Schweiz. Gebirgs-Artillerie Nr. 14

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  • Basil
    Erfahrener Benutzer
    • 16.06.2015
    • 2414

    #16
    Zitat von Buddysix Beitrag anzeigen
    Für beide:
    Ich habe noch eine Karte, laut Stempel 23.11.1918, angehängt.

    Hier sehe ich Schutzmasken, gab es im Gebirgskrieg auch Gasangriffe?
    Welcher Typ Schutzmasken waren das? (Scheinbar hat es nicht für alle gereicht).
    Ist der sitzende Soldat ein Offizier, er hat einen anderen Kragen....?
    Moin Mario,

    zum Thema Gaskrieg kann ich nur auf Wikipedia verweisen, anscheinend wurde auch an der italienischen Front Gas eingesetzt. Von Gasmasken habe ich keine Ahnung, aber vielleicht ist die Seite heeresgeschichten.at noch interessant.

    Bei dem sitzenden Soldaten ist der Kragenspiegel, Paroli genannt, sehr groß, er hat aber keine Rangabzeichen (Distinktionssterne) auf dem Paroli, d.h. er ist einfacher Soldat. Ab 1916 wurde der große Patten durch schmale Streifen ersetzt. Beim links stehenden Soldaten kann man den dunklen Streifen am Kragen erkennen. Der sitzende Soldat trägt noch den Paroli alter Form.

    Noch eine interessante Seite zu Österreich-Ungarns Armee: http://www.mlorenz.at/index.htm

    Grüße
    Basil
    Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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    • #17
      Hallo Mario,
      die Sache mit dem "Schw." hatten wir ja eingangs besprochen. Es heißt sicher nicht "Schweizer", aber auch kaum "Schwere", weil das eben im Zusammenhang mit dem fraglichen Regiment keinen Sinn macht.
      Ich hatte angenommen, daß Victor beim schweizer Militär war, weil Du geschrieben hast:
      Zitat von Buddysix Beitrag anzeigen
      Übrigens, mein Ur-Grossvater ist 1886 mit seinen Eltern in die Schweiz eingereist und dort dann eine Schweizerin geheiratet.
      Er war Jg. 1885 u. lebte seit 1886 in der Schweiz - so meine Annahme. Aber wenn er stets Österreicher war, wird er seinen Mil.-Dienst eben dort geleistet haben.

      Grüße
      Susanne.

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      • Figler Fredi
        Benutzer
        • 20.01.2021
        • 8

        #18
        Gebirgsartillerie

        Lieber Basil, liebe VGS,

        ich staune über euer Wissen zur Österreichischen Gebirgsartillerie.

        Leider kann ich das empfohlene Buch von Sobecki nicht auftreiben...
        Mein Interesse:

        Mein Großvater Heinrich war auch bei der Gebirgsartillerie. Geboren 1900, musste er im Februar 1918 einrücken. Aus anderen Dokumenten (Wehrstammbuch der deutschen Wehrmacht, Tiroler Landesarchiv) geht hervor, dass er vom 6.2.1918 bis 15.11.1918 beim Geb. Art. Reg. 201 (Wien) diente.

        Das k.k. Gebirgsartillerieregiment Nr. 201 wurde im Zuge einer Umstrukturierung aus dem GbAR 1 gebildet.

        Ein Entlassungsschein ("Landwehrschein" mit dem Vermerk "dauernd beurlaubt v. 30.11.1918) ist abgestempelt mit "Kk Geb. Art. Abteilung Nr. 46 Ers. Batt. Kader" Die Nr. 46 und das "Ers" sind nicht eindeutig zu lesen...
        Auf einem späteren Dokument heißt es, er hat bei der "kk. Geb. Art. Abt. Nr. 43" gedient, aber ich vermute, es ist ein Schreibfehler, denn meines Wissens setzte sich das GbAR 201 aus den Abteilungen Nr. 13 und Nr. 46 zusammen.

        Nun die Frage, die mich wirklich interessiert:

        Wo war mein Großvater eingesetzt
        Laut Familienerzählung war er im Ersten Weltkrieg in Udine (??? in der Etappe?)

