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Welches Geburtsdatum stimmt - 1812 oder 1814?
Ich grüße Euch!
Heute mal wieder ein unklarer Fall in meiner Familiengeschichte. Es geht um meinen Urahnen (Johann Friedrich Ludwig) Wilhelm Minke. ---------------------------------------------------------------- Rollen wir die Geschichte am besten von hinten auf: In der Offiziellen Sterbeurkunde (von 1891) wird als Alter 77 Jahre und Geburtsort Netze angegeben. In Traueranzeige in der Zeitung (von 1891) wird ebenfalls von 77 Jahren gesprochen. In dem Kirchenbuchbuch wird ein Alter von 77 Jahren und 13 Tage angegeben. Und der Zusatz "Geboren in Netze am 29 September 1814" Jetzt könnte man ja sagen: Ja Super ist ja alles da! NUR: am 29. September 1814 gibt es keinen Taufeintrag von einem Wilhelm Minke im Kirchenbuch in Netze. Auch nicht in den Jahren zuvor und in den Jahren danach. Allerdings findet sich 3 Dörfer weiter (in Affoldern) 1812 ein Taufeintrag zu "Johann Friedrich Ludwig Wilhelm Minke" mit den richtigen Eltern am 4.10.1812 Nach durchsicht der Kirchenbücher Affoldern und Netze und Bad Wildungen sind folgende Einträge ersichtlich: Die Eltern von Wilhelm (Jacob und Friederike Minke) bekamen in Affoldern folgende Kinder: Henriette: 22.03.1805 In Affoldern Heinrich Friedrich Jacob: 03.01.1808 In Affoldern Johann Heinrich Jacob: 17.03.1810In Affoldern Johann Friedrich Ludwig Wilhelm: 04.10.1812 In Affoldern Maria Friedericke: 05.07.1815 In Affoldern Johanne Maria: 20.06.1816 In Affoldern dann in Netze: Johann Christian: 05.01.1819 in Netze Johann Daniel: 18.05.1821 in Netze Jetzt schlussfolgere ich, dass Wilhelm eigentlich 1812 in Affoldern geboren wurde, wie seine Brüder und Schwestern vor und nach ihm. Er wäre demnach 79 Jahre alt gewesen. Seine Eltern zogen zwischen 1816 und 1819 (mit allen Kindern) nach Netze. So dann auch Wilhelm Minke im Alter von ca. 6 Jahren und wuchs dort auf. Das erklärt warum in den Todesurkunden Netze als Ursprungsort angegeben wird. Zu dem Alter: Da zum Zeitpunkt des Todes nur ein Kind von Wilhelm lebte, (Bertha Hermine Christiane zum Zeitpunkt des Todes 34 Jahre alt) glaube ich dem Taufeintrag von 1812 in Affoldern. Nur was sich mir überhaupt nicht erschließt ist der Eintrag im Kirchenbuch Wildungen von 1891 in dem auch noch das "genaue" (falsche) Geburtsdatum steht. Wie seht ihr die Geschichte? Vielen Dank im voraus! Euer Thomas. |
#2
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Hallo Thomas,
Die Frage ist wie gut kannte der Heinrich Langenfeld den Verstorbenen. Er wusste vielleicht die Herkunft, aber wie es aussieht nicht den genauen Geburtsort. Das Alter ist, denke ich auch nur geschätzt. Heinrich wird alles nur mündlich beim Standesamt mitgeteilt haben. Gibt es diesbezüglich Sammel-/Beiakten? Todesanzeige und Danksagung erfolgten dann auch erst später evtl. auf Grundlage der Sterbeurkunde. Das geht manchmal sogar so weit, dass falsche Daten auf dem Grabstein landen. Beim Eintrag im Kirchenbuch wissen wir nicht wer die Angaben gemacht hat. So wie ich das sehe war die letzte "Geburtstagsfeier" anscheinet erst wenige Tage zuvor. Wenn er am 12. Oktober verstorben ist, dann liegt der 4. Oktober in der Nähe...es waren nur keine 13 Tage, sondern nur 8 Tage. Vielleicht wussten der(die) Anwesende(n) nicht mehr, wie lange der Geburtstag genau zurück lag (vielleicht war er/sie auch nicht bei der Geburtstagsfeier). Er (Sie) wusste(n) nur, dass kürzlich der Geburtstag des Verstorbenen war. Ich sehe, dass also genauso wie du. Im Stammbaumprogramm (und in deinen Unterlagen) würde ich zusätzlich zum "normalen Geburtsdatum" (aus der Taufe) immer einen weiteren Vermerk stehen lassen "Alternatives Geburtsdatum" mit dem Ort und deiner Begründung (woher kommt die Info, warum nur alternativ und nicht gesichert - Hinweis auf die KBs). So kannst du (oder andere) auch nach Jahren noch nachlesen, warum die Sterbeurkunde aus dem Standesamt z.B. nicht korrekt war. liebe Grüße Doro Geändert von DoroJapan (13.01.2021 um 08:14 Uhr) |
#3
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Hallo Thomas,
