Taufort gleich Ort des Kirchenbuches

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  • Forscher41
    Erfahrener Benutzer
    • 01.02.2015
    • 388

    Taufort gleich Ort des Kirchenbuches

    Hallo,

    Mich beschäftigt folgende Frage zu dem Ort der Taufe an Hand folgenden Beispiels:

    Geführt wird das (ev.) Kirchenbuch S-Stadt Taufe, Trauung und Beerdigung 1653-1686 vom Pfarrer in S-stadt. Enthalten sind auch alle Einträge zu den zugehörigen Gemeinden H-stadt, N-Stadt und U-Stadt. Diese Gemeinden habe eigene Kirchen, aber wohl in diesem Zeitraum noch keinen eigenen Pfarrer. Ab 1687 führen diese dann mit eigenem Pfarrer ihre eigenen Kirchenbücher.
    Wo fanden in den Zeitraum 1653-1686 die Amtshandlungen Taufe und Trauung der umliegenden Gemeinden statt?
    Immer in der Kirche S-stadt, wo das KB geführt wird?
    Oder ist der Pfarrer jeweils in die zugehörige Kirche gekommen?
    Beerdigungen auch in S-Stadt?

    Kann man da pauschal was dazu sagen?

    Danke Ralph
    Meine Suche:
    Sachsen: Arnold, Bauch, Conrad, Donner, Fischer, Mildner, Möbius, Porstmann, Rümmler, Rößiger
  • TükkersMitÜ
    Erfahrener Benutzer
    • 11.11.2015
    • 357

    #2
    Hallo Ralph,

    bei den Taufen bin ich mir nicht sicher, zu den Beerdigungen kann ich folgendes sagen: ich habe schon gelesen, dass Ortsteile eigene Friedhöfe hatten, auch wenn sie zu einer Kirche in einem anderen Ort gehörten. In manchen Kirchenbüchern steht der Friedhof sogar dabei, aber das habe ich noch nicht oft gesehen. Die separaten Friedhöfe in einzelnen Ortsteilen sind mir in der Literatur aber erst nach deinem Recherchezeitraum begegnet.

    Viele Grüße
    Annika
    Eheschließung Philipp Frommel und Maria Catharina Storr um 1800 im Raum Niederwörresbach/Herrstein und Umgebung
    Familie Kunde in Pollnow Krs. Schlawe
    Schäfer(?) Gottfried Wesenig o.ä. aus Bukow (Groß Jehser) und Umgebung
    Pächter Johann George Schimkönig, angeblich aus Lübben, + zwischen 1760 und 1767, zuletzt in Pritzen nachgewiesen

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    • Anna Sara Weingart
      Erfahrener Benutzer
      • 23.10.2012
      • 15113

      #3
      Zitat von Forscher41 Beitrag anzeigen
      ... Kann man da pauschal was dazu sagen ...
      Hi
      Weil täglich mehrere Taufen sein konnten, und zwar Geburten in den verschiedenenen Filialorten, musste der Pfarrer in seiner Hauptkirche bleiben.
      Stell Dir vor Du bist gerade Vater geworden, bringst das Neugeborene zur Pfarrkirche, und der Pfarrer ist nicht da, weil er unterwegs über den Berg zu einem Filialort ist, eine Horrorvorstellung.
      Auch wenn für die Filialen eigene Kirchenbücher geführt wurden, bedeutet das nicht automatisch, dass die Taufe auch in der Filialkirche war. Es kommt darauf an, ob Diakone in der Fililkirche ständig vor Ort waren, die die Taufe durchführen könnten
      Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 17.12.2023, 15:11.
      Viele Grüße

      Kommentar

      • Andre_J
        Erfahrener Benutzer
        • 20.06.2019
        • 1912

        #4
        Zitat von Anna Sara Weingart Beitrag anzeigen
        Hi

        Stell Dir vor Du bist gerade Vater geworden, bringst das Neugeborene zur Pfarrkirche, und der Pfarrer ist nicht da, weil er unterwegs über den Berg zu einem Filialort ist, eine Horrorvorstellung.
        Eher andersrum: Man schickt das älteste Kind rechtzeitig los, um den Pfarrer zu holen. Das ersparte dem Kind unliebsame Erfahrungen.
        Und wenn die Geburt mit Komplikationen stattfindet, durfte auch die Hebamme not-taufen. Denn ungetauft verstorbene Konder waren der super-GAU.

        Für die letzte Ölung wurde genauso der Pfarrer gerufen. Und mancher Pfarrer ist unterwegs von bösen Zeitgenossen überfallen worden.
        Gruß,
        Andre

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        • Anna Sara Weingart
          Erfahrener Benutzer
          • 23.10.2012
          • 15113

          #5
          Zitat von Andre_J Beitrag anzeigen
          ... Und wenn die Geburt mit Komplikationen stattfindet, durfte auch die Hebamme not-taufen ...
          Deswegen war auch der Pfarrer nicht nötig am Geburtsort

          Einen Sterbenden dagegen konnte man schlecht in die Pfarrkirche karren, zur letzten Ölung. Da musste natürlich der Pfarrer zum Sterbenden kommen.

          Aber Neugeborene kann man gut transportieren. Die schlafen sogar besser, wenn man selbst in Bewegung ist, und sie dabei hat, als wenn sie ruhig in der Wiege liegen! Deswegen muss man ja immer die Wiege schaukeln, weil Babys es hassen, wennn es bewegungslos ist.

          Wie stellst Du Dir das vor im 17. Jht.: hat man beim Pfarrer angerufen, oder eine SMS verschickt, damit er kommt?
          Zuletzt geändert von Anna Sara Weingart; 18.12.2023, 02:52.
          Viele Grüße

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