Adelstitel verkaufen

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  • Huniady
    Neuer Benutzer
    • 06.07.2008
    • 6

    Adelstitel verkaufen

    Hallo,
    Ich hab eine Frage. Falls eine Fürstenfamillie im 17. Jahrhundert verarmte, was für soziale, finanzielle etc. Vorteile brachte dies mit?
    Geld etc.?
  • Hina
    Erfahrener Benutzer
    • 03.03.2007
    • 4661

    #2
    Hallo Huniady,

    die Frage verstehe ich nicht so ganz. Eine Verarmung bringt doch weder Vorteile noch Geld sondern genau das Gegenteil. Verarmung bedeutet doch immer, dass die nötigen Ausgaben nicht mehr durch Besitz gedeckt sind. Letztendlich immer ein sozialer Abstieg.

    Was Deine Überschrift betrifft. Adelstitel konnten und können nicht verkauft werden. Sie sind schlicht und einfach seit der Abschaffung der Monarchie Namensbestandteil. Wie sollte der Käufer das Standesamt davon überzeugen, einen solchen Kauf in seine Papiere eintragen zu lassen? Und wie will der Verkäufer das Standesamt davon überzeugen, dass er die Hälfte seines Namens versetzt hat? Die ganzen Geschichten über verkaufte Adelstitel sind schlicht und einfach schon immer im Märchenreich angesiedelt, das war selbst zu Zeiten der Monarchie nicht möglich. Adel war ein Stand und keine Handelsware.

    Übrigens haben wir hier schon oft darüber geschrieben. Du kannst Dich ja mal hier im Adelsforum umsehen.

    Viele Grüße
    Hina
    "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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    • Huniady
      Neuer Benutzer
      • 06.07.2008
      • 6

      #3
      Nun ja ob es möglich war seinen Titel einzutauschen wegen Geld etc.
      Oder konnte der Titel einem weggenommen werden?

      Kommentar

      • Hina
        Erfahrener Benutzer
        • 03.03.2007
        • 4661

        #4
        Weder das eine noch das andere war möglich, es sei denn, es handelte sich um einen Schwerverbrecher z.B. Mörder mit Adelstitel.

        Viele Grüße
        Hina
        "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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        • Xtine
          Administrator
          • 16.07.2006
          • 28380

          #5
          Hallo Huniady,

          das einzige, was manch "adeliger" heute macht, ist:
          Adoptiere ein erwachsenes Kind und lasse es dir gut bezahlen Siehe Frederic von Anhalt.

          Gruß
          Viele Grüße .................................. .
          Christine

          .. .............
          Wer sich das Alte noch einmal vor Augen führt, um das Neue zu erkennen, der kann anderen ein Lehrer sein.
          (Konfuzius)

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          • Graef von Adametz
            Benutzer
            • 15.05.2008
            • 33

            #6
            RE: Adelstitel verkaufen

            Zu dem Thema Adelstitel gibt es immer wieder erneute Unklarheiten, nicht zuletzt, weil gerade in Deutschland es immer noch ueber 40.000 Adelsfamilien gibt und im Jahr 1919 und danach verschiedene staatliche "Eingriffe" von der neugekuerten Elite "Beamte" vorgenommen wurden. Eine Erhebung in den Adelsstand konnte nur von dem jeweiligen Herrscher Koenig oder Kaiser vorgenommen werden. Diese(r) war die einzige Person, die auch den Adelstitel wieder aberkennen konnte. Hierfuer mussten schwerwiegende Vorfaelle ein Grund gewesen sein.
            Allerdings - und das macht die Sache zwischen Deutschland und Oesterreich zum Unterschied, gibt es keine Adelsbezeichnung in jeglicher Form mehr in Oesterreich. Einem Herbert von Karajan ueberliess man den Namen und rangierte ihn als "Kuenstlernamen" ein.
            Eine Anmerkung sei mir hierbei erlaubt. Gerade aber in Oesterreich heute, findet man die hoechsttrabendensten Beamtentitel, die es nicht mal bei Kaiserin Maria Theresia gab.

