Evangelisch, Freikirche, Methodisten - wo suchen?

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  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    Evangelisch, Freikirche, Methodisten - wo suchen?

    Hallo,

    ein Teil meiner Familie ist evangelisch und das war bisher auch etwas von Vorteil bei der Suche.
    Allerdings konnte ich während meines Abos bei Archion nichts über meine Familie in Memmingen finden.

    Die zweite Frau meines Ururgroßvater soll wohl eine Methodistin gewesen sein. Durch eine ehemalige Kollegin konnte ich ein Bild meines Ururgroßvaters in einer evangelischen Freikirche ausfindig machen.

    Ich weiß nicht ob meine Frage hier richtig ist, aber wäre das ein Grund weshalb ich bei Archion nichts über diesen Zweig finden kann?

    Gibt es eine spezielle Seite über evangelische Freikirchen?
    Lg
    Barbara
  • Mismid
    Erfahrener Benutzer
    • 21.02.2009
    • 984

    #2
    Welchen Zeitraum betrifft es denn?
    Vor 1880?

    Dann sind die Einträge in den evangelischen oder katholischen Kirchenbüchern.

    Es sind ja auch noch gar nicht alle bayrischen Kirchenbücher bei archion!
    Die Zivilurkunden von 1861-1879 sind bei familysearch verfilmt.


    Bei ancestry sind auch ein paar Familienbuchabschriften


    Je nach Zeitraum auch online beim Stadtarchiv schauen: https://stadtarchiv.memmingen.de/tip...nterlagen.html
    Zuletzt ge?ndert von Mismid; 05.09.2020, 19:23.

    Kommentar

    • Araminta
      Erfahrener Benutzer
      • 12.11.2016
      • 599

      #3
      Vielen Dank.
      Die zweite Frau stammte wohl aus Nürnberg, die ich mittlerweile sogar bei Ancestry finden konnte.
      Ich habe mich auch allgemein gefragt, ob auch evangelische Freikirchen sonst ganz "normal" bei Archion zu finden sind. Ich vermute, dass man früher da keinen großen Unterschied gemacht hat, oder?

      Kommentar

      • MarthaLU
        Erfahrener Benutzer
        • 13.02.2013
        • 509

        #4
        Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
        Vielen Dank.
        Die zweite Frau stammte wohl aus Nürnberg, die ich mittlerweile sogar bei Ancestry finden konnte.
        Ich habe mich auch allgemein gefragt, ob auch evangelische Freikirchen sonst ganz "normal" bei Archion zu finden sind. Ich vermute, dass man früher da keinen großen Unterschied gemacht hat, oder?

        Hallo Araminta,

        Oh doch, da hat man einen ganz großen Unterschied gemacht. Es waren regelrechte Glaubenskämpfe zwischen den evangelischen Freikirchen und den evangelischen Landeskirchen. Ob Taufverständnis, Kanzel, Abendmahl, da lagen und liegen teilweise bis heute Welten dazwischen. Lange Jahre wurde die freikirchliche Taufe von den Landeskirchen gar nicht anerkannt, umgekehrt genauso. Heute ist das besser, aber offizielle Vereinbarungen gibt es erst so etwa 30 Jahre. Viel näher als Katholiken und Evangelische Kirche stand man sich früher halt auch nicht.



        Freikirchen führen eigene Kirchenbücher. Schon weil in vielen Freikirchen erst Erwachsene getauft werden, findet man keine allgemeinen Taufbücher zusammen mit den Landeskirchen. Im einzelnen muss man dann weiter gucken. Ich bin Baptistin, da gibt es ein bundesweites Archiv, vor allem aus den östlichen Gebieten, wo der Baptismus vor dem Krieg verbreitet war, gibt es etliche Kirchenbücher. Für Methodisten wäre Ansprechpartner nun die EMK Deutschland, die evangelisch-methodistische Kirche. Einen Unterschied gibt es, der für dich interessant sein könnte. Die EMK nimmt grundsätzlich auch Menschen mit Säuglingstaufe auf, das heisst, oftmals sind Ehepartner auch richtiges eingetragenes Mitglied. Das geht bei Baptisten nicht. Ob es überhaupt die alten Kirchenbücher der betroffenen Gemeinde noch gibt, weiss ich aber nicht.



        LG Martha

        Kommentar

        • Araminta
          Erfahrener Benutzer
          • 12.11.2016
          • 599

          #5
          Vielen herzlichen DANK Martha!!

          Das evangelische Freikirchen ihr eigenes Kirchenbuch führen, dachte ich mir schon.
          Die Frage ist natürlich ab wann die Freikirchen ihre eigenen Kirchenbücher führen? .
          Mein Ururgroßvater ist evangelisch getauft aber er war in Memmingen in der Freikirchlichen Gemeinde tätig und nicht in der evangelisch/protestantischen Gemeinde.
          Seine Tochter, meine Uroma ist aber evangelisch. So steht es in der Sterbeurkunde.

