Die Vorfahren von Johann Julius Werner Achilles aus Bredelem

[Jeanne]

Die Suche betrifft das Jahr oder den Zeitraum: 1750- 1820
Genaue Orts-/Gebietseingrenzung: Bredelem, Niedersachsen, Deutschland
Konfession der gesuchten Person(en):
Bisher selbst durchgeführte Internet-Recherche (Datenbanken): https://www.bredelem.info/bredelemer-familien/achilles/
Zur Antwortfindung bereits genutzte Anlaufstellen (Ämter, Archive):

Hallo,

ich suche die Vorfahren von Johann Julius Werner Achilles aus Bredelem.

Folgendes liegt mir vor:

Johann Julius Werner Achilles
* 1797 Bredelem
+ 1868
oo mit Christiane Sophie Samblebe(n) aus Ohlendorf 1827
* ca. 1800
+ 1838

Sie hatten fünf Kinder.


Seine zweite Ehefrau hiess Christine Elisabeth Meyer.

* 11.08.1810 Calbecht
+ 040.4.1885 Bredelem
oo am 21.07.1840 in Calbecht

Gruß,
Jeanne

[consanguineus]

Hallo Jeanne,

die Trauung fand am 6. November 1827 in Ohlendorf statt (KB Ohlendorf, Trauungen 1814-1844, S. 385/386, Nr. 3/1827). Vater des Bräutigams: Johann Heinrich Achilles, gewesener Ackermann zu Bredelem. Vater der Braut: Daniel Samptlebe, gewesener Ackermann. Alter des Bräutigams: 30 Jahre. Alter der Braut: 25 Jahre.

Christiane Sophie Elisabeth Samptlebe wurde am 8. Januar 1800 geboren und am 12. Januar getauft (KB Ohlendorf, Taufen 1799-1803, S. 47, erster Eintrag 1800)

Johann Julius Werner Achilles wurde am 14. August 1797 geboren und am 20. August getauft (KB Bredelem, Taufen 1794-1803, S. 488)

Viele Grüße
consanguineus

[Jeanne]

Hallo consanguineus,


das ist ein Anfang, Vielen Dank!


Ich habe bislang nur einen Johann Heinrich Achilles im Stammbaum, der eventuell als Vater in Frage kommt.


Johann Heinrich Achilles
* 1777 Bredelem
oo mit Elisabeth Marie Mölhoff am 06.07.1800 in Bredelem.

+ 06.03.1805 Bredelem



Gruß,
Jeanne

[consanguineus]

Hallo Jeanne,

ich suche gerade die Trauung von Johann Heinrich Achilles. Bis 1789 zurück habe ich in Bredelem nichts gefunden. Der Mann wird die Mutter seines Sohnes Johann Julius Werner doch sicherlich vor 1797 geheiratet haben, womit E. M. Mölhoff nicht infrage kommt. Auch halte ich ein Heiratsalter von <20 Jahren für extrem unwahrscheinlich, zumindest für einen Ackermannssohn. In Bredelem wimmelt es vor Achilles. Da können natürlich Verwechselungen passieren. Ich lege meine Hand also für die richtige Zuordnung nicht ins Feuer!

Die Trauung fand am 6. Juli 1789 in Gitter statt. Johann Heinrich Achilles heiratete Anne Maria Dörmann (bin mir bei dem "D" nicht ganz sicher), des verstorbenen Halbspänners Johann Heinrich Dörmans Tochter (KB Gitter, Trauungen 1737-1790, S. 171r).

Somit wird Joh. Hch. Achilles' Geburt eher um 1760 zu suchen sein.

[Jeanne]

Ich habe gerade den Vater von Johann Julius Werner Achilles im OFB gefunden.


Johann Heinrich Achilles
* 10.06.1763 Bredelem
+ 15.02.1811 Bredelem
oo mit Johanne Marie Eleonore Dörmann am 05.06.1789 in Gitter.
* 22.01.1769 Gitter
+ 25.06.1850 Bredelem


So wie es aussieht hat Johann Julius Werner Achilles wohl nicht mit meinen Achilles in Bredelem zutun

[Jeanne]

ups...

[consanguineus]

Ich habe gerade die Taufe 1763 von Johann Heinrich in Bredelem gefunden. Das Geschmiere ist unbeschreiblich...

Vater ist Hanß Hennig Achils (sic!)

[Jeanne]

oh, bei einem Hans Henning Achilles (1743 - 1819) bin ich vielleicht wieder im Rennen.