        Dann ist bekannt, dass er sich auch eine Zeitlang in Brixlegg / Kramsach befand, wo die Retablierungsstation der Gebirgsartillerie war. War dies ein Aufenthalt in der Etappe oder fand dort die Umstrukturierung dere GbArtillerie statt (aus 1 mach 201)?

        Wie ich aber der Literatur (Österreich-Ungarns letzter Krieg) entnehme, war bei Kriegsende das GbAR 201 dem V. Korps der 10. Armee unterstellt. Dh. er wäre irgendwo zwischen Ortler und Tonalepass eingesetzt gewesen.

        Wie passt das mit Udine zusammen?

        Und: kann man den genauen Standort des GbAR 201 noch herausfinden?

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        • Basil
          Erfahrener Benutzer
          • 16.06.2015
          • 2414

          #20
          Hallo Fredi,

          es gab ein k.u.k. GbAR 1, das wohl im August 1915 aufgestellt wurde, und ein k.k. (Landwehr-)GbAR 1, das im Zuge des Ausbaus der Artillerie zum Frühjahr 1917 aufgestellt und im Mai/Juni 1917 in GbAR 201 umbenannt wurde. Mit der Umstrukturierung von 1918 sollten die Infanteriedivisionen eine Gebirgsartillerieabteilung als "Infanteriebegleitartillerie" erhalten, also zusätzlich zur bereits vorhanden Divisionsartillerie. Von der bis Ende 1917 auf 32 Regimenter (28 k.u.k. und 4 k.k. Landwehr) und 10 Abteilungen (Honvéd) gewachsenen Gebirgsartillerie blieben nur noch 14 Regimenter übrig (GbAR 1-14). Scheinbar wurde das GbAR 201 in die GbAA 13 und 46 aufgeteilt.

          Die Gebirgsartillerieabteilung Nr. 46 gehörte ab Frühjahr 1918 zur k.k. 46. Feldartilleriebrigade der k.k. 46. Schützendivision, XVI. Korps, 5. Armee (Isonzoarmee) (Pordenone). Zu Beginn der Zweiten Schlacht am Piave (15. Juni 1918) wurde die 46. FABrig der 33. Infanteriedivision, auch XVI. Korps, unterstellt, während die
          46. SchD als Korpsreserve diente. Bereits am 16. Juni wurde die 46. SchD dem XXIII. Korps überwiesen, während die 33. ID am 18. Juni ohne Artillerie als Armeereserve abrückte. Vermutlich war damit die 46. FABrig wieder bei der 46. SchD, spätestens aber am 15. Oktober.

          In der Zwölften Isonzoschlacht wurde Udine am 28. Oktober 1917 eingenommen, bis zum 9. November wurde der Piave erreicht (Erste Piaveschlacht). Udine lag damit bis Kriegsende im österr.-ungar. Hinterland.

          Was ich zu "Retablierung" und Österreich finde, hat wohl eher mit Erholung zu tun. Die Umstrukturierung der Gebirgsartillerie fand vermutlich im Feld statt.

          Bei Kriegsende war nicht das GbAR 201, sondern das GbAR 1 beim V. Korps, 10. Armee. Siehe hier die Kriegsgliederung des V. Korps am 15. Oktober 1918.
          Das GbAR 201 war, wie oben beschrieben, bereits aufgelöst.

          Viele Grüße
          Basil
          Zimmer: Oberlausitz und Dresden; Stephanus: Zittau, Altenburg und Ronneburg
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          • Figler Fredi
            Benutzer
            • 20.01.2021
            • 8

            #21
            Danke für die Ausführliche Antwort! Whow!
            Ich fasse zusammen, um zu sehen, ob ich richtig verstanden habe:
            Im Frühjahr 1917 wurde das kk. Gebirgsartillerieregiment (GbAR) Nr. 1 gegründet. Kurz darauf erhielt es die neue Nr. 201. Im Frühjahr 1918 wurde es aufgelöst, ein Teil wurde die Gebirgsartillerieabteilung (GbAA) Nr. 13, der andere Teil die GbAA Nr. 46. Aus der Nr. ist ersichtlich, dass sie der Infanteriedivision mit der Nr. 46 zugeteilt war (das war die 46. Schützendivision). Ich muss also schauen, wo die 46. Schützendivision lag (bis auf 15./16.6), dann weiß ich, wo ungefähr mein Großvater eingesetzt wurde. Oder?
            Werde einmal schauen, was ich rausfinden kann. Derweil ein Großes Dankeschön an Basil!
            PS: Woher stammen die Informationen? Vielleicht wollen andere Nutzer auch in diesen Büchern nachschlagen?