Ich würde mich festlegen auf den Taufeintrag, also 1812. Verwirrung um Geburtsdaten gibt es bei meinen Vorfahren bei etlichen Fällen. Die Gründe sind unterschiedlich. Es kommt gar nicht so selten vor,(auch von anderen hörte ich das schon oft), dass Menschen ganz bewusst ein falsches Alter angeben. Das hat damals funktioniert wie stille Post, und funktioniert immer noch so. Mein Ururopa war Jahrgang 1814, gab aber selber 1823 an. Findet sich bis heute in Akten, auch im Kirchenbuch. Also wenn dein Vorfahr selber beschlossen hat, aus welchen Gründen auch immer, lieber 1814 in Netze geboren worden zu sein, musste er das nur sein Leben lang angeben. Man hatte ja keine Datenbanken zum Abgleich. Oder er wusste es sogar selber nicht. Auch dann wären seine eigenen, falschen,Angaben immer weiter übertragen worden. Auch solche Fälle habe ich vermutlich in der Familie, also ich vermute, sie wussten es nicht. Jedenfalls wurde da auch in den Sterbeeintrag ein Geburtsdatum eingetragen, das nicht mit dem Taufeintrag übereinstimmt. Für mich gehe ich daher immer nach dem Taufeintrag. LG Martha Geändert von MarthaLU (13.01.2021 um 07:50 Uhr) |
#4
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Bilder aus Archion dürfen nur als Original PDF an den Beitrag angehängt werden!
Die KB aus dem Kreis Eder liegen alle nur bei Archion und wurden daher entfernt! Leider ist es mir nicht möglich, nur diese zu blockieren, die anderen kannst Du gerne wieder einstellen. |
#5
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Moin,
sehe ich nicht so, das die Leute bewußt Falschangaben zum Alter machen. Vermutlich ist es eher ein Schönreden des Forschers, um eine womöglich kompliziertere Suche nach diesem Ahnen zu umgehen. Natürlich können im hohen Alter und am Krankenbett die Leute auch so verwirrt sein, das die Angaben enorm auseinandergehen. Wie bei mir letztens >fast 100 oder aber wie es etliche rechnen 77 Jahre<. Die größten Widrigkeiten bei den Altersangaben entstehen durch schlecht geführte Kirchenbücher, einhergehend mit Falsch-Identifikationen von Personen. Und man soll doch bitte nicht glauben, das alle Pastoren früher die Schrift ihrer Vorgänger fehlerlos lesen konnten und auch fehlerlos auf Geburtsscheine übertrugen. Ein Pastor der einen Geburtsschein zur Heirat ausstellt, ist mitunter beim Tod 30 Jahre später ein anderer, vielleicht auch gewissenhafter als der Vorgänger. Auch früher wurde geerbt, vererbt und auch Schulden gemacht, da ist es selbstverständlich das auch genauere Erkundigungen zur Herkunft des Verstorbenen angestellt wurden. Was mir hier auffällt, ist das der Rufname Wilhelm im Heiratseintrag gänzlich fehlt. Ich würde nochmals genauer schauen in Netze, gegebenenfalls ob der Eintrag nicht auch nachträglich dort an anderer Stelle oder mit anderen Nachnamen eingefügt wurde. LG Malte |
#6
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Ein prominentes Beispiel, mit dem ich es grad zu tun habe:
https://heine-kreis.de/heinrich-hein...leben-und-werk |
#7
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Grüßt euch!
Ich wollte mich für eure Antworten bedanken! @Xtine: der Hinweis wird demnächst berücksichtigt. Ich bin mittlerweile auf dem Forschungsstand, dass Wilhelm zeit seines Lebens wirklich glaubte 1814 geboren worden zu sein. In den Eheurkunden seiner Kinder wird er fast immer als Zeuge mit aufgeführt. Dort wird auch ausdrücklich sein Alter mit zu Protokoll gegeben. Wenn man dieses zurück rechnet, landet man immer auf 1814. Nochmal herzlichen Dank an euch allen! Grüße Thomas |
#8
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Hallo
Was mir jetzt schon ein paar Mal untergekommen ist: Ein Junge stirbt mit dem Vornamen z.B. Hanß im Kindes/ Säuglingsalter. Schwupp die Wupp, da die Ehefrau schon wieder Schwanger war, wurde das Kind Hanß genannt. Aber: Die Beerdigung/ Tod ist dokumentiert, nur die Geburt zum 2ten Hans ist dem Pfarrer irgendwie untergegangen. Oder falsch zugeordnet. Bei mir war es ein Pfarrerwechsel in dem Jahr. LG Imke |
#9
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Manchmal habe ich Glück und solche Unstimmigkeiten lassen sich mit einer Konfirmation untermauern, das wäre noch eine Möglichkeit.
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