Fraunberger als Besitzer von Schloss Taufkirchen

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  • Bogser
    Neuer Benutzer
    • 14.12.2007
    • 6

    Fraunberger als Besitzer von Schloss Taufkirchen

    Ich arbeite gerade an einem Buch über das Schloss Taufkirchen (Vils) im Landkreis Erding. Die erste Erwähnung des Schlosses im Jahre 1262 findet sich in einer Urkunde zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Freisinger Bischof Konrad II und eines „Grimold von Taufkirchen“ Schon vor 1300 sollen Fraunberger im Besitz des Schlosses gewesen sein, dazu konnte ich aber nichts finden. Meine Ergebnisse zu den Fraunbergern sehen folgendermaßen aus:

    Arnold von Fraunberg, PTahomafleger zu Teisbach nennt sich „zu Taufkirchen“ und wird 1405 mit seinen beiden Frauen, Otilie die Tuschlerin und Margarethe die Preysingerin, als Herr der schönen Hofmark Taufkirchen genannt. Sein Sohn nennt sich Hans der Ältere Fraunberger und hinterließ zwei Söhne und eine Tochter, nämlich Parzifal, Seitz und Kyburg(a). Parzifal heiratete eine Nußdorfer, Seitz schrieb sich „zu Tulbach“. Er soll die Kapelle zu Fraunberg erbaut haben und auch dort begraben sein. Kyburg(a) (+ 1442) überlebte beide Brüder und erbte Taufkirchen. Sie vermachte den Edelsitz ihrem Mann Georg ("Jörg") von Gundelfingen (* v. 1399, + 22.3.1450) zur lebenslangen Nutzniesung. Nach dem Tode Georgs kamen wohl wieder die Fraunberger aus der Hauptlinie der Fraunberger zu Haag und Prunn in den Besitz Taufkirchens.

    Zwischen 1450 und 1486 sind als Besitzer Hans VI v. Fraunberg zu Haag und Massenhausen (+1461) und ein Georg von Aichperg (Aichberger) genannt.

    Da Georg I., verheiratet mit Siguna v. Fraunberg (*1399, + 1449) einer Schwester des Hans VI schon am 27.5.1426 gestorben ist, käme nur deren Sohn Georg II (*1424, + 1463) als Schlossbesitzer in Frage. Allerdings hat Hans VI v. Fraunberg als seinen Erben, seinen Neffen Sigmund von Fraunberg (*1433, + 1521) bestimmt, der das Schloss gesichert auch von 1486 bis 1522 in seinem Besitz hatte und es nach seinem Tod seinem Enkel Ladislaus v. Fraunberg zu Haag vermachte.

    Ich habe ebenfalls herausgefunden, dass Sigmunds Erbanspruch von Leonhard und Parzifal von Aichberg, Brüder von Georg II., angefochten wurde. Erst ein Prozess fand die Lösung in einem Heiratsplan: Sigmund ehelichte 1467 Margareta von Aichperg (*1439, + 1506), verwaiste Tochter von Gebhard v. Aichberg (+ vor 1467), einem Sohn Georgs II.

    Die Töchter von Hans VI v. Fraunberg, Anna, verheiratet mit Christoph Ungnads (zu Sonnegg), und Cordula, Gemahlin Georg Schenks von Erbach haben dagegen wohl ebenfalls geklagt und erst 1478 erging ein Urteil zu Gunsten des Sigmund.

    Soweit mein Forschungsstand zu den Fraunbergern. Kann mir jemand evtl. dazu Einwände oder Ergänzungen machen?
  • Joachim v. Roy
    • 01.04.2007
    • 787

    #2
    Fraunberger als Besitzer von Schloss Taufkirchen

    Hier dürfte – falls nicht bereits geschehen – der Einblick in das folgende Werk von Nutzen sein:

    Detlev Schwennicke, EUROPÄISCHE STAMMTAFELN (N.F.),

    - Bd. XII – SCHWABEN (1992), Tafel 131 b: Edle v. Frauenberg
    - Bd. XVI – BAYERN UND FRANKEN (1995), Tafel 40: v. Frauenberg / Tafel 58-60: Fraunberg zum Haag


    Freundliche Grüße vom Rhein

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    • Bogser
      Neuer Benutzer
      • 14.12.2007
      • 6

      #3
      RE: Fraunberger als Besitzer von Schloss Taufkirchen

      Vielen Dank für den Hinweis, BD 16 habe ich mir natürlich schon zu Gemüte geführt, aber die Edlen v. Frauenberg im Bd 12 waren mir noch nicht aufgefallen.

