[QUOTE=loyane;1263454]
Ich glaube die Sachlage so zu verstehen, daß Hermann GROß ursprünglich Hermann JUNCKER hieß, daß er Leinenweber von Beruf war und daß seine Frau Marie die Witwe von Nickel GROß war.
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Völlig richtig. Er kann nicht in Hüttigweiler geboren und aufgewachsen sein, denn diesen Namen Juncker gab es vor ihm nicht in der Meierei Hüttigweiler. Er muß zwischen 1619 und 1629 in die Meierei Hüttigweiler zugewandert und Leibeigener der Kirche St. Wendel geworden sein. Eine andere Deutung der Faktenlage gibt es wohl nicht. Seine tatsächliche Herkunft ist völlig unbekannt.
Hosterhof gehörte zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken, war noch bis ca. 1616 nach Illingen gepfarrt (Teil der Pfarrei Illingen). Illingen wurde nach 1616 wieder katholisch, Nassau-Saarbrücken blieb evangelisch, und da der Landesherr die Religion der Untertanen bestimmte, mußte Hosterhof die Pfarrei Illingen verlassen. Wer also vom kathol. Hüttigweiler ins evang. Hosterhof heiraten wollte, brauchte die Genehmigung seines Leib- und Landesherrn. Man kann immer wieder beobachten, daß die Religion für die fremdbestimmten Untertanen anderen Interessen untergeordnet war. So auch hier.
Corrado: wen meinen Sie eigentlich mit dieser zweiten GROß Frau in Illingen. Ist es die Anna Margaretha? Sie was aber nicht mit «dem Sohn des Hochgerichtsmeiers» verheiratet, oder irre ich mich was den Jacob BAUER betrifft?
28.12.1661 (Gerichtsbuch Illingen, erster Eintrag im Teil Gennweiler): Verkauf von Garten u. Feld. Zeugen sind: Johann Nickel Bauer, Meier, und Bastian Cieffer, Gerichtsschöffe zu Illingen.
Ich gehe davon aus, ein Beweis fehlt allerdings, daß Jakob Bauer, der vor 1677 Anna Marg. Groß heiratete, der Sohn dieses Hochgerichtsmeiers Joh. Nickel Bauer war, beide wohnten in Illingen. Dort gab es nur diese eine Familie Bauer.
Ich glaube darüberhinaus, daß die Illinger Meierfamilie "bûr" die Vorfahren des Illinger Meiers von 1661 sind: Durch Lautumwandlung wurde aus "bûr" Bauer während des 30j. Krieges. Die Bauer sind demnach über viele Jahrzehnte die vorherrschende Meierfamilie in Illingen gewesen, das prägt Standesbewußtsein und Selbstwertgefühl noch mehr. Jakob Bauer war sicherlich der Sproß dieser Familie, weshalb ich nicht glauben kann, daß er die Tochter eines "kleinen" Leinenwebers aus Hosterhof heiratete.
Der Maurer Jakob Jochum war zur Zeit seiner Eheschließung mit Anna (Maria) Groß (um etwa 1668) noch kein Schöffe, allem Anschein nach konnte er aber glaubhaft machen, daß er aus einer analogen Familie in Schröcken stammte. Sein Bruder Peter, Steinmetz in Raßweiler, bereits vor ihm in der Pfarrei Illingen, dürfte ihm dabei assistiert haben, zumal Peter selbst in die Schöffenfamilie Müller in Raßweiler eingeheiratet hatte (wohl vor 1658).
Obwohl Hermann Groß also nachweislich die Tochter Anna Margarethe 1647 hatte, glaube ich nicht, daß sie den Sohn des Illinger Hochgerichtsmeiers geheiratet haben kann, dafür scheinen mir die Standesunterschiede zu groß, und darauf achtete man damals wie heute.
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Ich habe auf jedem Fall heute die Heiratsurkunde von Johann ZEWI und Anna Francisca DÜRR aus dem Jahre 1763 bekommen, wo die Rede ganz deutlich ist von «quarti et quartum consanguinitatus». Daher können wir sicher sein, Anna Margaretha GROß und Anna Maria GROß waren tatsächlich SCHWESTER! Andere verwandtliche Möglichkeiten gibt es, so weit ich weiß, nicht! Ein «waßerdichtes» Beweis??
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Dazu kann ich nichts sagen. Eine Blutsverwandtschaft 4. Grades würde, wenn ich das richtig weiß, bedeuten, daß die Brautleute ein gemeinsames Ururgroßelternpaar hatten. Trifft das hier zu? Zumindest scheint damit gesichert, daß sie sehr nahe Verwandte waren. Für ihre mögliche Verwandtschaft mit Velten Groß gibt es bislang keinerlei Nachweis, nur die nicht soo stichhaltige Patin Anna Maria … am 27.9.1689.
