antrag. Ich warte jetzt einfach auf die Antwort vom BA MA Freiburg.
Wo könnte ich denn eine Auskunft über das Todeserklärungsverfahren bekommen? Mein Großonkel muss auf alle Fälle für tot erklärt worden sein. Seine Ehefrau hat nach dem Krieg wieder geheiratet und wohnte in der DDR. Sie lebt aber schon lange nicht mehr und es gibt auch keine Nachkommen, mit denen ich Kontakt aufnehmen könnte.

Grüße
Beere

[Saure]

Hallo Beere,

diesen Hinweis:
'Wo könnte ich denn eine Auskunft über das Todeserklärungsverfahren bekommen?'
finden Sie auf der Sterbeurkunde Ihres Großonkels als 'Randbemerkung'.

[Henry Jones]

Hallo Beere,

diesen Hinweis:
'Wo könnte ich denn eine Auskunft über das Todeserklärungsverfahren bekommen?'
finden Sie auf der Sterbeurkunde Ihres Großonkels als 'Randbemerkung'.

Bei einer Todeserklärung wird keine Sterbeurkunde vom Standesamt ausgestellt, sondern ein Todeserklärungsbeschluss vom Amtsgericht.

@Beere, einen entsprechenden Randvermerk zur Todeserklärung findest du am ehesten auf der Geburts- oder Heiratsurkunde.

Da seine Ehefrau später wieder geheiratet hat, wäre es interessant zu erfahren, welcher Konfession die Ehefrau und der Gesuchte angehörten. Evtl. ergibt sich so noch ein Hinweis auf eine kirchliche Todeserklärung.

Ansonsten sind denke ich bereits die wichtigsten Anträge gestellt.

Gruß Alex

[Beere]

Hallo Dieter, wenn ich die Sterbeurkunde von meinem Großonkel hätte, dann könnte ich nachschauen. Aber sie liegt mir leider nicht vor und da ich auch nicht weiß, wo die Ehefrau meines Großonkels nach Kriegsende gewohnt hat, kann ich keine beantragen. Gab es vieleicht eine zentrale Stelle für den Antrag Todeserklärung - wahrscheinlich musste man das doch im zuständigen Standesamt beantragen.

Vielen Dank trotzdem für den Hinweis.

Beere

[Henry Jones]

Gab es vieleicht eine zentrale Stelle für den Antrag Todeserklärung - wahrscheinlich musste man das doch im zuständigen Standesamt beantragen.

Vielen Dank trotzdem für den Hinweis.

Beere

Hallo Beere,

Todeserklärungsverfahren wurden vom Gericht durchgeführt und haben mit dem Standesamt gar nichts zu tun. Also vergiss den Hinweis auf die Sterbeurkunde ganz schnell wieder.
Entsprechend gibt es aus keine zentrale Stelle für Anträge oder gar ein "zuständiges" Standesamt.

Auf der Geburts- bzw. Heiratsurkunde deines Großonkels dürfte sich möglicherweise ein Randvermerk zu einem Gerichtsentscheid finden lassen. Daraus geht normalerweise ein Aktenzeichen, Beschlussdatum und das entscheidende Gericht hervor. Mit diesen Angaben kannst du dich dann an das Gericht wenden und nach der Akte fragen. Möglicherweise sind die Unterlagen aber schon an das zuständige Archiv abgegeben worden.

Wenn du auf Grund des Datenschutzes keinen Zugang zur Geburts- und Heiratsurkunde bekommst, kannst du noch eine Anfrage beim Standesamt I in Berlin starten. Dort wird das "Buch für Todeserklärungen" aufbewahrt und es enthält alle Beschlüsse zu Todeserklärungsverfahren. Spätestens hier bekommst du die Informationen für eine weitere Recherche.

http://www.berlin.de/standesamt1/urkunden//index.html

Gruß Alex

[Beere]

Vielen Dank Henry Jones für die Info. Da die Ehe damals in Stettin geschlossen wurde, müsste ich mich sowieso wegen Urkunden an das Standesamt Berlin wenden. Aber ich warte jetzt erst mal auf Nachricht vom BA MA Freiburg.

Wichtig wäre mir halt gewesen, ob das Pionier Bataillon 635 damals in Schlesien komplett aufgerieben wurde und/oder ob es vielleicht Kameraden meines Großonkels gegeben hat, die zurückgekommen sind und vielleicht etwas veröffentlicht haben. Wer war im Februar 1945 z.B. der Kommandeur dieses Bataillons? Ich bin im Militärwesen nicht so sehr bewandert, daher meine vielleicht naiven Fragen.

Gruß
Beere

[Henry Jones]

Hallo Beere,

hatte überlesen dass dein Großonkel aus dem ehem. dt. Ostgebiet stammt. Dann enfällt natürlich die Möglichkeit mit den Randvermerken auf Geburts- und Heiratsurkunde. Dann kannst du direkt eine Kopie aus dem Buch für Todeserklärungen beim Standesamt I in Berlin anfordern. Ein Formblatt gibt es ja auf der Seite vom Standesamt.

Könntest du mir noch sagen, welcher Konfession dein Großonkel und seine Ehefrau angehörten?

Ich hoffe du hast wie von Dieter Saure empfohlen auch bereits den Kirchlichen Suchdienst angeschrieben.

Von der Offiziersakte würde ich mir nicht allzuviel versprechen. Vermutlich wird auch hier ab 1945 die Aktenlage sehr dünn. Aber dass sehen wir ja wenn die Auskunft da ist.

Zur Einheit findet sich im Moment nicht viel

http://www.lexikon-der-wehrmacht.de/Gliederungen/PionierBat/PiBat635-R.htm

Der Tessin bietet nicht wirklich mehr Informationen

Pionier-Btl. 635 * 26. 8. 1939 in Zeithain, WK IV, als Heerestruppe; gab 27. 10. 1940
die 2. Kp. an Pz.Pi.Btl. 88 nach Strehla ab; wurde ersetzt; das Btl. wurde Jan. 1943
in Stalingrad vernichtet; 3. 4. 1943 im WK IV aus der Pi.Kp. 674 und Resten des
Btls. w i e d e r a u f g e s t e l l t.
U: Heerestruppe: Polen; Westen; Rußland, 1942 6. Armee (Hgr. B), Stalingrad;
1944/45 17. Armee Weichselbogen, Schlesien
E: 24 Riesa/Elbe, WK IV

Gruß Alex