      Mit freundlichen Grüßen von der Vils an den Rhein!

      Kommentar

      • gudrun
        Erfahrener Benutzer
        • 30.01.2006
        • 3277

        #4
        Hallo Bogser,

        ich kann Dir nicht helfen, da ich diese Namen nicht in meiner Ahnenliste habe. Aber es freut mich, daß wieder ein Forscher aus meiner Region in diesem Forum ist. Ich bin in Buchbach aufgewachsen und es hat mich nach Franken verschlagen.
        Ich hoffe, es wird Dir hier im Forum für Dein Vorhaben, viel geholfen. Herr Joachim v. Roy hat ja schon angefangen.

        Viele Grüße
        Gudrun

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        • Hina
          Erfahrener Benutzer
          • 03.03.2007
          • 4661

          #5
          Hallo Bogser,

          herzlich willkommen im Forum.

          Vielleicht noch wenige Quellen und Anmerkungen:

          Georg ("Jörg") von Gundelfingen
          D. Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Band V, Tafel 124, Marburg, 1978
          D. Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Vol. XII, Tafeln 43, Marburg, 1992
          - sein Sterbedatum wird unterschiedlich angegeben 31.1./29.5.1450

          Hans VI.
          D. Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Vol. IV, Tafel 55, Marburg, 1981
          - er wird mit Sterbedatum 4.8.1477 angegeben

          Sigmund
          gilt als nach dem 3.1.1521 in Wien verstorben. In Deinen Angaben wird das ja auch bestätigt. Wenn er, wie von Dir erwähnt, allerdings gesichert bis 1522 Schloßbesitzer war, dann müsste eine Korrektur des Sterbejahres vorgenommen werden?

          Georg II v. Aichperg
          - er käme wohl tatsächlich nur infrage

          Ladislaus
          - W. K. v. Isenburg, Europäische Stammtafeln, Band I, Tafel 85, Marburg, 1953 (1965)
          D.Schwennicke, Europäische Stammtafeln, I, Tafeln 132, Marburg, 1980
          D.Schwennicke, Europäische Stammtafeln, Bd.VI, Tafeln 60, Marburg, 1978

          Viele Grüße und viel Erfolg mit dem Buch
          Hina
          "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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          • Bogser
            Neuer Benutzer
            • 14.12.2007
            • 6

            #6
            Hallo Hina,

            vielen Dank für die vielen unterschiedlichen Textquellen.

            Beim Georg von Gundelfingen scheint wirklich nur das Todesjahr gesichert zu sein, stimmt es doch auch mit dem Besitzerwechsel des Schlosses überein.

            Mir ist auch aufgefallen, dass Hans VI. 1477 gestorben sein soll. Allerdings passt es nicht mit den Prozessakten des Erbfolgestreits zusammen. Ich stütze meine Angaben auf folgende Quelle: http://134.93.9.12/~regesta-imperii/...&bandanzeige=0

            Auch würde 1461 besser zu den Schlossbesitzern passen.

            In diesem Zusammenhang, kann ich die "Regesten Imperii" als Quellenwerk zur europäischen Geschichte nur empfehlen. Sie sind das Inventar aller urkundlichen und historiographischen Quellen der römisch-deutschen Könige von den Karolingern bis zu Maximilian I. sowie der Päpste des frühen und hohen Mittelalters. Die Inhalte sind gut zusammengefasst, teilweise zusätzlich auch im Originalwortlaut erfasst und supergut mit Quellenangaben versehen.

            Also, einen schönen 3. Advent. Ich gehe jetzt zu einem geschichtlichen Hörerlebnis: Bachs "Weihnachtsoratorum".

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            • Hina
              Erfahrener Benutzer
              • 03.03.2007
              • 4661

              #7
              Hallo Bogser,

              herzlichen Dank für den Link, es ist wahrhaft eine große Fundgrube. Na, dann weiß ich, was ich die nächsten Monate/Jahre ? noch zu tun habe .