          Die vielen Unterschiede zwischen evangelisch, evangelisch/protestantisch, Freikirchlich, Methodisten, Adventisten, Neuapostolisch oder Baptisten verstehe ich leider nicht so ganz. Aber das gehört wo anders hin.

          Bei so vielen Kirchenbüchern bedaure ich die nachfolgenden Ahnenforscher sehr.

          Kommentar

          • BAHC
            Erfahrener Benutzer
            • 23.07.2007
            • 1083

            #6
            Hallo Araminta,

            ich kenne aus Westfalen und Westpreußen aus der Zeit vor 1874 (Einführung der Standesämter) sogenannten Dissidentenregister für Personen, die aus der evgl. oder kath. Kirche ausgetreten sind.

            Ich kann aber nicht sagen, ob das in Deiner gesuchten Region auch zutrifft.

            Viele Grüße

            Birgit

            Kommentar

            • Mismid
              Erfahrener Benutzer
              • 21.02.2009
              • 984

              #7
              Zitat von Araminta Beitrag anzeigen

              Bei so vielen Kirchenbüchern bedaure ich die nachfolgenden Ahnenforscher sehr.

              Warum? Die Kirchenbücher spielen doch seit mehr als 100 Jahren und in Zukunft gar keine Rolle mehr! Es sind hier doch alleine die Standesämter für rechtsverbindliche Auskünfte zuständig. Welchen Glauben die Leute aktuell und in Zukunft haben, spielt für die Ahnenforschung keine Rolle mehr.

              Kommentar

              • MarthaLU
                Erfahrener Benutzer
                • 13.02.2013
                • 509

                #8
                Zitat von Araminta Beitrag anzeigen
                Vielen herzlichen DANK Martha!!

                Das evangelische Freikirchen ihr eigenes Kirchenbuch führen, dachte ich mir schon.
                Die Frage ist natürlich ab wann die Freikirchen ihre eigenen Kirchenbücher führen? .
                Mein Ururgroßvater ist evangelisch getauft aber er war in Memmingen in der Freikirchlichen Gemeinde tätig und nicht in der evangelisch/protestantischen Gemeinde.
                Seine Tochter, meine Uroma ist aber evangelisch. So steht es in der Sterbeurkunde.

                Die vielen Unterschiede zwischen evangelisch, evangelisch/protestantisch, Freikirchlich, Methodisten, Adventisten, Neuapostolisch oder Baptisten verstehe ich leider nicht so ganz. Aber das gehört wo anders hin.

                Bei so vielen Kirchenbüchern bedaure ich die nachfolgenden Ahnenforscher sehr.

                Hallo Araminta,

                Ich will es nicht beschwören, aber logisch ist für mich, dass die Freikirchen von Anfang an eigene Kirchenbücher führten. Sie wurden ja zunächst verfolgt und sogar teils in Gefängnisse eingesperrt. Die Versammlungen der Baptisten etwa waren noch bis etwa 1850 illegal in Deutschland. ( Siehe z. B. Johann Gerhard Oncken, bei Wikipedia, nur so als Basisinfo zum Verständnis).

                Die Unterschiede zwischen den einzelnen Freikirchen können dabei schon bedeutsam sein für die Suche. Bist du denn sicher, dass es um Methodisten geht? Übrigens kann man manche Freikirchen identifizieren an der Bauweise und Einrichtung der Kirchen( du besitzt ein Foto?). Die Methodisten waren weniger als z. B. Baptisten, Brüder oder Mennoniten Anfeindungen ausgesetzt, ihre Lehre ist auch der landeskirchlichen etwas näher, vor allem das Taufverständnis, und das war historisch immer der Hauptgrund für Verfolgung. Gewalt gegen die Täuferbewegung ist dir sicherlich bekannt, diese Täufer waren die Wegbereiter der viel später entstehenden Freikirchen.

                Also konkret wäre es, wenn du sicher bist, dass es um die Methodistengemeinde Memmingen geht, sicher ein guter Weg, die Gemeinde einfach einmal anzuschreiben. Die meisten Freikirchen sind erstens sehr geschichtsbewusst, und zweitens durch die Struktur der Gemeinden, wo nur aktive Christen Mitglieder werden können, auch gut informiert über die Menschen ihrer Kirche. Wir haben z. B. 300 Mitglieder, das ist überschaubarer als eine Landeskirche mit den vielen Menschen, die nur in der Kartei stehen. Je nach Kirche werden übrigens auch Listen des Freundeskreises geführt. Also sollte dein Vorfahr nur dahin gegangen sein, sich dort engagiert haben, aber nicht Mitglied der Methodisten gewesen sein, kann die Suche dort trotzdem erfolgreich sein.

                Abschließend noch ein schönes Beispiel für das Interesse der Freikirchen an Forschung, da war ich zweimal, ist sehr beeindruckend:https://www.mennonitischer-geschicht...schungsstelle/
                Ich glaube, sowas hat die EMK nicht, aber eine Anfrage kann man allemal stellen.


                LG Martha

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