            Nun in Deutschland sieht die Lage different aus. Seit 1918 duerfen, da es keine Monrachie mehr gibt - auch keine Adelstitel mehr ausgesprochen werden. Allerdings tut sich der Beamtenstaat schwer mit den bereits bestehenden Adelstiteln. Mir liegen aus der eigenen Familie Faelle vor, in dem man mir auf Anfrage mitgeteilt hatte, diese Person hat seinen Adelstitel "abgelegt". Nun man kann seinen Mantel oder Hut ablegen, aber einen Teil des Namens ohne dass dieser Vollzug beim Standesamt beurkundet wird, geht das nicht. Mir liegen aus meiner Ahnenforschung Berichte vor, in dem man aber so verfahren hat; speziell mit Personen, die aus dem Osten kamen und in Deutschland sich niederlassen wollten. "Druckmittel" ist wohl das richtige Wort. Auch angeforderte Standesamtunterlagen ueber den Willen einer Person zur "Namensveraenderung" kann man mir bis heute nicht vorlegen.

            Viele Gruesse

            Klaus Graef von Adametz

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            • Billet
              Erfahrener Benutzer
              • 21.01.2007
              • 1985

              #7
              Ein "Prinz"..aber noch lange nicht Adelig !

              Hier mal ein Link mit einigen erhellenden Anmerkungen zur Adoption eines gewissen "Prinzen" :


              Ein "Fauler Ast" im Stammbaum einer alten Adel-Familie
              Wappen-Billet.de
              M.d.WL.
              M.d.MWH.

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              • Hina
                Erfahrener Benutzer
                • 03.03.2007
                • 4661

                #8
                Diese Adoptiv"adligen" sind letztendlich immer bekannt wie ein bunter Hund, denn auf so etwas stürzt sich die Boulevardpresse sehr gerne. Mehr wollen sie eigentlich auch nicht. Ihnen ist durchaus klar, dass man sie in ensprechenden Kreisen nicht "für voll nimmt".

                Ganz anders verhält es sich mit Adoptionen innerhalb der Adelshäuser. Dort gab es das durchaus schon immer und sie genießen auch volle Anerkennung in der entsprechenden Öffentlichkeit. Hier wurde ja auch niemand gegen Zahlungen zum "Blaublüter" gemacht.




                Viele Grüße
                Hina
                "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                • Uli
                  Erfahrener Benutzer
                  • 15.10.2006
                  • 154

                  #9
                  Wenn ich es richtig im Kopf habe gibt es auch in Deutschland seit 1918 keinen Adel mehr da er auch hier abgeschafft wurde. Deshalb ist es auch in Deutschland so dass ein Herr von Hanover oder von Hohenzollern usw. auch hier "einfache Bürger" sind welche nur ein "von" im Namen tragen, das keinerlei Bedeutung vor dem Gesetz haben sollte. Ich muss also auch keinen Hut mehr vor denen ziehen wenn sie an mir vorbeilaufen. Berichtigt mich bitte wenn ich da falsch liegen sollte. Aus diesem Grund finde ich solches Benehmen wie dieses von diesem Adoptivsohn mehr als lächerlich und eine Herabwürdigung seiner leiblichen Familie sowie derer nicht würdig.

                  Hier ein Auszug aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland:

                  Artikel 3
                  (1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich.
                  (2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt. Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.
                  (3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

                  Hiermit erübrigt sich ich auch welche Privilegien ein sogenannter Adel in Deutschland noch besitzt.

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                  • gudrun
                    Erfahrener Benutzer
                    • 30.01.2006
                    • 3277

                    #10
                    Hallo,

                    mir tut der "Prinz" nur leid, weil er sich in der Öffentlichkeit zum Affen macht und das anscheinend auch nicht merkt.