              Viel Freude beim Weihnachtsoratorium (bin ganz neidisch, obwohl schon unzählige male gehört - habe auch beruflich als Büchermacherin viel Bezug zu Bach und seinen Zeitgenossen - ist u.a. ein Hauptgebiet bei mir )

              Viele Grüße und einen schönen 3. Advent
              Hina
              "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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              • Bogser
                Neuer Benutzer
                • 14.12.2007
                • 6

                #8
                Gerne geschehen!!! Es ist der Wahnsinn, was sich alles im Internet über unsere Vorfahren finden lässt, vor allem wenn man an die Genealogie unter einem anderen Aspekt als die der direkter Stammlinien, in meinem Fall also die Schlossbesitzer, herangeht. Zwischenzeitlich kann ich fast alle wichtigen genealogischen Sites mit Ergänzungen zu ihren Adelsforschungen beliefern. Vor allem weil ich als Korrektiv immer auch die Zeitleiste der Schlossbesitzer habe. Sobald ich etwas weiter mit meinem Buchprojekt bin, werde ich meine Ergebnisse auch hier veröffentlichen.

                Noch zum Sigmund - 1521 ist natürlich richtig (Tippfehler!)

                So, jetzt muss ich aber weg!!!

                Bogser

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                • Bogser
                  Neuer Benutzer
                  • 14.12.2007
                  • 6

                  #9
                  So, das Buch zum Schloss Taufkirchen(Vils) und seinen Besitzern ist fertig. Infos zu seinen Besitzern (Fraunberger, Aichberger, Fugger, Puech, Freyberg, Rosenbusch, Lerchenfeld, Morreau, Seinsheim, Rambertz-Fest, Alvensleben) finden sich unter: http://www.schlossbuch-taufkirchen.d..._besitzer.html
                  Wer zu den oben aufgeführten Namen noch weitere Infos braucht, kann sich gerne bei mir melden. Einen schönen Sonntag noch

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                  • Hina
                    Erfahrener Benutzer
                    • 03.03.2007
                    • 4661

                    #10
                    Hallo Bogser,

                    da möchte ich ganz herzlich zu diesem wirklich tollen Ergebnis gratulieren. Das Buch ist rundum sehr gelungen. Inhaltlich mit einer Fülle an Informationen gespickt und sehr kurzweilig zu lesen - wunderbar. Die Gestaltung ist überaus ansprechend, die Qualität der Bilder einfach hervorragend. Hier ist mit sehr viel Sachverstand und Liebe gearbeitet worden. Mögen es die Taufkirchner und alle Interessierten zu würdigen wissen - aber ich denke, das werden sie. Sehr schön ist auch der Internetauftritt.

                    Viele Grüße und nochmal herzlichen Dank für die Benachrichtigung zum Abschluss der Arbeiten
                    Hina
                    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                    • Bogser
                      Neuer Benutzer
                      • 14.12.2007
                      • 6

                      #11
                      Neue Schloss Website

                      Liebe Hina, habe erst heute deinen lieben Kommentar zu meinem Schlossbuch gelesen. Herzlichen Dank für die Blumen!! Zwischenzeitlich habe ich auch die schlosseigene Website überarbeitet und auch ins Englische übersetzt: http://www.wasserschloss-taufkirchen.de

                      Wenn ich mich auch zwischenzeitlich mal wieder mehr um den Broterwerb als um den Ruhm kümmern muss, bleibe ich doch dran an der Schlossgeschichte und dessen weiterer Erforschung. 2013 feiern wir hier in Taufkirchen (Vils) 750 Jahre erste urkundliche Erwähnung. Ein Komitee hat sich schon gebildet, hoffe es können dadurch neue Schätze gehoben werden.

                      Also, bis bald! Mit den herzlichsten Grüßen!!!
                      Bogser

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                      • niederrheinbaum
                        Gesperrt
                        • 24.03.2008
                        • 2557

                        #12
                        Hallo, Bogser!

                        Den Worten von Hina kann ich mir nur anschließen: Tolles Buch, mit so vielen
                        interessanten Informationen, schön zu lesen!
                        Die Internetseite ist ebenfalls sehr gelungen.

                        Wenn ich einmal in der Gegend sein sollte, werde ich mir das Schloss nun auf
                        jeden Fall ansehen.

                        Bin auf eine Fortsetzung des Buches gespannt.

                        Viele Grüße, Ina

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