[consanguineus]

Genau 1743 habe ich in Bredelem keine Taufe eines Hans Hennig Achilles gefunden. Ist das ein errechnetes Datum? Soll ich mal ein paar Jahre vor und zurück schauen?

[Jeanne]

Ich habe Familienpapiere der Familie Achilles aus Bredelem gefunden. Darin steht u.a.


"Der Stammvater der Bredelemer Ackermannsfamilie Achilles, Andreas A.
(geb. um 1613/14 in Flachstöckheim, verst. ca. 1667/68 in Bredelem),
hinterließ seinen Nachkommen drei Urkunden des 17. Jahrhunderts, die von
der Not des Dreißigjährigen Krieges zeugen. Diese Papiere haben auf dem noch
heute von gleichnamigen Erben bewirtschafteten Ackerhof Nr.-Ass. 2 (jetzt
Landstr. 6) die Zeitläufte von dreieinhalb Jahrhunderten überdauert und sind
immer noch in Familienbesitz (jetzt in Händen von Herrn Werner Achilles,
Darmstadt). Das ist ebenso bemerkenswert wie der Umstand, daß schon im
mittleren 19. Jahrhundert der damalige Hofwirt, Ortsvorsteher Julius Achilles
(1797 - 1868), ein Landmann mit weitem Horizont, ernsthaftes Interesse für
Familienkunde entwickelte. Sein Achilles’scher Stammbogen von etwa 1850/60
ist eine kombinierte biographisch-genealogische Studiezu den ihm
bekanntgewordenen Familienmitgliedern."


Auch die Ehefrau von dem im Auszug genannten Andreas Achilles habe ich im Stammbaum "Catharina Clages".

[consanguineus]

Solche Dinge sind ein Glücksfall! Dennoch habe ich auch ein paar Jahre vor und zurück keinen Hans Hennig Achilles gefunden. Bzw. dessen Taufe in Bredelem. Allerdings läßt in den Jahren um 1743 ein Heinrich Achilles einige Kinder taufen. Sonst niemand dieses Namens.

Ich habe ebenfalls Achilles-Vorfahren, allerdings aus der Gegend östlich von Wolfenbüttel. Bansleben, Ahlum etc. Ob ein Zusammenhang zwischen denen und den Achilles aus dem Salzgittergebiet (von denen ein Nachkomme hier in der Nachbarschaft lebt), entzieht sich meiner Kenntnis.

[Jeanne]

das wäre schön, ja

[Jeanne]

Spannend!


Ich bin erst mal raus für heute. Vielen Dank für Deine Hilfe!


Gruß,
Jeanne

[consanguineus]

Gerne! Ich muß leider auch noch arbeiten....

[consanguineus]

Das ist ebenso bemerkenswert wie der Umstand, daß schon im mittleren 19. Jahrhundert der damalige Hofwirt, Ortsvorsteher Julius Achilles (1797 - 1868), ein Landmann mit weitem Horizont, ernsthaftes Interesse für Familienkunde entwickelte.

Ich denke, so selten wird das gar nicht gewesen sein, daß Landleute Interesse an ihrer Herkunft hatten. Beispielsweise gibt es Prozesse, die verschiedene Mitglieder meiner Familie im 17. Jahrhundert geführt haben, in deren Verlauf sie ihre Vorfahren bis zum Urgroßvater herbeten konnten. Es ging teils um die Legitimation innerhalb eines größeren Lehnsverbandes, teils um 110 Jahre zuvor gekaufte Flächen, die nun jemand anderes beanspruchte. In diesem Rahmen waren die Alten ja gezwungen, sich mit diesen Dingen auseinanderzusetzen. Selbstzweck war das freilich nicht. Dieses Wissen um die Vorfahren ging im Zuge der Allodifizierung zur Mitte des 19. Jahrhunderts mitunter verloren. Man benötigte es ja nicht mehr. Andererseits gab es auch eine bemerkenswerte Ignoranz. Da wurde etwa ein Mitglied der Familie, welches aber nicht zum Lehnsverband gehörte, vom "Secretariat der Fürstlichen Lehns- und Grenzcommision" zu seinen Vorfahren befragt. Man wollte herausbekommen, ob der Mann zu den Berechtigten gehörte. Er selbst wußte darüber gar nichts. Er wußte noch nicht einmal den Vornamen seines Großvaters anzugeben, mit dem er immerhin etliche Jahre unter einem Dach wohnte! Kaum vorstellbar.