                    Viele Grüße
                    Gudrun

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                    • Hina
                      Erfahrener Benutzer
                      • 03.03.2007
                      • 4661

                      #11
                      Hallo Uli,

                      der Adel in Deutschland besitzt nullkommanull Privilegien, er ist nur noch historischer Adel. Keiner braucht mehr den Hut zu ziehen - zum Glück sind diese Zeiten vorbei - übrigens in Dänemark auch, auch wenn es noch eine Monarchie ist. Deutschland ist eine Republik und das steht dem Land sehr gut. Das dürfte eigentlich auch der letzte Sprössling aus einer ehemals adeligen Familie wissen. Allerdings tun in der Tat noch manche so, als wäre die Zeit stehengeblieben. Leider kenne ich davon auch ein paar - wenn zum Glück auch nur ganz wenige - Exemplare. Die kann und darf man einfach nicht ernst nehmen. Wer so begriffsstutzig ist, soll machen, was er will, sich aber nicht über die Reaktion seiner Umwelt wundern.

                      Aber zurück zu den Adoptivprinzen. Ich denke, dass diesen Adoptieren der Ruf ihrer Ursprungsfamilie nicht besonders wichtig sein dürfte. Schau mal ihre Jobs und ihre Lebensläufe an, das sagt doch einfach alles. Da ist so eine finanzielle Unterstützung und dafür dankbare Annahme des Angebotes zur Adoption auch nur ein Baustein auf ihren Weg.

                      Viele Grüße
                      Hina

                      PS: Gudrun, er braucht Dir nicht leid tun, er weiß hundertprozentig genau, wie er ankommt und warum. Sieh es mal ganz einfach unter dem Aspekt der Werbung für sein "Produkt".
                      "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

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                      • Graef von Adametz
                        Benutzer
                        • 15.05.2008
                        • 33

                        #12
                        Verkauf von Adelstitel

                        Hallo Huniady,

                        wie bereits schon erwaehnt, sind Adelspraedikate heute fester Namensbestandteil. Man kann sie nicht kaueflich erwerben. Eine Aberkennung eines Adelstiteles geht nicht mehr, da es heute in einer Demokratie keinen Koenig oder kaiser gibt, der das Recht hatte, Titel zu vergeben. Ein Adelstitel abzulegen, waere nur machbar bei einem Standesamt moeglich. Welche Gruende waeren dies? Mir ist bekannt, dass allerdings, nach dem 2. Weltkrieg es in Deutschland vorkam, dass Deutsche, die bis dato im Osten Europas (Wolgadeutsche, Schwabendeutsche, Banat usw) nur eine dt. Aufenthaltsgenehmigung erhielten, wenn sie auf ihren Titel verzichteten. Dann wurde ihnen ein Stueck Papier (Geburturkunde) ausgehaendigt. Ansonsten hatten sie keine Chance, nach Deutschland zu gelangen. Ich kenne solche Faelle.

                        Viele Gruesse
                        Klaus Graef von Adametz

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                        • dirkpeters
                          Erfahrener Benutzer
                          • 21.10.2008
                          • 811

                          #13
                          Adelstitel verkaufen?

                          Zitat von Graef von Adametz Beitrag anzeigen
                          Hallo Huniady,

                          Mir ist bekannt, dass allerdings, nach dem 2. Weltkrieg es in Deutschland vorkam, dass Deutsche, die bis dato im Osten Europas (Wolgadeutsche, Schwabendeutsche, Banat usw) nur eine dt. Aufenthaltsgenehmigung erhielten, wenn sie auf ihren Titel verzichteten. Dann wurde ihnen ein Stueck Papier (Geburturkunde) ausgehaendigt. Ansonsten hatten sie keine Chance, nach Deutschland zu gelangen. Ich kenne solche Faelle.

                          Viele Gruesse
                          Klaus Graef von Adametz
                          In welchem Deutschland ist dies denn passiert? Soweit mir bekannt ist, sind jegliche Titel in Deutschland Namensbestandteil und damit folglich allen anderen Namen gleichgestellt. Und seit wann wird für eine Aufenthaltsgenehmigung eine neue Geburtsurkunde ausgestellt? Selbst in der ehemaligen DDR behielten so "gute" Kommunisten wie Karl Eduard von Schnitzler das "von" in ihrem Namen.

