Eheaufhebung 1941 durch Landgericht Litzmannstadt

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  • Araminta
    Erfahrener Benutzer
    • 12.11.2016
    • 599

    #16
    Hallo Emanuel,
    leider kann ich dir keine Hilfe geben.
    Aber ich möchte dir gerne sagen, wie sehr mich diese Geschichte berührt!

    Aufgrund deiner kurzen Vorgeschichte denke ich, dass die "arische Klägerin" dies nicht freiwillig getan hat und so vielleicht sich und ihren Töchtern das Leben gerettet hat. Vielleicht sogar mit Einverständnis ihres Mannes, der das Leben seiner Familie über seines gestellt hat.
    Sicher gab es viele solcher Schicksale und Helden, die heute keiner mehr kennt - leider!
    Durch dich und andere Ahnenforscher kommt dies wieder an Licht und ich danke dir dafür.

    Kommentar

    • Juergen
      Erfahrener Benutzer
      • 18.01.2007
      • 6041

      #17
      Hallo Emanuel,

      glaubst du, dass der hier genannte im Ghetto Litzmannstadt internierte
      Moses STEIN Getreidehaendler (Getreideagent) aka. Mojzesz SZTAJN, geb. 30.12.1890, verst. am 21.11.1942 im Ghetto,
      der geschiedene Ehemann der Hanny GRAFF wirklich ist?

      Laut jewishgen.org:
      SZTAJN, Mojzesz; geb. 30/12/1890; Lodz, wohnhaft? 16/08/1942 WYM
      Adressen im Ghetto Litzmannstadt
      Poland Moltke 23; Hanseaten Strasse 25 Flat 42; Pfeffer Gasse 12
      -----------------------------------------------------------
      Update:
      Hier noch unter der späteren Adresse Pfeffer Gasse 12
      STEJN Sara, Hausfrau, geb. 9.10.1896 (durchgestrichen= verst. ?)

      STEJN , Mojzes, Getreideagent, geb. 1890, gestorben 21.11.1942
      STEJN, Alicja geb. 7.9.1922; Büroangestellte. (verst. 18.01.1943)

      --> https://szukajwarchiwach.pl/39/278/0...VS1RETIET5cGXA
      ------------------------------------------------------------
      Unter selbigen Adressen im Ghetto lebte eine SZTEJN, Sara geb. 09/09/1896 in
      ? entweder dessen Ehefrau oder dessen Schwester?

      Hanseaten Strasse 25 im Ghetto:
      Scan --> https://szukajwarchiwach.pl/39/278/0...zNvw/#tabSkany

      Theoretisch könnte der gesch. Moses STEIN auch im Ghetto geheiratet haben.

      Leider ist der Standesamtliche Todeseintrag 21.11.1942 nicht online
      oder existiert nicht, sondern nur in einer Liste genannt, wohl siehe Häuserliste Pfeffer Gasse 12.

      Der online Bestand: Ghetto Litzmannstadt:
      --> https://szukajwarchiwach.pl/39/278/0/-#tabSerie

      Dieses alles was mit dem Standesamt im Ghetto zu tun hat:
      --> https://szukajwarchiwach.pl/39/278/0/13.2#tabJednostki

      und hier die "Bewohnerlisten" der einzelnen Baracken oder "Häuser" im Ghetto.
      --> https://szukajwarchiwach.pl/39/278/0...5#tabJednostki

      P.S. Es gibt ja Transportlisten der Juden in die Ghettos, nur scheinbar nicht aus Danzig.

      --> http://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger.html

      So ist es schwierig zu sagen, ob es der richtige Moses STEIN ist.
      Eventuell ging er sogar unter Druck selbst zurück in seine Geburtsstadt Lodz / Litzmannstadt.


      Viele Grüße
      Juergen
      Zuletzt geändert von Juergen; 12.08.2018, 18:41.

      Kommentar

      • Birkenfelde
        Erfahrener Benutzer
        • 18.05.2016
        • 119

        #18
        Hallo, Juergen!



        Herzlichen Dank für Arbeit und Mühe, die Du Dir wieder gemacht hast!!!


        Ich gehe davon aus, daß es sich bei dem Moijzen Sztein auf der Meldkarte (> Link) um "unseren" Moses handelt. Lt. Eheaufhebungsurteil war das seine Anschrift: Hanseatenstraße 25/42. Das Geburtsdatum stimmt ebenfalls überein. In der Heiratsurkunde von 1925 wird als Beruf Kaufmann genannt, was ja Getreideagent/-händler einschließt. Da er wohl am 25.11.1942 starb, glaube ich eigentlich, daß die Sara eher seine (unverheiratete) Schwester sein könnte.
        Die eine Zeile unter ihm stehende 1922 geborene Alicja Sztein wirft weitere Fragen auf. Tochter aus einer vorherigen Ehe? Allerdings lese ich nicht in der Bemerkungspalte, daß sie 1943 gestorben wäre, sondern eher etwas von einem Umzug (?) in die ebenfalls im Ghetto gelegene Hamburger Straße!?
        Die auch auf der Karte genannten Gutmann könnten Angehörige der Mutter von Moses und Oskar Stein sein.


