Großherzoglich Mecklenburgische Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90.

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  • hh41
    Benutzer
    • 25.11.2021
    • 20

    Großherzoglich Mecklenburgische Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90.

    Guten Tag allesamt,

    Ich bin neu auf diesem Forum und wie ich gesehen habe, gibt es hier Militär-Interessierte, die wesentlich mehr wissen, als ich. So hoffe ich, hier Hinweise zu erhalten, die mir weiterhelfen könnten. Es geht um Leutnant Max(imilian) Traun im Großherzoglich Mecklenburgischen Füsilier-Regiment „Kaiser Wilhelm“ Nr. 90.

    Laut Militär-Wochenblatt vom 12.1.1915 wurde Traun, Vizewachtmeister bei Füs. R. Nr. 90 zum Leutnant der Landwehr Kavallerie 1. Aufgeb. befördert. Hier ergibt sich die Frage: was macht ein Vizewachtmeister oder Leutnant der Kavallerie in einem Füsilierregiment?

    In der von Falkenhayn verfassten Stammliste des Regimentes steht in der Liste der zeitweise im Feldregiment gedienten Offiziere: Traun, Max, Lt. L. Kav. 5.10. bis 28.12.14 neben anderen Angaben. Diese Angabe scheint zu sagen, dass Traun nur bis zum 28.12.1915 im Felde war, jedenfalls im Füs. R. Nr. 90. Ich weiß aber aus Familienbriefen, dass er im Juli 1915 in Carlepont/Frankreich noch in einer Kompanie war und dann Heimaturlaub erhielt. Wenn er nach dem 28.12.1915 in eine andere Einheit versetzt wurde, weiß jemand welche Einheiten in der Gegend von Carlepont südlich von Noyon Mitte 1915 stationiert waren?

    Für jeden Hinweis wäre ich sehr dankbar.
  • WeM
    Erfahrener Benutzer
    • 26.01.2017
    • 1906

    #2
    grüß dich,

    lt. Verlustliste ist Max Traun vermisst bei der Luftschiffertruppe - suche hier:

    gelistet beim Volksbund:
    Nach dem Grab Ihres gefallenen Angehörigen können Sie sofort selbst forschen. Mit über 4,8 Millionen Meldungen steht die Online-Suche des Volksbund-Gräbernachweises im Mittelpunkt des Interesses.

    und er ist aufgeführt bei frontflieger.de
    demnach diente er zunächst im Füsilier-Regiment 90:



    lg, Waltraud
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    Kommentar

    • hh41
      Benutzer
      • 25.11.2021
      • 20

      #3
      Herzlichsten Dank fuer die Suche und das Finden dieser Einzelheiten, Waltraud! Sie sind mir aber alle bekannt und stammen teilweise von mir. Ich hatte sie nicht aufgezaehlt, um mein Anliegen nicht zu lang werden zu lassen. Was ich weiss, ist in meinem Aufsatz "Max Traun" auf meiner website zu lesen:



      Viele Gruesse,

      Geoff

      Kommentar

      • Basil
        Erfahrener Benutzer
        • 16.06.2015
        • 2418

        #4
        Moin Geoff,

        deine Datumsangaben verwirren mich. War Max Traun bis 28.12.1914 oder 28.12.1915 beim FR 90? Wenn er bis Ende 1915 bei diesem Regiment war, dann würde es mit Juli 1915 in Carlepont passen. Das IX. Armeekorps lag seit Oktober 1914 südlich von Noyon in Stellung (siehe Karten vom 1. Oktober 1914, 18. November 1914, 8. Mai 1915 und 1. August 1915). Die Lagekarte vom Jahresbeginn 1915 zeigt die 17. Division südlich von Carlepont. Zur 17. Division gehörten IR 75, IR 76, GR 89 und FR 90, das IR 76 schied jedoch Ende März 1915 aus der Division aus. In der Regimentschronik des GR 89 wird Carlepont namentlich erwähnt. Auf die Regimentschronik des FR 90 habe ich keinen Zugriff.

        Aber laut dem Aufsatz "Max Traun" war er Mitte 1915 bei der FAA 16 in Galizien. Wie passt das zusammen?

        Viele Grüße
        Basil
        Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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        • maikel88
          Erfahrener Benutzer
          • 31.05.2015
          • 168

          #5
          Zitat von Basil Beitrag anzeigen

          Auf die Regimentschronik des FR 90 habe ich keinen Zugriff.
          Ich schon: Laut Ehrentafel der Regimentschronik:

          Lt.-Feldw. Traun, Max, Fl-Ab. 16, aus Frankfurt a.M., gef. 10.11.1916 in Fe. Bois d'hussart, das. beerdigt.

          Vom 01.10.1914 bis 12.10.1915 lag das Regiment bei Tracy le Bal, es werden auch Kämpfe bei Moulin sous Touvent erwähnt (06.-25.06.1915).