                          Viele Grüße

                          Dirk
                          www.genealogie-peters.de
                          Familienforschung Peters - Datenbank - OFB Schillingstedt

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                          • Hina
                            Erfahrener Benutzer
                            • 03.03.2007
                            • 4661

                            #14
                            Auf welcher gesetzlichen Grundlage sollte das auch nach dem Kriege passiert sein, egal in welchem Teil Deutschlands? Zudem sind nach dem Grundgesetz alle Menschen gleich, da wurden beim Namensrecht, denn um nichts anderes ging es, keine Unterschiede zwischen Bürgern osteuropäischer Staaten oder dem Rest der Welt gemacht.

                            Allerdings sind in vielen Ländern Adelstitel nach dem Ende der Monarchien nicht zum festen Namensbestandteil geworden. Und genau das vor allem in osteuropäischen Ländern aber z.B. auch in Österreich. Dass diese Titel dann auch nicht auf den in Deutschland ausgestellten Papieren zu finden sind, ist ein vollkommen anderer Sachverhalt, da diese Titel schon auf den Heimatpapieren nicht existierten. Diese Leute hatten längst entsprechende (neue) Geburtsurkunden aus ihren Heimatländern. Auch durchweg in Deutschland lebende Deutsche konnten ja sich ihren Titel nicht zurückholen, wenn er aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr Namensbestandteil war. Es spielte also keine Rolle, ob z.B. ein Balte Baron v. XY war, sondern es spielte eine Rolle, wie sein amtlicher Name war.

                            Viele Grüße
                            Hina
                            "Der Mensch kennt sich selbst nicht genügend, wenn er nichts von seiner Vergangenheit weiß." Karl Hörmann

                            Kommentar

                            • Graef von Adametz
                              Benutzer
                              • 15.05.2008
                              • 33

                              #15
                              Adel

                              Hallo Hina,

                              um hier einen fairen Dialog zu fuehren sollte man es unterlassen Personen und deren Abstammung zu verunglimpfen. Die in Deutschland lebneden Abkoemmlinge des hohen oder des niedrigen Adels haben sich wohl nie in eine Richtung begeben, die zu solchen Aeusserungen Anschlass gegeben hat. Niemals wurde je bestritten, dass unter einer Monarchie es unsaubere Methoden der Herrscher gab. Dies haben wir aber heute in Demokratien genauso. Wird heute das Volk von hochgetitelten Beamten und Volksvertretern besser regiert wie unter einer Monarchie? Gewiss gab es Leibeigne, aber haben wir die heute nicht? Kein Adeliger verlangt heute besondere Privilegien; im Gegensatz hierzu aber die Beamten. Sie konnen nicht gekuendigt werden ( mit bes. Ausnahmen) erhalten spezielle Rechte ihrer Altersversorgung, geniessen einen Schutz unter dem Beamtenrecht uvm. und der Buerger, wo bleibt der? Warum erhaelt ein Volksvertreter (Abegordneter) besonderen Schutz, wenn er doch im Bundestag nichts zu melden hat, sondern er brav der Parteifuehrung zu gehorchen hat? Ich wuerde mit den gemachten Aeusserungen nicht zu weit austreten, denn die Wuerde des Menschen sollte jeder wahren, wenn er nicht gerade aus der Gosse kommt. Ich kenne die Richtlinen wonach Kinder in Adelsfamilien erzogen werden. Was ist da verkehrt? Denen wird Ordnung, Kultur, Anstand und das Lernbeduerfnis beigebracht.

                              Hier ein Zitat:
                              Diejenigen, die das dt. Kaiserreich vernichtet haben,
                              mit dem Ziel, es zu einem Beamtenstaat zu erheben,
                              und sich heute in Macht, sicherheit und Zufriedenheit laben,
                              werden eines Tages wohl erfahren,
                              wie sie das Volk betrogen haben!

                              niederges. 2000 K. Graef von Adametz
                              Zuletzt geändert von Graef von Adametz; 28.06.2009, 12:47.

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