        Die Henny Maria Gottliebe Graff war lt. Urteil in der Schlageterstraße gemeldet. Nach den paar Fotos, die ich eben im Internet fand, wohl eine eher bessere Gegend außerhalb des Ghettos.

        Da man realisieren muß, daß der bedauerliche Moses Stein einer schrecklichen Ideologie zum Opfer gefallen ist, richtet sich zukünftig mein Interesse aus sicher nachvollziehbaren Gründen hauptsächlich noch auf die Personen der Ex-Ehefrau und der gemeinsamen Töchter, die ja Verwandte meiner Frau sind.



        Auch für die anderen Links danke ich Dir, muß mich aber in deren Bedienung noch reinarbeiten (bin ja erst relativ neu im Geschäft und mit solch schwierigen Fällen hatte ich bisher noch nicht zu tun).


        Komm gut in die neue Woche.


        Viele Grüße
        Emanuel

        Kommentar

        • Juergen
          Erfahrener Benutzer
          • 18.01.2007
          • 6041

          #19
          Hallo Emanuel,

          ... Die Henny Maria Gottliebe Graff war lt. Urteil in der Schlageterstraße gemeldet. Nach den paar Fotos, die ich eben im Internet fand, wohl eine eher bessere Gegend außerhalb des Ghettos.
          Die geschiedene Henny Maria Gottliebe STEIN geb. GRAFF hat also bei Ihrer Scheidung
          gar nicht in Danzig gewohnt, sondern in Litzmannstadt (Lodz) Schlageterstraße.

          Dann ist die Familie ja vermutlich noch gemeinsam nach Litzmannstadt gezogen
          und dort ließ sie sich scheiden.

          Viel Glück bei der Suche nach dem Verbleib von Ihr und Ihren Töchtern.

          In der Heimatortskartei von Danzig (online bei Familysearch) angelegt um 1950 ist sie unter den genannten Adressen übrigens nicht zu finden, weder Trojangasse 2 noch Johannisberg 10a.

          Unter beiden Adressen in Danzig, gibt es Namenseinträge Vertriebener, anderer Personen die dann meist in Westdeuschland lebten.

          P.S. Die Alicja Sztein geb. 1922 soll später in ein Vernichtungslager gebracht worden sein.
          Laut jewishgen.org.

          Wer das war, läßt sich nicht ermitteln.

          Gruß Juergen
          Zuletzt geändert von Juergen; 13.08.2018, 20:02.

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          • DoroJapan
            Erfahrener Benutzer
            • 10.11.2015
            • 2510

            #20
            Hallo Zusammen,

            weiß nicht, ob das schon bekannt ist, hier kann man wohl eine digitale Kopie von bestimmten Dokumenten (z.B. von Alicja, Mojźesz und Sara) bekommen - Bin mir nur nichts sicher, wie seriös das ist (eigentlich sieht die Seite sehr aufwendig aus):

            UNITED STATES HOLOCAUST MEMORIAL MUSEUM

            liebe Grüße
            Doro
            Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
            Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
            Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
            Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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            • Birkenfelde
              Erfahrener Benutzer
              • 18.05.2016
              • 119

              #21
              Hallo, Doro!


              Danke für den Hinweis. Ich glaube, daß die Seite seriös ist. Scheint so eine Art amerikanisches Yad Vashem zu sein. Im Netz oft unter der Abkürzung USHMM zu finden.


              Gruß
              Emanuel

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              • DoroJapan
                Erfahrener Benutzer
                • 10.11.2015
                • 2510

                #22
                Hallo Emanuel,

                ah ok, gut zu wissen.
                Also einfach eine Anfrage starten und schauen, was für Infos man geschickt bekommt.

                Liebe Grüße
                Doro
                Brandenburg: Lehmann: Französisch Buchholz; Mädicke: Alt Landsberg, Biesdorf; Colbatz/Kolbatz: Groß Köris; Lehniger, Kermas(s), Matzke: Schuhlen-Wiese(Busch)
                Schlesien: Neugebauer: Tschöplowitz+Neu-Cöln (Brieg); Gerstenberg: Pramsen; Langner, Melzer, Dumpich: Teichelberg (Brieg); Kraft: Dreißighuben (Breslau), Lorankwitz
                Pommern-Schivelbein: Barkow: Falkenberg; Bast: Bad Polzin
                Böhmen-Schluckenau: Pietschmann: Hainspach, Schirgiswalde; Kumpf: Alt Ehrenberg 243, 28; Ernst: Nixdorf 192

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