Alles Gute wünscht
Corrado
Ich glaube die Sachlage so zu verstehen, daß Hermann GROß ursprünglich Hermann JUNCKER hieß, daß er Leinenweber von Beruf war und daß seine Frau Marie die Witwe von Nickel GROß war.
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Völlig richtig. Er kann nicht in Hüttigweiler geboren und aufgewachsen sein, denn diesen Namen Juncker gab es vor ihm nicht in der Meierei Hüttigweiler. Er muß zwischen 1619 und 1629 in die Meierei Hüttigweiler zugewandert und Leibeigener der Kirche St. Wendel geworden sein. Eine andere Deutung der Faktenlage gibt es wohl nicht. Seine tatsächliche Herkunft ist völlig unbekannt.
Hosterhof gehörte zur Grafschaft Nassau-Saarbrücken, war noch bis ca. 1616 nach Illingen gepfarrt (Teil der Pfarrei Illingen). Illingen wurde nach 1616 wieder katholisch, Nassau-Saarbrücken blieb evangelisch, und da der Landesherr die Religion der Untertanen bestimmte, mußte Hosterhof die Pfarrei Illingen verlassen. Wer also vom kathol. Hüttigweiler ins evang. Hosterhof heiraten wollte, brauchte die Genehmigung seines Leib- und Landesherrn. Man kann immer wieder beobachten, daß die Religion für die fremdbestimmten Untertanen anderen Interessen untergeordnet war. So auch hier.
Corrado: wen meinen Sie eigentlich mit dieser zweiten GROß Frau in Illingen. Ist es die Anna Margaretha? Sie was aber nicht mit «dem Sohn des Hochgerichtsmeiers» verheiratet, oder irre ich mich was den Jacob BAUER betrifft?
28.12.1661 (Gerichtsbuch Illingen, erster Eintrag im Teil Gennweiler): Verkauf von Garten u. Feld. Zeugen sind: Johann Nickel Bauer, Meier, und Bastian Cieffer, Gerichtsschöffe zu Illingen.
Ich gehe davon aus, ein Beweis fehlt allerdings, daß Jakob Bauer, der vor 1677 Anna Marg. Groß heiratete, der Sohn dieses Hochgerichtsmeiers Joh. Nickel Bauer war, beide wohnten in Illingen. Dort gab es nur diese eine Familie Bauer.
Ich glaube darüberhinaus, daß die Illinger Meierfamilie "bûr" die Vorfahren des Illinger Meiers von 1661 sind: Durch Lautumwandlung wurde aus "bûr" Bauer während des 30j. Krieges. Die Bauer sind demnach über viele Jahrzehnte die vorherrschende Meierfamilie in Illingen gewesen, das prägt Standesbewußtsein und Selbstwertgefühl noch mehr. Jakob Bauer war sicherlich der Sproß dieser Familie, weshalb ich nicht glauben kann, daß er die Tochter eines "kleinen" Leinenwebers aus Hosterhof heiratete.
Der Maurer Jakob Jochum war zur Zeit seiner Eheschließung mit Anna (Maria) Groß (um etwa 1668) noch kein Schöffe, allem Anschein nach konnte er aber glaubhaft machen, daß er aus einer analogen Familie in Schröcken stammte. Sein Bruder Peter, Steinmetz in Raßweiler, bereits vor ihm in der Pfarrei Illingen, dürfte ihm dabei assistiert haben, zumal Peter selbst in die Schöffenfamilie Müller in Raßweiler eingeheiratet hatte (wohl vor 1658).
Obwohl Hermann Groß also nachweislich die Tochter Anna Margarethe 1647 hatte, glaube ich nicht, daß sie den Sohn des Illinger Hochgerichtsmeiers geheiratet haben kann, dafür scheinen mir die Standesunterschiede zu groß, und darauf achtete man damals wie heute.
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Ich habe auf jedem Fall heute die Heiratsurkunde von Johann ZEWI und Anna Francisca DÜRR aus dem Jahre 1763 bekommen, wo die Rede ganz deutlich ist von «quarti et quartum consanguinitatus». Daher können wir sicher sein, Anna Margaretha GROß und Anna Maria GROß waren tatsächlich SCHWESTER! Andere verwandtliche Möglichkeiten gibt es, so weit ich weiß, nicht! Ein «waßerdichtes» Beweis??
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Dazu kann ich nichts sagen. Eine Blutsverwandtschaft 4. Grades würde, wenn ich das richtig weiß, bedeuten, daß die Brautleute ein gemeinsames Ururgroßelternpaar hatten. Trifft das hier zu? Zumindest scheint damit gesichert, daß sie sehr nahe Verwandte waren. Für ihre mögliche Verwandtschaft mit Velten Groß gibt es bislang keinerlei Nachweis, nur die nicht soo stichhaltige Patin Anna Maria … am 27.9.1689.
Alles Gute wünscht
Corrado
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