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            • Basil
              Erfahrener Benutzer
              • 16.06.2015
              • 2414

              #22
              Ich kann die Infos im Netz auch nur interpretieren, aber so ist es wohl richtig. Wie schon geschrieben, die 46. Schützendivision war Teil der Isonzoarmee. Hintergrundinfo: die k.k. Landwehr-Infanterieverbände wurden im April 1917 in "Schützen" umbenannt. siehe hier.

              Meine Quellen

              Liste der österreichisch-ungarischen Militärverbände 1914 bis 1918

              THE AUSTRO-HUNGARIAN ARMY 1914-18
              In Chapter 6 können die Verbandszugehörigkeiten (Kriegsgliederung) nachvollzogen werden.

              Österreich-Ungarns letzter Krieg 1914 - 1918
              Enthält u.a. Text und Tabellen zum Ausbau der Artillerie. Über das Verzeichnis der Truppenverbände können Verbände gezielt im Text gesucht werden.

              Grüße
              Basil
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              • Figler Fredi
                Benutzer
                • 20.01.2021
                • 8

                #23
                Ich sehe schon - es reicht nicht, die Bücher zu kennen, man muss sie auch zu lesen verstehen. Abkürzungen, Untergliederungen und Zuständigkeiten erfassen...

                Danke, Basil, dass du die Infos in Schriftsprache übersetzt!!!
                Ich hänge hier die Dokumente meines Opas an.

                Auf der Widmungskarte von 1936 ist eindeutig Nr. 43 zu lesen. Hat es eine kk. Gebirgsartillerieabteilung Nr. 43 auch gegeben? Oder ist das bestimmt ein Schreibfehler?
                Angehängte Dateien

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                • Basil
                  Erfahrener Benutzer
                  • 16.06.2015
                  • 2414

                  #24
                  Hallo Fredi,

                  ich tippe auch auf Schreibfehler. Auf dem Landwehrschein ist oben links ein Stempel der GbAA 13. Diese und die GbAA 46 gingen ja anscheinend aus dem GbAR 201 hervor. Da die 46. SchD ihren Heimatstandort in Krakau hatte, wurden vielleicht die Angehörigen der GbAA 46 über die GbAA 13 in Wien entlassen.

                  Es gab auch eine GbAA 43 bei FABrig 43, 43. SchD. Die Division war 1918 an der Südostfront und traf erst im September aus der Bukowina kommend in Salice ein. Dort gehörte die Division als Armeereserve zur 6. Armee an der Piavefront. Die FABrig 43 war aber am 15. Juni 1918 der 1. ID, Gruppe Erzherzog Peter Ferdinand, 10. Armee am Tonalepass unterstellt und wurde erst im Oktober von Mezzocorona (Kronmetz), nördl. von Trient, nach Salice (zur 43. SchD) verlegt.

                  Ich vermute, die GbAA 43 würde nicht gut zu den Familienerzählungen passen.

                  Grüße
                  Basil
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                  • Buddysix
                    Benutzer
                    • 26.06.2018
                    • 17

                    #25
                    Gebirgs Artillerie Regiment 14

                    Hallo Zusammen,

                    Wie schon bekannt, war mein Ur-Grossvater in der Gebirgsartillerie Regiment 14.
                    Nun habe ich kürzlich eine Fotografie bekommen auf dem er auf einem Pferd sitzt.
                    Irgendwie sieht das Foto aus, wie wenn es in einem Studio in "Szene" gesetzt wurde..... es gibt keine Angaben auf der Rückseite dazu.
                    Oder war er für eine Zeit Kurier, Meldereiter etc?

                    Kann mir jemand vielleicht ein paar Informationen dazu geben?

                    Danke im Voraus
                    Mario
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