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          • hh41
            Benutzer
            • 25.11.2021
            • 20

            #6
            Hallo Basil in meiner alten Heimatstadt und maikel88, allerbesten Dank für die Hilfe, besonders für die Karten von Basil. Und ich verstehe die Verwirrung. Als ich vor fast zwei Jahren den Aufsatz schrieb, stützte ich mich auf den Eintrag in Falkenhayns Stammliste des F. R. 90, der klar sagt, dass Traun vom 5.10 bis 28.12.1914 im Feldregiment Dienst tat (s. unten). Ich ging dann davon aus, dass er folglich mit der mehrmonatigen Ausbildung zum Flieger begann und dann zur FFA 16 kam, auch auf Grund der Eintragung. Und hier ist Grund zur weiteren Verwirrung, denn die FFA 16, später FA 16, war nie in Frankreich stationiert. Als Traun abgeschossen wurde, diente er in der FFA 59.

            Nun sind mir letztlich weitere Familienbriefe zuhanden gekommen, aus denen klar hervorgeht, dass Traun im Juli 1915 in einer Kompanie in der Gegend von Carlepont war, leider aber ohne weitere Angaben. So kann er also erst vom August 1915 an mit der Flugausbildung begonnen haben. Und zum Datum 28.12.1914 muss ich noch sagen, dass dieses auch das Datum ist, an dem das Große Hauptquartier bekannt gab, dass Traun zum Leutnant befördert worden war. Liegt hier vielleicht der Wurm begraben? Oder diente er mit Beginn 1915 in einem der anderen drei Regimenter, dem G. R. 89? Das Datum 5.10. deckt sich übrigens mit einem der mir letztlich zugekommenen Briefe, der Trauns Transport (an die Front) am 6.10. (1914) erwähnt.

            Mit der Berichtigung meines Aufsatzes warte ich momentan noch in der Hoffnung, weiteres bez. der Flugausbildung zu erfahren.

            Viele Grüße,

            Geoff
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            • hh41
              Benutzer
              • 25.11.2021
              • 20

              #7
              Guten Tag alle Leser,

              ich komme noch einmal auf Leutnant d. L. Max Traun zurück. Am 14. April 1915 ist in „Neue Hamburger Zeitung“ zu lesen, dass Traun das EK II verliehen wurde. Wie lange würde sein Handeln, auf dem die Verleihung beruhte, zeitlich zurückgelegen haben, Tage, Wochen? Wie lief damals überhaupt der Vorgang von Vorschlag zu Entscheidung einer Verleihung?

              Vielen Dank für alle Erläuterungen!

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              • Jensus
                Erfahrener Benutzer
                • 24.11.2006
                • 2464

                #8
                Hallo,
                generell kann man einen genauen Zeitpunkt wohl nicht nennen, auch weisst Du nicht wie lange das bis zur Veröffentlichung in der Zeitung brauchte!

                Verleihungen gab es sogar noch am gleichen Tag oder in ein paar Tage bis zu einigen Wochen und Monaten, teilweise auch Jahre.
                Die Abwicklung der Verleihungen des Eisernen Kreuzes zog sich bis ca. Mitte der 20er-Jahre hin. Vermutlich weil nicht alle Anträge
                während des Krieges geprüft & bestätigt werden konnten, desweiteren sollte man auch den Zeitraum für die Rückführungen der
                letzten Kriegsgefangenen in die Heimat berücksichtigen.

                Der 31. März 1924 war der Stichtag für die letzte Antragstellung. Es dürften nach dem Kriege vermutlich insgesamt noch
                mindestens ca. 250.000 Verleihungen der 1. & 2. Klasse ausgesprochen worden sein. Gesicherte Zahlen dazu gibt es leider nicht!
                Gruß Jens

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                • hh41
                  Benutzer
                  • 25.11.2021
                  • 20

                  #9
                  Hallo Jens,

                  allerbesten Dank für die Ausführungen! Die Bekanntgabe von EK-Verleihungen in Zeitungen wird wohl nicht so lange gebraucht haben. Es gab ja telegrafische und telefonische Verbindungen mit der Heimat. Ich weiß das aus den fast täglichen Feldpostbriefen meines Großvaters von der Westfront. Die Stellen, von denen ein Frontsoldat telegrafieren oder telefonieren konnte, lagen eben nur etwas weiter zurück und damit für diesen schwer erreichbar. Im Allgemeinen war doch auch mit der Verleihung ein gewisses Zeremoniell verbunden mit angetretener Mannschaft etc. Ich weiß nur nicht, inwieweit das 1915 noch beibehalten wurde. Und die Bekanntgabe erfolgte doch durch den Regiments- oder Divisionsstab, oder? Ja, und mein anderer Großvater geriet 1916 im Osten in Kriegsgefangenschaft, wurde nach vier Jahren in Sibirien entlassen und erhielt sein EK II im März 1924, war also einer von den ca. 250.000.

                  Gruß Geoff

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